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Keine Ruhe nach dem Sturm

17. Februar 2020 in Kommentar, 13 Lesermeinungen
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Der Sturm geht unvermindert weiter. Der synodale Irrweg geht weiter. Doch auch der Kampf und das Ringen um die Wahrheit wird weitergehen - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)
Es war ein Sturm mit zwei Höhepunkten, der vergangene Woche über die Kirche in Deutschland hinweg zog. Am Dienstag erklärte der Vorsitzende der DBK, er wolle bei der Vollversammlung im März nicht für eine Wiederwahl kandidieren. Das Faktum an sich ist hinreichend diskutiert worden. Das Personalkarussell der Nachfolge wird in den kommenden Tagen noch einmal Fahrt aufnehmen. Mangels heißer Favoriten und einem schweren Erbe ist von einer Überraschung auszugehen.
Das Erstaunliche am Rückzug des Vorsitzenden war die Art, wie diese kommuniziert wurde. Es verwundert nicht wenig, dass eine solche Meldung auf den ganz leisen Sohlen einer gewöhnlichen Pressemeldung ins Mailpostfach schlich. Zwischen einer Meldung über Pressetermine bei der Vollversammlung der DBK im März und einer Meldung über den Besuch von Weihbischof Benz im Libanon kam eine Meldung mit dem Titel „Wahl des Vorsitzenden bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz“ an. Man hätte es überlesen können, besonders dann, wenn man ohnehin wusste, dass die turnusmäßige Neuwahl des Vorsitzenden ansteht. Und in der Tat platzte die Bombe in den Medien mit einer für solche Krachermeldungen ungewöhnlichen Zeitverzögerung von fast 10 Minuten. Es gab ganz offensichtlich niemanden, der es vorab wusste. Coup geglückt.


Erwartet worden war der Sturm erst am Mittwoch, vom Amazonas zog ein Sturmtief über Deutschland auf. Jeder konnte es erahnen, dennoch irrten die Auguren hinsichtlich der Richtung, die der Sturm nahm. Keine viri probati und keine Frauenweihe, das war eine Überraschung. Im Gegenteil zu allen Erwartungen wurde im Schreiben, wenn auch in blumigen Worten, ein recht klassisch katholisches Frauenbild kommuniziert. Gleichermaßen ist von alternativen Zugängen zum Priestertum keine Rede.

Ja mehr noch fordert der Papst die Bischöfe auf, Missionare nach Amazonien zu senden. Deutsche Diözesen haben bislang noch nicht signalisiert, dem Aufruf des Papstes folgen zu wollen. Sowas macht man in Deutschland traditionell und aus Prinzip nicht.

Man könnte nun eigentlich den synodalen Weg überdenken. Wenn man ihn schon nicht ganz einstampfen will, dann wäre zumindest die Trassenführung zu überdenken. Der Umweg über den Amazonas hat sich als Sackgasse erwiesen. Da geht es nicht weiter. Entsprechend groß war die mediale Empörungswelle. Selbst das im Auftrag der Bischöfe von der Fa. apg betriebene Nachrichtenportal sah sich enttäuscht, da sich nicht einmal eine, so wörtlich, „hoffnungsvolle Fußnote“ in dem Schreiben finde.

Der Blätterwald rauschte ob der reformunwilligen Kirche. Gar mancher wünschte sich einen Satz Flügel, um den Abflug machen zu können. Fakt ist, man hatte in Rom bestellt und der Papst hatte nicht geliefert. Böser Papst aber auch!

Ein kleiner Ausläufer des Amazonassturms über Deutschland zog von Rom aus übers Land und wehte die Enttäuschung des Pontifex über die Reduktion seines Schreibens auf Zölibat und Frauenweihe zu uns herüber. So ist das nun einmal. Hier wird selektiv gelesen. Und auch die, die keine Enttäuschung über das Schreiben verspüren, müssen vielleicht eingestehen, dass die Amazonaspoesie des Papstes im rational verkopften Westeuropa nur schwer ein Echo finden kann. Das muss aber auch nicht sein, mögen es die rezipieren, die es angeht.

Nun sollte man denken, es kehre vielleicht eine kleine Ruhe ein.

Doch weit gefehlt. Der gemeine deutsche Reformkatholik lässt sich seine Agenda nicht vom Papst aus der Hand nehmen. Allein die Schreiben aus dem Pontifikat Johannes Paul II. aufzuzählen, die sämtliche Ideenwelten des synodalen Weges ins Reich der Phantasie verweisen, sprengte den Rahmen. Hat es genützt? Nein, nichts hat es genützt. Auch die blasphemische Bewegung, die dem Namen der Gottesmutter ein Upgrade verpassen möchte, macht munter weiter. Im Grunde sogar noch munterer als je zuvor. In einem Interview deutete eine der Protagonistinnen dieser kirchenfeindlichen Bewegung an, die Eroberung des Frauenpriestertums diene am Ende nur der Abschaffung des Klerus. Da wird der Dialog dem Grunde nach schon zum interreligiösen Gespräch.

Ruhe nach dem Sturm? Fehlanzeige. Der Sturm geht unvermindert weiter. Der synodale Irrweg geht weiter. Doch auch der Kampf und das Ringen um die Wahrheit wird weitergehen. Der Kirche ist schließlich auch dann Bestand verheißen, wenn einige ihrer Glieder zentrifugal davon zu driften drohen. Dieses Vertrauen sollten wir haben und treu bleiben. Und weil wir gerade bei der Treue sind, am Vormittag des 3. März findet in Mainz die Wahl eines neuen Vorsitzenden der DBK statt.

In aller Treue sollten wir den Heiligen Geist bestürmen (zur Not auch nerven!), unseren Hirten bitte einen guten neuen Moderator ihrer Versammlung zu schenken. Dieser möge keine Neigung haben, Oberbischof sein zu wollen. Das hatten wir schon viel zu lange.


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