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Feierliche Einführung der Gemeinschaft Sankt Martin in Neviges/Erzbistum Köln29. September 2020 in Deutschland, 5 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Die Gemeinschaft hat auf Einladung des Kölner Erzbischofs Kardinal Woelki ihre erste deutsche Niederlassung gegründet – Bewegende Messfeier im Mariendom - Hintergrund: Ansiedlungspläne 2012 in Diözese Rottenburg sind offenkundig zerschlagen
Neviges (kath.net/red) Mit einem bewegenden Gottesdienst im Mariendom hat Kreisdechant Daniel Schilling am Sonntagnachmittag die Gemeinschaft Sankt Martin in Neviges begrüßt und eingeführt. Sie hat dort auf Einladung des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki zum 1. September 2020 ihre erste deutsche Niederlassung gegründet. Das gab das Erzbistum Köln in einer Presseaussendung bekannt. Ab sofort sind nun drei Priester der Gemeinschaft Sankt Martin sind nun in der Pfarrei Maria Königin des Friedens Velbert-Neviges und Tönisheide sowie in der Wallfahrtsseelsorge am größten Marienwallfahrtsort des Erzbistums tätig: Abbé Thomas Diradourian als leitender Pfarrer, Abbé Ignace Duchatel als Pfarrvikar und Abbé Phil Dieckhoff als Kaplan. Sie sollen zudem das von den Franziskanern geprägte geistliche Zentrum weiterentwickeln.
Zahlreiche Gläubige nahmen am Festgottesdienst unter Corona-Bedingungen teil. Unter ihnen – in Vertretung des Erzbischofs – Weihbischof Dominik Schwaderlapp, der stellvertretende Generalvikar Monsignore Markus Bosbach sowie der Generalmoderator der Communauté Saint Martin, Don Paul Préaux. Auch Vertreter der Stadt, an der Spitze Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka, sowie Abordnungen von Vereinen und Verbänden waren in den Mariendom gekommen.
Die Gemeinschaft Sankt Martin (Communauté Saint Martin) ist eine Vereinigung päpstlichen Rechts von Priestern und Diakonen, die in verschiedenen europäischen Diözesen und auf Kuba wirken, erläutert das Erzbistum Köln in der Presseaussendung weiter.. Das Mutterhaus und das Priesterseminar befinden sich in Évron in Westfrankreich. Die Gemeinschaft wurde 1976 von Jean-François Guérin im Zuge der Erneuerungsbewegung nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gegründet. Die Priester und Diakone der Gemeinschaft sind vor allem in Pfarreien, an Wallfahrtsorten und in der Schulseelsorge tätig. Derzeit zählt die Gemeinschaft 115 Priester und Diakone. Mehr als 340 Jahre lang wurden Pfarrei und Wallfahrt in Neviges von den Franziskanern betreut. Im vergangenen Jahr beschloss die Leitung der Deutschen Franziskanerprovinz aus personellen Gründen, das Kloster in Neviges zum 31. Dezember 2019 aufzugeben. Die Wallfahrt zum Gnadenbild der Gottesmutter Maria nach Neviges ist die älteste Wallfahrt zur Immaculata nördlich der Alpen.
Hintergrund
(kath.net/red) 2011 war in Diskussion gewesen, dass die Gemeinschaft St. Martin eine Niederlassung in der kurz zuvor aufgelösten, traditionsreichen Benediktinerabtei Weingarten in der süddeutschen Diözese Rottenburg-Stuttgart eröffnet. Allerdings wurde dieses Projekt nie verwirklicht. Möglicherweise waren in der Diözese jene Kräfte bereits zu einflussreich geworden, die Bedenken gegen die Ausrichtung dieser Gemeinschaft erhoben. Seine „großen Bedenken“, hatte beispielsweise Rainer Öhlschläger, der Leiter des diözesanen Tagungshauses „Weingarten“ via „Schwäbische Zeitung“ in die Öffentlichkeit getragen. Er begründete dies folgendermaßen: Die Liturgie werde äußerst „puristisch“ praktiziert, in der Regel in lateinischer Sprache, dies sei gegen die „gängige Praxis“ in Weingarten. Außerdem sehe „das Pastoralkonzept der Gemeinschaft“ „keine Laienarbeit vor wie bei uns“, kritisierte er seinerzeit, eine Zusammenarbeit mit den Gemeinden wäre also schwierig, wenn nicht unmöglich.
Über die Pläne der Ansiedlung der Gemeinschaft (die die Messen übrigens in lateinischer Sprache, aber im Novus Ordo feiert) in der bisherigen Abtei Weingarten wurde es recht schnell still. Bis heute (Stand September 2020) ist es der Diözese Rottenburg-Stuttgart nicht gelungen, eine Gemeinschaft anzusiedeln, die genug Wachstumspotential und spirituelle Ausstrahlungskraft aufzuweisen hat. Die auch architektonisch hochinteressante frühere Abtei, eine Perle des schwäbischen Barocks, steht verwaist. Ebenso muss auch die traditionsreiche Heiligblut-Wallfahrt, der größte Reiterpilgerzug Europas, auf eine geistlich mittragende Gemeinschaft im Hintergrund verzichten.
Weiterführende kath.net-Artikel zum Thema "Abtei Weingarten" (siehe Link).
Foto: Der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp begrüßt die Gemeinschaft St. Martin in Neviges (c) Presse Erzbistum Köln/Schoon Mehr dazu auf kathtube:
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Lesermeinungen | lakota 30. September 2020 | | | Herzlich willkommen liebe Gemeinschaft St. Martin, möge Gottes reicher Segen mit Ihnen sein!
Novus Ordo auf lateinisch finde ich gut. Ich habe es sehr bedauert, daß man das Latein so total abgeschafft hat, weil ich es noch erlebt habe, daß man auch in anderen Ländern problemlos die Hl. Messe mitfeiern konnte wenn sie auf Latein war.
Vor 3 Jahren in La Salette war die Hl. Messe in französisch und das kann ich leider nicht, konnte also nicht wirklich mitbeten, war sehr schade. | 1
| | | Oelberg 29. September 2020 | | | Welchen Sinn mach Novus Ordo auf lateinisch ?? | 1
| | | Chris2 29. September 2020 | | | Novus Ordo auf lateinisch, das kenne ich sonst gar nicht (höchstens beim Kanon). Interessant. Gottes Segen, eine gute Aufnahme und reiche seelsorgliche Früchte den Ordensbrüdern.
Weingarten lässt einen dagegen schlicht fassungslos zurück... | 5
| | | Bonifatz 29. September 2020 | | | Herzlichen Glückwunsch Wieder einmal ist es die Diözese Köln, die einer wirklich katholischen Gemeinschaft die Türen in Deutschland öffnet. Liebe Gemeinschaft St. Martin, herzlich willkommen! Und Gottes Segen für Ihre Aufgabe. | 6
| | | SalvatoreMio 29. September 2020 | | | Gemeinschaft Sankt Martin Beten wir für die Neuankömmlinge. Sie werden es wohl schwer haben. Aber wenn sie die Sprache der Freundlichkeit, des Aufeinander-Zugehens und der menschlichen Nähe kennen und pflegen, so ist gewiss schon viel gewonnen. | 6
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