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Aupetit: „Wir sind wie Adam nackt, wir sehen heute unsere Verletzlichkeit, unsere Hilflosigkeit“

14. Dezember 2020 in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Pariser Erzbischof über den Umgang mit Corona: „Ein ganz kleines Virus! Und siehe da, unsere feine Anspruchshaltung bröckelt…, unsere Welt zerbröckelt und wir verschanzen uns wie verschreckte Füchse.“ Gastbeitrag von Juliana Bauer


Paris (kath.net) Sie war wortgewaltig, die Predigt von Mgr. Aupetit, dem Erzbischof von Paris, die dieser am 8.Dezember, dem Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens, in St Germain l‘Auxerrois in Paris hielt. „Brillant“ konnte man in einigen Kommentaren auch lesen.

Zumindest der erste Teil hatte nichts mit der Zartheit seiner Predigt vom ersten Adventsonntag gemein. „Adam, wo bist du?" Die Frage des Erzbischofs hallte durch den Kirchenraum – ein Zitat aus dem Buch Genesis, aus dem die erste Lesung stammte. Ein Ruf Gottes, als Gott nach Adam Ausschau hielt, ihn suchte, Adam, der für den Menschen schlechthin steht. „Wir denken immer“ fuhr Michel Aupetit unvermittelt fort, „dass wir Gott suchen, aber es ist Gott. der uns sucht. Und was antwortet Adam Gott, der ihn sucht? ‚Ich habe mich versteckt, denn ich bin nackt‘ (Gen 3,10).

Ah! Auch wir sind nackt. Wir sind wie Adam nackt, wir sehen heute unsere Verletzlichkeit, unsere Hilflosigkeit. Ein kleines Virus, ein ganz kleines Virus! Und siehe da“, der Erzbischof wirkt kämpferisch, „unsere feine Anspruchshaltung bröckelt. Wir, die wir glaubten, die Welt zu beherrschen, wir, die wir dachten, den Tod zu besiegen, wir, die wir glaubten, der Herr der Elemente und der Geschichte zu sein. Aber sieh da, wir sind nackt. Und unsere Welt zerbröckelt und wir verschanzen uns wie verschreckte Füchse.

Wir haben die Erde erobert, wir haben sie versklavt, als sie uns anvertraut worden war, um sie, wie es in den 10 Geboten verankert ist, in unsere Obhut zu nehmen. Wir hielten uns für Gott. Aber wir schämen uns nicht! Wir schließen uns zu Hause ein, wir stoßen uns bei der Begrüßung etwas lächerlich mit den Ellbogen an, wir verbieten es uns, uns zu bewegen, uns zu küssen, uns in den Arm zu nehmen. Doch wir schämen uns nicht!


Wir werkeln an der Natur herum, wir verfälschen die Biologie, wir zerstören die natürliche Ordnung unserer Herkunft und das Verhältnis von Mann und Frau. Aber wir empfinden keine Scham! Die ersten Menschen aber, der Mann und seine Frau, die, der Versuchung der Schlange nachgebend, ‚wie Gott‘ sein wollten, sie schämten sich. Und weil sie sich schämten, öffnete sich ihnen ein Ausweg. In der Tat wurde die Frau, Eva, die Mutter aller Lebenden, der Menschheit wurden Nachkommen versprochen.

Und wir. Die wir uns für Gott hielten. Und wir halten uns wohl noch immer für Gott, wir empfinden keine Scham. Gibt es einen Ausweg für uns?

Ja! Ja und dieser Ausweg ist Maria. Maria die Wunderschöne, Maria die Prächtige, Maria das Gefäß der Gnade Gottes. Der Engel bekräftigt es: ‚Ich grüße dich Maria, erfüllt von Gnade.‘ Voll der Gnade (Lk 1,28). Kein Widerstand war in ihr, keine Sünde, nichts, was die Gnade hätte verhindern können, die in sie einströmte. Sie ging diesen Weg…, welcher der Liebe Gottes antwortete…

Sie allein kann im Namen von uns allen dem Herrn antworten. In ihr gibt es nichts Schändliches, denn sie stellt sich der Gnade Gottes nicht entgegen. Sie empfängt die Gabe des Herrn, den Heiligen Geist, der sie unter seinen Schutz nimmt – aber nicht, damit sie sich wie Gott mache; sie lässt Gott frei gewähren und er selbst macht sie göttlich. Dass sie die Wohnung, dass sie die Mutter seines Sohnes werde und selbst ein Kind Gottes, damit sie die Mutter ihres Schöpfers werde und durch ihren Sohn viele Kinder dem Herrn geboren werden. Hier ist der Ausweg, der möglich ist, der Ausweg, der sich uns heute noch bietet.

Auf die Frage Gottes, ‚Adam, wo bist du?‘, antwortet sie demütig: ‚Hier ist die Magd des Herrn‘ (Lk 1, 38). Und Maria folgend kann auch jeder von uns antworten:‘ Hier ist der Diener Gottes, hier ist die Dienerin des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.‘

Lasst uns in Marias Fußstapfen treten, Maria, die die erste auf dem Weg des Glaubens ist, sie zeigt uns diesen Weg.“ Erzbischof Aupetit stellt den Gläubigen noch einmal vor Augen, dass Maria für Gott ihre Liebe bewahrte, um auf seine Liebe zu antworten. Und dass auch wir die Gnade erhielten, in der Taufe Kinder Gottes zu werden, „weil sie ja sagte, weil Gott durch sie unser Menschsein annahm…wie Paulus es im Brief an die Epheser sagt… Kind Gottes zu sein, bedeutet, dass wir fähig sind, Gott zu antworten, sich den Armen Gottes zu überlassen, wie ein Kind den Armen seiner Mutter…“

Hier sei der Weg, den wir finden müssten… Es geht nicht darum, wie Gott sein zu wollen, es genügt, uns aufnehmen zu lassen von Gottes Armen wie ein Kind … Und Maria hat Gott in ihre Arme genommen, weil sie sich selbst den Armen Gottes überließ.“ An dieser Stelle nimmt Michel Aupetit eine poetische Assoziation zum Magnificat auf, dem Lobgesang Marias. „Ihre Seele pries den Herrn und jubelte, als der Engel zu ihr kam und ihre Antwort war Liebe auf die Liebe Gottes… Sie ist es, die uns begleitet auf diesem Weg unseres Lebens… damit wir wieder zu Gott und seiner Liebe zurückkehren …“

Der Erzbischof verweist auf die Zusage Jesu am Kreuz, dass Maria unsere Mutter ist. Und macht nochmals deutlich, unsere Anspruchshaltung, unseren Stolz zurückzulassen und auf Maria zu blicken, auf „die demütige Dienerin“, die uns zeige, wie wir Gott antworten können, „wenn er uns fragt: Adam, wo bist du?“

Homélie de Mgr Michel Aupetit – Messe du 8 décembre 2020 à Saint-Germain-l'Auxerrois, KTOTV und Homélie de Mgr Michel Aupetit - Messes de la Solennité de l’Immaculée Conception, Saint-Germain l’Auxerrois - Mardi 8 décembre 2020. Diocèse de Paris. L’église catholique à Paris. Übersetzung für kath net: Dr. Juliana Bauer

 


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