Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan verbietet Alte Messe im Bistum Tyler
  2. Franziskus an Beichtväter: Gebt auch Andersglaubenden den Segen
  3. Die Kirche und das Ende der Ampel
  4. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  5. Der alte und künftige römische Ritus
  6. Bischof Paprocki verteidigt Gebet zum Erzengel Michael am Ende der Messe
  7. Kardinal Müller: „Deshalb haben sich Katholiken für Trump entschieden“
  8. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  9. Studie: Antibabypille führt zu Schrumpfung des Gehirns
  10. Links-Katholiken und Trump ODER wenn der Verstand aussetzt
  11. „Je présente mes excuses aux catholiques” - „Ich entschuldige mich bei den Katholiken“
  12. ‚Markus Krall ist kein Antisemit’ – Portal der Schweizer Bischöfe muss Widerruf veröffentlichen
  13. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  14. „Ist die Synode über ‚Synodalität‘ reibungslos zu Ende gegangen?“
  15. Nicaragua: Bischofskonferenz-Vorsitzender wurde ins Exil geschickt

Die Erfahrung des Heils - Der Weg des Friedens

27. Dezember 2020 in Spirituelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ja, die Frage nach dem Sinn von Weihnachten lässt sich ohne die Gottesfrage nicht beantworten. Hinter Weihnachten steht der Glaube, oder dann mehr oder weniger gar nichts - Gedanken in der Weihnachtsoktav - Von Stefan Fleischer


Linz (kath.net)
Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; /
denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten.
Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken /
in der Vergebung der Sünden.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes /
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,
um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen
und im Schatten des Todes, /
und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens. (Lk 1,76-79)


«Wo jeder glaubt, seinen Senf dazu geben zu müssen, wird das Ganze ungeniessbar.» An diesen Aphorismus musste ich denken, als ich die Weihnachtsnummer unserer Zeitung las. Lesen ist zwar übertrieben. Das Blatt strotze nur so von Weihnachten. Aber bei den allermeisten Artikeln wusste man schon nach den ersten Sätzen, dass man sie nicht weiterzulesen brauchte. Bei einigen genügte auch schon der Titel und/oder der Name des Verfassers um zu wissen, aus welcher Ecke der Wind pfeift. Es gab zwar auch einige recht gute Ansätze. Aber bis zum tiefen Sinn von Weihnacht, bis zu dem, was wir an diesem Tag tatsächlich feiern, drang kaum einer vor.

In einem Artikel stellt der Autor zumindest fest, dass die Welt von heute mit diesem Fest eigentlich nichts mehr anzufangen weiss, dass es zu einem gesellschaftlichen Ritual verkommen ist. Ein anderer versuchte über den Begriff der Gemeinschaft, über Familie und ähnlichem diesem vom Kommerz in Beschlag genommenen Tag doch noch einen Sinn zu geben. Wieder ein anderer lag ganz auf der Linie des moralistisch-therapeutischen Deismus: «Dieser Wanderprediger wollte das geistige, emotionale, körperliche und soziale Wohl aller Menschen.» Dass dieser Jesus bisher diesbezüglich wenig bis gar nichts bewirkt hat, das schien ihm zwar irgendwie klar. Und trotzdem forderte er von seinen Anhängern ihre Sitzplätze zu verlassen, sich aufs Spielfeld zu begeben und sich dort zu bewähren. Doch warum sollen wir auf einen «Influencer» hören, der seit zweitausend Jahren tot ist, der also keine Ahnung von unserer heutigen Welt hat? Diese Frage stellte er wohlweislich nicht.

Ja, die Frage nach dem Sinn von Weihnachten lässt sich ohne die Gottesfrage nicht beantworten. Hinter Weihnachten steht der Glaube, oder dann mehr oder weniger gar nichts. Wo Gott im Spiel dieser Welt vom Platz gewiesen wird, da lässt sich dafür kein vernünftiger Sinn finden. Viele Menschen glauben zwar schon noch, dass es so etwas wie einen Gott gibt. Aber das genügt hier nicht. Dieser Gott, an den wir glauben müssen, wenn wir Weihnachten verstehen wollen, ist der dreifaltig eine Gott des Christentums. Nur dann wird aus diesem Kind in der Krippe Gott selbst, Gottes Sohn, unser Herr und Erlöser. Nur dann verstehen wir auch, was der Psalmist verkündete: «Ja, er wird Israel erlösen / von all seinen Sünden.» (Ps 130,8), was der Engel dem Heiligen Josef als Erklärung für die unbegreifliche Situation gab: «Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.» (Mt 1,21) und was dann in unserer Schriftstelle Zacharias in seinem Lobpreis mit den Worten aufnimmt: «Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken / in der Vergebung der Sünden.» Hier spricht Zacharias zwar von Johannes dem Täufer. Doch dürfte ihm klar gewesen sein: «Wer kann Sünden vergeben außer dem einen Gott?» (Mk 2,7) Deshalb spricht er von der Erfahrung des Heils. Andere Übersetzungen verwenden den Begriff «Erkenntnis des Heils». Man könnte vielleicht auch von der Vermittlung des Heils sprechen und dann den Boden weiter spannen zum Heiligen Busssakrament, in welchem die Priester des neuen Bundes im Auftrag und in der Vollmacht des Herrn die Pönitenten aus ihren Sünden erlösen.

Heil wurde schon oft und wird auch heute immer wieder versprochen. Zu erfahren ist meist sehr wenig davon. Das wahre Heil des Menschen nämlich besteht - und kann nur erfahren werden - in der Erlösung aus der Sünde. Selbstverständlich hätte Gott in seiner Allmacht diese Erlösung mit einem Wort bewirken können, so wie er auch mit einem Wort dieses widerspenstige Geschlecht auslöschen könnte. Weihnacht aber, dieses Kind in der Krippe, zeigt, dass Gott dafür nicht seine Macht ausspielt, sondern seine Liebe, die Ohnmacht seiner Liebe ins Spiel bringt. Gott hat dem Menschen als einzigem irdischen Wesen die Freiheit geschenkt. Er nimmt sie nie zurück. Deshalb kann und will er auch niemanden zwingen, diese Erlösung, die Vergebung der Sünde, anzunehmen.

Wer also die Erfahrung jenes Heils machen will, das Christus uns zu schenken gekommen ist, muss es aus freiem Willen annehmen. Oder anders gesagt, er muss mit seiner Liebe auf diese Liebe Gottes zu uns antworten. Dann, und nur dann, kann und wird er diese unendliche und schliesslich ewig beglückende Erfahrung machen. Das aber ist nur möglich, weil Gott uns in der Menschwerdung, im Leiden und Tod und in der Auferstehung seines Sohnes entgegen gekommen ist und immer wieder entgegen kommt. Das ist dann auch jene Freude, welche der Engel auf den Fluren zu Bethlehem den Hirten verkündet hat: «Ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: «Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr.»

«Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.» “Fried ist allweg in Gott, denn Gott ist der Fried.” mahnte der Heilige Bruder Klaus die zerstrittenen Eidgenossen. Wenn wir jetzt auf die Krippe blicken, was heisst das für uns und unsere zerstrittene Welt und Kirche von heute?
 



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 stephanus2 27. Dezember 2020 
 

Ich aus meiner tierliebenden Sicht..

..gehe jetzt nicht auf den äußerst zutreffenden Artikel ein, sondern auf das mich herzerwärmende Krippenbild , wo die Tiere, unsere Mitgeschöpfe geschaffen von Gott, den gebührenden Platz innehaben !Mitten dazwischen und auch ganz nah am Erlöser , den sie ja mit ihrem warmen Atem gewärmt haben sollen.Ich bin mir sicher wie nur etwas, dass viel gewonnen wäre, wenn wir Menschen mit Barmherzigkeit und Liebe auf die Tiere sehen und so mit ihnen umgehen würden.Alles im Rahmen- Hühnereier z.B., gut und schön- aber doch nicht die armen Vögel tierquälerisch zusammenpferchen.Ohne Lauffläche, Nester, Erde,Sonne..Und was Frieden und Ruhe angeht, den haben viele Tiere in sich, und es tut einem gut, in ihrer Nähe zu sein...


2
 
 Diadochus 27. Dezember 2020 
 

Rettung

Entgegen der Weihnachtsbotschaft von Papst Franziskus mit seinen innerweltlichen Verstrickungen haben Sie, Herr Fleischer, Weihnachten mit Ihren tiefgehenden Gedanken gerettet. Wir sollten nicht nur auf die Krippe schauen, sondern insbesondere Sein heiliges Antlitz betrachten.


1
 
 Karlmaria 27. Dezember 2020 

Gott dient

Gott ist bereit aus Liebe Leiden auf Sich zu nehmen. Das ist für mich der Sinn von Weihnachten. Gott erlöst uns dadurch dass Er Selbst unsere Sünden sühnt. Es gibt keinen Weihnachtsfrieden ohne dass jemand bereit ist unser Sünden zu sühnen.
Jes 53,5
Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.

Für uns und unsere zerstrittene Welt und Kirche von heute heißt dass wir uns an das Hauptgebot halten müssen: Gott über alles lieben und den Nächsten wie uns selbst.

Liebe ist mit Leiden verbunden. Liebe ist mit dienen verbunden. Bereit sein zu lieben zu dienen und zu leiden das heißt Weihnachten!


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN!
  2. Kardinal Müller: „Deshalb haben sich Katholiken für Trump entschieden“
  3. Die Kirche und das Ende der Ampel
  4. Links-Katholiken und Trump ODER wenn der Verstand aussetzt
  5. Bischof Paprocki verteidigt Gebet zum Erzengel Michael am Ende der Messe
  6. „Je présente mes excuses aux catholiques” - „Ich entschuldige mich bei den Katholiken“
  7. Vatikan verbietet Alte Messe im Bistum Tyler
  8. Franziskus an Beichtväter: Gebt auch Andersglaubenden den Segen
  9. Die ersten Personalentscheidungen von Trump werden den Autokraten dieser Welt nicht gefallen
  10. „Ist die Synode über ‚Synodalität‘ reibungslos zu Ende gegangen?“
  11. Paris: Weitere Details zur Wiedereröffnung von Notre-Dame bekannt
  12. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  13. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  14. „Demokratie, in der nur noch linke Positionen zulässig sind, ist keine Demokratie“
  15. Bischof Barron will Synode für „überwältigende Mehrheit der Laien“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz