Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  2. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  3. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  4. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  5. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  6. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  7. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  8. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  9. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  10. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  11. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  12. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  13. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  14. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  15. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"

Ostern: Fakten, Fakten, Fakten....

3. April 2021 in Kommentar, 19 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Warum tun sich viele so schwer mit der Auferstehung von Jesus Christus? Warum zweifeln ausgerechnet Theologen an der historischen Glaubwürdigkeit? Dabei stehen wir bei den Osterberichten der Bibel auf dem Boden der Tatsachen.Kommentar von Peter Hahne


Berlin (kath.net)

Warum tun sich viele so schwer mit der Auferstehung von Jesus Christus? Warum zweifeln ausgerechnet Theologen an der historischen Glaubwürdigkeit? Dabei stehen wir gerade bei den Osterberichten der Bibel auf dem Boden der Tatsachen, so Bestsellerautor Peter Hahne in einem Exklusiv-Kommentar für kath.net

Meine Schulkameraden wissen das zum Teil heute noch. Selten war eine Latein-Doppelstunde in unserer Pennäler-Laufbahn so kurzweilig und voller Spannung. Ein Hauch von „Feuerzangenbowle“ lag in der Luft, und ich durfte sozusagen den „Pfeiffer mit drei F“ unseres Humanistischen Gymnasiums spielen. Schuld daran war ein katholischer Historiker. Wir lasen kurz vor Ostern „De Bello Gallico“, den Bericht des römischen Feldherrn Gaius Iulius Caesar über den Gallischen Krieg (58-50 v. Chr.). Wenn es nicht auf Lateinisch wäre und wir mit Auswendiglernen und Klassenarbeiten darüber traktiert worden wären, es hätte noch spannender sein können. Nun ja, irgendwann ließ unser Pauker so nebenbei fallen, wie „cool“ (würde man heute sagen) doch dieses Kriegstagebuch des großen Feldherren sei gegenüber dem, was uns da in Sachen Auferstehung Jesu Christi in der Bibel geboten wird. Klar: bei Caesar sei Denken, bei Bibel Glaube gefragt, also die klassische Differenz von Verstand und Glauben, von Realität und Fiktion, von Tatsachen und bloßem Fürwahrhalten.

Wenn ich mich jetzt nicht melde, verleugne ich die Tatsache meines Glaubens, schoß es mir durch den Kopf. Mit neun Jahren hatte ich mich schließlich bewußt zu Christus bekehrt. So eröffnete ich den doppel-stündigen Zweikampf, der einen sprachlosen Lehrer zurückließ. Pulverdampf lag in der Luft! Jahrzehnte später saß der pensionierte Pauker oft unter meiner Kanzel, wenn ich, vom ZDF in Mainz kommend, meine traditionelle Weihnachtspredigt in meiner Heimatstadt hielt. Wie sagt Jesus: „Wer mich bekennt vor den Menschen....“ (Matthäus 10, 32). Und mein Bekenntnis damals lautete: „Der biblische Bericht von Ostern ist tausendmal glaubwürdiger als alles, was dem guten Caesar da zugeschrieben wird.“ Bei Caesar ist heute noch umstritten, wer da was wann und wie aufgeschrieben hat. Bei Jesus Christus wissen (!) wir, wie wir dran sind.


Warum? Der erste Bericht von der Auferstehung wurde festgehalten, als viele Zeugen noch lebten. Nirgends in der antiken Literatur liegen Ereignis und Niederschrift so eng beieinander. Der Apostel Paulus berichtet im 15. Kapitel seines Ersten Korintherbriefes über das Geschehene. Dieser Brief wurde etwa 55 n.Chr. abgefaßt, also ca. 20 Jahre nach dem Ereignis. Man hätte also die Zeugen UND die Kritiker (die es damals ja gab, selbst die Bibel berichtet ja ganz offen davon!) befragen können, ihre Glaubwürdigkeit unter die Lupe nehmen und das leere Grab in Jerusalem besuchen können. Hannibals Elefanten-Marsch über die Alpen müssen wir glauben, Jesu Auferweckung können wir wissen....

Au weia, es gab ein Hin- und Her, ein cooles Wortgefecht und die heimliche Frage meiner Mitschüler: Wer verläßt denn wohl als Sieger das Schlachtfeld um den Gallischen Krieg und das Auferstehungswunder. Ich wollte ja nicht siegen im klassischen Sinne, aber meinen Glauben verteidigen. Und ich hatte es schon als Schüler satt, dass ein gläubiger Mensch auf der Verliererseite steht, nur weil ihm die Argumente fehlen. Das hat mich immer umgetrieben (deshalb Theologiestudium!), warum Christen im großen Streit der Weltanschauungen immer so schnell klein beigeben. Woher hatte ich meine Argumente? Ich hatte kurz vor der Caesar-Lektüre bei der protestantischen Bekenntnisbewegung einen Vortrag des katholischen Historikers Hugo Staudinger gehört (der dann 1974 auch als Buch erschien): „Die historische Glaubwürdigkeit der Evangelien.“ In aller Ruhe und so sachlich, wie ich es als Hitzkopf kaum vermag, nahm dieser hochrangige Wissenschaftler sich die „Theologen“ der sogenannten Historisch-Kritischen-Methode zur Brust und sezierte deren „Argumente“ messerscharf.

Wie Jahrzehnte später Josef Ratzinger als Papst Benedikt XVI. in seinen drei Jesus-Büchern auch. Er tat das bei den Wundergeschichten genauso wie bei den beschriebenen Lebensstationen von Jesus Christus. Doch im Mittelpunkt stand ausgerechnet die Glaubwürdigkeit der Texte rund um die Auferstehung. Er wagte sich also an das größte Verstandesproblem des gesamten Glaubens. Ich weiß noch, wie mucksmäuschenstill es in der Aula des Gynmasiums im ostwestfälischen Lübbecke war. Den Schüler Peter Hahne hat diese Lektion zutiefst beeindruckt. Ich brauche also meinen Verstand nicht an der Garderobe abzugeben wie den Wintermantel damals an jenem Februar-Abend. Ich kann sogar noch fröhlicher als bisher singen:

Ich weiß woran ich glaube, Ich weiß, was fest besteht, Wenn alles hier im Staube Wie Sand und Staub verweht; Ich weiß was ewig bleibet, Wo alles wankt und fällt, Wo Wahn die Weisen treibet, Und Trug die Klugen prellt.

Ich brauche mich nicht mehr von Trug und Wahn angeblicher Wissenschaftlichkeit blenden zu lassen. Klar, der Zweifler gilt landläufig immer als klug und weise. Der Gläubige scheint immer der Dumme. Doch warum sind Christen oft so feige, in die intellektuelle Offensive zu gehen?! Wer die Bibel liest, steht auf dem Boden der Tatsachen. In ihr geht es um Fakten, Fakten, Fakten. Hinter jeder Bibel steckt ein kluger Kopf. Ganz gleich, ob Hoch- oder Klippschul-gebildet. Ob Hausfrau oder Ärztin, ob Lehrer oder Schüler, ob die Oma in der Bibelstunde oder der Teenie im Jugendkreis: wer die Bibel mit wachem Verstand liest, hat immer die besseren Argumente. Der christliche Glaube basiert nicht auf Märchen und Legenden. Jesus erzählt keine Geschichten, er schreibt Geschichte. Und das vor allem am Ostermorgen, drei Tage nach seinem grausamen Kreuzestod. Er ist nicht auferstanden in der Phantasie seiner Jünger, in den Legenden der Urgemeinde oder wie all die schwachsinnigen Argumente so lauten. Seine Auferweckung ist Realität. Weil das Grab wirklich leer ist, dürfen wir voll Hoffnung sein. Auch Ostern 2021. Denn Glauben heißt: wissen, was trägt.

Mehr dazu in: Peter Hahne: „Niemals aufgeben!“, Verlag mediaKern, 160 Seiten, Euro 9,95

 

 


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  2. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  3. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  4. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  5. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  6. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  7. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  8. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  9. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  10. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  11. Der Volkspapst – Was bleibt vom Franziskus-Pontifikat?
  12. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  13. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  14. Franziskus' letzte Stunden: Papst starb ohne sichtbare Leiden
  15. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz