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Ostern: Fakten, Fakten, Fakten....

3. April 2021 in Kommentar, 19 Lesermeinungen
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Warum tun sich viele so schwer mit der Auferstehung von Jesus Christus? Warum zweifeln ausgerechnet Theologen an der historischen Glaubwürdigkeit? Dabei stehen wir bei den Osterberichten der Bibel auf dem Boden der Tatsachen.Kommentar von Peter Hahne


Berlin (kath.net)

Warum tun sich viele so schwer mit der Auferstehung von Jesus Christus? Warum zweifeln ausgerechnet Theologen an der historischen Glaubwürdigkeit? Dabei stehen wir gerade bei den Osterberichten der Bibel auf dem Boden der Tatsachen, so Bestsellerautor Peter Hahne in einem Exklusiv-Kommentar für kath.net

Meine Schulkameraden wissen das zum Teil heute noch. Selten war eine Latein-Doppelstunde in unserer Pennäler-Laufbahn so kurzweilig und voller Spannung. Ein Hauch von „Feuerzangenbowle“ lag in der Luft, und ich durfte sozusagen den „Pfeiffer mit drei F“ unseres Humanistischen Gymnasiums spielen. Schuld daran war ein katholischer Historiker. Wir lasen kurz vor Ostern „De Bello Gallico“, den Bericht des römischen Feldherrn Gaius Iulius Caesar über den Gallischen Krieg (58-50 v. Chr.). Wenn es nicht auf Lateinisch wäre und wir mit Auswendiglernen und Klassenarbeiten darüber traktiert worden wären, es hätte noch spannender sein können. Nun ja, irgendwann ließ unser Pauker so nebenbei fallen, wie „cool“ (würde man heute sagen) doch dieses Kriegstagebuch des großen Feldherren sei gegenüber dem, was uns da in Sachen Auferstehung Jesu Christi in der Bibel geboten wird. Klar: bei Caesar sei Denken, bei Bibel Glaube gefragt, also die klassische Differenz von Verstand und Glauben, von Realität und Fiktion, von Tatsachen und bloßem Fürwahrhalten.

Wenn ich mich jetzt nicht melde, verleugne ich die Tatsache meines Glaubens, schoß es mir durch den Kopf. Mit neun Jahren hatte ich mich schließlich bewußt zu Christus bekehrt. So eröffnete ich den doppel-stündigen Zweikampf, der einen sprachlosen Lehrer zurückließ. Pulverdampf lag in der Luft! Jahrzehnte später saß der pensionierte Pauker oft unter meiner Kanzel, wenn ich, vom ZDF in Mainz kommend, meine traditionelle Weihnachtspredigt in meiner Heimatstadt hielt. Wie sagt Jesus: „Wer mich bekennt vor den Menschen....“ (Matthäus 10, 32). Und mein Bekenntnis damals lautete: „Der biblische Bericht von Ostern ist tausendmal glaubwürdiger als alles, was dem guten Caesar da zugeschrieben wird.“ Bei Caesar ist heute noch umstritten, wer da was wann und wie aufgeschrieben hat. Bei Jesus Christus wissen (!) wir, wie wir dran sind.


Warum? Der erste Bericht von der Auferstehung wurde festgehalten, als viele Zeugen noch lebten. Nirgends in der antiken Literatur liegen Ereignis und Niederschrift so eng beieinander. Der Apostel Paulus berichtet im 15. Kapitel seines Ersten Korintherbriefes über das Geschehene. Dieser Brief wurde etwa 55 n.Chr. abgefaßt, also ca. 20 Jahre nach dem Ereignis. Man hätte also die Zeugen UND die Kritiker (die es damals ja gab, selbst die Bibel berichtet ja ganz offen davon!) befragen können, ihre Glaubwürdigkeit unter die Lupe nehmen und das leere Grab in Jerusalem besuchen können. Hannibals Elefanten-Marsch über die Alpen müssen wir glauben, Jesu Auferweckung können wir wissen....

Au weia, es gab ein Hin- und Her, ein cooles Wortgefecht und die heimliche Frage meiner Mitschüler: Wer verläßt denn wohl als Sieger das Schlachtfeld um den Gallischen Krieg und das Auferstehungswunder. Ich wollte ja nicht siegen im klassischen Sinne, aber meinen Glauben verteidigen. Und ich hatte es schon als Schüler satt, dass ein gläubiger Mensch auf der Verliererseite steht, nur weil ihm die Argumente fehlen. Das hat mich immer umgetrieben (deshalb Theologiestudium!), warum Christen im großen Streit der Weltanschauungen immer so schnell klein beigeben. Woher hatte ich meine Argumente? Ich hatte kurz vor der Caesar-Lektüre bei der protestantischen Bekenntnisbewegung einen Vortrag des katholischen Historikers Hugo Staudinger gehört (der dann 1974 auch als Buch erschien): „Die historische Glaubwürdigkeit der Evangelien.“ In aller Ruhe und so sachlich, wie ich es als Hitzkopf kaum vermag, nahm dieser hochrangige Wissenschaftler sich die „Theologen“ der sogenannten Historisch-Kritischen-Methode zur Brust und sezierte deren „Argumente“ messerscharf.

Wie Jahrzehnte später Josef Ratzinger als Papst Benedikt XVI. in seinen drei Jesus-Büchern auch. Er tat das bei den Wundergeschichten genauso wie bei den beschriebenen Lebensstationen von Jesus Christus. Doch im Mittelpunkt stand ausgerechnet die Glaubwürdigkeit der Texte rund um die Auferstehung. Er wagte sich also an das größte Verstandesproblem des gesamten Glaubens. Ich weiß noch, wie mucksmäuschenstill es in der Aula des Gynmasiums im ostwestfälischen Lübbecke war. Den Schüler Peter Hahne hat diese Lektion zutiefst beeindruckt. Ich brauche also meinen Verstand nicht an der Garderobe abzugeben wie den Wintermantel damals an jenem Februar-Abend. Ich kann sogar noch fröhlicher als bisher singen:

Ich weiß woran ich glaube, Ich weiß, was fest besteht, Wenn alles hier im Staube Wie Sand und Staub verweht; Ich weiß was ewig bleibet, Wo alles wankt und fällt, Wo Wahn die Weisen treibet, Und Trug die Klugen prellt.

Ich brauche mich nicht mehr von Trug und Wahn angeblicher Wissenschaftlichkeit blenden zu lassen. Klar, der Zweifler gilt landläufig immer als klug und weise. Der Gläubige scheint immer der Dumme. Doch warum sind Christen oft so feige, in die intellektuelle Offensive zu gehen?! Wer die Bibel liest, steht auf dem Boden der Tatsachen. In ihr geht es um Fakten, Fakten, Fakten. Hinter jeder Bibel steckt ein kluger Kopf. Ganz gleich, ob Hoch- oder Klippschul-gebildet. Ob Hausfrau oder Ärztin, ob Lehrer oder Schüler, ob die Oma in der Bibelstunde oder der Teenie im Jugendkreis: wer die Bibel mit wachem Verstand liest, hat immer die besseren Argumente. Der christliche Glaube basiert nicht auf Märchen und Legenden. Jesus erzählt keine Geschichten, er schreibt Geschichte. Und das vor allem am Ostermorgen, drei Tage nach seinem grausamen Kreuzestod. Er ist nicht auferstanden in der Phantasie seiner Jünger, in den Legenden der Urgemeinde oder wie all die schwachsinnigen Argumente so lauten. Seine Auferweckung ist Realität. Weil das Grab wirklich leer ist, dürfen wir voll Hoffnung sein. Auch Ostern 2021. Denn Glauben heißt: wissen, was trägt.

Mehr dazu in: Peter Hahne: „Niemals aufgeben!“, Verlag mediaKern, 160 Seiten, Euro 9,95

 

 


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Lesermeinungen

 lesa 6. April 2021 

Danke für den brillianten Artikel!


2
 
 lesa 5. April 2021 

"Selig, die nicht sehen und doch glauben." (Joh 20, 29)

@Matityahu: "Es gibt Fragen, die sich nur im Glauben lösen lassen." (H. Gerl-Falkovitz) Es ist der Glaube. Aber "Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater, der im Himmel ist." (Mt 16)es ist eine Gnade, und das betrifft auch die "kirchlichen" Fragen.


4
 
 Benediktus2018 5. April 2021 
 

hervorragender Kommentar!

Vielen Dank, Herr Hahne, für Ihr wunderbares und berührendes Glaubenszeugnis!!! Ich werde Ihren Beitrag auch anderen, die sich für den Glauben interessieren, ausdrucken. Es müßte mehr "Hahnes" in Kirche, Politik und Gesellschaft geben!


3
 
 Chris2 4. April 2021 
 

"Theologen", die nicht an Gott glauben?

@Stock Eigentlich ist es ein Widerspruch in sich, dass jemand, der bereits dem Namen nach "Gottes Wort" auslegen soll, selbst gar nicht an Gott glaubt...


6
 
 Stock 3. April 2021 
 

@Ludovica

Selbst wenn ER sich wunschgemäß zeigte, würde ER bezweifelt. (Lukas 16:29.) Nein, hier geht es lediglich um den energischen Widerspruch gegen die notorische Behauptung, es gäbe keine vernünftigen Gründe für diese berichtete Singularität. Nicht um den Vertrauensakt des Glaubens, der nur vollzogen, nie aber positivistisch bewiesen werden kann – und braucht!
Es ist irrig, Christen müssten ein Verkaufsgespräch für ihren Glauben gegen den Unglauben der Welt führen. Es gilt Jesu Diktum: "und euch nicht hören will, dann geht weiter …" (Mk 6, 7f) Treffend hat der zu seinem Lebensende zum Christentum gekommene Ludwig Wittgenstein das Gebotene formuliert: "Hier ist die Botschaft - verhalte dich dazu." Das war’s. Christus ist der Welt gegenüber in keiner Bringschuld. Und wir „nur“ in der Zeugenschaft für Ihn durch unser Leben.


12
 
 Critilo 3. April 2021 
 

@ Monika

ich hoff doch sehr, dass es kein lateinisches X (x wie in Xaver), sondern ein griechisches X (ch wie in Christus) ist


4
 
 SalvatoreMio 3. April 2021 
 

Den Glauben mit Kinderaugen sehen ...

@Matityahu! Das sehe ich genauso! Wer einen Wassertropfen noch als Wunder ansehen kann; wer überhaupt den Kosmos als unfassbares Wunder bestaunt, der kann durch Gottes Hilfe auch an die Auferstehung glauben. Und "glauben" heißt ja nicht: "nicht wissen" - im Gegenteil, je mehr wir z. B. über das Wunderwerk des eigenen Körpers wissen, umso mehr erkennen wir den Schöpfer dahinter. - Durch einen Zufall entdeckte ich gestern bei Youtube einen sehr "interessanten" Professor: A. Zicchichi (ital. Physiker), der offenbar diverse Vorträge gehalten hat, einfach und lebendig. Er spricht in ITALIENISCH, z. B. folgender Vortrag: Prof: A Zichichi: "Ecco il Perchè Credo in Colui che ha fatto il mondo.”


5
 
 MONIKA! 3. April 2021 
 

Auferstehung unseres Herrn Jesus X

@bmw65
Darf ich fragen, warum Sie statt Christus stets ein X verwenden?
Mir gefällt z.B. auch Xmas zu Weihnachten nicht!

Ein frohes und gesegnetes Osterfest allen!


5
 
 mphc 3. April 2021 

@Ludovica

Vielleicht hilft das, wenn man dieses Buch kauft?
Peter Hahne: „Niemals aufgeben!“, Verlag mediaKern, 160 Seiten, Euro 9,95


6
 
 Ludovica 3. April 2021 
 

Viele Behauptungen, wenig Argumente

Das hilft mir nicht gerade viel beim Diskutieren mit meinen ungläubigen Bekannten


3
 
 Totus Tuus 3. April 2021 
 

Weil die Wahrheit Anstoss nimmt

In der Heiligen Schrift lesen wir: 1Kor 1,23 Wir dagegen verkünden Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein Ärgernis, für Heiden eine Torheit. Pater Karl Wallner hat ein geniale Katechese gemacht, wo man ganz genau erkennen kann, wie Gott sich offenbart hat. Ich wollte heute mit einem Muslim darüber reden, keine Chance die Verstockheit ist so gross, und wer in dieser stirb, wird nicht gerettet.

www.youtube.com/watch?v=gTz9lDoCs7o


11
 
 Stock 3. April 2021 
 

(II) Seltsam

Liebwerter Herr Hahne, bevor die Katholiken eine Neuevangelisierung versuchen, die aufgrund der o. g. skizzierten Entwicklung kernentleert ist und die inhaltlich nichts anderes beschäftig als eine säkularisierte (und darum belanglose) Bergpredigt: Geben Sie uns zuvor weiterhin historisch-faktisch fundierten Nachhilfeunterricht.


8
 
 Stock 3. April 2021 
 

(I) Seltsam,

Irgendwie verrückt,
dass ein gläubiger evangelischer Christ auf einem katholischen Format uns diese Lehre erteilen muss! Und das, nachdem der Autor die historisch-kritische (= rationalistische) evgl. Theologie ohne Glaubensdemolierung überlebt hat. Das ist für mich schon wundersam. Nachdem diese „Methode“ zeitverzögert, aber sehr gründlich auch in die Substanz der rk. Theologie infundiert ist und auch eine große Rolle bei der Gefahr eines erneuten deutsch generierten Schismas spielt, geht eine ernst zu nehmende Gegenbewegung von evangelikaler Seite aus, z. B. Armin D. Baum, Schüler von Klaus Berger.
Gottlob gibt es zum Thema auch katholische Theologen von Format, die den Suchenden profund zum Thema biblische Faktenkunde unterrichten. Provoziert hat diese „Trendwende“ Joseph Ratzinger, wofür es erwartungsgemäß sofort große Empörung von ‚exegetisch‘ Berufenen und Auserwählten hagelte.


12
 
 bmw65 3. April 2021 
 

Fakten - Fakten - Auferstehung unseres Herrn und Gottes Jesus X

....Ihre Worte übernehme ich als Ansprache und Predigt
in diesem Jahr - vereehrter Bruder in X Peter Hahne!
Darf ich d a s mit Ihrer Erlaubnis tun ?
X resurrexit HALLELUIA - X ist erstanden !!- Ja - E R ist wahrhaft auferstanden -- Gruß und Segen Ihr B.G., Pfr.


5
 
 mphc 3. April 2021 

Klaus Berger

hat mich mit dem Buch "Die Bibefälscher" auf den Unglauben von Universitätsprofessoren der Theologie aufmerksam gemacht.
Am 25.3.2021 ist Uta Ranke-Heinemann gestorben, die nicht mehr an die Geburt Jesu aus der Jungfrau Maria - ein christologisches Dogma aller Christen (nizäno-konstantinopolitanisches Glaubensbekenntnis)
glauben konnte. Ist es ein Fingerzeig von oben, dass sie genau an dem Tag starb, an dem wir die Verkündigung des Herrn feiern?


12
 
 Martyria 3. April 2021 

Beweise?

Wer einen Beweis für die Historizität der Auferstehung braucht, möge hier nachlesen:
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Turiner_Grabtuch


7
 
 Fink 3. April 2021 
 

Aber, aber, nicht doch, wir sind doch "aufgeklärt" !

Und als aufgeklärte Christen kultivieren wir den Glaubenszweifel, wir hinterfragen kritisch usw. usw.. Gläubigkeit und Frömmigkeit gelten als einfältig und unintelligent.
Aber- über diese Hürde müssen wir Christen schon springen! Um ein Bekenntnis kommen wir nicht herum !. Ansonsten: wir brauchen wieder eine kluge Apologetik- so wie diese von Peter Hahne.


11
 
 Chris2 3. April 2021 
 

Ach, hätte ich doch damals schon solchen Mut

und solches Wissen gehabt, unserem offensichtlich nichtgläubigen Relilehrer Paroli bieten zu können. All dieses permanente, zerstörerische, "alles Hinterfragen müssen" (nur nicht den Lehrer natürlich) hätte mir den Glauben geraubt, obwohl ich zur Erkenntnis gelangt bin, dass nicht mein Glaube unvernünftig ist, sondern der Unglaube meines Lehrers. So trat ich aus. In gewisser Weise binich ihm sogar dankbar, weil mein Glaube durch all das gereift ist...


9
 
 Stefan Fleischer 3. April 2021 

Ein kleiner Nachtrag

Ist es heute nicht so, dass die Auferstehung Christi (so wenig sie auch noch wirklich geglaubt wird) immer noch eher geglaubt wird als der Tod des Herrn, um sein Volk aus seinen Sünden zu erlösen. Dabei ist er doch klar, dass ohne Erlösung auch die Auferstehung keinen Sinn macht.


12
 

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