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"Bischof" darf nicht zum Schimpfwort werden!11. Mai 2021 in Kommentar, 17 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Gehorsam oder Ungehorsam als Strukturprinzip der Kirche? - Ein Gastkommentar von Franz Norbert Otterbeck
Köln (kath.net)
Unterwerfung unter die Konvention hat in der "deutschen Kirche" fraglos zentrale Bedeutung. Wer die moderne Priesterausbildung hinter sich hat, wirft sich nicht selten mit letzter Kraft vor den Weihealtar, als gebrochene, fast pulverisierte Persönlichkeit. Man verspricht dem Bischof vollen Gehorsam des Intellekts und des Willens. "Bischof" kommt von ἐπίσκοπος, griechisch für "Aufseher", sozusagen "Wachtmeister". Wie diese Aufsicht vor Ort im Bistum geführt wird, das ist nachkonziliar schwer zu umschreiben. Für manche Bischöfe scheint der erste und letzte Glaubenssatz zu sein: "Ich habe den Hut auf". Sie beginnen jeden Satz mit "ich" und würden ihn wohl auch noch mit "ich" beenden, wäre das grammatikalisch nur möglich. Andere bevorzugen den immer heiteren, kollegialen Stil, möglichst konfliktfrei, möglichst ergebnisoffen. Die Entourage darf nur nie vergessen: Der Chef kann auch anders!
Seit Jahrzehnten verdichten sich jedoch die Anzeichen: Der Bischof kann nicht mehr "anders". Aus scheinbar unerschöpflichen Geldquellen wurden Personalbestände aufgebaut, die sich weitgehend selber führen. Wie in jeder Behörde müssen Beförderungen und Versetzungen entschieden werden, manchmal auch Konflikte gelöst werden. Doch eigentlich ist es egal, wer das tut. Der Bischof schwebt über dem Apparat und segnet alles ab. So gut wie. Sollte wider Erwarten auch mal ein origineller Typ einen Bischofsstuhl ergattert haben, so dauert es meist nur Monate, bis sich das Chamäleon an die Umgebung angepasst hat. Die meisten "Aufsteiger" haben ja jahrelang in bischofsnahen Positionen einüben können, wie man als Bischof spricht, wie man auftritt, welche Gesten und welches Grinsen üblich sind. Die Mitarbeiter bilden die Kulisse für das bischöfliche Wohlgefühl, bedeutend zu sein. In den Bistümern sind auch noch knapp genügend Leute aufzubieten, sodass dem Bischof hier oder dort noch eine Bühne geboten wird, um Kontakt zu den "Kläubigen" zu simulieren. Stellen wir uns aber ein 'Ministerium für Staatssicherheit' vor ohne Volk drumherum, das noch bespitzelt werden könnte. Das ist die deutsche Diözese der Zukunft!
Der vielzitierte Gehorsam als Strukturprinzip der katholischen Kirche ist in unseren Breiten auf einen funktionalen Teilaspekt reduziert. Solange der Mitarbeiter keinen Sand ins Getriebe streut, die Betriebsabläufe nicht stört, keinen öffentlichen Unmut erregt, gewährt die Bistumsspitze ganz gern eine unbestimmte Narrenfreiheit, sogar dem Priester. Er darf in der Liturgie persönlichen Vorlieben frönen. Er darf die Glaubenslehre aus der Verkündigung ausklammern, falls eine solche überhaupt noch stattfindet. Er darf predigen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Aber diese Freiheiten bleiben unbestimmt, damit die Sheriffs des Bischofs notfalls auch ohne Vorwarnung scharf schießen können.
Die "Segenskrawalle" rund um den 10. Mai sind bislang gewaltfrei verlaufen. Aber so weit wie friedliche Demonstrationen von Rassenkrawallen entfernt sind, so weit ist die Liturgie der Kirche von dieser kirchenpolitischen Agitation entfernt. An manchen Orten traten segenspendende Simulanten vor segenempfangende Simulanten. Nichtbrautpaare, die zu normalen Zeiten gar nicht auf die Idee gekommen wären, um einen falschen "Brautsegen" zu bitten, waren gern bereit, hier falsche Signale zu setzen. Die üblichen Organe der deutschkatholischen Mehrheitspartei liefern die passenden Sprachregelungen gleich mit. Wenn die Sirene Schüller das Wort ergreift, "spricht" sie fast immer für ihre Interessen, die sie mit den Erfordernissen für die Kirche einigermaßen konsequent verwechselt. Ihr würden sicherlich deftige Schimpfwörter einfallen, entzöge ihr der Bischof die Lehrerlaubnis in Münster. Oder wie heißt das bei Sirenen? Heulerlaubnis?
Mehrere Bischöfe haben sich schon im Vorfeld der Ereignisse beeilt, solche Seelsorger*innen von Sanktionen freizustellen, die dem Publikum eine Vollmacht vortäuschen, die Kirche könne widereheliche Verbindungen so ähnlich segnen wie Brautpaare. Man beruft sich auf eine Offenheit der Diskussion, die es nicht gibt (theologische Argumente, humanwissenschaftliche Erkenntnisse, bla bla). Der Segen "für alle" nehme niemandem etwas weg. Als ob die Beigesellung von Sankt Nikolaus zur Dreifaltigkeit dieser nichts "wegnehme" ... Es gibt keine acht Sakramente, sondern nur sieben. Das Ehesakrament ist nicht analog anwendbar auf anders geartete Verbindungen, unabhängig vom moralischen Urteil, das immer dem Einzelfall gerecht werden soll. Einiges spricht dafür, dass ein Verhalten, das in der Ehe als Ehebruch bezeichnet wurde, für die homosexuelle Identität nicht selten konstitutiv ist. Nicht selten gehen Paare eine "Homo-Ehe" ein, ohne dass eheliche Treue beabsichtigt wird. Auch bei "guten Absichten" scheitern diese Verbindungen auffällig oft. Mann und Mann oder Frau und Frau können einander das Ehesakrament nicht spenden, weil kein "ehelicher Akt" möglich ist. Wer also in unzulässiger Analogie die Möglichkeit eines kirchenamtlichen Segens über diese Paare behauptet, spricht damit dem "segnenden" Seelsorger überdies die Funktion eines Quasi-Sakramentenspenders zu, die nicht einmal für die Ehe gegeben ist. Wie soll man einen Bischof nennen, der sowas seinen Segen gibt? "Bischof" darf nicht zum Schimpfwort werden.
Aus der "befreienden Botschaft" Jesu Christi lässt sich die allgemeine Berufung zur Keuschheit überhaupt gar nicht herausoperieren. Die Ehe ist buchstäblich eine Institution der "Zucht" und nicht der Unzucht. Das Wort Christi fordert von allen Mäßigung der Leibeskräfte. Auch die Aufhebung des Zölibats würde es keinem Priester erlauben, in freier Selbstbestimmung innerhalb und außerhalb der Seelsorge nach sexueller Ausschweifung zu streben. Kirchlichen Segen kann nur das Bestreben finden, auch "nach Leibeskräften" die Gebote Gottes zu befolgen. In der heutigen Diskussion ist allerdings nicht nur der Ehebegriff verdunkelt, man versteht auch "die Sünde" nicht mehr. Diese beim Namen zu nennen lässt niemanden "tief verletzt" zurück, denn die Kirche verkündet nicht die Sünde, sondern die Erlösung von ihr.
Bischof Overbeck hat zwar in der Fernsehsendung 2010 die Lehre der Kirche etwas verzerrt wiedergegeben. Es bestand jedoch kein Anlass, seine Position derart zu revidieren, wie er es seither wieder und wieder bekräftigt. Er bildet mit seinem Generalvikar inzwischen fast ein Traumpaar der Emanzipation "los von Rom". Bischof Bätzing beruft sich unterdessen auf ein "Subsidiaritätsprinzip". So schlau war noch nicht einmal Martin Luther. Anstatt das Papsttum, die Juden und auch die Muslime als vom Teufel besessen zu beschimpfen, hätte der Reformator doch auch einfach sagen können: Wir in Wittenberg nehmen für uns das Subsidiaritätsprinzip in Anspruch.
Die deutschen Bischöfe tun seit ungefähr 50 Jahren so, als ob die Distanzierung von Rom, erst zaghaft, dann immer offener, irgendeinen Segen gebracht hätte. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn ihre Konzepte irgendeinen pastoralen Erfolg gezeigt hätten, dann könnte man in Rom auftrumpfen. Stattdessen zählt diese reiche Kirchenregion zu den armseligsten weltweit. Diese Erfahrung hat der heutige Papst Franziskus bereits 1986 in Sankt Georgen machen müssen. Seither ist nichts besser geworden. Die Vermögen wachsen noch. Alle anderen Zahlen gehen zurück: Priester, Ordensleute, Theologen, lebendige Gemeinden; ein Ausverkauf im Namen der Subsidiarität! Man könnte es ja auch mal mit Gehorsam "nach oben" versuchen, zumindest in wesentlichen Fragen. Das boykottierte Responsum der Glaubenskongregation ist zu befolgen, weil es die Lehre der Kirche wiedergibt. Für manche bedeutet "Lehre der Kirche" aber nur noch eine Momentaufnahme unter Vorbehalt, die geradezu erfordere, "weiter entwickelt" zu werden. Ins Gegenteil? Die Unfähigkeit mancher Bischöfe zum Gehorsam könnte auf einer falschen Philosophie, einem falschen Bild von der Geschichte beruhen. Irrtümer im Vorfeld des Glaubens sind vielleicht schwerer zu diagnostizieren als explizite Abweichungen von bestimmten Glaubenssätzen. Eine Nebenfolge der falschen Philosophie besteht dann darin, dass berechtigte Einsprüche nicht mehr als berechtigt erkannt werden, nur weil sie "von gestern" sind. Die deutsch-bischöfliche Selbstermächtigung, zum Experiment mit dem Glauben, wurde von Anfang an (Königstein, 1968) von beherzten Persönlichkeiten kritisiert, völlig wirkungslos. Die Berechtigung dieser Kritik tritt für vernünftige Zeitgenossen immer deutlicher zutage. Sie kann aber im "Arbeiter- und Bischofsparadies" der Deutschen Demokratischen Kirche nicht mit Aussicht auf Erfolg vorgetragen werden, schon gar nicht von Klerikern. Denn dann ist er plötzlich wieder da, der totale Gehorsamsanspruch. Da man keine Kirche auf Ungehorsam gründen kann, nicht einmal die allerreformierteste, feiert sich die deutsche Kirche für ihren lizenzierten, bischöflich beglaubigten Ungehorsam; und nennt das ihren besseren Gehorsam, zugunsten der zukünftigen Kirche. Demütige Ordensschwestern im Bischofshaus irgendwo sollten sich aber nur einmal herausnehmen, dem Bischof wenigstens freitags keine üppige Kuchenplatte zu servieren, im Blick auf seine zukünftige Gesundheit. Sie würden sofort begreifen, was ein Bischof im eigenen Haus unter "Subsidiarität" versteht: den Durchgriff! Denn dann ist der Aufseher plötzlich hellwach, wenn's um Versorgung geht und nicht um die Moral.
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Lesermeinungen | Cölestin 14. Mai 2021 | | | Ich denke,es wird wieder mal Zeit für eine Fortentwicklung der Kleidung für Geistliche. Die Amtskleidung für Geistliche und Ordensangehöige geht einfach nicht mehr. Geistliche Kleidung hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder verändert. Jetzt wäre es wieder an der Zeit. Und das heißt nicht weltliche Kleidung (Krawatte, Anzug, Kurzhaarschnitt für Nonnen, T-Shirt, Jeans usw.)! | 0
| | | Chris2 13. Mai 2021 | | | "verhetzende Beleidigung" @Robensl Muss mich korrigieren: Das Gesetz, dass vermutlich andere Meinungen (Linkssprech: "Hatespeech") zu vielen Themen (Homoideologie, Islamismus etc.) für verboten erklären wird, war noch nicht im Bundestag, sondern sollte gestern vom Kabinett beschlossen werden. Aber wie wir kürzlich gesehen haben, kann man ein Gesetz auch an nur 2 Tagen durch beide Kammern peitschen und auch noch vom Bundespräsidenten eines Teils der Deutschen absegnen lassen...
"Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden"
Rosa Luxemburg
(wobei auch diese Kommunistin "systembedingt" zutiefst antidemokratisch war, wie man in der WELT nachlesen kann. So gleichen sich die Zeiten...) www.welt.de/geschichte/article187670614/Rosa-Luxemburg-Was-Freiheit-der-Andersdenkenden-wirklich-meint.html | 0
| | | Robensl 12. Mai 2021 | | | @Chris2: danke für Hinweis auf "verhetzende Beleidigung" Mit "Schliessen einer Schutzlücke" bez. Antisemitismus begründet, wird es tatsächlich eine Waffe der Homosexuellenlobby.
Die Anklage von PÄIVI RÄSÄNEN zeigt die Richtung. Im Anhang Artikel dazu von Rod Dreher.
https://www.theamericanconservative.com/dreher/finland-persecutes-christian-lawmaker-paivi-rasanen/
Email der anklagenden finnischen Generalanwaltschaf:
[email protected]
Email der Botschaft in Berlin:
[email protected] www.theamericanconservative.com/dreher/the-persecution-of-paivi-rasanen/ | 1
| | | einsucher 12. Mai 2021 | | |
Lieber Gaston,
der geschilderte Erfahrungsbericht den sie vorgestellt haben entspricht nicht ganz dem, was ich hier im Seminar erlebe, allerdings nur auf die Altersgruppen bezogen. Es gibt hier von den Charismatikern bis zu denen die die Alte Messe bevorzugen jede denkbare Prägung und genau hier wird die Katholizität sehr deutlich, trotz der Unterschiede die wir hier alle haben, sind wir in Christus miteinander Verbunden und verbringen unsere Zeit mit einander.
Lieber SalvatoreMio,
unsere Ausbildung umfasst natürlich auch all die Dinge die sie genannt haben, bei dem einen intensiver bei dem anderen weniger, je nach dem wie der Bedarf bei jedem ist, das wird individuell festgelegt. Wir haben eine Ausbildungsgrundlage die jeder machen muss, aber wenn es nötig ist, bekommt der Betreffende weitere Ausbildung, in den Bereichen die er nötig hat, selbiges gilt bei der psychischen Gesundheit. | 1
| | | SalvatoreMio 12. Mai 2021 | | | Moderne Priesterausbildung Lieber@einsucher: Ihr Bericht klingt sehr hoffnungsvoll.Dabei hoffe ich, dass die Ausbildung nicht nur umfassend ist auf liturgischem Sektor, sondern"katholisch - umfassend" in allen wesentlichen Bereichen, persönliche Lebensführung und Charakterbildung eingeschlossen, dazu gehört nicht allein das Spirituelle, sondern alles, auch gute Sitten beim Essen - einfach alles! Und ja: wen nicht vor allem anderen die Liebe zu Christus und zu seiner Kirche motiviert, der sollte besser draußen bleiben. | 2
| | | Glaube13 12. Mai 2021 | | | Jesus Christus Wir sind die Kirche Jesus Christus.
Welche Glaubenslehre gibt es auf dieser Erde noch, die weltweit weit mehr als 2000 Jahre überdauert hat.
Hat sie dies, weil der Glaube beliebig ist?
Nein, weil er eben nicht nach Gutdünken veränderlich ist.
Sicherlich ist es richtig, dass Glauben in dieser Zeit auch häufig von den Mächtigen innerhalb und außerhalb der Kirche missbraucht wurde.
Aber immer kam er letztendlich zurück auf Jesus Christus und das weltweit.
Ist uns das alles so wenig wert, dass wir kleinteilig und egoistisch an der Zerstörung dessen arbeiten? Jesus sagte: Gebt dem Kaiser was des Kaiser´s ist.
Den Glauben über den "Kaiser/die Politik/gesellschaftliche Mächte" zu stellen, das ist die Aufgabe und die Kunst unserer Kirchen-führer!
Dieses Verhältnis Kirche/Staat scheint aber immer mehr- wie Farben in einander zu verlaufen.
Jesus und Glaube erscheinen deshalb je nach Standpunkt in anderen Farben. Lasst uns Glauben an Jesus und seine Botschaft.
Lass uns Weltkirche bleiben! | 2
| | | Gaston 11. Mai 2021 | | | Lieber Einsucher, es freut mich, wenn Ihr Priesterseminar so eine Bandbreite abdeckt, und Sie dort verschiedenste Spiritualitäten kennenlernen können!!!
Was die Varianten von traditionell bis charismatisch bterifft, möchte ich ein paar Kommentare aud Frankreich abgeben.
Eine soziologische Studie über die französischen Katholiken faßte vor einiger Zeit Charismatiker, Konservative und Tradistionalisten unter dem Sammelbegriff "observants" also in etwa "folgsame" Katholiken zusammen.
In der jüngeren Generation (18-30), sind es dieselben, die samstags Straßenevangelisierung machen, sonntags in die Alte Messe gehen und unter der Woche in einer Pfarrgemeinde Lobpreisabende mit Emmanuel-Liedern gestalten.
(In der Generation 40-60 sieht es leider anders aus, da sind sich die "Tradis" und die "Chachas" nicht unbedingt immer grün).
Das wichtige ist doch, den Glauben nicht als rein soziales Geschehen zu sehen, sondern wahrhaft in einer persönlichen Beziehung zu JC zu leben!
Es lebe der "Tradismatismus"! | 1
| | | mphc 11. Mai 2021 | | | @Dottrina Priester und Diakone haben ihrem Bischof Gehorsam gelobt, aber wir Laien. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich irgendeinem Bischof Gehorsam versprochen hätte. | 1
| | | Chris2 11. Mai 2021 | | | @FNO Wolfgang Rothe? Ich hoffe, das ist nur ein Namensvetter des damaligen Subregens unter S.Ex. Bischof Kurt Krenn, durch den man den allzu katholischen Bischof hatte stürzen können? Denn andernfalls müsste man so manches im Zusammenhang mit der damaligen Kampagne in einem neuen Licht betrachten... | 0
| | | Chris2 11. Mai 2021 | | | Gesetzesalarm!!! An Bischöfe, Politiker, Journalisten! Morgen will die deutsche Bundesjustizministerin Lambrecht einen Straftatbestand "verhetzende Beleidigung" vom Bundestag absegne lassen, um eine angebliche Lücke zwischen Beleidigung und Volksverhetzung zu schließen. Ich fürchte, damit kann jeder mit den angedrohten bis zu 2 Jahren Haft bestraft werden, der z.B. die kirchliche Morallehre bezüglich Homosexualität öffentlich vertritt, wie es gerade in Finnland der ehemaligen Ministerpräsidentin und einem ev. Bischof geschehen ist! Oder der die katastrophale Zuwanderungspolitik der Regierung oder Gewalttaten durch Asylbewerber wie am WE im Englischen Garten krisisiert. Gleichzeitig wird man sicher auch künftig legal gegen die Deutschen im eigenen Land als z.B. "Köterrasse" hetzen dürfen, was der "volksvertretende" Bundestag bei der Debatte zum Paragraphen 130 StGB ja erschreckend gerne bestätigt hat... web.de/magazine/politik/straftatbestand-verhetzende-beleidigung-bestraft-35803612 | 1
| | | FNO 11. Mai 2021 | | | @Dottrina Wir können gern gemeinsam einen Brief an Murx aufsetzen. Über Rothe weiß ich was. | 1
| | | notarius 11. Mai 2021 | | | Glänzend in Sprache und Inhalt! Allein wie das unselige "Klerikalismus"-Gerede der letzten Jahre als das demaskiert wird, was es ist, nämlich als reine Nebelkerze, ist erfrischend zu lesen. Wer schon einmal einem Bischof in persönlichem Gespräch widersprochen hat, wird wissen, was "autoritär" bedeutet. Dass den Bischöfen quasi die Führung ihrer Bistümer aus den Händen geglitten sei, ist ein Bild, das ganz gezielt gefördert wird, da es suggeriert, der episcopus sei doch nicht verantwortlich, wenn die Mäuse auf dem Tisch tanzen. In Wahrheit läuft in den Bistümern keine einzige Maus unbemerkt über den Kirchplatz. Noch nie waren deutsche Bischöfe so "klerikal" wie heute, leider mit einer unguten inhaltlichen Ausrichtung. In der Regel, zu der bekanntlich immer Ausnahmen gehören, haben wir es mit absolutistischem Herrschaftsgebaren zu tun, insofern sind unsere deutschsprachigen Bischöfe auch die Letztverantwortlichen für den Zustand der Kirche. | 1
| | | einsucher 11. Mai 2021 | | | Wo genau ist das Problem? "Wer die moderne Priesterausbildung hinter sich hat, wirft sich nicht selten mit letzter Kraft vor den Weihealtar"
Ich, Seminarist im Osten von Österreich, bin davon ziemlich überrascht, das die moderne Priesterausbildung scheinbar ein Problem ist. Diese moderne Ausbildung ermöglicht es, das wir uns als Seminaristen in der ganzen Fülle des Katholischen Glaubens entwickeln können, von der ehr traditionellen bis zur charismatischen Erneuerung hat alles seinen Platz und das ist gut so!, in älteren Ausbildungsmodellen war diese breite Aufstellung nicht gegeben, sondern man hat mehr Wert auf eine Uniformität gelegt, das war wesentlich problematischer und hat nicht selten den Seminaristen gebrochen, will man das wirklich?
Was wir brauchen, sind authentische Nachfolger Jesu, (unerheblich, ob sie traditionell oder charismatisch sind), in seinem Namen für das Reich Gottes unter den Menschen wirken. | 1
| | | nemrod 11. Mai 2021 | | |
Weitestgehend stimme ich dem Kommentator zu. Der Titel "Bischof" ist für mich neben der Sache mit der Weihe (;-)) auch ein Ehrentitel, und da kommt mein Problem: die meisten deutschen Mitraträger verdienen diesen Ehrentitel schlichtweg nicht!!" | 5
| | | Dottrina 11. Mai 2021 | | | Herrlich! Dieser gute und nachdenklich stimmende Artikel hat mich mehrmals durch seine Formulierungen zum Schmunzeln gebracht. "Arbeiter- und Bischofsparadies der deutschen demokratischen Kirche" - wunderbar!
Nur - und hier sind jetzt mal die Kirchenrechtler gefragt - wie verhalte ich mich als Otto-Normal-Katholikin bzgl. Gehorsam einem Bischof gegenüber, der Häresien und Schismen befürwortet bzw. aktiv betreibt (z.B. Bätzing, Marx usw.)? Alles in mir sträubt sich dagegen, hier im Falle München, einem Bischof Gehorsam entgegenzubringen, der nicht korrigierend eingreift, wenn ein Münchener Pfarrer (wie vorgestern geschehen, war sogar in der Tagesschau) Homopaare segnet? | 2
| | | girsberg74 11. Mai 2021 | | | Schimpfwort oder nicht, der Begriff wird maßgeblich so geformt, wie die Mehrzahl der Träger sich verhält.
Vielleicht, dass man die positiven Ausnahmen unbedingt mit deren Namen bekleidet. | 1
| | | Fides Mariae 1 11. Mai 2021 | | | "Arbeiter- und Bischofsparadies der deutschen demokratischen Kirche" Die Formulierung gefällt mir!
Auch das: "Wer die moderne Priesterausbildung hinter sich hat, wirft sich nicht selten mit letzter Kraft vor den Weihealtar"...
Aber vergessen wir nicht: "Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden satt werden." Die Ungerechtigkeit und Einseitigkeit der öffentlichen Meinung sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft hat ein solches Ausmaß angenommen, dass wir uns über mangelndes Wohlbefinden nicht mehr wundern dürfen. Es ist unsere Aufgabe, als Gläubige Märtyrer des Gewissens zu sein. Auch vor den Bischöfen. | 3
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