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Priester Raymond J. de Souza: „Wer will, dass der Papst stirbt?“

12. November 2021 in Weltkirche, 13 Lesermeinungen
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US-amerikanischer Priester und Journalist: „Zum Glück gibt es während des gegenwärtigen Papsttums nur wenige öffentliche Äußerungen in so makaberer Stimmung, im Gegensatz zur Lage während der Pontifikate von Johannes Paul II. und Benedikt XVI.“


Vatikan (kath.net) „Wer will, dass Papst Franziskus stirbt? Der Heilige Vater schlug vor, dass es zumindest einige gibt. Bei einem Treffen mit Jesuiten in der Slowakei im vergangenen September beantwortete er eine Frage zu seinem Gesundheitszustand nach einer Dickdarmoperation Anfang des Sommers. ‚Ich lebe noch, obwohl einige Leute wollten, dass ich sterbe‘, sagte Papst Franziskus. Doch was ist das seltsam und dunkel, so etwas zu sagen. Gibt es Menschen, die wünschen, dass er stirbt? Und woher sollte Papst Franziskus das wissen?“ Das schreibt der kanadische Priester und Journalist Raymond J. de Souza in einem Kommentar im „National Catholic Register“.

Immerhin würde wohl niemand so etwas dem Papst direkt ins Gesicht sagen, überlegt de Souza. Doch vielleicht würden Nuntien solche Dinge hören und in ihre Berichte schreiben, oder „vielleicht lauert jemand in den dunkleren Ecken des Internets und lässt den Heiligen Vater wissen, was gesagt wird.“

Zumindest in der Medienöffentlichkeit begegne man diesem Thema nicht wirklich, so de Souza. Der Papstkritiker Damian Thompson berichtete in „The Spectator“, dass ein namenloser Priester bei einem Abendessen „bei einem Gläschen“ herausplatzte: „Ich hoffe, er fällt heute Abend tot um“. De Souza schreibt wörtlich: „Da ist also dieser namenlose betrunkene Priester. Aber was prominente Stimmen angeht, die sich öffentlich nach einem baldigen Untergang sehnen: es gibt keine.“

Früher sei dies anders gewesen, notierte de Souza. Es könne Papst Franziskus angesichts seines jesuitischen Kontextes vielleicht interessieren, „wie einige Jesuiten früher über Johannes Paul II. sprachen“. Er erinnerte an den Jesuitenpater Cyril Barrett, der am Tag des Attentats auf Papst Johannes Paul II. im Jahr 1981 über den Möchtegern-Attentäter Mehmet Ali Agca sagte: „Das einzige, was an diesem verdammten Türken falsch war, war, dass er nicht ordentlich schießen konnte. Weit davon entfernt, ein betrunkener, anonym zitierter Priester zu sein, war Pater Barrett nüchtern, redegewandt und böse. Waren die Jesuiten durch diesen Ruf nach tödlichen Verletzungen beschämt? Im Gegenteil, eine Jesuiten-Zeitschrift schilderte diese Anekdote, als Pater Barrett im Jahr 2004 starb, als ein scheinbar liebenswürdiges, wenn auch lausbübisches Detail, das einen Nachruf würzt.“ Und er erinnerte weiter, dass der verstorbene Jesuitenpater Paul Mankowski 2005 geschrieben hatte: „Vor der Priesterweihe hatte ich meine Jesuiten-Professoren beten hören, dass Wojtyła früh zu Tode komme – und sie kamen dafür ohne Tadel weg oder wurden auf jene scherzhafte Art getadelt, die Sympathie signalisiert.“


De Souza folgert: „Es kann also sein, dass Papst Franziskus nicht wirklich WEISS, dass einige Menschen auf seinen Tod hoffen, er dies aber aus seiner jesuitischen Erfahrung vermutet, dass, wenn einige in der Gesellschaft Jesu den Tod von Johannes Paulus wollten und dies relativ offen vertragen, es auch einige geben muss, die ihm dasselbe Übel wünschen.“

Zumindest außerhalb der Kirche, in der „Welt“, habe es „nicht nur Spinner und Unzufriedene“ gegeben, die wollten, dass Johannes Paul II. stirbt, so de Souza, sondern auch anerkannte Menschen. Beispielsweise Conor Cruise O'Brien, der als Irlands größter Literat des 20. Jahrhunderts gefeiert wurde. Er wurde 1994 eingeladen, die prestigeträchtigen Massey Lectures in Toronto zu halten. Dort sagte er in einer bösartigen Attacke auf Johannes Paul II. , dass er ihn. „hasse“ und er gab zu, dass er täglich für den Tod des Papstes bete. In den intellektuell elitären Kreisen, in denen sich O’Brien bewegte, war sein offener Hass auf John Paul II. kein Hindernis für unzählige Auszeichnungen und Ehrungen.“

Dann verwies de Souza auf Christopher Hitchens, „einen weiteren Intellektuellen mit enormem Einfluss“. Dieser habe über Benedikt XVI. genau gleich empfunden wie O’Brien über John Paul II., „obwohl Hitchens als Atheist natürlich nicht für Benedikts Tod betete“. Als bei Hitchens „2010 Krebs diagnostiziert wurde (er starb im Dezember 2011), schrieb er einen typisch schillernden Essay für die superschicke ‚Vanity Fair‘, in dem er beklagte, dass sein Tod ihm das Vergnügen nehmen würde, diejenigen sterben zu sehen, die er hasste: ‚Ich hatte echte Pläne für mein nächstes Jahrzehnt und hatte das Gefühl, hart genug gearbeitet zu haben, um es mir zu verdienen. Werde ich meine Kinder wirklich nicht mehr heiraten sehen? Werde ich nicht zusehen, wie sich das World Trade Center wieder erhebt? Werde ich die Nachrufe auf ältere Schurken wie Henry Kissinger und Joseph Ratzinger wirklich nicht mehr lesen oder gar schreiben können?‘“ Hitchens sei „in höchstem öffentlichen Ansehen“ gestorben und es auf ihn leidenschaftliche Laudatios gegeben, „all dies für einen Mann, der die Freude, Benedikt sterben zu sehen, mit der Freude über die Hochzeit seiner Kinder verglich“.

De Souza notiert, dass es für Papst Franziskus kein Äquivalent zu O’Brien oder Hitchens gebe, „niemand, der in den Hallen der Macht und des Reichtums gefeiert wird, erwähnt, dass er den Tod des Papstes wünscht“. Vielmehr genieße Papst Franziskus wie Umfragen zeigen, „das Wohlwollen und die Gunst der einfachen Katholiken, wie es jeder Papst tut. Ganz anders als die Erfahrung von Johannes Paul oder Benedikt ist er bei den Chefs der Big Tech-Giganten, die ihn regelmäßig besuchen, der internationalen Davoser Elite, die ihn als Verbündeten in Sachen Klima und Einwanderung sieht, der UN-Führung, die seine Unterstützung begrüßt, sehr beliebt für seine globale Agenda, ganz zu schweigen vom internationalen Medienkonsens, der ihn als mutigen Reformator lobt, der die Kirche aktualisiert, um dem 21. Jahrhundert besser gerecht zu werden. In der Tat gab es noch nie einen Papst, der bei den Reichen und Einflussreichen so beliebt war – sowohl außerhalb der Kirche als auch innerhalb der Kirche, wenn man die immens reichen deutschen Bischöfe bedenkt.“

Der priesterliche Journalist schließt seinen Beitrag mit dem Gedanken: „Gibt es Menschen, die wollen, dass der Papst stirbt? Es ist eine große Kirche und eine größere Welt, also können sie vielleicht gefunden werden. Doch das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Papst Franziskus genießt weit über die normalen Quellen der päpstlichen Unterstützung hinaus Wohlwollen. Nur wenige scheinen zu wünschen, dass er sich in absehbarer Zeit seinen Vorgängern in der vatikanischen Krypta anschließt.“

Link zum Originalbetrag: Father Raymond J. de Souza: Who Wants the Pope to Die?

 


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