Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der alte und künftige römische Ritus
  2. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  3. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  4. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  7. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  10. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  11. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  12. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  13. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  14. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  15. Alle Macht den synodalen Räten?

Nuntius Eterović: „Nehmen wir Jesu Liebe auf und teilen wir sie mit den Menschen“

21. Dezember 2021 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erzbischof Eterović, Apostolischer Nuntius in Berlin: „In dieser Adventszeit, die sich ihrem Ende zuneigt, bedenken wir mit wachem Bewußtsein das Weihnachtsgeheimnis“


Berlin (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von S.E. Apostolischer Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović am 19.12.2021 (4. Advent) in voller Länge und dankt ihm für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung – Mi 5,1-4; Ps 80; Hebr 10,5-10; Lk 1,39-45

„Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes" (Lk 1,42).

Liebe Schwestern und Brüder!

    Die Lesungen dieses vierten Adventssonntags bereiten uns geistlich auf das nahende Hohe Weihnachtsfest vor. Wir öffnen uns dem Heiligen Geist, dem Hauptprotagonisten im Wort Gottes, das wir gehört haben, und verweilen bei der Prophezeiung des Ortes der Geburt Jesu (I), bei seiner freien Entscheidung, Mensch zu werden (II), wie auch bei der Begegnung von Maria mit ihrer Cousine Elisabeth (III).

1.    „Aber du, Betlehem-Efrata“ (Mi 5,1).

Der aus Judäa stammende Prophet Micha wirkte in der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts vor Christus. Die Prophezeiung, die wir gehört haben, bezieht sich auf die Geburt des Messias in Bethlehem, der Stadt König Davids. Gott wählt als Ort der Geburt Seines Sohnes nicht Jerusalem, jene große Stadt, das religiöse und politische Zentrum Israels, sondern die kleine Stadt Bethlehem. Auch diese Entscheidung Gottes unterstreicht, wie sehr er die Peripherie bevorzugt und die Demütigen, jene Menschen, die aufmerksam auf seine Stimme hören und bereit sind, seinen Willen zu tun. Bei der Prophetie ist die Verheißung hervorzuheben, der Messias werde König über Israel sein: „Aber du, Betlehem-Efrata, bist zwar klein unter den Sippen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll“ (Mi 5,1). Dabei handelt es sich aber um einen demütigen und friedliebenden König und nicht um einen Gewaltherrscher. „Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des HERRN“ (Mi 5,3), welche die Kraft der Liebe ist. Daher verkündet der Prophet einen Messias, der den Frieden bringt, und sein Reich erstreckt sich über die ganze Welt: „Sie werden in Sicherheit wohnen; denn nun wird er groß sein bis an die Grenzen der Erde“ (Mi 5,3-4). Die Kirche, die auf den in Bethlehem geborenen Messias gegründet ist, empfängt von Ihm, „dem Friedefürst“ (Jes 9,5), den Auftrag, der ganzen Welt den Frieden zu verkünden.


2.    „Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun“ (Hebr 10,9).

Bei der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest ist es gut, den Abschnitt aus dem Hebräerbrief zu betrachten, wo betont wird, dass Jesus sich frei entschieden hat, Fleisch anzunehmen, von einer Frau als Mensch geboren zu werden, von der seligen Jungfrau Maria, um so den Willen Gottvaters zu erfüllen. Es war eine Entscheidung aus der Liebe des Sohnes zu seinem Vater, die in unendlicher Weise alle Brandopfer und Tieropfer übersteigt. „An Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen. Da sagte ich: Siehe, ich komme - so steht es über mich in der Schriftrolle -, um deinen Willen, Gott, zu tun“ (Hebr 10,6-7). Jesus war sich der schweren Konsequenzen bewußt, die seine Entscheidung mit sich bringt: ein erniedrigendes Gericht und Urteil, der Tod am Holze des Kreuzes vor der glorreichen Auferstehung. Denn der Wille Gottes ist das Heil, die Erlösung der von Ihm geliebten Menschen (vgl. Lk 2,14). Der Verfasser des Hebräerbriefes spielt auf diese Wirklichkeit an, auf das Opfer der Liebe Jesu, wenn er schreibt: „Aufgrund dieses Willens sind wir durch die Hingabe des Leibes Jesu Christi geheiligt - ein für alle Mal“ (Hebr 10,10). Somit ist die Geburt Jesu in Bethlehem schon ausgerichtet auf den Kalvarienberg, auf den Ort unserer Erlösung.

    In dieser Adventszeit, die sich ihrem Ende zuneigt, bedenken wir mit wachem Bewußtsein das Weihnachtsgeheimnis, jene große Liebe Jesu Christi zu seinem Vater und zu uns allen. Nehmen wir seine Liebe auf und teilen wir sie mit den Menschen, denen wir auf unserem Lebensweg begegnen.

3.    „Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes" (Lk 1,42).

Die Begegnung der beiden Verwandten, von Maria und Elisabeth, erfüllt uns mit Freude. Beide Frauen hatten Grund, sich zu freuen, denn sie waren vom Heiligen Geist erfüllt, der sie die Größe des Geheimnisses verstehen ließ, das sie erlebten. Maria hat Jesus durch das Wirken des Heiligen Geistes empfangen (vgl. Lk 1,35). Elisabeth wurde „vom Heiligen Geist erfüllt“ (Lk 1,41), als sie den Gruß Marias hörte „und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes“ (Lk 1,42). Der Heilige Geist ist die Hauptperson bei dieser Begegnung der Cousinen, und er lässt Elisabeth verstehen, dass Maria den Herrn in ihrem Schoß trägt. Sie erachtet sich eines solchen Besuches nicht würdig. Dennoch erfüllt er sie mit Freude, auch weil sie selbst im sechsten Monat schwanger ist. Daher sagt sie: „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ (Lk 1,43). Vom Heiligen Geist erfüllt, beschließt Elisabeth ihren außergewöhnlichen Gruß, indem sie Maria dafür preist, das Wort Gottes angenommen zu haben, das in ihrem Leib Fleisch geworden ist: „Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ“ (Lk 1,45).

    Maria freut sich ebenfalls im Heiligen Geist, denn sie wird die Mutter Jesu, der nach der Ankündigung des Engels „heilig und Sohn Gottes genannt werden wird“ (Lk 1,35). Doch es genügt ihr nicht, sich auf die Geburt des Sohnes vorzubereiten, sondern wir lesen im heutigen Evangelium. „Maria machte sich auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa“ (Lk 1,39), um ihrer Verwandten Elisabeth beizustehen, bei der sie dann „etwa drei Monate blieb“ (Lk 1,56), das heißt also bis zur Geburt von Johannes. Auf diese Weise gibt Maria ein ausgezeichnetes Beispiel der Liebe. Sie denkt mehr an andere, als an sich selbst. Aus dieser Haltung erwächst aber ein Moment der Freude und des Segens, nicht nur für die beiden Cousinen und für Zacharias, den Mann der Elisabeth, oder für Jesus und Johannes, sondern für uns alle, die wir diese wunderschöne Seite unserer Erlösung betrachten.

    Lassen auch wir uns vom Heiligen Geist führen und gemeinsam mit Maria ausrufen: „Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut“ (Lk 1,46-48).

    Liebe Brüder und Schwestern, mit Freude und Demut, wie die selige Jungfrau Maria, die Mutter Jesu und unsere Mutter, wollen wir uns auf das nahe Weihnachtsfest vorbereiten. Wir betrachten besonders den Reichtum an Bedeutung im Gruß der Elisabeth: „Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes“ (Lk 1,42). Wir tun dies jeden Tag und immer, wenn wir den Engel des Herrn und den Rosenkranz beten. Während wir auf die Ankunft des Herrn warten, beten wir, dass sich in uns und in der heiligen Mutter Kirche die Bitte erfüllen möge, die wir an den allmächtigen Gott mit folgenden Worten richten: „Herr, du hast eine demütige Tochter Israels erwählt, um in ihr Mensch zu werden. Schenke deiner Kirche eine tiefe Anhänglichkeit an deinen Willen, damit sie in der Nachahmung des Gehorsams des Wortes, das in die Welt gekommen ist, um zu dienen, mit Maria einstimme in den Lobpreis über dein Heil und dir ein ewiges Loblied singe“. Amen.

Archivfoto Nuntius Eterović (c) Apostolische Nuntiatur


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  5. Der alte und künftige römische Ritus
  6. „Das Wunder der Welle“
  7. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  8. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  9. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  10. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  11. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  12. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  13. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  14. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  15. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz