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Nuntius – Die beste Haltung Gott gegenüber: „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“

11. März 2022 in Spirituelles, 4 Lesermeinungen
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Apostolischer Nuntius Eterović: „Auch wenn wir mancher Versuchung erliegen, bietet uns Gott in seiner Güte Möglichkeit der Vergebung, vor allem im Bußsakrament, was wir in dieser Zeit der Umkehr und Versöhnung mit Gott und dem Nächsten nutzen wollen“


Berlin (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt S.E. Apostolischer Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović in voller Länge und dankt für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung – Dtn 26,4-10; Ps 91; Röm 10,8-13; Lk 4,1-13

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ (Lk 4,4).
Liebe Schwestern und Brüder!
    
    Wir stehen am Beginn der Fastenzeit, dem Weg der vierzig Tage der Vorbereitung auf das Hohe Osterfest. Die Kirche mahnt uns, diese Zeit mit Ernsthaftigkeit zu begehen, mit Aufmerksamkeit auf das Wort Gottes und in der Teilhabe bei den liturgischen Feiern, vor allem der Eucharistie. Wie wir im Evangelium des Aschermittwoch gehört haben, werden uns auch die traditionellen Methoden ans Herz gelegt, wenn es um die Vertiefung des Glaubens und die geistlichen Reinigung im Gebet geht oder um das Fasten und Almosengeben (vgl. Mt 6,1-18).

    Das heutige Evangelium berichtet von den Versuchungen Jesu in der Wüste. Nach einer kurzen Hinführung verweilen wir bei jeder der drei Versuchungen, um deren Bedeutung auch für uns Christen heute zu entdecken.

Jesus „wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt“ (Lk 4,1).

Bei seiner Taufe im Jordanfluss hat Jesus den Geist empfangen, der „sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herabkam“ (Lk 3,22). Außerdem hörte er das Zeugnis von Gottvater: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ (ebd.). In der Folge schreibt der Evangelist Lukas: „Erfüllt vom Heiligen Geist, kehrte Jesus vom Jordan zurück. Er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt, vierzig Tage lang, und er wurde vom Teufel versucht“ (Lk 4,1-2). Hier finden sich drei bedeutende Begriffe. Neben Jesus selbst ist der Heilige Geist die Hauptfigur. Er führt Jesus in die Wüste, um vom Teufel versucht zu werden. Die Wüste ist ein einzigartiger Ort, wo das Leben sehr entbehrungsreich und schwierig ist, doch bringt sie den Menschen dazu, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, auf Gott und die Beziehung des Menschen zu Gott. Daher hat die Wüste in religiöser Sicht eine positive Bedeutung. Das kann man auch für die Versuchungen sagen, denn sie bieten die Gelegenheit zur Prüfung, wie es um die Treue zum Ruf Gottes steht, und zur Vertiefung im Glauben. Hätten die Versuchungen nur einen negativen Sinn, der Heilige Geist hätte den Herrn Jesus nicht dorthin geführt.


    Liebe Schwestern und Brüder, in dieser Fastenzeit sind auch wir gerufen, uns vom Heiligen Geist in die Wüste führen zu lassen und Jesus Christus zu folgen. Wir sind dazu eingeladen, unsere Wüsten zu finden, nämlich Zeiten der Stille, um bei uns selbst zu sein und unsere Herzen und unseren Geist für Gott und den Nächsten zu öffnen. Deswegen reduzieren wir die Zeiten für Radio und Fernsehen, vor allem auch für das Internet und die modernen Kommunikationsmittel. Wir nehmen uns mehr Zeit für das Gebet, zur Meditation, zur Begegnung mit Gott, um bereit zu sein, den Nächsten zu lieben und ihm zu dienen. Wenn wir um Glauben gestärkt sind, können auch wir mit der Gnade Gottes die Versuchungen besiegen und so dem Beispiel und der Fürbitte des Herrn Jesus folgen.

    Die drei Versuchungen, die der Teufel Jesus auferlegte, sind sehr bekannt und betreffen jeden von uns.

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ (Lk 4,4).

Die erste Versuchung ereilt Jesus, als er nach vierzig Tagen des Fastens Hunger bekam. Der Teufel nutzte das aus und ermunterte ihn, seine Macht als Sohn Gottes zu nutzen, um Nahrung zu bekommen: „Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden“ (Lk 4,3). In der Taufe hat Gottvater Jesus als seinen geliebten Sohn bezeichnet. Auf diesen Titel und die damit verbundenen Macht nimmt der Teufel nunmehr Bezug, um Jesus zu versuchen. Der Herr Jesus hat in Wahrheit die Macht, Wunder zu tun, wie er bei der Brotvermehrung gezeigt hat, um die Menge zu speisen (vgl. Lk 9,12-17). Seine Handlungen aber sind stets auf andere ausgerichtet und nicht auf seinen eigenen Vorteil; er will nicht auf egoistische Weise handeln. Der Sinn seines Lebens ist es, den Willen Gottes, seines Vaters zu tun (vgl. Joh 4,34).

    Auch wir müssen danach trachten, den Willen Gottes zu tun, was bedeutet, nicht an die materiellen Dinge gebunden oder gefangen in der Konsumgesellschaft zu sein. Diese Versuchung ist heute besonders aktuell. Wenn wir Jesus folgen, müssen wir uns bemühen, der geistlichen Dimension in unserem Leben den Vorzug zu geben. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern, wie es der Evangelist Matthäus zeigt, „von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt“ (Mt 4,4). Und das Wort, das aus Gottes Mund kommt, offenbart uns den Willen des Vaters und ermahnt, diesen in unserem persönlichen, familiären und sozialen Leben zu erfüllen.

„Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen“ (Lk 4,8).

Die zweite Versuchung erscheint uns absurd, doch sie begegnet auch in unserem Leben oft. Der Versucher präsentiert sich als Herr der Welt und somit imstande, Jesus diese Gewalt zu geben unter der Bedingung, ihn, den Teufel, anzubeten: „Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören“ (Lk 4,7). Der Herr widersteht dieser Versuchung mit Bezug auf die Bibel: „Es steht geschrieben: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen“ (Lk 4,8). In der Absage an diese Versuchung nimmt Jesus das erste der Gebote auf: „Ich bin der Herr, dein Gott ….. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben“ (Ex 20,2; Dtn 5,6).

    Die Antwort Jesu zeigt auch uns, wie wir dem Teufel antworten müssen, nicht nur mit Worten, sondern vor allem in Werken, durch unser Verhalten. Wir dürfen nicht zulassen, andere, falsche Götter neben dem einen und wahren Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, zu haben. Das aber geschieht in der Vergötzung von Erfolg, Reichtum, Macht, und wenn wir sie um jeden Preis erreichen wollen. Jesus verurteilt unter anderem die weltliche Gesinnung, nach welcher der Zweck die Mittel rechtfertigt (heiligt). Wir wissen, dass dies falsch ist, sei es moralisch, sozial und politisch.

„Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab“ (Lk 4,9).

Der Teufel meint den höchsten Punkt des Jerusalemer Tempels. Die dritte Versuchung ist heimtückisch, denn der Versucher zitiert die Schrift, doch seine Interpretation ist falsch. Er manipuliert das Schriftzitat: „Seinen Engeln befiehlt er deinetwegen, dich zu behüten; und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt“ (Lk 4,10-11). Jesus deckt die Falle des Teufels auf, indem er seinerseits in rechter Weise die Bibel zitiert: „Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen“ (Lk 4,12).

    Der Herr Jesus bietet uns ein Beispiel für das rechte Verhalten zum allmächtigen Gott. Der Mensch darf nicht entscheiden, seine Macht zu missbrauchen und Gott seinen eigenen Willen aufzuzwingen. Exhibitionismus hat keinen Platz im Christentum. Daher müssen wir dessen auch in unserem Gebet und den Bitten an Gott bewußt bleiben. Die beste Haltung Gott gegenüber wiederholen wir im täglichen Gebet des Vater unser. In diesem Gebet par excellence, das Jesus uns gelehrt hat, beten wir: „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“.

    Liebe Brüder und Schwestern, das heutige Evangelium schließt mit der bedeutsamen Aussage: „Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel bis zur bestimmten Zeit von ihm ab“ (Lk 4,13). Das bedeutet, dass Jesus auch in seinem weiteren Leben und bis zuletzt von Versuchungen heimgesucht wird. Die größte wird die im Moment seiner Passion sein, wo der geliebte Sohn seinen Vater anfleht: „Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir“. Aber der geliebte Sohn ist gehorsam und fügt sogleich hinzu: „Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen“ (Lk 22,42).

    Liebe Brüder und Schwestern, vertrauen wir unseren Weg der Fastenzeit der Fürsprache der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria an, der Königin des Friedens. Sie erinnert uns, beständig die Worte Jesu gegenwärtig zu halten: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ (Lk 4,4). Folgen wir seinem Beispiel und öffnen wir uns dem Heiligen Geist, indem wir Ihm erlauben, uns zu führen, damit wir unsere Wüsten der Stille und des Gebetes in dieser Heilszeit finden. Bitten wir den Heiligen Geist, er möge uns in den Versuchungen beistehen, denn dann können wir sie wie Jesus besiegen und im Glauben wachsen. Auch wenn wir mancher Versuchung erliegen, bietet uns Gott in seiner Güte die Möglichkeit der Vergebung, vor allem im Bußsakrament, was wir in dieser Zeit der Umkehr und Versöhnung mit Gott und dem Nächsten nutzen wollen. Amen. 

Archivfoto Erzbischof Eterović (c) Apostolische Nuntiatur Berlin


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Lesermeinungen

 ThomasR 11. März 2022 
 

Erneuerung des Bußsakramentes *

*aber keine weitere liturgische Reform, eher Neuevangelisierung im Bereich der Vorbereitung auf das Bußsakrament beginnend von den Vorbereitungskursen für Erstkommunionkinder und keine Erstkommunion ohne Beichte auch in der neuen liturgischen Ordnung entsprechend den liturgischen Vorschriften dringendst gefragt

Sonst wird dir liebe Amtskirche die Kirchensteuer über Kirchenaustritte eher noch schneller gestrichen als Ihr liebe Kirchenfuktionäre denkt!


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 gebsy 11. März 2022 

Die tägliche Umkehr

war, ist und bleibt das Fundament christlichen Lebens.
"Das einzige, was rettet"
wollte ich in diesem Leserbrief anbieten:

www.vision2000.at/?nr=2022/1&id=3951


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 girsberg74 11. März 2022 
 

Es hapert nicht nur an Bodenpersonal,

das ganz andere Problem sind Teile des Bodenpersonal selbst.

Ich bin ganz sicher, dass, wenn ich bei Bode oder Marx oder Bätzing vor dem Beichtstuhl stünde, ich mir mehr Gedanken über die Haltung dessen machte, der im Beichtstuhl sitzt, als über mein Sündenbekenntnis.

Schlimm so etwas zu schreiben. Ich kritisierte nicht, dass etwa einer ein Bratkartoffelverhältnis hätte oder ähnlich,– alles menschlich - , sondern dass er 2000 Jahre Katholische Kirche wegwirft.

[@Seeker2000 „Gott und Mensch“]


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 Seeker2000 11. März 2022 
 

Gott und Mensch

"Auch wenn wir mancher Versuchung erliegen, bietet uns Gott die Möglichkeit der Vergebung, vor allem im Bußsakrament, was wir in dieser Zeit der Umkehr und Versöhnung mit Gott und dem Nächsten nutzen wollen."
Schöne gesagt, nur hapert es vielerorts noch immer am Bodenpersonal, das nach wie vor mit dem Vorwand "Corona" die Spendung des Busssakraments ablehnen, weil es ja "so lebensgefährlich" ist.
2 Jahre und man verbannt das Seelenheil immer noch auf die Ränge weit nach Gesundheit.
Und dann gibt die DBK Broschüren zur Seelsorge heraus, aber schafft es nicht, die Priester an ihre Aufgabe zu erinnern.


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