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„Die Kirche ist keine menschliche Organisation mit schönem religiösen und sozialen Programm“

25. April 2022 in Spirituelles, 2 Lesermeinungen
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„Die sichtbare katholische Kirche, die vom Papst und den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird, wird alle Stürme und Herausforderungen in Zeit und Geschichte überstehen.“ Predigt von Gerhard Card. Müller


Avenza (kath.net/pl) kath.net dokumentiert die Predigt von Gerhard Kardinal Müller in der italienischen Pfarrei Avenza in der Toskana zu deren Patronatsfest am 25. April 2022, dem Fest des hl. Markus in voller Länge:

An jedem 25. April erinnert man sich in Italien an das Ende des II. Weltkrieges und die Befreiung vom deutschen Nationalsozialismus und italienischen Faschismus. Aber wir stellen auch traurig fest, dass die Welt seither nicht viel besser geworden ist. In vielen Ländern herrschen Diktatoren und totalitäre Regime über die Völker. Und nicht nur in der Ukraine richten die Kriege entsetzliche Verwüstungen an.

Wir Christen sind im Glauben an den Gott und Vater Jesu Christi aber zur Einsicht gekommen, dass das Böse und der Tod in ihrem Kampf gegen die Menschen Kampf verloren haben. Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat in seiner Auferstehung schon den Sieg der Wahrheit und des Lebens davon getragen.

Der Apostel Paulus schreibt an die Christen in Rom, die einer missgünstigen öffentlichen Meinung und einer Feindseligkeit der Mächtigen ausgesetzt waren: „Ich bin überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich mit der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll.“ (Röm 8, 18). Unser Feiertag der wirklichen und endgültigen Befreiung von den brutalen Gewaltherrschern dieser Welt ist Ostern, das fest der Auferstehung Jesu von den Toten. „Denn die ganze Schöpfung soll von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werden zur Freiheit der und Herrlichkeit der Kinder Gottes.“ ( Röm 8, 21).

So bedeutet uns der 25. April als Festtag des hl. Markus mehr. Er führt uns vom oberflächlichen Urteilen zu einem tieferen Verständnis unseres Mensch-Seins in der Welt. Johannes, mit dem Beinamen Markus, war der Sohn jener Maria, in deren Haus sich die Urgemeinde von Jerusalem versammelte (Apg 12, 12). Wir treffen ihn in der Begleitung sowohl des Apostels Paulus wie auch des Apostels Petrus auf ihren Missionsreisen, die sie beide auch nach Rom führten. Petrus nennt ihn in seinem Ersten Brief „meinen Sohn Markus“, mit dem er jetzt in „Babylon“ ist. Das war der Deckname für die damals heidnische und christenfeindliche Hauptstadt des römischen Reiches (1 Petr 5, 13). Im Rom des Kaisers Nero erlitten sie im Jahre 67 n. Chr. das Martyrium. Das ist nicht nur ein beliebiges historisches Datum. Denn durch das Zeugnis des Wortes und des Blutes der beiden Apostelfürsten ist der Boden der Kirche von Rom geheiligt, so dass von da an der Primat des hl. Petrus auf den Bischof von Rom als seinem Nachfolger übergegangen ist. Der Bischof Irenäus von Lyon, der selbst in Rom gelebt hatte, schrieb im Jahre 185 n. Chr. in dritten Buch seiner Schrift gegen die Irr-Lehren der Gnostiker über die besondere Stellung der römischen Kirche in der Christenheit. Denn diese Kirche ist von den in aller Welt bekannten und hochgerühmten Aposteln Petrus und Paulus begründet und organisiert worden. Er fügt hinzu: „Mit dieser Kirche muss wegen der besonderen Autorität ihrer Gründung jede andere Kirche übereinstimmen. Denn in ihr ist die Tradition, die auf die Apostel zurückgeht, allezeit aufbewahrt worden.“ (Adv. Haer. III, 3,2).


Das zweite unserer vier Evangelien trägt den Namen des hl. Markus und ist nach alter Tradition in Rom selbst verfasst worden. Später hat dieser treue Begleiter der beiden Apostelfürsten die Kirche in Alexandrien in Ägypten gegründet. Seine Gebeine werden seit dem 9. Jahrhundert in Venedig verehrt, als deren Patron er uns bekannt in der Figur Darstellung des Löwen.

Das Evangelium Gottes ist ursprünglich die Botschaft, die Jesus verkündet hat am Beginn seines öffentlichen Wirkens als er sprach: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ (Mk 1, 15).

So schreibt auch Paulus am Beginn seines Briefes an die Römer vom verheißenen Evangelium Gottes, das sich nun mit der Auferstehung Jesu von den Toten erfüllt hat und von nun an verkündet wird als das „Evangelium von seinem Sohn Jesus Christus.“ (Röm 1, 3f).

Von den biblischen Hagiographen, die wir die Evangelisten nennen, hat als erster Markus die Berichte von den Worten und Taten Jesu gesammelt. Dann hat er sie gemäß der Reihenfolge der Lebens-Geschichte Jesu bis zum Kreuz und Auferstehung gesammelt und geordnet.

Aber unter welchem Gesichtspunkt hat er das älteste Evangelium literarisch verfasst?

Die durchgehende Leitlinie ist das Bekenntnis der Jünger und der frühesten apostolischen Kirche zu Jesus dem messianischen Heilbringer der Juden und zum Retter der übrigen Welt. Das sind in einem Sammelbegriff gesagt die Heiden, Gemäß der von Alexander dem Großen hellenisierten Welt sprach man auch von den Griechen. Gemeint sind nicht nur die Bewohner von Griechenland, sondern die gesamte griechisch-römische Kulturwelt und schließlich die ganze Menschheit.

Der hl. Markus wählte als Überschrift über 16 Kapitel seines Buches das Bekenntnis der Apostel zu Jesus von Nazareth. Sie lautet: „Anfang des Evangeliums von Jesus, dem Christus/ Messias, dem Sohn Gottes.“ (Mk 1, 1). Jesus von Nazareth verkündete das Wort mit göttlicher Vollmacht und nicht nur interpretierend wie die Schriftgelehrten des Alten Testaments (Mk 1, 22).

Genau in der Mitte des Evangeliums und am Wendepunkt des Lebens Jesu zur Passion richtet Jesus bei Cäsarea Philippi die Frage an seine Jünger: „Für wen halten die Leute den Menschensohn?“ Und Simon, den Jesus Petrus genannt hatte, bekennt damals und für alle Zeiten den einen und selben Glauben der katholischen und apostolischen Kirche: „Du bist der Messias.“ (Mk 8, 30). Bei Matthäus hören wir es noch ausführlicher: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Und Jesus erklärte, dass der Glaube des Petrus und der ganzen Kirche bis heute sich der Offenbarung des himmlischen Vaters verdankt. Im Licht des Heiligen Geistes gibt uns der himmlische Vater Jesus als den ewigen Sohn zu erkennen. Der ewige Sohn des Vaters ist vom Himmel herabgekommen und hat unsere menschliche Natur angenommen hat. Und wir bekennen: Jesus Christus – Wahrer Gott und Wahrer Mensch. Gottes Stimme spricht auf dem hohen Berg, der Kirche, zu den Jüngern vom Himmel her: „Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.“ ( Mk 9, 7).

Und am Schluss des irdischen Lebens Jesu auf dem Berg Golgatha sind die Hörer und Leser des Markus-Evangeliums bei ihren Meister und Herrn unter dem Kreuz, als Jesu sein Heilswerk vollendet und seinen Geist über uns aushaucht. Und da ist es der römische Hauptmann, der stellvertretend für uns Christen alle, die nicht aus dem Judentum, sondern dem Heidentum kommen, zu Jesus gefunden haben, spricht. „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.“ (Mk 15, 39).

Es ist dann wieder Petrus, dem der auferstandene Herr erschien, und dem mit allen andern Aposteln zusammen die universale Mission aufgetragen wird: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen.“ (Mk 16, 15).

Die Apostel vergegenwärtigen den beim Vater für immer lebenden Herr, den Sieger über Teufel, Sünde und Tod durch die Verkündigung seines Wortes. Sie spenden wie die Bischöfe und Priester in ihrer Nachfolge die wirksamen Zeichen seines Heils in den sieben Sakramenten der Kirche. Deshalb sagt Jesus am Ursprung des sakramentalen und kirchlichen Lebens der Erlösten: „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden.“ Und er fordert uns dringend auf, den Rettungsring beim Schiffbruch auch wirklich um unseren Leib zu legen: „Wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.“ (Mk 16, 16). Wir brauchen keine Angst zu haben. Der Herr ist bei Vater im Himmel Mit seiner erlösenden Kraft wirkt er im Heiligen Geist zu unserem irdischen und ewigen Heil.

Die Kirche ist nicht eine beliebige menschliche Organisation mit einem schönen religiösen und sozialem Programm. Sie ist eine göttliche Stiftung. Mit Christus, ihrem Haupt verbunden, ist sie der Leib Christi. In ihn sind wir durch die Taufe eingliedert. Die sichtbare katholische Kirche, die vom Papst und den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird, wird alle Stürme und Herausforderungen in Zeit und Geschichte überstehen. Denn ihr ist im hl. Petrus verheißen, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden.

Nehmen wir in unser Herz das letzte Wort auf, mit dem der hl. Markus sein Evangelium von Jesus, dem Christus, dem Sohn Gottes beschließt: Die Apostel mit Petrus an ihrer Spitze „aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.“ (Mk 16, 20).

Archivfoto Kardinal Müller (c) kath.net


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Lesermeinungen

 lesa 29. April 2022 

@ausiliaris: Aber damit dieser Rest gestärkt wird und wachsen kann braucht es solche gehaltvolle Predigten.


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 Auxiliaris 28. April 2022 
 

Stmmt

Nur interessiert das die Mehrheit der deuschen Kirchenmitglieder nicht mehr. Wie deutsche Kirche wird keine römisch-katholische sein. Ein kleiner Rest wird übrig bleiben.


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