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Pfingsten in einer postchristlichen Welt

6. Juni 2022 in Aktuelles, 16 Lesermeinungen
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Pfingsten ist der Auftakt der Mission. In unserer postchristlichen Welt werden wir noch eine Weile brauchen, bis wir wieder erfasst haben werden - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Rom (kath.net)

Seit Jahren wiederholen sich die Nachrichten, dass kaum jemand weiß, was an Pfingsten gefeiert wird. Es wird – je nach weltanschaulicher Ausrichtung – seit ebenso langer Zeit darüber gelästert oder lamentiert. Absurde Folge: So langsam weiß auch als desinteressierte Bürger entweder, was die Christen an Pfingsten feiern oder man weiß, dass man es nicht weiß und es eigentlich auch gar nicht wissen will. Es wächst – sieht man von dezidierten Kirchenfeinden ab – tatsächlich so etwas wie eine Gelassenheit gegenüber den christlichen Inhalten. Dezidiert ausgenommen davon ist diese ärgerliche Moral. Die Gesellschaft distanziert sich ohnehin mehr und mehr vom Christentum. Das Naturrecht hat sich aus der Politik verabsentiert und wird durch einen zunehmenden Utilitarismus ersetzt. Es ist eine absurde Intervention, denn ausgerechnet das öffnet dem Geschehen von Pfingsten auf neue Weise Tür und Tor.

So weit, so gut. An Pfingsten feiern wir die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Apostel, die Frauen und Maria, die Mutter Jesu, die sich im Abendmahlssaal aufgehalten hatten. Plötzlich brauste ein Sturm und die Apostel sprachen alle so deutlich über Christus, dass sie jeder versteht.

Pfingsten ist der Geburtstag der Kirche. Pfingsten ist der Abschluss des Osterfestkreises- Pfingsten ist ein Tag, der die Wirklichkeit der Kirche deutlich vor Augen führt. Nach Pfingsten feiern wir noch Fronleichnam, weil die Eucharistie die Gegenwart Christi in der Welt gewährleistet, wir feiern noch Peter und Paul, weil die Apostel und die apostolische Tradition diese Wahrheit in unserer Welt aufrechterhalten. Danach kommt eine Zeit mit wenigen Höhepunkten, die im Kern nur auf ein Ziel hinstrebt: Christkönig. Und damit ist klar, wozu die Kirche, die Eucharistie und die apostolische Tradition dienen: Dem Menschen den Weg zu Christus, dem eigentlichen, dem wahren König zu bahnen.


Wer sich den letzten Teil des Weges kurz vor Christkönig anschaut, sieht Tage, die klar auf die letzten Dinge hinweisen. Man sieht auch dies schon im Pfingstfest angedeutet. Die Abschiedsrede Jesu im Abendmahlssaal macht es klar: Der Herr geht vor, richtet die Wohnungen ein und wir folgen. Der Weg auf dem wir folgen, führt durch dieses Leben. Das gilt ohne Wenn und Aber. Es gibt dabei keine Abkürzung. Am Ende folgen die letzten Dinge und es bleibt die Hoffnung, gestärkt und geleitet von den Sakramenten mit Hilfe der Barmherzigkeit des Herrn in sein wahres und ewiges Königreich einzugehen.

Pfingsten öffnet die Tür zu einem Weg, der konsequent zum Ende der Welt hinführt. Der Beistand, den Jesus uns verheißen hat, der uns alles lehren soll, führt uns zu einem Ende der Welt, das in ihrem Anfang enthalten ist. Am Anfang setzte Gott den Menschen in den Garten Eden. Der Mensch verlor den Zustand, der das Leben in Eden erlaubte. Am Ende stellt der Herr den Menschen wieder her, dass er im Garten Eden wieder leben kann. Pfingsten, ein Fest, das besonders charismatische Menschen und Gemeinschaften so sehr lieben, ist es Fest, welches exakt auf diesen Zustand von Eden hinweist, weil der Heilige Geist uns exakt dorthin führen will. Wenn man es ehrlich feiert, vermag das Fest einen Eindruck von Eden zu geben. Man ahnt, wie es einst war und wie es mal sein wird. Die Apostel, die plötzlich von allen verstanden werden, geben einen Eindruck davon. Eden hat auch etwas mit Verstehen zu tun. Pfingsten öffnet Ohren und Augen.

Pfingsten ist der Auftakt der Mission. In unserer postchristlichen Welt werden wir noch eine Weile brauchen, bis wir wieder erfasst haben werden. Das Pfingstfest wird auch in einem Christentum, das in der Nische lebt, immer mehr zu einem Fest des Aufbruchs werden. Nun unterscheidet sich eine prächristliche Welt von einer postchristlichen Welt vor allem dadurch, dass in einer postchristlichen Welt geistesgeschichtliche wie auch architektonische Zeugnisse des Christentums existieren. Werden sie Türöffner oder Ballast der Neuevangelisierung sein? Das steht noch nicht fest. Kirchen stehen eben immer noch mitten in Städten und Dörfern, auch wenn sie weitestgehend und zunehmend leer bleiben. Musik, Dichtung, Theater, ja selbst der Film und die Popkultur sind voll von Spuren christlicher Geschichte. Pfingsten, das angeblich unbekannte Fest, ist tiefer eingedrungen, als es uns selbst bewusst ist. Wenn wir also in der Gesellschaft weniger werden, wenn wir uns mehr und mehr aus der Öffentlichkeit und aus der politischen und gesellschaftlichen Dominanz zurückziehen müssen, so haben wir dennoch Spuren hinterlassen. Es geht an Pfingsten nicht darum, in eine Zeitmaschine zu steigen und noch mal in die dreißiger Jahre des ersten Jahrhunderts zu gehen und zu einer – wohl nur in der Phantasie existierenden „Urkirche“ zurückzukehren. Pfingsten heute heißt, den Weg der Kirche weiterzugehen. Und es geht da weiter, wo wir gerade sind. Zwei Dinge werden sich allerdings nie ändern: 1. Der Heilige Geist ist auch heute der Paraklet, der verheißene Beistand, dessen wirklicher Gegenwart seit dem ersten Pfingstfest wir gedenken und um den wir nie aufhören dürfen zu beten, weil wir ihn nichz haben sondern immer als Geschenk annehmen müssen und dürfen. 2. Die Welt wird uns immer argwöhnisch bis feindlich gegenüberstehen.

Das schert uns wenig, solange es immer wieder gelingt, dass Parter, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, sie alle kapieren, dass wir doch nur Gottes große Taten verkünden wollen. Lasst den Rest doch behaupten, wir seien voll des süßen Weines. So viel hat sich seit vorchristlicher Zeit nicht verändert und so viel wird sich gar nicht verändern. Die Ähnlichkeit der vorchristlichen Zeit mit der postchristlichen Gesellschaft unserer Tage ist weitaus größer als die Unähnlichkeit. Irgendwie ist das beruhigend. Hat mal jemand das Buch Pamphylisch für Anfänger zur Hand?


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