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Nigeria: Bischof bestürzt über die Ermordung von Priestern: „Niemand ist mehr sicher“

2. Juli 2022 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
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Die Priester Vitus Borogo und Pater Christopher Odia wurden bei offensichtlich gescheiterten Entführungsversuchen ermordet. Nigeria wird nach wie vor von Kriminalität heimgesucht, und viele Priester sind ins Visier von Banditen geraten.


Wien-München (kath.net/KIN)

Die Priester Vitus Borogo und Pater Christopher Odia wurden bei offensichtlich gescheiterten Entführungsversuchen ermordet. Nigeria wird nach wie vor von Kriminalität heimgesucht, und viele Priester sind ins Visier von Banditen geraten.

Die Ermordung von zwei katholischen Priestern in Nigeria am vergangenen Wochenende hat die örtliche christliche Gemeinschaft verunsichert und schockiert.  

In einem Telefongespräch mit dem internationalen Hilfswerk "Kirche in Not" (ACN) sprach Erzbischof Matthew Man-Oso Ndagoso aus Kaduna am Dienstag, den 28. Juni, von Angst und Traumatisierung nach der Ermordung des 50-jährigen Priesters seiner Erzdiözese, Vitus Borogo, dessen Beerdigung für den 30. Juni geplant ist.

„Bei allen liegen die Nerven blank. Bei uns allen, beim Klerus, bei den Laien, bei allen. Die Menschen haben Angst, und das zu Recht. Die Menschen sind traumatisiert, und das zu Recht.“

„In dieser Situation ist niemand mehr sicher. Wenn man sein Haus verlässt, selbst tagsüber, ist man nicht sicher, bis man zurückkommt“, fügt er hinzu.

Zwei weitere Personen wurden gekidnappt

Kriminelle überfielen Vitus, als er seine Familie auf einer Farm in der Region Prison Farm, nicht weit von Kaduna City, besuchte. Die bewaffneten Männer erschossen ihn und entführten seinen jüngeren Bruder und einen weiteren Mann. Sie befinden sich nach wie vor in Gefangenschaft an einem unbekannten Ort.  


“Das kam völlig unerwartet. Es sind Kidnapper, sie wollen Geld. Wir wissen nicht, warum sie ihn getötet haben. Offensichtlich wollten sie sie alle entführen, aber aus irgendeinem Grund haben sie sich entschieden, ihn zu töten, nur Gott weiß, warum“, sagt Erzbischof Matthew und fügt hinzu: „es war wirklich schockierend für uns alle“.

Bislang hat die Kirche keine weiteren Informationen über die Identität der Verbrecher oder ihre Forderungen, sagt Erzbischof Matthew.

Durch die unsichere Lage haben die Menschen keinen Zugang zu den Sakramenten

Nigeria wurde in den letzten Jahren stark von Gewalt und Banditentum heimgesucht, und viele Priester wurden zur Zielscheibe von Entführern. Die Erzdiözese Kaduna ist besonders stark von Gewalt und Unruhen betroffen.  

Bei einer von "Kirche in Not" organisierten Online-Konferenz vor einigen Wochen zog Msgr. Matthew eine Bilanz der Verluste: „In den letzten drei Jahren wurden sieben meiner Priester entführt, zwei wurden getötet und einer war drei Jahre und zwei Monate in Gefangenschaft. Vier wurden freigelassen. In fünfzig meiner Pfarren können die Priester nicht in ihren Pfarrhäusern leben, weil sie zur Zielscheibe werden, weil sie als leichte Geldquelle für Lösegeld angesehen werden. Ich kann keine Pastoralbesuche machen, wie ich es sonst tue, die Priester können nicht in die Dörfer gehen und die heilige Messe feiern. Die Menschen können ihre Felder nicht bestellen, also können sie sich nicht selbst ernähren. Durch diese Unsicherheit haben die Menschen keinen Zugang zu den Sakramenten“

Vitus Borogo ist der dritte Priester, der in der im Norden des Landes gelegenen Erzdiözese ermordet wurde.

Auch der Süden des Landes ist betroffen

Entführungen sind jedoch auch für die nigerianische Kirche im Süden des Landes zu einem Problem geworden. Am selben Wochenende, an dem Pater Vitus getötet wurde, wurde ein anderer Priester, Christopher Odia, 41, in der Diözese Auchi ermordet. Der Priester wurde bei einem gescheiterten Entführungsversuch getötet, als er aus seinem Pfarrhaus kam, um die Sonntagsmesse in der katholischen Kirche St. Michael in Ikabigbo zu feiern, heißt es in einer Mitteilung der Diözese, die "Kirche in Not" vorliegt.

Die katholische Kirche in Nigeria steht der Regierung sehr kritisch gegenüber und macht sie für die zunehmende Unsicherheit verantwortlich und dafür, dass sie nicht genug tut, um die Unschuldigen vor Kriminellen zu schützen.

Weitere Informationen zur Lage der Christen in Nigeria enthält der Bericht „Religionsfreiheit weltweit“, den „Kirche in Not“ alle zwei Jahre herausgibt: zum Bericht über Nigeria

Foto: Vitus Borogo, einer der ermordeten Priester © KIRCHE IN NOT


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Lesermeinungen

 lakota 3. Juli 2022 
 

Wie furchtbar ist das alles

und man ist so hilflos.
Herr erbarme Dich!


0
 
 Hängematte 2. Juli 2022 
 

Die Kirche in Nigerien ist eine Märtyrerkirche geworden.

Der muslimische Staatspräsident hat anscheinend nicht viel Interesse, seine christlichen Mitbürger zu schützen, wie es seine Pflicht wäre. Nigerien ist ein Land mit vielen Bodenschätzen und hat wirtschaftlich Südafrika bereits überholt.


2
 

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