Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  6. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  7. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  8. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  9. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  10. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  11. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  12. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  13. Proaktiv für das Leben
  14. Papst Leo XIV. schreibt Seminaristen: Priestersein ist „die vollkommene Hingabe des eigenen Lebens“
  15. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“

„Wie hältst Du's mit der Synodalität?“ - Meine Antwort auf die Gretchenfrage der Kirche

17. November 2022 in Kommentar, 19 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Ich bin römisch-katholisch und werde es bleiben; das hängt weder von den schrägen Thesen einzelner Theologieprofessoren ab, noch von den pseudodemokratischen Voten ‚Synodaler Wege‘.“ Glosse von Joachim Heimerl


Linz (kath.net/joh) Vor einiger Zeit schrieb mir ein priesterlicher Mitbruder und Theologieprofessor einen „offenen Brief“. Ob dies die rechte Umgangsform unter Priestern ist, sei hier dahingestellt; jedenfalls wandte er sich im Nachgang eines meiner Texte auf dieser Seite an mich; richtiger müsste ich wohl sagen: Er wandte sich „gegen mich“ und meinte, mich dabei auch noch zu belehren. - Nun gut, Professoren tun das ja gern und vermutlich hört man ihnen deshalb nur ungern zu. Demgemäß blieb der Erfolg des Professors dann auch auf der Strecke; seinen Blog, auf dem er den Brief veröffentlichte, lese ich so wenig wie die allermeisten Gläubigen, die sich nicht zu der winzigen Blase eines linken „Akademiekatholizismus“ zählen.

Etliche Wochen dümpelte sein Brief so unbeachtet im Netz, bis er mich über „wohlmeinende“ Mitbrüder schließlich doch noch erreichte. Ihn zu lesen, war der Mühe dann aber kaum wert: Der Professor kam über die altbackenen reformatorischen Positionen nicht hinaus, die er gewöhnlich als neue theologische Erkenntnisse verkauft. Noch ehe ich gelangweilt abbrechen wollte, stieß ich dann  aber auf seine Unterstellung, ich hinge einer längst vergangenen „Zeit der Entsynodalisierung“ nach. - Im drögen Brief eines verzweifelten Reformers war also doch noch ein Bonmot versteckt: „Entsynodalisierung“ – Wow!


Vielleicht stutzen Sie, verehrte Leser, bei diesem Wortungetüm genauso wie ich. Nach kurzem Überlegen wird aber jedem klar, auf welch seichtem Standpunkt sich der Professor hier stellt: Die Kirche sei ihm zufolge nur dann „Kirche“ im volleren Sinn, wenn sie „synodal“ sei; dies sei sie jetzt und das sei sie früher nicht gewesen, da war sie eben – recht kurz gegriffen – „entsynodalisiert“. Im Klartext heißt das natürlich immer das Gleiche: „Weg mit den alten Zöpfen“, was fiele dem tapferen Professor ansonsten auch ein. So wie mir würde er wohl am liebsten jedem Katholiken die Gretchen-Frage eines Inquisitors stellen: „Nun sag, wie hältst Du's mit der Synodalität“?

Die Antwort darauf möchte ich meinen Lesern so wenig in den Mund legen, wie ich offene Briefe beantworte, meine persönliche Antwort ist allerdings klar: Ich halte nichts von „Synodalität“, ausdrücklich sage ich: gar nichts – wenigstens nicht insoweit, als sie das protestantische Kirchenbild umfasst, das wiederum jenes des Professors und seiner synodalen Spießgesellen ist. Ich bin römisch-katholisch und werde es bleiben; das hängt weder von den schrägen Thesen einzelner Theologieprofessoren ab noch von den pseudodemokratischen Voten „Synodaler Wege“. „Offene Briefe“ ändern daran nichts, das wäre ja auch noch schöner! Bekanntlich ist deren Ziel ohnehin immer nur eins: Sie sollen jene diskreditieren, die für die katholische Sache eintreten. - Leider sind das wenige geworden, erst recht im Klerus, und nicht selten hat man den Eindruck, die katholischen Stimmen gehen gegenüber den „synodalen“ unter. Kein Wunder: Sie werden medial an den Rand gedrängt und in die „rechte Ecke“ geschoben. Die synodale Kirche ist bekanntlich links, bunt und grün, natürlich ist sie auch weltoffen, zeitgeistig und irgendwie „modern“; wer dagegen einfach nur „katholisch“ sein will, kommt nicht mehr nach – wenigstens dann nicht, wenn er sich nicht von Professoren und Funktionären jenen pseudokatholischen Synkretismus aufoktroyieren lässt, den man „synodal“ zu nennen pflegt.

Der Weihbischof von Herzogenbusch, Rob Mutsaerts ist jüngst aus dem synodalen Prozess ausgestiegen, von dem er klipp und klar sagte, dass Gott dabei nicht mehr im Spiele sei. Seiner erfrischend katholischen Auffassung schließe ich mich gerne an, selbst auf die „Gefahr“ eines weiteren „offenen Briefes“ hin. Der Professor mag sich damit bestätigt sehen; meine Antwort auf die Gretchenfrage ist glasklar. - Aber wie ist die Ihre?

Der Autor Dr. Joachim Heimerl ist Priester und Oberstudienrat.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  5. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  6. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  9. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  10. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  11. Die Heiligkeit der Kirche. Wenn das Credo Schuberts schweigt und die Heiligen von heute antworten
  12. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  13. ‚Per aspera ad astra‘. Bildung, Heiligkeit und das ‚freundliche Licht’ John Henry Newmans
  14. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau
  15. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz