Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Roma locuta - causa (non) finita?
  2. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  3. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  4. Armin Laschet (CDU) zur Coronapolitik: „Wir hätten unterschiedliche Meinungen anders anhören müssen“
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Lebensschutzorganisation gibt Wahlempfehlung für Donald Trump
  7. Staunen in Frankreich: Die Zahl jugendlicher Taufbewerber steigt massiv an
  8. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  9. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  10. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  11. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  12. Neuer Nuntius in Italien sieht Religionsfreiheit im Westen bedroht
  13. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  14. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert
  15. Jüdischer Podcaster: Liturgiereform war ‚vielleicht ein großer Fehler’

'Infideles non judicantur, sed jam judicati sunt'

19. März 2023 in Spirituelles, 15 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Die Ungläubigen werden nicht gerichtet, sondern sie sind schon gerichtet" - Was erwartet uns beim Jüngsten Gericht? - Thomas von Aquin hatte bereits im 13. Jahrhundert spannende Antworten - Von Roland Noé


Rom (kath.net)

Das jüngste Gericht, kein passendes Thema für eine Kirchenpredigt oder für den Religionsunterricht? Man möchte doch die Gläubigen nicht verunsichern und "Frohbotschaft" statt "Drohbotschaft" usw. Doch klar ist, dass wir alle auf das Gericht zusteuern, ob wir es wollen oder nicht, auch wenn wir es gerne verdrängen wollen. Doch was erwartet uns beim Gericht. Der Heilige Thomas von Aquin, der neben Augustinus der vielleicht größte Kirchenlehrer, hatte bereits im 13. Jahrhundert verblüffende Antworten. So erinnert Thomas daran, dass beim Endgericht Christus die Richtergewalt habe. Dieser bekam vom Vater die "Gewalt", Gericht zu halten. Neben ihm werden aber die Apostel auf den Richterstühlen sitzen. "Weil das Endgericht wegen des Lohnes und der Strafe der sichtbaren Leiber ergehen wird, ist es sinnvoll, daß dieses Gericht in sichtbarer Weise statthabe. Darum auch wird Christus Gericht halten in der Gestalt seiner Menschheit, die alle sehen können, die Guten wie die Bösen. Die Schauung seiner Gottheit aber macht glückselig, darum wird sie nur von den Guten gesehen werden können. Das Gericht über die Seelen jedoch wird, da es ja über Unsichtbares ergeht, unsichtbar geschehen."


Auch der Ort für das "Letzte Gericht" ist für Thomas klar. Dies werde an dem Orte sei, der "Christus gemäß" ist im Hinblick auf seine Menschlichkeit. Gemeint ist das Tal Josaphats, weil dieses Tal unter dem Ölberg liegt und dort Christus die Todesleiden ertragen musste und dies auch Ort ist, wo Christus in den Himmel aufgefahren ist. Der Theologe erinnert in dem Zusammenhang an die Worte der Apostelgeschichte "Wie ihr ihn in den Himmel habt aufsteigen sehen, so wird er wiederkommen".

Wenn das Endgericht beim Menschen vollbracht ist, dann werde laut Thomas die menschliche Natur von Grund auf in "ihren Endzustand" eingesetzt. Zuvor wird aber durch einen einzigen Machtspruch Gottes einem jeden die eigenen Tagen ins Gedächtnis gerufen. "Und diese Kraft, sofern sie dem Menschen die eigenen Taten ins Gedächtnis zurückführt, wird ‚Buch des Lebens‘ genannt.", schreibt der Theologe dazu und erinnert dann in dem Zusammenhang an das Element des Feuers im Zusammenhang mit dem Fegefeuer. "Weil aber unter den Elemente das Feuer das wirkkräftigste und das am meisten Vergängliches verzehrende ist, wird die Aufzehrung der Dinge, die im künftgen Stande nicht bleiben dürfen, auf die gemäßeste Weise durch Feuer geschehen. Und so heißt es gemäß dem Glauben, daß die Welt am Ende durch das Feuer gereinigt werden wird, nicht allein von den vergänglichen Körperdingen,sondern auch von der Befleckung, die dieser Stätte anhaftet durch."

Doch das Ziel ist für Thomas klar: "Sowohl Gottes wie des Engels wie auch des Menschen letztes Glück und Glückseligkeit ist: Gott zu schauen". Zu den Ungläubigen selbst schreibt der Theologe: "„Die Ungläubigen werden nicht gerichtet, sondern sie sind schon gerichtet" (Infideles non Judicantur, sed jam judicati sunt."

 

Buchtipp:  Thomas von Aquin, Sentenzen über Gott und die Welt, 487 Seiten, 19 Euro

 

 


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 lamwool 23. März 2023 
 

Mensch und Wahrheit

@Noè und Adamo,
Roland schreibt:
"So erinnert Thomas daran, dass beim Endgericht Christus die Richtergewalt habe. Dieser bekam vom Vater die "Gewalt", Gericht zu halten. Neben ihm werden aber die Apostel auf den Richterstühlen sitzen."
@Du schreibst:
"Diese Wahrheit hat der Heilige Thomas von Aquin bereits schon im 13.Jahrhundert klar gestellt."
Kleine Frage: Wie kann ein Mensch(!) die Wahrheit erkennen, resp. klarstellen? Oder weiter gefragt:
Wie können Menschen Lehren aufstellen, vor zig Jahren notabene und als absolut anerkennen. Mit dem habe ich Mühe. Auch wenn ich am TV (bei KTV) die Antwort auf eine Zuschauerfrage, ob Babies, die nach der Geburt sterben, auch ins Fegefeuer kommen, gehört habe: Ja.
Hoffe mich versteht jemand.


0
 
 lakota 20. März 2023 
 

@Smaragdos @Schlegl

"Korrektur: Es muss "judicati" heissen (sed iam judicati sunt) und nicht "judicate"."

Sorry, im Text steht doch zweimal "judicati"??


1
 
 Chris2 20. März 2023 
 

@Paddel

Einspruch. Natürlich können wir aufgrund von Aussagen, Handlungen und der Lebensweise Rückschlüsse ziehen. So ist z.B. klar, dass Bischof Bätzing eine andere Kirche, ein anderes Evangelium, verkündet. Warum jemand so etwas tut (es wurde ihm gar nicht oder bereits falsch verkündet, er hasst die Kirche, weil ihm von Menschen aus der Kirche böses widerfahren ist, er tut es, weil seine Lebensweise nicht mit Bibel und katholischer Lehre übereinstimmt, er tut es aus falsch verstandener Humanität, aus Angst oder Opportunismus, er ist schlicht böswillig und will die Kirche zerstören etc.), das wissen wir oft nicht. Aber wir können objektiv feststellen, wenn z.B. ein Theologe, Pfarrer oder Bischof Irrlehren verbreitet.
Was andere Christen und Nichtgläubige betrifft (den Begriff "Ungläubige" überlassen wir lieber den Sprenggläubigen), so wird Gott auch von Ihnen möglichst viele zu sich ziehen, die ihn ernsthaft suchen oder sich uneigennützig für andere aufarbeiten oder gar opfern...


1
 
 Paddel 19. März 2023 

1. "Die Guten" 2."Die Ungläubigen"

1. Die Guten, die Bösen. Diese Unterteilung kann nur Gott allein treffen. Kein Mensch, das ist auch unmöglich.

2. "Die Ungläubigen" hier gilt das gleiche. Denke, dass auch Heiden gläubig sein können, vielleicht sogar gläubiger als so manch Getaufter...


1
 
 ottokar 19. März 2023 
 

Erinnerung für j. Rückert:

Worauf er sich nach dem Tod freue, wurde Papst Benedikt XVI im Jahre 2020 gefragt. Seine Antwort: „Ich hoffe meine Eltern und meine Schwester wiederzusehen“. Ein wunderbarer kindlich- menschlicher Glauben, den zu belächeln oder zu kritisieren niemand das Recht hat. Es sei denn, er ist sich sicher , es besser zu wissen.


5
 
 maria.faustyna 19. März 2023 
 

Eine Frage zur Wortwahl. Der Begriff "Ungläubige" ist m.E. doch eher im Islam üblich, verwenden wir nicht eher das Wort "Heiden"?
Klärt mich bitte ein freinlicher Mensch auf?


1
 
 golden 19. März 2023 
 

1. Mose 5,24 Bitte HENOCH nicht vergessen !

Unbedingt auch den Judasbrief lesen, der zeigt, wie Jesus mit vieltausend Heiligen zu uns unterwegs ist.


0
 
 J. Rückert 19. März 2023 
 

Woher weiß der Heilige das alles?

Einiges fußt auf Aussagen von Jesus, anderes sind Gedankenketten des Heiligen. Der Geist Gottes spreche aus ihm wird gesagt, um Thomas v. A. zu bestätigen.

Der reiche Prasser „sah“ den armen Lazarus im Paradies. Ist nicht gerade der Ausschluss von unerreichbaren Glück eine besondere Strafe? Eine Sicht aus der Finsternis auf das Göttliche verspricht wahrlich keinen Trost.

Nur der Prophet Elias nebst Jesus und Maria ist mit Leib und Seele im Himmel. Leidet ein Petrus an einem Mangel, da sein Leib erst am Jüngsten Tage nachkommt?
Werden wir nicht in anderen Dimensionen weilen, wo der Leib einfach keine Rolle mehr spielt? Mir scheint, dass das ängstliche Haften am Leib alten Vorstellungen entspringt.


1
 
 Chris2 19. März 2023 
 

@Fink

Das ist eine sehr interessante Frage. Andererseits würde die Antwort ja nichts daran ändern, dass wir für unser ewiges Heil selbst verantwortlich sind. Aber wie man wieder einmal sieht: Auch nach zig guten geistlichen Vorträgen und einer offenbar bereits vierstelligen Zahl von Predigten tut Katechese immer noch Not. Und wie viele Gläubige erfahren bei ihrem Pfarrer kaum mehr, als die Häresie, dass "Gott uns alle so liebt, wie wir sind" - anstatt, dass der Herr "uns alle liebt, obwohl wir so sind, wie wir sind". Und dass es unsere Antwort auf diese bedingungslose Liebe sein sollte, seinen Willen zu erfüllen und an unseren Sünden und Fehlern zu arbeiten (nicht verkrampft, aber stetig. Und wenn man fällt, steht man eben wieder auf). Denn die Liebe Gottes respektiert auch unseren freien Willen. Wer sich also aus eigener Schuld seinem Willen verweigert, dem zwingt er auch nicht den Himmel auf. Und dann wird "heulen und zähneknirschen" sein. Doch für eine Umkehr ist es dann zu spät.


2
 
 J. Rückert 19. März 2023 
 

Der Unterschied zum Islam

wird gerade im Endziel deutlich. Allah ist im Himmel der Muslime nicht anwesend. Er sei weitergegangen, sagen muslimische Gelehrte. Wohin wisse man nicht.


0
 
 Chris2 19. März 2023 
 

In der Predigt in Zaitzkofen

verwendete der Priester ein ungewöhnliches Bild, um die Erlösung durch Christus zu erklären: Christus habe uns erlöst, so wie die Einsatzkräfte die Ursache eines Staus auf der Autobahn beseitigen. Sie ist damit frei, doch ohne Treibstoff gelangen wir trotzdem nicht an unser Ziel. Im übernatürlichen Sinn seien es die Sakramente der Kirche, besonders die Beichte und die Eucharistie, die uns zum Himmel voranbringen. Der etwas ältere und würdige Priester musst bei seinem Beispiel selbst etwas schmunzeln (und sicher nicht als Einziger). Normalerweise mag ich solche (oft platten und unpassenden) "modernen Analogien" in der Hl. Messe nicht, aber dieses Beispiel war derart klar und anschaulich, dass es mir gefiel.
Ist der Denkfehler vieler mo-derner Katholiken vielleicht, dass sie denken, mit der (All-/Zwangs-) Erlösung durch den Herrn am Kreuz sei uns der Himmel sowieso schon sicher - egal, was wir tun oder egal, wie wir leben? Ein fataler Irrtum!


8
 
 SCHLEGL 19. März 2023 
 

@Smaragdos

Richtig!


3
 
 Adamo 19. März 2023 
 

Doch klar ist,

dass wir alle auf das Gericht zusteuern, ob wir es wollen oder nicht,...

Diese Wahrheit hat der Heilige Thomas von Aquin bereits schon im 13.Jahrhundert klar gestellt.

Ob diese Feststellung den Bischöfen des Synodalen Weges bei ihren Abstimmungen in Frankfurt auch klar war?


5
 
 Fink 20. Februar 2023 
 

Die "letzten Dinge" sollten wieder angesprochen werden, ja !

Wobei das Neue Testament dazu manche Fragen offen lässt.
Wie ist das Verhältnis zwischen dem "persönlichen Gericht" im Augenblick des Todes und dem "allgemeinen Gericht" am Jüngsten Tag, am Ende dieser Welt ?
Empfehlen möchte ich dazu das Buch "Die letzten Dinge im Licht des Neuen Testaments" des emer. Theologie-Professors Marius Reiser !


3
 
 Smaragdos 20. Februar 2023 
 

Korrektur: Es muss "judicati" heissen (sed iam judicati sunt) und nicht "judicate".


4
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Thomas von Aquin

  1. Benutzerfreundliche Version der ‚Summa Theologiae’ im Internet verfügbar
  2. Der heilige Thomas von Aquin: Philosophie für die Theologie im Dialog
  3. Gratia supponit naturam
  4. Mixa: 'Thomas war scharf im Denken, innig in der Liebe des Herzens'
  5. Pädagogik des Thomas von Aquin: 'Helfen, zu sein'
  6. Sentenzen über Gott und die Welt






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Oktober 2024 mit kath.net in MEDJUGORJE
  4. Fastenspende für kath.net - Vergelt's Gott!
  5. Roma locuta - causa (non) finita?
  6. Kard. Müller: "Die Deutsch-Synodalen liegen völlig falsch, sind Opfer der eigenen Propagandatricks"
  7. Nach Protesten Schluss mit 'Helnwein-Kunst' im Wiener Stephansdom
  8. Der Synodale Weg liegt an der Leine
  9. Zweifel an Spekulationen um Predigt-Auslassung des Papstes
  10. Oasen in der Wüste. Von der ‚Volkskirche‘ zur ‚Gemeindekirche‘
  11. Als Johannes Paul II. und die Gottesmutter von Fatima den Kommunismus besiegten
  12. Serie ‚Pauline’ erzählt Romanze zwischen einer 18-jährigen und dem Teufel
  13. Die protestantische Missbrauchsstudie entlarvt die Strukturthesen des Synodalen Wegs als unhaltbar
  14. Good News in den USA: Tausende kommen zu eucharistischer Anbetung
  15. 14 Jahre nach Geständnis: Belgischer Skandalbischof Vangheluwe jetzt endlich laisiert

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz