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Das Problem vieler Gläubigen unserer Zeit ist die Lauheit, die Gemütlichkeit.

11. Dezember 2022 in Jugend, 12 Lesermeinungen
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Wenn er heute wiederkäme, würde es ihm wohl gehen wie vor 2000 Jahren: Kein Pl- atz für ihn. Viele sind damit beschäftigt etwas vermeintlich Wichtigeres zu erledigen Die Jugendkolumne von kath.net - Von Magdalena Preineder


Wien (kath.net)

Letztens tauchte in mir folgende Frage auf: Ersehnen wir Christus wirklich?

Ich musste an Priester denken, die Familien mit kleinen Kindern aus der hl. Messe schicken.
Ich musste an kirchliche Institutionen denken, die Gesellschaftsbilder verfolgen, die mit dem der Bibel nichts mehr zu tun haben.
Ich musste an Theologiestudenten denken, die die Kirche unterwandern wollen, um sie von 2000 Jahre alten Ansichten zu „befreien“.
Ich musste an Menschen denken, die sich über Pfarren beschweren, sich dort aber lieber nicht engagieren wollen.
Ich musste an Christen denken, für die Christus mehr Etikett als Fülle ihres Glaubens zu sein scheint. 

Oft finde ich mich fragend wieder. Eine Frage, die mich einfach nicht loslässt: Warum kommt Christus denn nicht endlich wieder? Und dann frag ich mich: Wär er denn willkommen hier, also unter uns Christen? Würden wir ihn erkennen und anerkennen, oder würden die Leute meinen auch ihn von den letzten 2000 Jahren entstauben zu müssen? Dann denk ich mir, vielleicht ist es gut, dass er noch nicht wieder da ist. Vielleicht braucht es noch eine Zeit in der wir hoffen und beten können, dass sich Herzen bekehren und Knie sich beugen.


Ich glaube das Problem vieler Gläubigen unserer Zeit ist die Lauheit, die Gemütlichkeit. Warum eine Stunde anbeten, wenn ich eine Stunde Netflix schauen kann? Warum im Winter Gemeinschaft in einer kalten Kirche aufsuchen, wenn ich doch mit Freunden im Warmen sein kann? Warum sollte ich etwas opfern, wenn ich den Glauben angeblich auch auf gemütlich leben kann? Doch das Kreuz war noch nie gemütlich und ist es bis heute nicht, die Welt aber schon. Darin wartet eine große Versuchung auf jeden, der mit Christus den Weg gehen will.

Wenn er heute wiederkäme, würde es ihm wohl gehen wie vor 2000 Jahren: Kein Platz für ihn. Viele sind damit beschäftigt etwas vermeintlich Wichtigeres zu erledigen. Und nicht wenige davon tun das in seinem Namen. Dabei geraten entscheidende Dinge in Vergessenheit: Christus hat nicht Toleranz gepredigt, er hat die Liebe gepredigt. Die Liebe weist einen Bruder im Unrecht zurecht. Christus hat kein Gendern gepredigt, sondern er hat die Würde von Mann und Frau sichtbar gemacht. Diese Würde fordert Ergänzung, nicht Gleichsetzung. Christus hat keinen Missbrauch von Gotteshäusern zugelassen, sondern vertrieben, was darin nicht sein sollte. Das Herz, das Gott erkannt hat, will seinen Palast bewahren.

Vielleicht sollten die Kirche, vielleicht sollten wir, uns mehr auf Worte und Taten wie Buße und Sühne besinnen, um uns auf das Wiederkommen Christi vorzubereiten. Oder sind diese Worte heute schon zu streng? Das würde ja bedeuten, den Polster der Gemütlichkeit verlassen zu müssen. Anstatt es jedem Recht machen zu wollen, würden wir es dann nur Christus recht machen wollen. Würde uns das reichen? Und wenn nicht, was käme dann als Nächstes? Die Abschaffung der Eucharistie, weil sie mit anderen Konfessionen kollidiert und wir ja tolerant sein wollen?

Ich sag’s dir, wie’s ist: Manchmal kann ich fast nur noch beten, der Herr möge wie einst das Manna heute Hirn regnen lassen. Zu oft fehlen mir die Worte in Anbetracht dessen, wie Christen mit ihrem Christus umgehen. Ihm die kalte Schulter zeigen, wenn etwas von uns gefordert ist? Kein Problem, vergessen wir doch einfach, dass seine Schultern das Kreuz für uns getragen haben. Das Wort der Bibel verdrehen oder ein paar Stellen weglassen? Kein Problem, vergessen wir einfach, dass es das Wort Gottes ist. Die Kirche diskreditieren und 2000 Jahre Kirchengeschichte zum Humbug ernennen? Kein Problem, vergessen wir einfach, dass Christus selbst sie ins Leben gerufen hat. Sich als Christ bezeichnen, aber Christentum nicht leben? Kein Problem, vergessen wir einfach, dass die Jüngerschaft bei Jesus immer Folgen für das praktische Leben hatte.

Ja, du siehst, ich frag mich zurzeit Vieles. Und inmitten all dieser Fragen, kann ich mich nur auf meinen Knien wiederfinden und beten, ja fast schon flehen - Herr, lass Hirn regnen, aber vor allem Herzen aufgehen und erkennen, Münder bekennen, Knie sich beugen, Leben bezeugen, dass du der Christus bist. Lass uns dich ersehnen. Und Herr, lass Schultern bereitwillig Kreuze tragen, lass Hände dienen, lass Leute Buße und Sühne ernst nehmen, lass das Kreuz heller leuchten als die Welt.


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