
Alle Hilfsgesuche von Juden an Papst Pius XII. zugänglich24. Februar 2023 in Chronik, 4 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
2.500 Dokumente können über die Vatikan-Website online eingesehen werden
Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die schriftlichen Hilfsgesuche von Juden an Papst Pius XII. (1939-1958) aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs sind jetzt vollständig im Netz einsehbar. Wie "Vatican News" am Dienstag meldete, wurde die 2022 begonnene digitale Erschießung der rund 2.500 Dokumente unlängst abgeschlossen. Von A wie "Anonym" bis Z wie "Zylberman" können die Gesuche nun online eingesehen werden. Oft ging es darin um Hilfen für Ausreisen in Länder außerhalb Europas. Zuständig für die Erschließung und Aufbereitung der in 170 Bänden gesammelten Dokumente ist das vatikanische Staatssekretariat. 
Über die Rolle von Pius XII. im Zweiten Weltkrieg streiten Historiker seit Jahrzehnten. Die nun veröffentlichten Briefe und Akten liefern für diese Debatte wichtige neue Informationen. Unter anderem geht aus ihnen hervor, dass der Vatikan auf Anweisung des Papstes getauften wie nicht getauften Juden zu helfen versuchte.
(Online-Zugriff auf die Archivalien: https://www.vatican.va/roman_curia/secretariat_state/sezione-rapporti-stati/archivio-storico/serie-ebrei/serie-ebrei_it.html)
Copyright 2022 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

Lesermeinungen | Erik 25. Februar 2023 | | | An den wahrhaft Grossen ... @Chris2 .. stößt sich die Welt und erst die Geschichte lässt ihnen Gerechtigkeit erfahren. Ungeachtet des Kanonisationsprozesses ist PiusXII in persönlichen Belangem ein starker Fürsprecher und ich vertraue sehr auf seine Fürbitte. |  1
| | | Chris2 25. Februar 2023 | | | Ich finde es tragisch, dass dieser große Papst, der bei seinem Tod weltweit und auch in Israel (vgl. Würdigung durch die Präsidentin Golda Meir) praktisch uneingeschränkte Anerkennung genoss und nur durch ein verlogenes Theaterstück ("Der Stellvertreter") in den Schmutz gezogen wurde. Ebenso tragisch ist, dass er aus kirchenpolitischen Gründen bis heute bei den Selig- und Heiligsprechungen der Päpste des 20. Jahrhunderts nicht berücksichtigt wurde... |  1
| | | Chris2 24. Februar 2023 | | | Wer sich zum Thema informieren will, dem sei Pinchas Lapides "Rom und die Juden" empfohlen. Wenn ich micht recht entsinne hatte der jüdische Historiker geschätzt, dass durch Vatikan und katholische Einrichtungen insgesamt über 700.000 Juden gerettet wurden. Bekannt ist, dass auf spezielle Erlaubnis Pius XII. hin ganze jüdische Familien in den Klausuren römischer Klöster unterkamen, auch in Frauenklöstern.
Selbst für die SS war es absolut undenkbar, dass sich Zivilisten in den Klausuren befinden könnten, weshalb sie sie gar nicht erst durchsuchte.
In einem etwa 10 Jahre alten und inhaltlich sehr sehenswerten TV-Zweiteiler über Pius XII. sieht man u.a. ganze Gruppen von Juden in einer Klausur. Leider wird die Haushälterin des Papstes, Sr. Pascalina Lehnert, von der völlig unpassend besetzten Christine Neubauer als aufsässig-rotzfreche Göre dargestellt, was den Film leider stark beeinträchtigt. |  1
| | | max58wi 24. Februar 2023 | | | Ein wichtiger Schritt - nicht nur für Historiker! Ein großer Dank an die Verantwortlichen im Vatikan |  1
| |
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. |