Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  5. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  10. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“
  13. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  14. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  15. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz

Physiker Anton Zeilinger kritisiert Wissenschaftsfeindlichkeit

11. August 2023 in Aktuelles, 30 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nobelpreisträger im "Rupertusblatt": "Fakten sollte man nicht in Frage stellen" - Skepsis gegenüber KI - Zwischen Glaube an Gott und Naturwissenschaft kein Widerspruch


Salzburg (kath.net/KAP) "Es gibt zuerst einmal Fakten - und diese Fakten sollte man nicht in Frage stellen": Mit diesen Worten hat sich der österreichische Quantenphysiker und Nobelpreisträger Anton Zeilinger klar gegen die im Zuge der Corona-Pandemie angewachsene Wissenschaftsfeindlichkeit ausgesprochen. "Die meisten Menschen in meinem Alter wären ohne Wissenschaft überhaupt nicht mehr am Leben", sagte er in einem Interview des Salzburger "Rupertusblattes". Die moderne Forschung habe viele, viele Leben gerettet und auch heute nicht unumstrittene Errungenschaften wie Autoverkehr und Transport hätten das Leben "wirklich erleichtert". Die Gesellschaft sollte wahrnehmen, "wie viel die Wissenschaft zu unserem heutigen Leben beigetragen hat", appellierte Zeilinger.


Der Physiker, der zuletzt die Eröffnungsrede bei den Salzburger Festspielen und die Abschlussrede der Hochschulwochen hielt, plädierte auch für Rationalität im Umgang mit der Klimakrise. Zum beobachtbaren "Alarmismus" angesichts von Katastrophen wie Waldbränden oder Überschwemmungen könne er nur auf die Worte des neuen Chefs des Weltklimarates, Jim Skea, verweisen: "Wir müssen mit klarem Kopf Maßnahmen setzen, aber für eine Weltuntergangsstimmung ist eigentlich kein Platz."

Sorge bereitet Zeilinger, wie er sagte, eine Entwicklung, die heute die jüngere Generation erfasst habe: "Die Schnelligkeit der Antworten, die ihnen heute der Computer gibt, zwingt sie nicht, darüber wirklich nachzudenken. Das halte ich für ein riesiges Problem der Zukunft und unserer Gesellschaft." Für wichtiger als neue Computer für den Schulunterricht hielte der Wissenschaftler ein humanistisches Gymnasium in jeder größeren Stadt, wo man Griechisch und Latein nicht abwählen kann.

Auch über Künstliche Intelligenz (KI) äußerte sich Zeilinger skeptisch: Die KI sollte man nicht Intelligenz nennen, "denn sie ist eigentlich sehr dumm - sozusagen das Maximale, was man aus einem dummen System herausholen kann". Denn die KI suche ja nur Assoziationen und Querbezüge - "und ich glaube, dass Intelligenz weitaus mehr ist".

Einmal mehr bestritt Zeilinger einen grundsätzlichen Widerspruch zwischen dem Glauben an Gott - zu dem sich Zeilinger bekennt - und der Faktenorientierung der Naturwissenschaften. Seiner Beobachtung nach komme es vor allem dann zu Konflikten, wenn eine der beiden Seiten die Grenzen ihrer Zuständigkeit überschreitet. "Wenn einige Naturwissenschaftler behaupten, die Annahme der Existenz Gottes würde dem widersprechen, was sie naturwissenschaftlich finden, dann ist das eine sehr vereinfachte Sicht von Gott", gab Zeilinger zu bedenken. Umgekehrt sei es von manchen Christen eine Grenzüberschreitung, etwa dem Kreationismus anzuhängen und damit Erkenntnisse der Evolutionstheorie zu leugnen. Wenn die Zuständigkeitsgrenzen eingehalten werden, "gibt es eigentlich keine Möglichkeiten für einen Konflikt", so der renommierte Forscher.

Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  9. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  10. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  13. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  14. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  15. US-Vizepräsident Vance: Meine Kinder werden katholisch erzogen, hoffe auf Bekehrung meiner Frau

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz