Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  6. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  7. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  8. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  9. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  10. Fällt die CDU erneut um?
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  13. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  14. Großbritannien - Priester kündigt an, er wird Pro-Sterbehilfe-Politiker die Kommunion verweigern
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

"Vergesst die Hoffnung auf eine Normalisierung der Beziehungen zu Wladimir Putin"

11. September 2023 in Chronik, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Micheil Saakaschwili, der georgische Ex-Präsident, warnt den Westen vor einem „Hirngespinst“


Wien (kath.net)

"Vergesst die Hoffnung auf eine Normalisierung der Beziehungen zu Wladimir Putin." Der Westen hätte aus dem russisch-georgischen Krieg lernen müssen. Eine Beschwichtigungspolitik gegenüber Russland funktioniert nicht. Diese klaren Worte hat der georgische Ex-Präsident Micheil Saakaschwili, der nach wie in Georgien in einem Gefängnis sitzt, in einem Gastbeitrag für "The Economist" veröffentlicht. Saakaschwili befand sich 2008 in einer ähnlichen Situation wie jetzt der ukrainische Präsident Selenskyi. Die Stimmen, die jetzt ein "Einfrieren" des Konflikts in der Ukraine fordern, übersehen, dass eine solche Beschwichtigungspolitik nichts anderes als eine Zeitbombe und eine Stufe der Eskalation.

Laut Saakaschwili habe Putin hat den russisch-georgischen Krieg begonnen, weil er den Frieden nicht zu gewinnen vermochte. In Georgien gab es laut dem Ex-Präsidenten damals beeindruckende Reformen zur Korruptionsbekämpfung und wirtschaftlichen Erfolge. In der Ukraine ging Putin in die Offensive, nachdem sich das Land endlich als Wahldemokratie etabliert hatte und die Regierung von Selenskyj gegen Oligarchen vorging und eine Reihe von radikalen Reformen verabschiedete. 2008 habe man sich in Georgien gegen Putin gewendet und ihm Widerstand geleistet. Lech Kaczynski, der damalige polnische Präsident, und mehrere europäische Staats- und Regierungschefs kamen nach Tiflis und intervenierten gemeinsam mit US-Präsident George W. Bush. Putin musste damals einlenken. Doch 2012 habe er dann die Regierung durch eine gezielte Operation mit einer Flut von Fake News und Militärmanövern an der georgischen Grenze beseitigt. "Wir übergaben die Macht an eine klar prorussische Regierung – zur Erleichterung vieler Westler, die uns als Ärgernis und Hindernis in ihrem Streben nach „business as usual“ mit Russland betrachteten."


Doch Putin vergisst nicht. Der georgische Ex-Präsident hat das am eigenen Leib erfahren. Die pro-russische Regierung leitete ein Strafverfahren gegen ihn ein. Nach einer Flucht kehrte er zurück und sitzt seitdem im Gefängnis und wurde dort sogar vergiftet. Laut Saakaschwili schürt Putin die Spaltung bei „anderen“ und nutzt sie aus, indem er Desinformationen verbreitet. Zu seinen Werkzeugen gehören Drohungen mit dem Einsatz aller ihm zur Verfügung stehenden Mittel, einschließlich Atomwaffen. Auch wirft Putin ständig anderen vor, dass diese Versprechen brechen, obwohl in Wirklichkeit Putin selbst es ist.

Der Westen sollte laut dem Ex-Präsidenten daher nicht in diese Fallen tappen und müsse verstehen, dass es keinen Ausweg aus diesem Krieg durch einen Waffenstillstand und die Festlegung neuer Grenzen oder irgendwelche neuen gegenseitigen „Garantien“ gäbe. "Putin ist ein Tyrann, mit dem man nicht vernünftig reden kann. Die Vorstellung von normalen Beziehungen zu einem von ihm geführten Russland ist ein Hirngespinst." 2008 machte die Russen vor Tiflis nur Halt, als der Westen eine „militärisch-humanitären Operation“, begleitet von Seemanövern im Schwarzen Meer, durchführten.

Saakaschwili wirft dann der früheren US-Regierung unter Barack Obama vor, dass diese durch eine Politik des „Reset“ mit Russland und dem Glauben, dass die Beziehungen normalisiert werden könnten, vor, dass diese damit die Annexion der ukrainischen Region Krim durch Russland im Jahr 2014 verursacht habe. Heute höre man ähnliche Appelle, dass man Putin nicht vertrauen dürfe. Noch heute hält Putins Russland noch immer rund 20 Prozent Georgiens besetzt und nimmt dem Land jenseits der Waffenstillstandslinie immer wieder Dorf für Dorf weg.

Die einzige Lösung für Saakaschwili sei daher ein militärischer Sieg der Ukraine, der aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem Regimewechsel in Moskau führen würde. "Jede Art von Beschwichtigung würde eine globale Katastrophe heraufbeschwören", betont der Ex-Präsident abschließend.

 

Foto: (c)  Wikipedia, Von Jfimley James Fimley - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9060759


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  6. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  7. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  8. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  9. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  10. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  11. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  12. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  13. Allgemeine Ratlosigkeit
  14. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  15. In das Herz des Erlösers getaucht - dem Herzen des Hirten folgen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz