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P. Eckerstorfer: Kirchenkrise mit mehr Gelassenheit begegnen

13. September 2023 in Österreich, 7 Lesermeinungen
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Rektor der römischen Benediktinerhochschule Sant'Anselmo mit Warnung, frühere Zeiten zu idealisieren: Wir müssen uns davon verabschieden, dass wir den Erfolg der Kirche an Zahlen festmachen


Wien (kath.net/KAP) Für den Rektor der Benediktinerhochschule Sant'Anselmo in Rom, P. Bernhard Eckerstorfer, ist die Kirche angehalten, ihrer aktuellen Krise mit mehr Gelassenheit zu begegnen. "Die Zeiten verändern sich, wir sind in einer großen Transformation. Das ist einfach der Gang der Geschichte, mit dem man sich aussöhnen muss", rät der Benediktinermönch des Stiftes Kremsmünster angesichts der zahlreichen Kirchenaustritte und der Krise der Orden. Mit Blick auf das, was die Kirche in Österreich aktuell erlebt, braucht es aber Trauerarbeit, "es ist nämlich tragisch, was da zusammen- und wegbricht. Es sind spirituelle Verluste, wenn die Jesuiten aus Linz weg sind, wenn es kein Trappistenkloster mehr in Österreich gibt", gab der Ordensgeistliche in der Tageszeitung "Kurier" (Sonntag) zu bedenken.

Die Gesellschaft sei in eine pluralistische Zeit eingetreten, in der die Kirche keine Deutungshoheit mehr habe, so Eckerstorfer. "Die Zeiten ändern sich. Aber jede Zeit ist Gott unmittelbar", Gott gehe mit seinem Volk. Man dürfe jedoch nicht nur die letzten Jahre sehen. "Wir vergleichen immer nur mit dem, was man kennt, man muss die großen Entwicklungen sehen." Kremsmünster habe in der Zeit des Barock, als die heutige Anlage errichtet worden sei, 400 Mönche gehabt, in der Reformationszeit seien es lediglich vier gewesen. "Als ich im Jahr 2000 eingetreten bin, waren wir 64, jetzt sind wir 45."


Der 52-Jährige warnte gleichzeitig davor, die früheren Zeiten zu idealisieren: "Wann ist die Kirche, wann ist eine Diözese erfolgreich? Wenn sie wieder das Niveau von früher hat?" Letztlich komme es auf die Intensität an, darauf, wie Kirche heute der Gesellschaft und der Welt dienen könne. "Wir müssen uns davon verabschieden, dass wir den Erfolg der Kirche an Zahlen festmachen."

Vom Jammern wegkommen

Dafür brauche es Gelassenheit und vor allem eine neue Besinnung auf Gott, der mit den Menschen und der Kirche unterwegs sei. Es werde weiter Klöster als spirituelle Kernzentren geben. "Aber es wird sie nicht mehr in dieser Dichte geben." Vieles werde wegbrechen. Gleichzeitig müsse man vom Jammern wegkommen. Der Rektor verwies dabei auf die Regel des heiligen Benedikt, die das Murren aus dem Kloster verbannt. "Weil das nur hinunterzieht."

Aufbrüche erlebt Eckerstorfer an der Benediktineruniversität, die auf dem Hügel Aventin in Rom liegt. 670 Studentinnen und Studenten aus 70 Ländern studieren dort, zehn Prozent davon sind Benediktinerinnen und Benediktiner. Mit Theologie, Philosophie und Liturgiewissenschaften gibt es drei Fakultäten. Das Grundstudium dauert fünf Jahre, das Lizenziat zwei Jahre und weitere zwei Jahre das Doktorat. Viele absolvierten das Grundstudium in ihren Heimatländern und kämen zum Spezialstudium nach Rom.
Diesen Sommer ist ein neues Buch des Ordensmanns mit dem Titel "Momentaufnahmen" erschienen. In 60 kurzen Geschichten erzählt Eckerstorfer u.a. über sein Leben, seine Erlebnisse und Begegnungen in Rom; aber ebenso über das Leben als Mönch im Stift Kremsmünster. "Ich sehe es als meine Aufgabe, nicht nur komplizierte Artikel zu schreiben, die dann auch noch wenig gelesen werden, sondern, das, was mir wichtig ist und etwas bedeutet, weiterzugeben", meinte Eckerstorfer über seine Motivation.

Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 SCHLEGL 13. September 2023 
 

@petrafel

Ganz richtig, was Sie schreiben!Der schöne Schein, die Verklärung der Vergangenheit. Eine pompöse Liturgie, der Chor singt, die Leute verstehen das meiste nicht, auf dem Land sitzen Leute gemeinsam in der Kirche, die außerhalb kein Wort miteinander sprechen und gegeneinander den Rechtsanwalt einsetzen. Manche katholischen Familien, haben ihren Kindern kein gutes Beispiel gegeben, sie glaubten mit Zwang Überzeugungen schaffen zu können.
Ich habe im Beichtstuhl Leute erlebt, die jahrzehntelang nicht mehr beichten waren, weil sie in der Kinderzeit in Schule/Internat wöchentlich (!) zur Beichte getrieben worden sind.


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 Theotocopulos 13. September 2023 
 

Was für ein konformistischer Defaitismus,

die eilfertige Übernahme zeitgeistig installierter, gelenkter Parolen wie "Transformation" und Eintritt in eine "pluralistische Zeit" doch ist; derartiges Vokabular markiert sich selbst. - Und "Deutungshoheit" hat die Kirche immer, soweit sie in gegenwärtiger Erscheinungsform nicht gradezu von sich selbst abfällt, ob sie gehört wird oder nicht. - "Idealisiert" werden derzeit weniger "frühere Zeiten" als vielmehr die herrschenden Gegenwartstrends der Herrschenden. Und von Sant`Anselmo habe ich schon lange nichts gutes mehr gehört.


1
 
 Benno Faessler-Good 13. September 2023 
 

Der Schwellbrand, nicht nur in der Kirche Schweiz, hat sich zu einem Dachstockbrand entwickelt!

Die erste Pflicht eines Feuerwehreinsatzleiters "Ruhe und Gelassenheit" zu zelebrieren!

Kontrolliert "abbrennen lassen" muss in Kauf genommen werden, um die Ausbreitung und das Übergreifen zu verhidern oder zu verzögern.

Bischof Büchel entschuldigte sich für sein Versagen in den Fällen des Missbrauches und bekannte sich sicher auch vor Gott und den betroffenen Menschen!

Ich hoffe, dass sich weitere Bischöfe und emeritierte Bischöfe sich zu einem "mea culpa" entschliessen können!


0
 
 petrafel 13. September 2023 
 

In der Kirche lief es zu keiner Zeit perfekt rund

Danke für diesen Beitrag von P. Bernhard!
Nein, früher war nicht alles besser. Es gab Zeiten, da waren die Klöster voll-auch mit einer Menge Menschen, die dort eigentlich gar nicht sein wollten. Die Zeiten, in denen Eltern alle religiösen Regeln penibel eingehalten haben, aber die ledige schwangere Tochter verstoßen haben, waren ganz sicher nicht besser. Als in den Schützengräben im 1.WK auf beiden Seiten zum gleichen Gott um Sieg gebetet wurde, war das eine menschliche und spirituelle Katastrophe. Und ich möchte nicht in die Zeit zurück, als die Mutter in der Messe giftige Blicke und überhebliches Kopfschütteln der der ach so nächstenliebenden Nachbarinnen einstecken musste, weil eins ihrer Kinder nicht mucksmäuschenstill in der Bank saß. Es haben in vergangenen Zeiten viele ihren Bezug zur Kirche verloren, weil sie gesehen haben, dass es oftmals zu viel Schein und zu wenig Sein gab. Eine prunkvolle Liturgie und Regeln sind toll und hilfreich, machen aber noch keinen Glauben aus.


2
 
 Zeitzeuge 13. September 2023 
 

Ein Haus brennt, der Feuerwehrhauptmann sprach: "Bleiben wir gelassen,

wir könnten es auch kontrolliert abbrennen lassen."

Der "Schwelbrand" der kath. Kirche begann nach
dem Konzil, als Lehrabweichler nicht mehr bestraft
wurden und sogar die Uni-Lehrstühle eroberten.

Jetzt ist ein "Großbrand" daraus geworden, näml.
die größte Krise der bisherigen Kirchengeschichte bzgl. Glaube und Moral.

Aber trotz mangelnder "Löschversuche" kann das
"Haus der Kirche" per se nicht "abbrennen",
weil GOTT das nicht zuläßt, aber die untätige
"Feuerwehrleute" sind nicht gelassen, sondern
geistlich träge, was bekanntlich keine Tugend
ist, manches mal wird sogar ein Feuerwehrmann
der Brandstiftung überführt, das aber ist wieder
ein ganz anderes Blatt.

Maßstab für lehrtreue Katholiken sind nicht etwa
subjektive Befindlichkeiten sondern die verbindl.
kath. Glaubens- und Sittenlehre, die jeder Katholik kennen sollte, mehr oder weniger je nach
Bildungsgrad, um vor "Falschmünzern" sicher zu
sein. Und leben muß er aus dem unverfälschten
u. unverkürzten kath. Glauben inkl. Moral!


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 heikostir 13. September 2023 
 

Ein sehr kluger Kommentar, den ich gern unterstütze.

Mehr Gelassenheit ist für alle Gruppen in der Kirche wichtig: für die "Synodal Bewegten" mit ihren überzogenen Forderungen genauso wie für die, die die eigene Meinung mit dem Glauben der Kirche verwechseln.


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 dalet 13. September 2023 

Römische Gelassenheit

Ja endlich.
Hoffentlich dringt die Ansage des Herrn Rektor bis zu den Bischöfen vor und findet dort auch Gehör.
Das aktuell aufgeregte Gebaren, das einem Hühnerhaufen gleicht, hilft niemandem.


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