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Charles de Foucauld. Den Kopf für Jesus verlieren. Ein eucharistisches Leben

18. Oktober 2023 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Franziskus: ein ganz von der Eucharistie geprägtes Leben. Die Freude ist das Thermometer, das die Wärme unserer Verkündigung Jesu misst, der die gute Nachricht für alle ist. Gedenken an Johannes Paul II. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen. Jesus aber wuchs heran und seine Weisheit nahm zu und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen“ (Lk 2,51-52).

Dreißigste Generalaudienz 2023. „Ich grüße alle Polen ganz herzlich. Am vergangenen Montag haben wir den 45. Jahrestag der Wahl von Karol Wojtyła auf den Stuhl Petri begangen. Während seines Pontifikats ertönte mit großer Kraft der Ruf, die Türen für Christus weit zu öffnen. Dies hat sowohl zu persönlichen Bekehrungen als auch zu gesellschaftlichen Veränderungen in vielen Ländern geführt, die bisher für Christus verschlossen waren. Folgt dem Beispiel dieses heiligen Papstes und setzt das von ihm begonnene Werk der Neuevangelisierung fort. Ich segne euch von Herzen.“

***

Papst Franziskus setzte seine Katechesenreihe zum Thema „Die Leidenschaft für die Evangelisierung: der apostolische Eifer des Gläubigen“ fort. Die dreiundzwanzigste Katechese wandte sich der Papst dem heiligen Charles de Foucauld zu, einem weiteren bedeutenden Vorbild apostolischen Eifers..

Nach einer tiefen persönlichen Gnadenerfahrung im Sakrament der Versöhnung nehme sein Leben eine entscheidende Wendung: „Sie weckt in ihm eine tiefe Liebe und Leidenschaft für Jesus, die sein ganzes weiteres Leben bestimmt“. Er möchte Christus immer besser kennenlernen und seinem Weg folgen.

Dazu begebe er sich ins Heilige Land, vertiefe sich in die Lektüre der Heiligen Schrift und entwickle eine immer tiefere Beziehung zum Herrn. Zugleich wachse in ihm das Verlangen, auch andere mit dem Herrn bekannt zu machen. Auf dieselbe Weise wie Jesus damals in die Welt gekommen sei – in Stille, Armut und Verborgenheit –, möchte er ihn zu seinen Brüdern und Schwestern bringen. Dazu begebe er sich in die Wüste Sahara, um als Freund und Bruder den dort lebenden Nichtchristen Zeugnis von Gottes Liebe zu geben.

Überzeugt davon, dass der Herr selbst das Entscheidende in den Herzen der Menschen bewirke und eine fruchtbare Verkündigung des Evangeliums in der Anbetung beginne und in ihr zur Vollendung gelange, führe er ein ganz von der Eucharistie geprägtes Leben, das die Liebe und Menschenfreundlichkeit seines Herrn ausstrahle.


„Was war das ‚Geheimnis‘ seines Lebens?“, so die Frage. Nachdem er eine gottferne Jugend gelebt habe, ohne an etwas anderes zu glauben als an das ungeordnete Streben nach Vergnügen, vertraue er es einem ungläubigen Freund an, dem er, nachdem er sich durch die Annahme der Gnade der Vergebung Gottes in der Beichte bekehrt habe, den Grund für sein Leben offenbare. Er schreibe: „Ich habe mein Herz an Jesus von Nazareth verloren“. Bruder Charles erinnere uns daran, dass der erste Schritt bei der Evangelisierung darin bestehe, Jesus in den Mittelpunkt des eigenen Herzens zu stellen, das heißt „den Kopf zu verlieren“ für ihn. Wenn dies nicht geschehe, könnten wir es kaum mit unserem Leben zeigen. Stattdessen liefen wir Gefahr, von uns selbst, unserer Gruppe, einer Moral oder, noch schlimmer, einem Regelwerk zu reden, aber nicht von Jesus, seiner Liebe, seiner Barmherzigkeit: „Fragen wir uns also: Habe ich Jesus in der Mitte meines Herzens, habe ich meinen Kopf ein wenig für ihn verloren?“. Viele neue Bewegungen verlören sich in einer Spiritualität, ohne sich nach Jesus zu fragen.

Bei Charles sei eben dies der Fall, dies so sehr, dass er von der Anziehung für Jesus zur Nachahmung Jesu übergehe. Auf Anraten seines Beichtvaters reise er also ins Heilige Land, um die Orte zu besuchen, an denen der Herr gelebt habe, und um dort zu gehen, wo der Meister gegangen sei. Vor allem in Nazareth erkenne er, dass er in der Schule Christi ausgebildet werden müsse. Er erlebe eine intensive Beziehung zu ihm, er verbringt lange Stunden mit der Lektüre der Evangelien und fühle sich wie sein kleiner Bruder.

Weil er Jesus kennte erwache in ihm der Wunsch, ihn bekannt zu machen. Er kommentiere den Bericht über den Besuch der Gottesmutter bei der heiligen Elisabet und sage so: „Ich habe mich der Welt hingegeben... bringt mich in die Welt“. „Ja, aber wie soll man das tun?“, fragte der Papst: „Wie Maria im Geheimnis der Heimsuchung: in der Stille, durch das Beispiel, durch das Leben. Mit dem Leben, denn „unsere ganze Existenz“, so schreibe Charles, „muss das Evangelium verkünden“.

Er beschließe, sich in fernen Regionen niederzulassen, um das Evangelium in der Stille zu verkünden, im Geist von Nazareth, in Armut und Verborgenheit zu leben. Er gehe in die Wüste Sahara, zu den Nichtchristen, und komme dort als Freund und Bruder an und bringe die Sanftmut Jesu, die Eucharistie. Charles lasse Jesus im Stillen handeln, in der Überzeugung, dass das „eucharistische Leben“ evangelisiere. In der Tat glaube er, dass Christus der erste Evangelisierer sei. So verweile er etwa zehn Stunden am Tag im Gebet zu Füßen Jesu vor dem Tabernakel, in der Gewissheit, dass die evangelisierende Kraft dort liege, und im Gefühl, dass es Jesus sei, der ihn so vielen entfernten Brüdern und Schwestern nahe bring: „Und glauben wir, so frage ich mich, an die Kraft der Eucharistie? Findet unser Hinausgehen zu den anderen, unser Dienst, dort, in der Anbetung, seinen Anfang und seine Vollendung? Ich bin überzeugt, dass wir den Sinn für die Anbetung verloren haben und ihn wiedergewinnen müssen“.

„Jeder Christ ist ein Apostel", schreibe Charles de Foucauld an einen befreundeten Laien, den er daran erinnere, dass es „neben den Priestern Laien gibt, die sehen, was der Priester nicht sieht, die mit einer Nähe der Liebe evangelisieren, mit einer Freundlichkeit für alle, mit einer Zuneigung, die immer bereit ist, sich zu verschenken“. So bedürften die Priester der Laien, die Jesus nachfolgten. Auf diese Weise nehme  Charles die Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils vorweg, er spüre die Bedeutung der Laien und verstehe, dass die Verkündigung des Evangeliums in der Verantwortung des gesamten Volkes Gottes liege. „Aber wie können wir diese Beteiligung verstärken?“, so die Frage: „Indem wir uns hinknien und das Wirken des Heiligen Geistes annehmen, der immer wieder neue Wege des Engagements, der Begegnung, des Zuhörens und des Dialogs weckt, immer in Zusammenarbeit und Vertrauen, immer in Gemeinschaft mit der Kirche und den Hirten“.

Der heilige Charles de Foucauld, eine prophetische Gestalt unserer Zeit, habe die Schönheit der Verkündigung des Evangeliums durch das Apostolat der Sanftmut bezeugt. Er, der sich als „universeller Bruder“ gefühlt und jeden aufgenommen habe, zeige uns die evangelisierende Kraft der Zärtlichkeit. Er „wollte, dass alle, die ihm begegneten, durch seine Güte die Güte Jesu sehen. Er sagte, er sei in der Tat ‚ein Diener dessen, der viel besser ist als ich‘“.

Indem er die Güte Jesu gelebt habe, „knüpfte er brüderliche Freundschaftsbande mit den Armen, mit den Tuareg, mit denen, die am weitesten von seiner Mentalität entfernt waren. Nach und nach entstanden aus diesen Banden Brüderlichkeit, Inklusion und Wertschätzung für die Kultur des anderen“.

„Die Güte ist einfach“, so der Papst, „und verlangt nach einfachen Menschen, die sich nicht scheuen, ein Lächeln zu schenken. Bruder Charles sagte in diesem Zusammenhang: „das Lachen die Menschen um uns herum bringt zum Lächeln, es bringt sie einander näher, es ermöglicht ihnen, einander besser zu verstehen, es heitert einen dunklen Charakter auf: es ist Nächstenliebe’“. Zeugnis, nie Proselytismus.

„Fragen wir uns also“, so Franziskus, „ob wir die christliche Freude, die nicht nur Heiterkeit, sondern Liebe des Herzens ist, zu uns und zu den anderen bringen. Die Freude ist das Thermometer, das die Wärme unserer Verkündigung Jesu misst, der die gute Nachricht für alle ist“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Herzlich grüße ich die Gläubigen deutscher Sprache. Der heilige Charles de Foucauld erinnert uns daran, dass jeder Christ zum Apostolat gerufen ist. In der Anbetung Jesu in der heiligsten Eucharistie werden wir seiner Sanftmut und Güte teilhaftig und können so allen Menschen ein attraktives Zeugnis der Freude und der Schönheit des Evangeliums geben.

Foto (c) Vatican Media

 


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