Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  3. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  4. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  5. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  8. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  9. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  10. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  11. Kritik an Richter: streng gegen Regierungskritiker, milde gegen sexuell übergriffige Asylwerber
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  14. Wörthersee: Kirche plant Strandbad bei Maria Wörth - Investitionsvolumen rund 70 Millionen Euro
  15. Wer viel wallfahrtet...

„Zur Hilflosigkeit der säkularen Welt auf den Überfall von Hamas auf Israel“

20. November 2023 in Kommentar, 14 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Um klar zu stellen: Natürlich gibt es für jedes Volk das Recht auf Existenz und auf Selbstverteidigung, wenn es angegriffen wird.“ Gastbeitrag von Prof. Hubert Gindert/Forum Deutscher Katholiken


Jerusalem (kath.net/Der Fels) Wie sieht eine Lösung aus, wenn Hass und Vernichtungswillen auf den Willen zum Überleben treffen? Kriege können keine Lösung erzwingen. Die säkulare Welt zeigt sich hilflos.

Ein Teil der menschlichen Gesellschaft hat sich im Verlauf ihrer Geschichte zu der Lösung „Aug‘ um Aug‘ und Zahn um Zahn“ durchgerungen. Das war ein Fortschritt. Aber wie soll diese Lösung in einem modernen Krieg mit Bomben und Raketen und hunderttausenden Zivilisten auf beiden Seiten aussehen? Sie ist nicht praktikabel.

Um klar zu stellen: Natürlich gibt es für jedes Volk das Recht auf Existenz und auf Selbstverteidigung, wenn es angegriffen wird. Es ist unrealistisch auf die übergeordnete Gemeinschaft, z.B. auf EU oder die UN mit dem Gegenschlag zu warten, insbesondere wenn der Erstschlag die endgültige Niederlage und Vernichtung bedeuten kann.

Die Geschichte kennt „Erbfeindschaften“, z.B. zwischen Frankreich und Deutschland. Der sinnlose Erste Weltkrieg hat Millionen auf beiden Seiten das Leben gekostet. Im Zweiten Weltkrieg dauerte der Krieg gegen Polen nur siebzehn Tage. Er hat aber mit der sechsjährigen Besatzungszeit Millionen den Tod gebracht. Im europaweiten Vernichtungskampf der Nationalsozialisten wurden rund sieben Millionen Juden umgebracht. Am 7. April 1994 dauerte der Massenmord der Hutus gegen die Tutsis bis Mitte Juli 1994. In diesem Völkermord wurden 800.000 Menschen umgebracht.


Wie ist es möglich, dass sich bei diesen Massenmorden nicht nur die unmittelbaren Täter an den Verbrechen schuldig gemacht haben, sondern auch „unpolitische“ Menschen damit sympathisierten? Das wird dann möglich, wenn es gelingt, die andere Rasse, die Andersgläubigen oder die Andersdenkenden als Feinde der Menschheit so abzustempeln, dass die Meinung aufkommt, man müsse sich von ihnen befreien. Es wird ihnen das Menschsein und zugleich das Existenzrecht abgesprochen. Die Hutus haben z.B. die Tutsis vor dem Völkermord als „Kakerlaken“ bezeichnet.

Die säkulare Welt zeigt sich, auch, wenn sie dieses Denken nicht billigt hilflos, Restbestände der Humanität zu retten. Die Augsburger Allgemeine Zeitung berichtet (22.10.23): „Der Streit hat keine Pausen – Die EU-Staaten ringen im Umgang mit Israel und dem Gazastreifen um Formulierungen“. Der weitere Text dazu spricht von „lächerlichen Diskussionen über den entsprechenden Passus in der Abschlusserklärung“.

Die Lösung liegt in der Bereitschaft zur Versöhnung!

Nach dem Zweiten Weltkrieg haben Robert Schumann, Konrad Adenauer und Alcide De Gaspari in der „Erbfeindschaft“ zwischen Frankreich und Deutschland mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) eine tragfähige Lösung gefunden, die auch zur Gesinnungsänderung bei den Menschen geführt hat. Mit Israel wurde ein Vertrag ausgehandelt, der beide Völker nähergebracht hat. Inzwischen gibt es viele Begegnungen, insbesondere bei der Jugend, zwischen Israelis und Deutschen. Die polnischen und deutschen Bischöfe haben eine Versöhnung der beiden Völker in Gang gesetzt, die die Menschen einschließt.

Es geht also um Aussöhnung. Das ist eine christliche Haltung. Keiner hat sie glaubwürdiger vorgelebt wie Jesus. Er hat am Kreuz den Spöttern und Lästerern verziehen. Das bedeutet keine Akzeptanz des Unrechts. Jesus hat es angesprochen, als er vor dem Hohen Rat geschlagen wurde, mit den Worten: „Warum schlägst du mich?“ Seine Aufforderung, die „andere Wange hinzuhalten“ ist der Aufruf den Kreislauf von Schlag und Gegenschlag zu unterbrechen, damit ein neues Denken aufkommen kann.

Niemand weiß, ob die heutige Lage im Gazastreifen sich kriegerisch ausweiten wird. Aber selbst, wenn das passiert, kommen die Überlebenden nicht an der Frage vorbei, wie Aussöhnung aussehen kann. Wer eine Aussöhnung trotz der zwischen Frankreich und Deutschland, Deutschland und Israel, Deutschland und Polen, zwischen Hutus und Tutsis für unrealistisch hält, sollte zugeben, dass er keinen Schlüssel für die Zukunft hat.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  6. Vandalismus in deutschen Kirchen: Beobachtungsstelle OIDAC alarmiert
  7. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  10. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  11. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  12. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  13. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  14. Wörthersee: Kirche plant Strandbad bei Maria Wörth - Investitionsvolumen rund 70 Millionen Euro
  15. „Viel schöner als alles andere, was ich davor erlebt habe!“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz