Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Das große CDU-Chaos ODER wenn ein angebliches Plagiat schlimmer als Abtreibung im 9. Monat ist!
  3. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  4. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  5. CDU-/CSU-Fraktion will Wahl von Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin verschieben!
  6. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  7. Bayerische Verwaltungsgerichtshof: Kreuz in bayerischer Schule verletzt Glaubensfreiheit
  8. Priestermangel: Bischof hebt Sonntagspflicht teilweise auf
  9. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  10. Unterstützung der CSU für SPD-Kandidatin am Bundesverfassungsgericht möglich
  11. NDR-Format ‚Zapp‘ erklärt konservatives Denken mit Gehirnanomalie und geringer Bildung
  12. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  13. ChatGTP liefert Witze über Jesus und das Christentum, aber nicht über Mohammed und Islam
  14. Das "...hat mit den Grundsätzen der Christdemokratischen Partei Deutschland nichts mehr zu tun"
  15. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird

Tück: Synodaler Weg kann Papst-Einsprüche nicht länger ignorieren

30. November 2023 in Weltkirche, 11 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wiener Dogmatiker in "Neuer Zürcher Zeitung": Jüngster Papst-Brief lässt "erhebliche Differenzen im Stil und im institutionellen Format" von deutschem Reformweg und päpstlichem synodalen Prozess erkennen


Wien/Zürich  (kath.net/KAP) Die Vertreter und Verantwortlichen des deutschen kirchlichen Reformprozesses Synodaler Weg können die Einsprüche von Papst Franziskus nicht länger ignorieren. Das hat der Wiener Theologe Prof. Jan-Heiner Tück in einem Gastbeitrag in der "Neuen Zürcher Zeitung" (Onlineausgabe, 29. November) betont. "Wenn nach dem jüngsten Brief von Papst Franziskus die lauter gewordenen Störgeräusche nicht in einem großen Knall enden sollen, werden die Verantwortlichen des Synodalen Weges in Deutschland auf die römischen Einsprüche nicht länger mit Abwehrreflexen oder Schwerhörigkeit reagieren könne", so Tück, der sich bereits mehrfach u.a. zum "Umbau der bischöflichen Verfassung" der Kirche durch die Einrichtung eines Synodalen Rates kritisch zu Wort gemeldet hat.

Anlass zur aktuellen Wortmeldung Tücks boten zwei jüngst veröffentlichte Texte, in denen der Vatikan sich klar gegen zentrale Reformideen des Synodalen Weges stellt: Ein Brief des Papstes an vier Frauen, die sich vom Synodalen Weg kritisch abgewendet hatten, in dem er die Gründung eines gemischten kirchlichen Leitungsgremiums aus Laien und Bischöfen ("Synodaler Ausschuss") klar ablehnt. Und wenig später ein Schreiben von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an die deutschen Bischöfe, in dem dieser bekräftigte, dass die den Männern vorbehaltene Priesterweihe und die Lehre der Kirche zur Homosexualität nicht verhandelbar seien. Der Brief des Papstes komme geradezu "zur Unzeit" für die Verantwortlichen des Synodalen Weges, da diese sich nach der vatikanischen Synode ganz auf Linie des Papstes wähnten, führte Tück aus.


Das dürfte ein Missverständnis gewesen sein, die "Störgeräusche in der Kommunikation zwischen Rom und Deutschland" seien damit "nicht mehr überhörbar". Störgeräusche indes, die man bereits früher - etwa im Offenen Brief des Papstes vor Beginn des Synodalen Weges 2019 oder beim Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe hätte vernehmen können. Gewiss gebe es Gemeinsamkeiten bei den Reformanliegen, so Tück weiter - etwa in der Bekämpfung des sexuellen und geistlichen Missbrauchs und dessen Vertuschung. Auch ein pastoral sensiblerer Umgang mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und queeren Personen sowie die Kritik "klerikaler Selbstgefälligkeit" werde von Franziskus mit getragen. "Schließlich ist klar, dass die Bischöfe in demokratischen Gesellschaften nicht mehr wie Barockfürsten durchregieren können."

Dennoch seien nun einmal mehr "erhebliche Differenzen im Stil und im institutionellen Format" sichtbar geworden. Während Franziskus den Synodalen Prozess der Weltkirche als einen geistlichen Prozess verstehe, sei der Synodale Weg "eher als eine Art Kirchenparlament angelegt, das im Nachgang zum Missbrauchsskandal eine eher enggeführte Reformagenda traktiert", so Tück. "Die Debatten werden von eloquenten, durchsetzungsstarken Akteuren dominiert. Die Toleranz gegenüber abweichenden Positionen ist nicht immer stark ausgeprägt, der Ton oft polemisch."

Zudem verfolge der Synodale Weg eine Neuformatierung des bischöflichen Amtes. Während der Papst die Leitungskompetenz der Bischöfe - verankert in der "sakramentalen Ordination" - nicht antasten wolle, würde der deutsche Synodale Weg mit der Idee der "freiwilligen Selbstbindung" genau dies forcieren: "Was ein von Laien und Bischöfen besetztes Leitungsgremium - der Synodale Rat - mehrheitlich bestimmt, das soll das bischöfliche Handeln bestimmen." So könnte sich mancher Bischof "schon bald als Gefangener volatiler Mehrheiten wiedersehen", mahnte Tück. 

Copyright 2023 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Der moralische Tiefpunkt des Friedrich Merz
  2. Papst-Vertrauter deutet an, dass Leo XIV. im Herbst im Führungsteam viele Personen austauschen wird
  3. Herr Bätzing, haben Sie in solchen dunklen Stunden wirklich keine anderen Sorgen?
  4. Kirchensteuer – die wunderbare Geldvermehrung
  5. Das große CDU-Chaos ODER wenn ein angebliches Plagiat schlimmer als Abtreibung im 9. Monat ist!
  6. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  7. "Ich appelliere angesichts der bevorstehenden Wahl an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestags!"
  8. Voderholzer und Oster an Merz: "Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben."
  9. Richterwahl am Bundesverfassungsgericht: Wie CDU und CSU ihre Grundwerte aufs Spiel setzen
  10. Vatikan führt neue Umweltschutz-Messe ein
  11. Syrer schlug Küster mit 1,6 Meter langem Kruzifix nieder
  12. Blair und Brooke und ihre Rosenkränze
  13. CDU-/CSU-Fraktion will Wahl von Brosius-Gersdorf zur Bundesverfassungsrichterin verschieben!
  14. Papst Leo XIV. und die Herz-Jesu-Verehrung
  15. Bayerische Verwaltungsgerichtshof: Kreuz in bayerischer Schule verletzt Glaubensfreiheit

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz