Australien: Bischof wegen Vergewaltigungsvorwurf angeklagt25. Februar 2024 in Aktuelles, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
2020 von der Leitung der Diözese Broome zurückgetretener Bischof Saunders bis zur Gerichtsverhandlung im Juni unter Hausarrest gestellt=
Canberra (kath.net/ KAP)
Ein australischer Bischof ist wegen Vorwürfen von Vergewaltigung und sexueller Nötigung angeklagt worden. Der emeritierte Bischof von Broome, Christopher Alan Saunders, wurde Mittwochabend im Bundesstaat Western Australia festgenommen und später nach einer Einvernahme zwar gegen Kaution freigelassen, aber behördlich unter Hausarrest gestellt, wie der australische Sender ABC (Donnerstag) berichtet. Dem 74-Jährigen wird demnach in 14 Fällen sexuelle Nötigung und in zwei Fällen Vergewaltigung vorgeworfen. Im Juni soll der Geistliche vor Gericht erscheinen und darf bis dahin sein Wohnhaus nicht verlassen.
Saunders wird zudem beschuldigt, in drei Fällen "unsittlichen Umgang mit Kindern" zwischen 16 und 18 Jahren gehabt zu haben. Bei der Einvernahme erklärte sein Anwalt, der Bischof werde vor Gericht auf "nicht schuldig" plädieren.
Der Vorsitzende der Australischen Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Costelloe, sprach in einer Stellungnahme von "beunruhigenden" Vorwürfen. Es sei richtig und angemessen, dass Anschuldigungen dieser Art gründlich untersucht werden.
Gerichtsakten zufolge ereigneten sich die mutmaßlichen Vergehen zwischen 2008 und 2014. Saunders stand mehr als 20 Jahre lang der Diözese von Broome vor, einer Küstenregion im Nordwesten des Landes mit einem hohen Anteil an Aborigines. Er erklärte seinen Rücktritt 2020, als erste Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs öffentlich wurden, worauf ihn Papst Franziskus 2021 aus dem Amt entließ.
Polizeiermittlungen brachten zunächst keine ausreichenden Beweise zutage, um Saunders zu beschuldigen - der die Vorwürfe bis heute zurückweist. Wegen der anhaltenden Berichte über Saunders' Fehlverhalten leitete der Vatikan 2022 eigene Ermittlungen ein, deren Ergebnisse er mit der Polizei teilte. Die nahm daraufhin ihre eigenen Ermittlungen wieder auf und durchsuchte im Jänner ein Haus in Broome, das vorübergehend Wohnsitz des zurückgetretenen Bischofs gedient hatte.
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