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Polen: Erzbischof Gądecki zählt seinen Brief an Bätzing zu den schwierigsten Themen seiner Amtszeit!

14. März 2024 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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Scheidender Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz listet unter die sieben schwersten Themen seiner Amtszeit den Brief der brüderlichen Sorge zum deutschen „Synodalen Weg“ an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Bätzing.


Warschau (kath.net/pl) Sieben außerordentlich schwierige und vier außerordentlich erfreuliche Themenbereiche führte der scheidende Präsident der Polnischen katholischen Bischofskonferenz (KEP), Erzbischof Stanisław Gądecki, auf, als er zum Ende seiner zweiten Amtszeit seine Abschlussrede hielt.

kath.net dokumentiert Ausszüge aus der Abschiedsansprache von Erzbischof Gądecki am 13.3.2024 bei der 397. Vollversammlung der KEP in Warschau in eigener Arbeitsübersetzung – Arbeitsübersetzung © kath.net

Aus meiner persönlichen Sicht sind die schwierigsten Ereignisse in diesem Jahrzehnt:
Die Pandemie
Der Krieg in der Ukraine
Die Treffen mit Opfern von Pädophilie,
Die Fernsehansprache im Zusammenhang mit der Pandemie,
Die Schwarzen Märsche [Kundgebungen zugunsten von Abtreibung u.ä.]
Die Briefe an Patriarch Kirill,
Der Brief der brüderlichen Sorge zum deutschen „Synodalen Weg“: Der Brief des Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing.

Die freudigsten Ereignisse sind:
Die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge und die polnische Hilfe für die Ukraine
Das Verbot der eugenischen Sterbehilfe
Der 1050. Jahrestag der Taufe Polens/Nationalversammlung in Posen
Die Einführung des Tages des Judentums


Zu Beginn seiner Abschiedsworte sagte Erzbischof Gądecki:

Als ich 2014 die Aufgabe des Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz übernahm, wagte ich es, in Jasna Góra den Akt der persönlichen Verehrung der Mutter Gottes zu wiederholen, den einst der Diener Gottes, der inzwischen seliggesprochene Kardinal Stefan Wyszyński, gesprochen hatte, der mich zum Priester geweiht hat:

Heilige Maria, Gottesmutter und Jungfrau, heute wähle ich Dich zu meiner Herrin, Fürsprecherin, Patronin, Beschützerin und zu meiner Mutter.

Ich fasse den festen Vorsatz und gelobe, dass ich Dich nie verlasse werden, nichts gegen Dich sagen und tun werde.
Ich werde nicht zulassen, dass andere irgendwas tun, was Deine Ehre verletzt […]

Der Hl. Thomas von Aquin sagt: „Der Mensch ist von Natur aus ein soziales und politisches Wesen, das in Gruppen lebt, noch mehr als alle Tiere [...]. Wenn es also für den Menschen selbstverständlich ist, in einer großen Gruppe zu leben, dann brauchen alle eine Art Führung durch das Ganze“ (Hl. Thomas von Aquin, De regno – auch bekannt als De regimine principum). Dies war unter anderem die Rolle des Vorsitzenden des Polnischen Episkopats, obwohl nicht alle Außenstehenden damit einverstanden sind.

Jeder Mensch – so Papst Franziskus –, der sich dazu verpflichtet, Macht auszuüben – auch wenn dies durch die Statuten der Polnischen Bischofskonferenz begrenzt ist – sollte sich diese beiden Fragen stellen: Liebe ich mein Volk, um ihm besser dienen zu können? Und bin ich bescheiden genug, auf die Meinungen anderer zu hören, um den besten Weg zu wählen? Wenn „sie sich diese Fragen nicht stellen“, betonte der Papst, „wird ihre Regierung nicht gut sein.“. Bei allen Konferenzen der Polnischen Bischofskonferenz habe ich versucht, den Aussagen der Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe aufmerksam zuzuhören, mit Liebe zum Volk Gottes, wenn es um Demut geht – die Bischöfe selbst werden urteilen.

Einer unserer spirituellen Meister, der Diener Gottes Bischof Jan Pietraszko, hielt zu Zeiten der Polnischen Volksrepublik, als die Gesellschaft ebenfalls sehr gespalten war, jeden Sonntag Predigten und versammelte in der Akademischen Stiftskirche St. Anna in Krakau große Menschenmengen. Ihr Inhalt war immer das Evangelium, das er konsequent in das menschliche Bewusstsein hineinprägte. Als ihm vorgeworfen wurde, dass er die „Solidarność“ nicht unterstütze und die Kommunisten nicht angreife, sagte er zu den Priestern: „Sie werden euch verschiedene Probleme vorschlagen, seid vorsichtig, damit ihr nicht zu Kommentatoren … der aktuellen Ereignisse werdet. Spaltungen und Spannungen in der Gesellschaft gab es, gibt es und wird es immer geben. Die Rolle der Kirche besteht darin, die Lehre von Liebe, Vergebung und Versöhnung zu predigen und nicht einzelne Vorfälle zu kommentieren, da dies zu weiteren Spaltungen führt. Die Kirche kann keine Konfliktpartei sein, sondern soll Brücken zwischen den Menschen bauen.

Auch aus diesem Grund ist die Richtung, die ich gegenüber der Welt der Politik eingeschlagen habe, relativ einfach: Die Kirche steht nicht auf der Seite der Rechten, der Linken oder gar der Mitte. Die Kirche steht auf der Seite des Evangeliums. Das bedeutet nicht, dass ihr die von einzelnen Parteien vertretenen Werte oder Antiwerte oder die Richtung, in die sie sich bewegen, gleichgültig sind.“

Link zum Originaltext auf der Website der Polnischen Katholischen Bischofskonferenz: Przewodniczący KEP: Dziękuję wszystkim, z którymi Pan Bóg pozwolił mi się spotkać

Link zum Brief von Erzbischof Gadecki an Bischof Bätzing vom 22.2.2022 in voller Länge: Polnischer Episkopatsvorsitzender Gądecki schreibt DBK in brüderlicher Sorge wegen Synodalem Weg!

Archivfoto: Erzbischof Gądecki (c) Polnische Bischofskonferenz


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