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Es gibt keine Vollmacht zur Frauenweihe

18. März 2024 in Kommentar, 18 Lesermeinungen
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Es gibt jedoch immer noch Pressuregroups, die es erzwingen wollen und es gibt Protagonisten, die die Kirche rein politisch betrachten. Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Der Vatikan hat es mal wieder getan. Die Frage der Frauenweihe ist aus dem weltweiten synodalen Prozess ausgekoppelt. Große Aufregung bei BetroffenInnen. Aber es ist nun einmal so: In der Kirche laufen Entscheidungen natürlich top-down. Da es sich bei der Kirche um eine göttliche Stiftung handelt, sind die Rahmenbedingungen nun einmal nicht von uns und von unserem Willen abhängig. Die Kirche auf Erden, die Ecclesia militans, ist eine Kirche von Menschen. Sie wird in ihrer konkreten Sozialgestalt von Menschen geprägt. Leicht zu erkennen ist dies daran, dass die Volkskirche, eine mehrere Jahrzehnte anhaltende und durchaus schöne Sozialgestalt der Kirche einfach untergeht. Die Menschen machen nicht mehr mit.

Niemand mache sich Illusionen, die Volkskirche war kein Himmel light. Mit ihrer sozialen Normenkontrolle, einer überstarken Fixierung auf Moral und Regeln und nicht zuletzt einem kaum zu leugnenden Klerikalismus, hatte die Volkskirche tiefe dunkle Schatten. Keine Frage, hatte ein volkskirchlich geprägtes Dorf einen guten Pfarrer, fand man dort oft genug eine gesunde geistliche Atmosphäre mit Messbesuch, Rosenkranz, Beichte und Anbetung vor, die schon sehr himmlisch anmutete. Doch warum brach das mit dem nächsten Pfarrer oft schon wieder zusammen? Die Antwort ist einfach. Das Christentum dringt nie tiefer in die Menschheit ein als für eine Generation. Jede Generation muss neu missioniert, katechetisiert und mystagogisiert werden. Jede. Jede. Jede.

Gute Seelsorger wissen das und handeln danach. Das gibt es übrigens auch heute noch. Manchmal findet man so etwas völlig überraschend in größeren Städten. Da lagert sich über die Jahre um ein geistliches Zentrum eine Gruppe Menschen an, die genau das suchen und leben: Messe, Rosenkranz, Anbetung, Beichte und am Ende eben nichts weniger als eine tiefe, ganz persönliche Beziehung zu Jesus Christus. Die geistlichen Früchte solcher Gemeinden und Gemeinschaften sind erstaunlich. Während die Dekonstruktivisten der diversen synodalen und pastoralen Prozesse die Abrissbirne gegen die christliche Moral und Anthropologie schwingen, wachsen Moral und eine gesunde Sicht auf den Menschen in einer guten geistlichen Atmosphäre von selbst.

Nein, das sind dann nicht ad hoc alles Heilige. Oder doch? Es kommt darauf an, wie man Heiligkeit definiert. Setzt man Heiligkeit gleich Perfektion, wird man keine finden. Setzt man aber Heiligkeit gleich unstillbare Sehnsucht danach Gott zu lieben, dann findet man in einem geistlich gesunden Klima erstaunlich viele kleine Heilige. Das Attribut „klein" darf hier im Sinne der Heiligen Therese von Lisieux verstanden werden. Wenig erstaunlicherweise wächst dann dort eine tiefgründige Form der Caritas in Gestalt einer Sorge um die Geringsten der Brüder Jesu, die jener selber eben viel wichtiger findet als die Großen, die Promis und die Säulenheiligen aller Couleur. Als Außenstehender darf man staunen, wenn man das sieht. In der Regel bekommen es Außenstehende allerdings nur selten zu sehen, denn der Wunsch nach Verborgenheit ist tatsächlich auch eine Frucht des Geistes. Fällt man nämlich zu sehr auf, wird man sehr schnell Ziel der Welt, die Christus hasst.


Es gibt sie, diese Inseln – nicht der Seligen aber der Gläubigen – inmitten einer untergegangenen Volkskirche. Es gibt sie und es wird sie immer geben, weil der Kirche von ihrem göttlichen Stifter Bestand verheißen ist. Es gibt sie mitten in der Verfolgung, mitten in der Säkularisierung, mitten im Krieg, mitten in Untergang und Chaos. Es gibt sie auch inmitten einer Kirche, die Christus vergisst und nur noch um sich selber kreist. Das ist leider der aktuelle Zustand der Kirche in Deutschland und in vielen anderen Teilen der westlichen Welt. Technologischer und wirtschaftlicher Fortschritt in Verbindung mit einem Glauben an die Allmachbarkeit durch Menschenhand führten uns in eine Dekadenz, die uns vergessen lässt, wem wir uns verdanken. In diesem Klima ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir auch die Kirche machen dürfen. Da wir in weltlichen Kontexten längst alle Moral über Bord geworfen haben, soll auch die Kirche nicht mehr querstehen dürfen. Beziehungen für alle, Sakramente für alle, Ämter für alle – damit wären die Anliegen des synodalen Weges beschrieben. Damit nicht genug, will man künftige Anpassungen an die Welt deutlich erleichtern und den Bischöfen die Verantwortung und das Wächteramt aus der Hand nehmen und politischen Händen übereignen, die ohne jeden Skrupel die Lehre geschmeidig an die Welt anpassen.

Es ist kaum zu erklären, wie auch nur noch ein Bischof an einer Laienfunktionärin festhalten kann, die flächendeckende Möglichkeiten zur vorgeburtlichen Kindstötung fordert. Doch genau hier zeigt es sich, die Mehrheit der Bischöfe möchte das Wächteramt nicht mehr. Den guten Salär, die schöne Wohnung, das Büro, den Fahrer, ja auch zuweilen den liturgischen Kopfputz nimmt man recht gerne, doch den Kampf um den Glauben will man nicht mehr kämpfen. Es ist doch gar keine Frage, dass eine säkulare Gesellschaft, in der eine Frau politisch und wirtschaftlich in höchste Ämter aufsteigen kann, auch in der Kirche die Spitzenjobs für Frauen einfordert. So ein altorientalisch-patriarchaler Anachronismus eines nur Männern vorbehaltenen Amtes, ist einfach nicht mehr vermittelbar. Nun ist es aber so, dass die Kirche keine Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden. Jeder Bischof weiß das. Jeder Bischof kann es auch erklären. Aber jeder Bischof, der es in der gebotenen Klarheit täte, hätte man nächsten Tag den Shitstorm. Darum verwundert es gar nicht, wenn sich ein Bischof dann Rat bei einer Theologin sucht, wie man es denn vielleicht doch hinbekäme. Die Strategie heißt „Aufweichen“. Das macht man in der Politik so, wenn man eine Rechtsnorm nicht ad hoc durchsetzen kann, wählt man eine mildere Form, die vielleicht kompromissfähig ist. In der Politik (weltweit!) ist die Ehe für alle das beste Beispiel. In der abendländischen Tradition ist die Ehe eine dauerhafte Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau, die für Kinder offen ist. Der Weg zur Ehe für alle ging politisch über niederschwellige Regelungen und endete in vielen Ländern nun in der Ehe für alle. Äquivalent dazu streben gute Strateginnen in der Kirche nun zunächst den Diakonat an. Viele könnten sogar primär mit einer nichtsakramentalen Beauftragung leben. Letztendlich sieht man ja auch die pastorale Beauftragung von Pastoralreferentinnen als Vorstufe zur Weihe an. Sind die Damen erst man im Altarraum, dann kommen sie auch dem Altar immer näher. Das ist ein Irrweg und ein Irrtum. In der aufgeheizten Atmosphäre und unter dem Druck, der immer weiter zunimmt, ist nicht auszuschließen, dass irgendwann ein Bischof die Nase voll hat und einfach ein paar Frauen weiht. Weder der Bischof noch die betroffenen Frauen werden anschließend ihre vorgeblichen Ämter in der Kirche ausüben dürfen. Unter Papst Franziskus wurde sogar das Kirchenrecht verschärft. Die Vornahme einer Weihesimulation an einer Frau führt direkt zur Exkommunikation als Tatstrafe.

Darum ist es richtig, dass Rom nun die Frauenweihe, über deren Unmöglichkeit man dem Grunde nach durchaus im Lichte von „Ordinatio sacerdotalis“ ruhig und gelassen meditieren könnte. Denn die Rolle der Frau in der Kirche in der modernen Gesellschaft ist in der Tat eine offenen Frage. Pastoralreferentinnen, die sich selber als Priesterinnen light verstehen oder Kommunionhelferinnen mit möglichst stolaähnlichen Schals und Überwürfen sind die schlechtesten denkbaren Antworten. Könnte man die Frage der Rolle der Laien endlich mal von der Frage der geweihten Amtsträger abkoppeln, dann bestünde zumindest eine grundsätzliche Option klarzustellen, dass eine Frau in der Kirche alles werden kann, was auch ein Mann in der Kirche werden kann, der keine Weihe empfangen hat. Sehr viel wesentlicher wäre es, [Kampfbegriff on] endlich mal das II. Vatikanische Konzil umzusetzen [Kampfbegriff off]. Jenes hatte diesen wunderbaren Begriff vom Weltdienst der Laien geschaffen und mehr noch festgestellt, dass der Weltdienst der Laien der Ort ist, an dem sich die Laien heiligen. Das allgemeine Priestertum stellt den Laien in ganz andere Lebenszusammenhänge als den sakramental geweihten Priester.

Freche Frage: Ist es vielleicht sogar so, dass Laien, die zu viel in Altarräumen herumhängen, ihrer eigenen Heiligung im Wege stehen? „Zu viel“ darf gerne als eine leicht polemische Floskel aufgefasst werden und meint eindeutig nicht die rechte Laienassistenz bei der Heiligen Messe oder anderen liturgischen und nichtliturgischen Gottesdiensten. Stellt man sich dieser kleinen Polemik und erdet sie kommt man sehr schnell zu der Frage, ob der priesterliche Dienst eines Laien nicht viel eher im Zeitraum von Montag bis Samstag statt von Samstag bis Sonntag seinen Kern und seine Mitte hat. Die Frage nach der Rolle der Frau in der Kirche ist eng verbunden mit der Frage der Rolle der Frau in einer modernen Gesellschaft, die die modernen Frauen mit zahlreichen Zumutungen konfrontiert. Ist die smarte kinderlose Topmanagerin oder die Erstgebärende mit 45 oder das ewigschlanke Model wirklich das ideale Frauenbild? Gibt es etwas, was die Tradition den Frauen geben kann, um einen bessere Rolle in der Kirche und der Gesellschaft zu finden. Ist die Frage nach der Mutterschaft, der natürlichen Mutterschaft ohne reproduktionsmedizinische Hilfe, im zweiten Lebensjahrzehnt einer Frau wirklich so schädlich für Frauen? Gibt es zwischen dem Heimchen am Herd und der Topmanagerin wirklich keinen gangbaren Mittelweg. Die weißgestärkt-gebügelte Hausfrau, die mit gedecktem Tisch in der blitzblanken Meister-Proper-Wohnung den Göttergatten zum Feierabend erwartet, war ohnehin nichts als eine 50er-Jahre-Fantasie. Anfang des vergangenen Jahrhunderts haben Frauen selbstverständlich auf dem Hof, im Handwerksbetrieb oder im Geschäft gearbeitet und auch ihre Kinder großgezogen. Die Trennung von Wohn- und Arbeitsort war eindeutig zum Nachteil von Frauen. Homeoffice und neue Formen von Arbeit drehen hier das Rad wieder etwas zurück. An diesen wenigen Beispielen sieht man schon, dass es reichlich Bedarf – auch für die Kirche – gibt, über die Rolle von Frauen nachzudenken. Augenmaß und Wirklichkeitsbezug täten auch deutschen Laienfunktionären in dieser Hinsicht wirklich gut.

 

Foto: Nick Castelli/Unsplash

 


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Lesermeinungen

 heikostir 19. März 2024 
 

@lesa

Hinsichtlich der Unmöglichkeit der Priester(!)weihe gibt es eine eindeutige Klarstellung des kirchlichen Lehramtes: Ordinatio sacerdotalis von Johannes Paul II.

Hinsichtlich der Diakonen(!)weihe für Frauen gibt es diese eindeutige Klarstellung des kirchlichen Lehramtes (noch) nicht. Ich kenne die Beiträge von Hauke oder Kard. Müller, der stark von der Einheit des dreistufigen Weiheamtes her argumentiert, und teile diese. Aber: Das sind bislang "nur" theologische Einschätzungen, keine lehramtliche Entscheidung.

Eine lehramtliche Entscheidung kann nach dem Selbstverständnis der Kirche (vgl. "Lumen gentium") nur der Papst als Oberhirte der Gesamtkirche oder das Bischofskollegium in Einheit mit ihm treffen; nicht aber einzelne Bischöfe oder Theologen.

Daher wünsche ich mir eine lehramtliche (!) Klarstellung auch zur Frage nach dem Diakonat für Frauen.


1
 
 Schillerlocke 18. März 2024 
 

Besten Dank an alle,

die mich hinsichtlich der Predigt durch Frauen heute belehrt haben.


0
 
 Wynfried 18. März 2024 

War die "Volkskirche" wirklich so schlecht?

Ein sehr guter Artikel, aber sind die "tiefen dunklen Schatten" einer vergangenen Volkskirche nicht etwas überzeichnet? Was genau ist mit "sozialer Normenkontrolle", "überstarker Fixierung auf Moral und Regeln" und "Klerikalismus" gemeint? Und auf welche Zeit wird hier angespielt? Vertritt die Kirche nicht Normen, die immer und überall gelten?


1
 
 lesa 18. März 2024 

Damit Familie und Volk wieder gesunden, braucht es keine Diakoninnen

Die Frage der Diakoninnen wurde schon x-fach geklärt.
Z. B. "Priestertum und Diakonat" von G. L. Müller, Beiträge von M. Hauke etc.. Es ist einfach Zeitvergeudung, das Thema immer neu aufzurollen.
"Den Glauben weitergeben" ist übrigens gerade eine der schönsten und wichtigsten Aufgabe der MÜtter an den Kleinkindern. Natürlich sind die Väter dabei auch wichtig, aber schon allein das Urvertrauen, das zuerst bei der Mutter gelernt wird ...

"Wenn die Frau den Vorrang der Liebe einnehmen will, der ihr zusteht, aber den Vorrang der Liebe allein, unbedingt und unbeschränkt …so wird die Familie und an ihr das Volk wieder gesunden. Will sie das nicht, so sind Schaden und Gefahr nicht abzusehen. Denn mit der Mutter steht und fällt das Wachstum und die Heiligung alles jungen Lebens. (Oda Schneider)


1
 
 lesa 18. März 2024 

Die Homilie gehört ins sakramentale Geshehen hinein

@Schillerlocke: Die Predigt innerhalb des Heiligen Messopfers gehört zum Weiheamt und darf deshalb nur vom Priester oder einem Diakon gehalten werden. Diese Bestimmung hängt mit der speziellen "Geistsendung" jener zu tun, die mit der Weihe gegeben ist. Es kann sein, dass die zündendste Predigt, von Laien, die die Gemüter bewegt, nichts vom Heiligen Geist vermittelt. Seine Wirkung ist nicht ohne weiteres identisch mit emotionalem Angerührtsein.
Dass im "neuen Ritus" nach wie vor an manchen Orten (nicht überlall) mehr oder weniger anarchische Zustände herrschen, obwohl dieselben die Kirchen geleert haben, ist "nichts Neues".


2
 
 Honsel 18. März 2024 
 

@Schillerlocke

Es geht nicht darum, dass Frauen nicht predigen dürfen. Ungeweihte Männer dürfen das auch nicht, siehe can. 767 § 1.

"Die Homilie ist Teil der Liturgie selbst. Daher muss die Homilie während der Eucharistiefeier dem geistlichen Amtsträger, Priester oder Diakon, vorbehalten sein. Ausgeschlossen sind Laien, auch wenn sie in irgendwelchen Gemeinschaften oder Vereinigungen Aufgaben als «Pastoralassistenten» oder Katecheten erfüllen. Es geht nämlich nicht um eine eventuell bessere Gabe der Darstellung oder ein größeres theologisches Wissen, sondern vielmehr um eine demjenigen vorbehaltene Aufgabe, der mit dem Weihesakrament ausgestattet wurde. Deshalb ist nicht einmal der Diözesanbischof bevollmächtigt, von der Norm des Kanons zu dispensieren. Es handelt sich nämlich nicht um eine bloß disziplinäre Verfügung, sondern um ein Gesetz, das die Aufgaben des Lehrens und Heiligens betrifft, die untereinander eng verbunden sind» (Instruktion Ecclesiae de mysterio)


2
 
 heikostir 18. März 2024 
 

@Wilolf

Ihren Ausführungen stimme ich gern zu!


2
 
 heikostir 18. März 2024 
 

@Schillerlocke

Ich fürchte, dass es hier ein grundsätzliches Missverständnis vorliegt. Schon jetzt können und dürfen Frauen predigen. Was nach geltender Ordnung der Kirche nicht erlaubt ist, ist die Predigt während der Messfeier, also die sog. Homilie.

Hinsichtlich der Weihe von Frauen ist die Sache komplizierter: Zur Priester(!)weihe gibt es eine abschließende päpstliche Lehrentscheidung durch Johannes Paul II. mit "Ordinatio sacerdotalis".

Ob man aus dieser Entscheidung hinsichtlich der Priesterweihe auch eine Unmöglichkeit der Diakonenweihe für Frauen ableiten kann, ist der Knackpunkt. Mir scheint, dass es hierzu unterschiedliche Positionen, aber bislang kine abschließende Entscheidung gibt.


2
 
 modernchrist 18. März 2024 
 

Jede Generation muss neu für den Glauben gewonnen werden. Wie richtig!

Jede. Jede. Jede. Das sieht man auch als Eltern von mehreren Kindern: Es bedarf großer, nimmermüder Anstrengung, die Heranwachsenden und dann die jungen Erwachsenen offen für kirchliches Handeln zu halten. Das geht nur durch tägliches gemeinsames Beten bei Tisch- am besten bei jedem Essen, Anbieten von gemeinsamer Fahrt zum Beichten und zu Wallfahrten, Einladen zum Gottesdienst für verstoorbene Verwandte, Beten und wieder beten für die Kinder, Gespräche und eigenes Glaubenszeugnis ohne Abstriche - aber immer in Liebe und Güte. Und selbst das ist keine Sicherheit. Die Einflüsse von außen, die Selbstzerstörung der Kirche sind so verheerend; man muss immer auf Gottes Hilfe hoffen.


2
 
 Schillerlocke 18. März 2024 
 

Predigende Theologinnen

Wie es um die Weihe zu Diakoninnen bestellt ist, möge die Kirche bitte klären. Da ist meine laienhafte Meinung völlig unmaßgeblich. Dass die Predigt keinesfalls von Frauen gehalten werden darf, halte ich allerdings für nicht nachvollziehbar: Warum soll eine Frau, die eine gut ausgebildete Theologin ist und fest in der Lehre der Kirche steht, nicht predigen? Was spricht dagegen? Solche Frauen können mitreißende und vom Heiligen Geist inspirierte Rednerinnen sein. Die Kirchengeschichte ist voll von weiblichen Heiligen größter Beredsamkeit. Mir wäre jedenfalls eine begnadete Frau, die predigt, lieber als ein Priester, der eine uninspirierte Predigt vorträgt.


1
 
 Wilolf 18. März 2024 
 

Jede Generation muss neu missioniert, katechetisiert und mystagogisiert werden.

Ja, wenn das natürlich ausschließlich am Pfarrer hängt, kann das nicht klappen. Relativ einfach wäre es aber, wenn alle katholisch getrauten Eltern ihr vor dem Traualtar gegebenes Versprechen ernst nähmen „wir sind bereit, die Kinder, die Gott uns schenken will, im Geiste Jesu Christi und seiner Kirche zu erziehen.“ Das ernstzunehmen bedeutet insbesondere für die Mütter so dermaßen viel mehr als das immer wieder verächtlich gebrauchte „Heimchen am Herd“ oder „Kinder großziehen“. Da geht es nicht ums "Füttern bis sie groß sind" sondern um die Zukunft der Christenheit und damit der ganzen Menschheit! Im Vergleich dazu ist alles, was „Topmanagerinnen“ jemals im Leben beruflich leisten könnten, NICHTS. Nicht umsonst steht die Ehe als Sakrament genau auf der gleichen Stufe wie die Priesterweihe.


3
 
 Jacopa 18. März 2024 

Klare Sicht

Lieber Herr Winnemöller, ich danke für den sehr guten Artikel, der eine apologetische Unterstützung für diverse Diskussionen bietet. Wo allerdings der Sensus für das Heilige und für die Dimension des "Serviam" fehlt, müssen einen die Entwicklungen nicht wundern. Leider müssen auch wir in Österreich das Einsickern des deutsch-synodalen Gedankenguts in die Kirche Jesu Christi konstatieren.


2
 
 Cyprian63 18. März 2024 
 

Frauenweihe? 2

Geht es vielleicht gar nicht um Nachfolge Christi und dem Zeugnis vor der Welt? Geht es vielleicht um Aufmerksamkeit, Selbstbestätigung, Machtausübung oder wie Männer sein wollen? Nun dazu ist das Weihesakrament nicht da, übrigens auch nicht die Jungfrauenweihe.
Würde der Papst - rein hypothetisch - Frauen auch nur zum Diakonat zulassen und diese Frauen mit den genannten falschen Motiven zu Weihe gelangen - sie würden schneller enttäuscht als sie für die Weihe kämpften. Dasselbe gilt übrigens auch für Männer, die mit falschen Motiven und Vorstellungen die Weihe empfangen.


2
 
 Cyprian63 18. März 2024 
 

Frauenweihe? 1

Zunächst gibt es Weihen, die Frauen empfangen können. Das ist u.a. das Sakramentale der Jungfrauenweihe für Frauen, die in der Welt leben. Es geht darum sich tiefer an Christus zu binden das Zeugnis der Nachfolge vor der Welt abzulegen. Eine jede (ehelose) Frau kann, wenn sie die Berufung verspürt und von der Kirche angenommen wird, empfangen bzw. ablegen. Ist diese Möglichkeit überhaupt präsent - der synodale Weg erwähnt es nicht und dabei könnte jeder Bischof sofort loslegen und einmal auf diesen Lebensstand hinweisen.
Worum geht es eigentlich bei den sakramentalen Weihen? Um die Nachfolge Christi und um das Zeugnis vor der Welt - ähnlich wie bei der Jungfrauenweihe. Sicher sieht das Zeugnis Christi vor der Welt bei einem Kleriker anders aus als bei einer geweihten Jungfrau, aber letzlich geht es um das Gleiche.
Da stellt sich mir die Frage: Warum ergreifen die Frauen nicht einfach das Mögliche - die Jungfrauenweihe. Warum wollen sie das Unmögliche - das Weihesakrament.


2
 
 ThomasR 18. März 2024 
 

auch unter Münchner Pseudodiakonissen*

(die in München Frauenprdigten während der Hlg.Messe anbieten)

gibt es auch Angestellte der Kirche

und damit habe ich als Kirchensteuerzahler tatsächlich Problem

Für mich geht es um Einleitung einer Intrige diesmal gegen Papst Franziskus (da er sein Wohnsitz nicht nach München verlegt hat? oder keine Blumen Frau Dr. Käßmann zum Geburtstag geschickt ?)

Vielleich ist einfach Pastoralassistentin als Amt samt Weihe und Segnung zu führen ???


1
 
 ThomasR 18. März 2024 
 

trotzdem gibt es z.B. in München eine Gruppe von Frauen (darunter Ordensschwestern)

die scheinbar ihre Ordensgelübde damit in Frage stellen

und sich als eine Art Pseudodiakonissen in der Kirche behaupten versuchen und z.B. Frauenpredigten in den heiligen Messen anbieten.

Frauenpredigten sind nach Motu proptrio Spiritus domini, 2021 von Papst Franziskus nicht zulässig.

Das Anbieten von Frauenpredigten in München (in der gleichen Kirche gab es auch Fälle, daß Evangelium in der Vorabendmesse zum Palmsonntag durch Frauen vorgelesen wurde) hat doppelte Bedeutung:
beim St.Michael handelt es sich um eines Gebäudekomplex mit dem Münchner Ordinariat - es ist also gewollt und wunderbar.

Die noch ürbig in der Kirche gebliebenen Gläubigen werden dadurch zu den Piusbrüdern vertrieben

www.st-michael-muenchen.de/gottesdienst/service/predigten-zum-nachhoeren/frauenpredigten


1
 
 Peter2021 18. März 2024 
 

Vielen Dank für diesen Beitrag!

Die Alt-Katholische "Kirche" in Deutschland hat 11 Frauen zum Priester geweiht, das sind 10 % der alt-katholischen Priester. Interessant, wenn immer von großem Druck gesprochen wird. Den gibt es nämlich gar nicht von der Mehrheit der insgesamt 20,9 Millionen Katholiken in Deutschland. Bischof Dr. Robert Barron zum Frauenpriestertum:

youtu.be/CuT8yTakq54?feature=shared


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 heikostir 18. März 2024 
 

"Das Christentum dringt nie tiefer in die Menschheit ein als für eine Generation. Jede Generation muss neu missioniert, katechetisiert und mystagogisiert werden. Jede. Jede. Jede.", schreibt der Autor.

Damit bringt er DAS Zukunftsthema für die Kirche auf den Punkt! Leider hört man davon in den Debatten beim Synodalen Weg in Deutschland so gut wie nichts.


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