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| Theologe: Russische Kirche muss Symbiose mit Putin-Regime lösen5. Juni 2024 in Weltkirche, 3 Lesermeinungen Wiener Dogmatiker Tück in "Presse"-Gastkommentar: Stützt die Russisch-orthodoxe Kirche weiterhin Putins Kriegspolitik, ist sie "Verstärker der Zerstörung und damit Hure der Macht" Wien (kath.net/KAP) Mit scharfen Worten hat der Wiener Theologe Prof. Jan-Heiner Tück die Russisch-orthodoxe Kirche (ROK) und ihren Patriarchen Kyrill für ihre Unterstützung des Putin-Regimes verurteilt. In einem Gastkommentar in der Tageszeitung "Die Presse" (Dienstag) ruft der Dogmatiker die ROK dringend auf, ihre fragwürdige Symbiose mit dem Regime Putins zu lösen. Stütze sie dieses weiter, sei sie nichts anderes als eine "Hure der Macht". Um der Kriegspolitik des Kreml theologische Weihen zu geben, bemühe die ROK neuerdings das sperrige Motiv des "Katechon", schreibt Tück. Im Neuen Testament gebe es eine "dunkle Stelle", in der von dem "Aufhalter", dem sogenannten "Katechon", die Rede ist. Er solle das Kommen des Antichristen verhindern. Erstaunlich sei, so Tück, dass sich die ROK diese Ideologie zu eigen gemacht habe. Der Westen, der "das verbrecherische Regime in Kiew" unterstütze, werde in dem Strategiepapier als satanisch eingestuft. Dem widersetze sich Russland in einem "Heiligen Krieg". Bislang seien aber Heilige Kriege eine Spezialität des militanten Jihadismus gewesen, gibt der Wiener Theologe zu bedenken. "Der Schulterschluss des Moskauer Patriarchen mit Putin fußt auf wechselseitigen Interessen", wies Tück hin. "Die Kirche erhält vom Staat Geld und Privilegien, die Politik bekommt von der Kirche ideelle Unterstützung und Segen." Tück macht in seinem Gastkommentar auf ein interessantes Detail aufmerksam: Nach der feierlichen Vereidigung zur fünften Amtszeit von Präsident Putin am 7. Mai habe es ein "theologiepolitisch aufschlussreiches Nachspiel" gegeben. In der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale in Moskau habe der Patriarch eine Dankandacht abgehalten und den Präsidenten als von Gott erwählten Führer gewürdigt und diese Worte durch einen Segen bekräftigt. Tück: "Das wirft die Frage auf, ob sich die russisch-orthodoxe Kirche als Magd der Politik andient - oder ob sie die heimliche Herrin der neoimperialen Agenda ist. Drei Wangenküsse zwischen Patriarchen und Präsidenten waren das sichtbare Symbol der Symbiose von Kirche und Staat." Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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