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| ![]() Zum Hochfest St. Peter und Paul: Die Kraft wird in der Schwachheit vollendet (2 Kor 12)29. Juni 2024 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen Das Wort des Herren gilt und wird gelten, mag im Lauf der Jahrhunderte auch mancher „Petrus“ wie einst Simon dem Meister untreu geworden sein. Von Walter Kardinal Brandmüller Rom (kath.net/as/wb) Bis heute ist der Meister nicht bekannt, der jene monumentale Bronzestatue im Petersdom zu Rom geschaffen hat, die den Ersten der Apostel mit segnend erhobener Rechten auf seiner Kathedra thronend zeigt. An seinem Festtag mit Mantel und Tiara, der Dreifachen Krone, bekleidet, zieht sie die staunenden Blicke aller an, lädt zur Verehrung des Apostelfürsten ein. Welch ein gewaltiger Weg war es doch, der den jungen Fischer Simon, den Sohn des Jonas aus Kafarnaum vom See Genezareth in die Hauptstadt der Welt zum Zeugentod im Zirkus des Nero und in die Herrlichkeit Gottes geführt hat. Folgen wir ihm in Gedanken, geführt von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Den Gefährten seines Weges, Zeugen seines Lebens. *** Es war einer jener Augenblicke, in denen sich Weltgeschichte ereignet. Simon und Andreas, die Söhne des Fischers Jonas, warfen eben ihre Netze in den See. Da kommt Jesus auf sie zu und ruft: „Folgt mir nach und ich will euch zu Menschenfischern machen.“ Befehl war das, und Verheißung. Sie ließen Boote, Netze und Vater und folgten ihm. Jesus von Nazareth hatte den ersten Schritt zur Gründung seiner Kirche getan. Und der Lebensweg der jungen Fischer, seine schicksalhafte Wendung genommen, insbesondere der des Simon, der bald Petrus heißen sollte. In enger Gemeinschaft mit Jesus wuchs, reifte er fortan zum Jünger, zum Apostel. Mochte ihm sein impulsiver Charakter auch manchen Streich spielen, es war der Meister, der ihn formte. Im Sturm auf dem See kommt Jesus über die Wellen zu dem geschüttelten Boot. Petrus: Herr, wenn du es bist, lass mich übers Wasser zu dir kommen – Komm! War die Antwort. Doch als er zu ertrinken droht, reicht ihm der Meister die Hand. „Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“ Und zu eben diesem Petrus sagt Jesus, er wolle auf ihn seine Kirche bauen, er werde ihm die Schlüssel des Himmelreiches geben und was er auf Erden binden oder lösen würde, werde auch im Himmel gelten. Doch gleich darauf eine neue Wendung: Jesus spricht von seinem bevorstehenden Todesschicksal, und als Petrus meint: „Gott bewahre, Herr! Das bleibe fern von Dir“ (Mt 16,21) muss er hören: „Weg von mir, Satan! Du bist mir zum Ärgernis.“ Und darauf nimmt Jesus dennoch den so hart Getadelten mit auf den Berg Tabor und macht ihn zum Zeugen seiner Verklärung – und wiederum ist es bezeichnend, dass gerade Petrus die absurde Idee hat: „Herr, lass uns hier drei Hütten für Dich, Moses und Elias…“ Darauf bekommt er nicht einmal eine Antwort. Von da an führte der Weg Jesu nach Jerusalem, wo sich sein Schicksal, seine Sendung vollenden sollte. Und die Vollendung begann mit dem Abschieds-Pascha-Mahl „am Abend vor seinem Leiden“. Wiederum wird sein Temperament, wird seine Spontanität dem Petrus zum Fallstrick: erst will er nicht zulassen, dass der Meister ihm die Füße wasche – und als Jesus sagt, Petrus habe dann keinen Anteil an ihm, entfährt es ihm: „Dann nicht nur die Füße, sondern auch die Hände und das Haupt.“ Als es dann im Ölgarten zur Gefangennahme Jesu kommt, schlägt Petrus mit dem Schwert drein, haut dem Malchus ein Ohr ab – und taucht unter in der Nacht. Dann aber lässt ihm das Schicksal seines Meisters keine Ruhe. Er folgt ihm bis in den Hof des Hohenpriesters, um zu sehen, was mit Jesus geschieht: Und noch vor dem Hahnenschrei – das war etwa vier Uhr in der Nacht – hatte er, als Jünger des Nazareners erkannt, dreimal seinen Meister verleugnet. Es waren am Ende nur die Mutter, der Jünger Johannes und Maria von Magdala, die auf Golgotha ausharrten. Wir wissen nicht, wo Petrus in diesen Stunden war. Da – es war der dritte Tag nach Jesu Tod – melden Frauen, was sie am geöffneten Felsengrab erlebt hatten. Da war es Petrus, der mit Johannes dorthin eilte, im Grab das Leichentuch, das Schweißtuch sah und so zum Zeugen des leeren Grabes, der Auferstehung Jesu wurde. Dann aber wechselt die Szene: Sie waren wieder in der Heimat, in Galiläa, wo vor drei Jahren alles begonnen hatte. Wiederum waren die Fischer an ihrem See. Hatten sie seither in einem Traum gelebt? Wie sollte es nun weitergehen? Kehrten sie jetzt zu ihren Booten, ihren Netzen zurück? Petrus ergreift die Initiative: „Ich gehe fischen“, sagt er, und Thomas, die Zebedäus-Söhne und zwei andere sagten: „Wir kommen mit.“ Doch in dieser Nacht blieben die Netze leer. Als sie sich müde und enttäuscht dem Ufer näherten, stand da einer, der fragte sie: „Habt ihr nicht etwas zu essen?“ Sie hatten nichts gefangen. Doch dann sein Rat, die Netze erneut auszuwerfen – und – noch nach langen Jahren wussten sie, es waren 153 große Fische in ihr Netz gegangen. Johannes erkennt: „Es ist der Herr“, und Petrus springt ins Wasser und schwimmt zu ihm ans Ufer. Da hatte eine weltgeschichtliche Stunde geschlagen. Jesus fragt den Petrus: „Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?“ – Er fragt es dreimal. Und dreimal – auf sein „Ja, Herr, ich liebe Dich“ – antwortet Jesus „Weide meine Lämmer, weide meine Schafe“. Der Auferstandene hatte Petrus zum Hirten über seine Herde eingesetzt. Simon, der Sohn des Jonas, den Jesus auch den Felsen nannte, der Fischer und der Hirt: Er soll nun in Vollmacht die Herde seines Meisters weiden, mit seinem Netz die Fische, die Menschen aus den heillosen Fluten dieser Welt retten. Im Lichte von Matthäus 16, 18ff. tritt in diesen Worten das Profil des Petrus-Amtes klar zu Tage – und wir erinnern uns an die Zusage Jesu, dass die Mächte der Unterwelt, des Todes die auf Petrus gebaute Heilsgemeinschaft, seine Kirche, nicht überwältigen können. Wie hat Simon, der Sohn des Jonas, die ihm zugesprochenen Worte verstanden? Hat er es überhaupt vermocht, ihr weltgeschichtliches, heilsgeschichtliches Gewicht zu spüren? Im Feuersturm des Pfingsttages erst erahnt, erfasst er nicht nur die Gewalt des Geschehens, erkennt er den Auftrag, seine Sendung. Er tritt vor die zusammengeströmte Menge hin und hält die erste Missionspredigt der Geschichte. Mit unerhörtem Freimut fordert er die Autoritäten des alten Israel heraus, erklärt sie des Messiasmordes für schuldig und ruft sie zur Bekehrung. „Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen.“ Es waren etwa dreitausend Menschen (Apg 2,41). Die Kirche Jesu Christi nimmt Gestalt an. Mit Selbstverständlichkeit hat Petrus das Ruder ergriffen. Er sprengt den Horizont des alten Israel und nimmt die ersten Heiden in die Kirche auf. Beschneidung und Speisegesetze des Mose sind Vergangenheit und Gottes Heil erfährt nun auch die Heidenwelt. Der römische Centurio Cornelius mit seinem ganzen Haus. Auch über sie wurde die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen: „Kann man denen das Wasser der Taufe versagen, die gleich uns den Heiligen Geist empfangen haben?“ fragt Petrus und tut die Tore auf – für alle Völker der Welt. Der Siegeszug des Evangeliums hatte begonnen. Petrus selbst hat sich dann auch nach seiner Befreiung aus dem Jerusalemer Gefängnis im Jahr 42 an „einen anderen Ort“ begeben, mochte er auch dort das Evangelium verkündet haben, Im Jahre 42 p. C. ermöglichte indes der Tod des Herodes die Rückkehr des Petrus nach Jerusalem und damit auch das sogenannte Apostelkonzil des Jahres 48 p. C., auf dem die Apostel jene weltgeschichtliche Entscheidung trafen, dass die aus dem Heidentum bekehrten neuen Christen nicht auch, wie die Juden, beschnitten werden mussten. Die Frage war in Jerusalem heiß diskutiert worden. Der Alte Bund war in der Tat am Ende, Neues war geworden. Zehn Jahre danach treffen wir den Apostel in Rom, wo er schließlich in der Verfolgung der Christen durch Kaiser Nero im Jahre 67/69 p. C. das Martyrium erlitt – und begraben wurde. Ein wahrhaft außergewöhnliches Leben hatte seine Vollendung gefunden. *** Es war die Glut des Geistes, der in Sturm und Feuer auf ihn hereingebrochen war, die den jungen Fischer Simon, jenes „zerbrechliche Gefäß“, zum Felsen umgewandelt hat, zum Felsen, auf den Christus seine Kirche baute, zum Felsen, an dem selbst die Höllenmächte zerbrechen würden. Das Wort des Herren gilt und wird gelten, mag im Lauf der Jahrhunderte auch mancher „Petrus“ wie einst Simon dem Meister untreu geworden sein. Blaise Pascals Wort von „Grandeur et misère de l’homme” – von Größe und Elend des Menschen – gilt auch für die Nachfolger des Ersten der Apostel, dessen Amt und „Würde auch durch einen unwürdigen Erben“ keine Minderung erfährt – wie Papst Leo der Große sagt. Und der Apostel Paulus hat es selbst erfahren: „… Die Kraft kommt in der Schwachheit zur Vollendung.“
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