Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  3. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  4. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  5. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  6. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  7. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  8. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  9. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  10. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  11. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  12. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  13. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  14. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"
  15. Bischof Hanke: „Als Christen und als Staatsbürger für das Lebensrecht der Schwächsten demonstrieren“

Politikwissenschaftlerin Scholz: „Gewaltfreiheit der Mehrheit der Muslime ist ‚noch ein Glück‘?“

28. August 2024 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nina Scholz: „auffällig“, dass hierzulande „Ablehnung von Gewalt und Fanatismus im Namen des Islam von ‚Mehrheit der Muslime‘ so gut wie nie öffentlich zum Ausdruck gebracht wird“ - Islamismusexperte Mansour warnt vor „riesiger Terror-Welle“


Wien (kath.net) In öffentlichen Reaktionen auf islamisch motivierte Terroranschläge werde oft betont, die Mehrheit der Muslime sei friedlich und lehne Gewalt und Fanatismus ab. Dies greift die Politikwissenschaftlerin und Autorin Nina Scholz in einem Gastkommentar in der österreichischen Tageszeitung „Kurier“ kritisch auf (siehe unten). Denn „niemand käme auf die triviale Idee, nach links- oder rechtsextremen Gewalttaten zu betonen, die Mehrheit der Bevölkerung sei friedlich“. Solche Beteuerungen würden inzwischen „wie ein Zeichen von großer Hilflosigkeit und Ohnmacht“ wirken angesichts „gescheiterter Integration eines nicht unerheblichen Teils der muslimischen Bevölkerung und der immer offensichtlicheren Probleme“.

Scholz legt den Finger auf die Wunde: sie wertet es als „auffällig“, „dass die Ablehnung von Gewalt und Fanatismus im Namen des Islam von der ‚Mehrheit der Muslime‘ so gut wie nie öffentlich zum Ausdruck gebracht wird… Die großen Islamverbände, die sich gern als Repräsentanten aller Muslime gerieren, mobilisieren nur dann, wenn sie der Meinung sind, der Islam und die ‚religiösen Gefühle‘ der Muslime seien beleidigt worden.“

Dabei gelte als „Beleidigung des Islam“, so die Einschätzung der Politikwissenschaftlerin, „nicht etwa die Selbstbezeichnung von Terrorgruppen als ‚Jaish-e-Mohammad‘ (Armee Mohammeds) oder ‚Hisbollah‘ (Partei Gottes), wohl aber der Abdruck von Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung. Ihre Mobilisierungskraft zeigen islamische Organisationen auch, wenn es gegen Israel geht.“


Dezidiert führt sie aus: „Die traurige Wahrheit ist, dass der Verbandsislam in Europa von Organisationen des politischen Islam wie der Muslimbruderschaft oder Milli Görüş dominiert wird, die zwar gewaltfrei auftreten, deren Ideologie sich aber nicht wesentlich von jener der Dschihadisten unterscheidet.“

Scholz stellt im „Kurier“ weiter fest, dass sich die Ideologie des politischen Islam „in den letzten 45 Jahren zum Mainstream des Islam entwickelt“ habe. „Religiöser Extremismus, Unduldsamkeit, die Einteilung der Menschen in Muslime und ‚Ungläubige‘, die Utopie von einer islamischen Weltherrschaft, Überlegenheitsdenken, Intoleranz und die Akzeptanz von Gewalt zur „Verteidigung des Glaubens“ zeigen sich auch in der Mitte islamischer Gesellschaften und europäischer islamischer Communitys.“

Abschließend warnt die Politikwissenschaftlerin: „Die fortgesetzte massive Einwanderung aus Ländern, in denen derartige Islam- und Gesellschaftsvorstellungen von maßgeblichen Teilen der Bevölkerung getragen werden, wird das Klima in Europa zwangsläufig verändern und hat das Potenzial, das friedliche Zusammenleben in einer offenen Gesellschaft zu zerstören.“

Auch der muslimische Psychologe und Integrationsexperte Ahmad Mansour warnt im WDR davor, dass der Islamismus „eine Ideologie“ sei, und diese sei durchaus „tiefverwurzelt auch in einer gewissen Theologie, die in Deutschland herrscht“. Der Deutsch-Israeli mit arabischen Wurzeln fordert deshalb, „die Moscheen, die Lehre unabhängig vom Ausland zu machen und auf der Basis unserer Demokratie zu gestalten“. Mansour ist selbst Muslim und muss unter ständigem Polizeischutz leben (Audio seines Kommentars beim WDR: siehe ganz unten).

Mansour äußerte sich bei Markus Lanz auch im ZDF. „Die Sicherheitsapparate sagen schon seit Jahren, dass der IS und andere die Flüchtlingsrouten nutzen, um Terrorstrukturen in Europa, in Deutschland aufzubauen“, vertritt er. „Doch was jetzt in den sozialen Medien stattfindet, ist ein Tsunami!“ „Der 7. Oktober ist der Tag, an dem Islamisten weltweit das Gefühl bekommen haben: Wow! Wir können ganz viel! Es ist eine Siegermentalität entstanden. Das gibt Islamisten ganz viel Motivation, ihre Untaten durchzuführen!“ Obendrein sei der Islamismus Jugendkultur geworden, dies alles sei „ein Potenzial, das uns allen enorm Angst machen muss“.

Mansour zeigte sich „fassungslos, dass wir vor drei Wochen darüber diskutiert haben, ob Grenzkontrollen Sinn machen“. Jetzt seien diese Kontrollen „von der Innenministerin nur verlängert worden, um bei den Wahlen im Osten zu punkten“.

Der Experte sorgt sich, „dass wir nicht unterscheiden können zwischen Leuten, die Schutz suchen, und Menschen, die nach Europa kommen, um hier Anschläge zu verüben. Da brauchen wir Antworten, und zwar Antworten, wo wir die Bevölkerung mitnehmen. Denn die Situation, wie sie heute ist, ist lebensgefährlich.“

Mansour fragt weiter: „Wer schützt eigentlich die Deutschen? Und wer schützt eigentlich die Migranten, die vor dem Islamismus fliehen? Das alles als Moral zu verkaufen und zu sagen, wir sind auf der besseren Seite! Wir helfen niemandem, wenn wir ihn aufnehmen und dann in Deutschland im Stich lassen.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Papst Franziskus
  2. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  3. Vatikan veröffentlicht Testament von Papst Franziskus
  4. Kardinäle aus weit entfernten Regionen kritisieren: Das Präkonklave beginnt „zu früh“
  5. Papa Francesco – ein Papst, der die Menschen liebte
  6. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  7. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  8. Papst Franziskus wird am Samstag beigesetzt
  9. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  10. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  11. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  12. Papst Franziskus starb an einem Schlaganfall und Herzversagen
  13. Der Volkspapst – Was bleibt vom Franziskus-Pontifikat?
  14. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  15. Franziskus' letzte Stunden: Papst starb ohne sichtbare Leiden

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz