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Politikwissenschaftlerin Scholz: „Gewaltfreiheit der Mehrheit der Muslime ist ‚noch ein Glück‘?“

28. August 2024 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Nina Scholz: „auffällig“, dass hierzulande „Ablehnung von Gewalt und Fanatismus im Namen des Islam von ‚Mehrheit der Muslime‘ so gut wie nie öffentlich zum Ausdruck gebracht wird“ - Islamismusexperte Mansour warnt vor „riesiger Terror-Welle“


Wien (kath.net) In öffentlichen Reaktionen auf islamisch motivierte Terroranschläge werde oft betont, die Mehrheit der Muslime sei friedlich und lehne Gewalt und Fanatismus ab. Dies greift die Politikwissenschaftlerin und Autorin Nina Scholz in einem Gastkommentar in der österreichischen Tageszeitung „Kurier“ kritisch auf (siehe unten). Denn „niemand käme auf die triviale Idee, nach links- oder rechtsextremen Gewalttaten zu betonen, die Mehrheit der Bevölkerung sei friedlich“. Solche Beteuerungen würden inzwischen „wie ein Zeichen von großer Hilflosigkeit und Ohnmacht“ wirken angesichts „gescheiterter Integration eines nicht unerheblichen Teils der muslimischen Bevölkerung und der immer offensichtlicheren Probleme“.

Scholz legt den Finger auf die Wunde: sie wertet es als „auffällig“, „dass die Ablehnung von Gewalt und Fanatismus im Namen des Islam von der ‚Mehrheit der Muslime‘ so gut wie nie öffentlich zum Ausdruck gebracht wird… Die großen Islamverbände, die sich gern als Repräsentanten aller Muslime gerieren, mobilisieren nur dann, wenn sie der Meinung sind, der Islam und die ‚religiösen Gefühle‘ der Muslime seien beleidigt worden.“

Dabei gelte als „Beleidigung des Islam“, so die Einschätzung der Politikwissenschaftlerin, „nicht etwa die Selbstbezeichnung von Terrorgruppen als ‚Jaish-e-Mohammad‘ (Armee Mohammeds) oder ‚Hisbollah‘ (Partei Gottes), wohl aber der Abdruck von Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung. Ihre Mobilisierungskraft zeigen islamische Organisationen auch, wenn es gegen Israel geht.“


Dezidiert führt sie aus: „Die traurige Wahrheit ist, dass der Verbandsislam in Europa von Organisationen des politischen Islam wie der Muslimbruderschaft oder Milli Görüş dominiert wird, die zwar gewaltfrei auftreten, deren Ideologie sich aber nicht wesentlich von jener der Dschihadisten unterscheidet.“

Scholz stellt im „Kurier“ weiter fest, dass sich die Ideologie des politischen Islam „in den letzten 45 Jahren zum Mainstream des Islam entwickelt“ habe. „Religiöser Extremismus, Unduldsamkeit, die Einteilung der Menschen in Muslime und ‚Ungläubige‘, die Utopie von einer islamischen Weltherrschaft, Überlegenheitsdenken, Intoleranz und die Akzeptanz von Gewalt zur „Verteidigung des Glaubens“ zeigen sich auch in der Mitte islamischer Gesellschaften und europäischer islamischer Communitys.“

Abschließend warnt die Politikwissenschaftlerin: „Die fortgesetzte massive Einwanderung aus Ländern, in denen derartige Islam- und Gesellschaftsvorstellungen von maßgeblichen Teilen der Bevölkerung getragen werden, wird das Klima in Europa zwangsläufig verändern und hat das Potenzial, das friedliche Zusammenleben in einer offenen Gesellschaft zu zerstören.“

Auch der muslimische Psychologe und Integrationsexperte Ahmad Mansour warnt im WDR davor, dass der Islamismus „eine Ideologie“ sei, und diese sei durchaus „tiefverwurzelt auch in einer gewissen Theologie, die in Deutschland herrscht“. Der Deutsch-Israeli mit arabischen Wurzeln fordert deshalb, „die Moscheen, die Lehre unabhängig vom Ausland zu machen und auf der Basis unserer Demokratie zu gestalten“. Mansour ist selbst Muslim und muss unter ständigem Polizeischutz leben (Audio seines Kommentars beim WDR: siehe ganz unten).

Mansour äußerte sich bei Markus Lanz auch im ZDF. „Die Sicherheitsapparate sagen schon seit Jahren, dass der IS und andere die Flüchtlingsrouten nutzen, um Terrorstrukturen in Europa, in Deutschland aufzubauen“, vertritt er. „Doch was jetzt in den sozialen Medien stattfindet, ist ein Tsunami!“ „Der 7. Oktober ist der Tag, an dem Islamisten weltweit das Gefühl bekommen haben: Wow! Wir können ganz viel! Es ist eine Siegermentalität entstanden. Das gibt Islamisten ganz viel Motivation, ihre Untaten durchzuführen!“ Obendrein sei der Islamismus Jugendkultur geworden, dies alles sei „ein Potenzial, das uns allen enorm Angst machen muss“.

Mansour zeigte sich „fassungslos, dass wir vor drei Wochen darüber diskutiert haben, ob Grenzkontrollen Sinn machen“. Jetzt seien diese Kontrollen „von der Innenministerin nur verlängert worden, um bei den Wahlen im Osten zu punkten“.

Der Experte sorgt sich, „dass wir nicht unterscheiden können zwischen Leuten, die Schutz suchen, und Menschen, die nach Europa kommen, um hier Anschläge zu verüben. Da brauchen wir Antworten, und zwar Antworten, wo wir die Bevölkerung mitnehmen. Denn die Situation, wie sie heute ist, ist lebensgefährlich.“

Mansour fragt weiter: „Wer schützt eigentlich die Deutschen? Und wer schützt eigentlich die Migranten, die vor dem Islamismus fliehen? Das alles als Moral zu verkaufen und zu sagen, wir sind auf der besseren Seite! Wir helfen niemandem, wenn wir ihn aufnehmen und dann in Deutschland im Stich lassen.“


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Lesermeinungen

 lesa 29. August 2024 

Weg von Eigenmächtigkeit und Dekadenz - zurück zur Quelle des Lebens

Unsere dekadente Gesellschaft bietet wenig Anlass, den christlichen Glauben als vernünftig zu begreifen. Angesichts von "Vielfalts- und Nacktkultur" reagieren viele muslimische Mitmenschen, die keine Gewalt im Sinn haben, normaler als wir "Heiden, die sich noch Christen nennen": nämlich angewidert und mit Kopfschütteln über solche Dekadenz und Verdummung. Sie haben noch mehr "Seele" im Leib und spüren "normaler", sinnvoller. Mit solchen kann man sich mitunter sehr gut verstehen und austauschen.
Das ändert die Tatsache nicht, dass die Umstände und eine bestimmte Auslegung des Koran eine vernünftige Migrationspolitik erfordert, die der Realität ins Auge sieht und nicht blauäugig und ideologisch getrimmt der Ausrottung des Christentums zugunsten einer "Einheitsreligion" frönt. Ohne Umkehr von Politik und Gesellschaft zu gelebten christlichen Maßstäben, zu Gebet, das Weisheit und den rechten Weg eröffnet, ist Europa dahin und seine kostbare Gabe für die ganze Welt – verschleudert.


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 Fisher 28. August 2024 
 

Theologische Auseinandersetzung fehlt

Meines Erachtens ist eine theologische Auseinandersetzung mit den Muslimen in Westeuropa nötig. Jeder einzelne muslimischen Glaubens soll sich fragen, ob er wie Hamas-Chef Haniyya so vor seinem Schöpfer treten möchte. Ich vermute eine überwältigende Mehrheit würde dies mit einem Ja beantworten. Denn auch für sie - die schweigende Mehrheit der westlichen Muslimen - gilt er als großer Märtyrer und Kämpfer für den Islam. Egal wie viel Blut er an seinen Händen hat, nach Ansicht der Muslimen wird Gott ihm im Paradies empfangen.

Leider scheuen die christlichen Kirchen in ihrer Verkündigung zu lehren, was für das Seelenheil nötig ist. Daher erfahren muslimische Bürger im Westen auch kaum etwas über die christliche Lehre.


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 Dominus vobiscum 28. August 2024 
 

Sehr wichtige Analyse

Es braucht auch dringend Soziologische Untersuchungen dazu wie viele Menschen zu uns kommen explizit weil unsere Liberale Politik ihnen erlaubt den Islam radikaler zu praktizieren als in ihrer Heimat. Die Burka oder Rufe nach dem Kalifat jedenfalls sind in vielen islamischen Ländern wie Marokko undenkbar.


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