Wieder ein Kirchenbrand in Frankreich – Pfr. Roussel wurde nachts geweckt: „Ich bin sofort dorthin gegangen, alles hat sehr schnell Feuer gefangen, der Glockenturm brannte wie eine Fackel…“ – VIDEO
Saint-Omer (kath.net/pl) Schlimme Nachrichten aus Frankreich: die Serie von Kirchenbränden reißt nicht ab. In der Nacht auf Montag brannte die Kirche von der Unbefleckten Empfängnis in Saint-Omer (Nordfrankreich) völlig ab. Das Feuer habe ihn an den Brand der Kathedrale Notre Dame de Paris erinnert, schildert Pfr. Sébastien Roussel gegenüber „TF1 Info“ (Video siehe unten).
Pfr. Roussel wurde am Montagmorgen gegen 4 Uhr von einem Anruf des stellvertretenden Bürgermeisters geweckt, der ihn über die Katastrophe informierte. „Ich bin sofort dorthin gegangen, alles hat sehr schnell Feuer gefangen, der Glockenturm brannte wie eine Fackel…“ So zitiert „Actu Pas-de-Calais“ den Priester. Die Feuerwehrleute erlaubten ihm, das Gebäude für einige Minuten zu betreten, um einiges zu retten. „Ich wollte das Allerheiligste Sakrament evakuieren!“, dies gelang ihm auch. Außerdem konnte er noch einige Statuen retten. Es sei noch zu früh, um den ganzen Schaden zu beziffern, erläutert der Pfarrer. Aber mutig spricht er davon, dass der Wiederaufbau voraussichtlich mehrere Jahre dauern werde.
Er steht immer noch unter Schock, erläutert der Priester. „Der Gedanke, dass wir erst am Tag zuvor dort die [Sonntags-]Messe gefeiert haben, fühlt sich seltsam an. Was mir auffällt, ist ein Bild: von innen den Himmel durch das eingestürzte Dach zu sehen ... Und auch die Emotionen der Menschen!“
Die Brandursache ist bisher unbekannt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits.
Die Kirche war 1859 erbaut, hat zwei Weltkriege überstanden und war erst vor sechs Jahren renoviert worden. Der Glockenturm ist durch den Brand eingestürzt, das Gebäude ist stark beschädigt – de facto stehen nur noch die Grundmauern, denn Mittel- und Querschiff sind ausgebrannt. Inwieweit die Grundmauern durch das Feuer, die Hitze und die Löscharbeiten bleibend beschädigt wurden, lässt sich derzeit noch nicht feststellen. Die Orgel ist verbrannt. Rund 100 Feuerwehrleute waren bei der Feuerkatastrophe im Einsatz.
Die Gemeindemitglieder und die Bewohner der Stadt reagieren tief schockiert auf die Feuerkatastrophe. Das Bildmaterial ging im Internet viral, auch hier reagierten die Menschen schockiert. Hochrangige Politiker haben sich inzwischen ebenfalls betroffen und voller Mitgefühl gezeigt.
Ein Verdächtiger - Mehrfachtäter wurde festgenommen
"Joël Vigoureux wurde am Montagabend verhaftet und von der Polizei verhört. Der 38-jährige Vigoureux, der zuvor bis zu 15 Kirchen in Brand gesteckt oder versucht hatte, sie in Brand zu stecken, und der wegen zehn Angriffen auf Eigentum und katholische Gebäude schuldig gesprochen worden war, war erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen worden."..
.."es liege eine Anklage wegen „Brandzerstörung durch gefährliche Mittel aus religiösen Motiven“ vor.
Dies ordnet den Vorfall eindeutig in die Kategorie des „antichristlichen“ Hasses oder „Rassismus“, wie er in Frankreich juristisch genannt wird, ein.."
Einsatzpläne der Feuerwehren nicht nur bei Denkmalgeschützen Gebäuden wie Kirchen
sollten eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.
Dann weiss die Feuerwehr welche Massnahmen zu treffen sind um "Kulturgüter" zu schützen.
Ebenfalls das Kirchen mit Brandmeldeanlagen ausgerüstet sind.
Ein Bekannter von mir erklärte mir einmal, dass die Glocken der Pfarrkirche mitten in der Nacht zu läuten begannen. Es stellte sich heraus, dass in der Sakristei ein Brand ausgebrochen und mangels Luftzufuhr nur noch unter Glockengeläut vor sich hin schwellte.
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Richelius 3. September 2024
@ Gaston
Die Kathedralen sind teilweise in erbärmlichem Zustand. Z.B: war Notre Dame vor dem Feuer schon arg desolat.
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remigius66 3. September 2024
Gott das letzte Wort
Kaum ein Land on Europa zählt so viele Kirchen wie Frankreich. In keinem Land Europas brennen so viele Kirchen wie in F. Schändungen von Kirchen in all ihren Teilen, innen wie außen, scheinen an der Tagesordnung. Es ist schrecklich und sehr, sehr traurig. Die Aufklärungsrate der Verbrechen an katholischen Einrichtungen ist gering, ein Ende scheint nicht in Sicht. Besonders bedrückend: die Gleichgültigkeit vieler Menschen, allen voran des französischen Staates. Im einem LAnd, in dem kath.Priester gerademal so um die 1.000 Euro im MOnat verdienen, gehört ein großer Idealismus und ein felsenfester Glaube zur Grundausstattung der Gläubigen. Ihre Zahl ist klein geworden, wie überall in EU, aber ich bin fest davon überzeugt, dass, wie so oft in der französischen Geschichte, Gott das letzte Wort haben wird.
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lesa 3. September 2024
Das Böse hat nicht das Letzte Wort (Kardnal Sarah)
Das Böse, das der Feind bewirkt, dient dennoch dazu, Gott zu verherrlichen. Es bleibt nicht für immer bestehen. Jesus Christus hat die Welt überwunden. Die Wirkung des Bösen fördert ganz verborgen die Bedingungen, unter denen das wahre Gute sich durchsetzen muss. Sein nicht scheinen! Das Böse zerstört selbst seine Werke. Das Gute wird in Seinem Reich ewig bestehen bleiben." (Sr. Maria v. d. Hl. Dreifaltigkeit)
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Gaston 3. September 2024
@Norbert Schönecker
Die Republik Frankreich ist Eigentümerin der Kathedralen, für deren Unterhalt sorgt das Kulturministerium. Entsprechend schön und gepflegt sind daher die meisten von ihnen.
Pfarrkirchen (wenn von 1905 gebaut) gehören den Kommunen, daher fehlt es oft vorne und hinten an Geld für den Unterhalt.
Hoffen wir auf einen baldigen Wiederaufbau!
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Norbert Sch?necker 3. September 2024
Wiederaufbau
Meines Wissens ist für die Instandhaltung katholischer Kirchen die Republik Frankreich zuständig. Sie ist nämlich auch Eigentümerin der Kirchengebäude, die Katholische Kirche hat nur das Nutzungsrecht. Das bedeutet: der Wiederaufbau wird sich ziehen.
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Dominus vobiscum 3. September 2024
Weiß jemand ob man für den Wiederaufbau spenden kann?
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