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„Ich habe nichts von der Messe...“

22. Oktober 2024 in Spirituelles, 12 Lesermeinungen
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Father Mike Schmitz spricht über einen Gedanken, mit dem viele Messbesucher kämpfen – und über eine komplett neue Perspektive. Von Petra Knapp.


Saint Paul (kath.net) „Ich verstehe, dass die Messe wichtig ist, aber sie bringt mir einfach nichts.“ Diesen Satz hat der bekannte amerikanische Priester Mike Schmitz schon unzählige Male gehört – so oft, dass er jetzt ein eigenes Video dazu gemacht hat.

„Wenn ich mit einer Gruppe von Leuten zusammen bin, sage ich oft: ,Hey, hebt eure Hand, wenn ihr das schon einmal gesagt oder jemanden sagen gehört habt: ,Ich habe nichts von der Messe…‘, und es sind so 100 Prozent, also jeder hat das schon mal gesagt oder jemanden sagen gehört…“

Häufig werde Menschen dann der Tipp gegeben „Du kriegst das heraus, was du hineingesteckt hast“, und ihnen werde geraten: „Bereite dich auf die Messe vor, lies die Lesungen etcetera…“ „Das ist nicht falsch“, erklärt Schmitz, der selbst Menschen unter anderem ermutigt, in die Messfeier ein Notizbuch mitzunehmen, weil der Herr oft zu uns durch sein Wort spricht.


Aber dennoch gehe der hilfreiche Tipp „am Kern dessen vorbei, was die Messe ist“, ist Schmitz überzeugt. Denn: „Das Herzstück der Messe ist die Anbetung. Wir denken, es geht um uns. Hier ist die Neuigkeit: Du bist nicht hingegangen, um etwas zu bekommen!“, erklärt der Priester. Natürlich bekomme man das Wort Gottes und die Eucharistie. „Aber das Herz der Messe ist Anbetung.“

In einem anderen Vortrag, den er auf der SEEK24 gehalten hat, betont Schmitz, dass die Feier der Eucharistie genau das sei, was Gott sich von uns am Sonntag wünsche – was nicht bedeute, dass es sich für uns als ein Highlight anfühle. Er verglich dies mit einem Geschenk, das wir jemandem machen. Der Priester beschrieb eine Episode in seiner Familie, wo er und seine Geschwister ihre Mutter gefragt hätten, was sie sich zum Geburtstag wünsche.

Nach kurzem Nachdenken meinte sie lächelnd, es wäre ein tolles Geschenk, wenn alle Kinder das ganze Haus putzen könnten. Ihnen sei das nicht als cooles Geschenk erschienen und so hätte ihre Mutter einen weiteren Wunsch geäußert – sie sollten einen ganzen Nachmittag nicht streiten! Auch das wirkte für sie nicht einladend, und schließlich ließen Father Mike und seine Geschwister sich andere Geschenke einfallen, die ihnen selbst toll vorkamen.

Ihre Mutter habe sich gefreut, erinnert er sich heute noch daran. „Aber es war nicht das, was sie sich gewünscht hat!“ Ebenso sei es mit der Messfeier. Unsere Teilnahme sei genau das, was sich Gott von uns wünsche – selbst wenn es sich für uns nicht immer wunderbar anfühle.

Es sei jenes Geschenk, das wir Gott machen können. „Die Messe ist Anbetung, und bei der Anbetung geht es nicht darum, was ich bekommen kann, bei der Anbetung geht es darum, was ich geben kann. Wir können unseren Herrn in der Eucharistie und in der Gemeinschaft und im Wort empfangen, aber wir sind da, um zu geben, wir sind da, um unsere Gebete, unsere Herzen und alles mit dem dienenden Priester zu vereinen, der das große Opfer des Sohnes für den Vater in der Kraft des Heiligen Geistes darbringt – das ist das Herz der Messe, dieses Opfer.“

 

 

 


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Lesermeinungen

 Tante Ottilie 23. Oktober 2024 
 

Sorry Schreibfehler

"zuzunicken" statt "zuzunehmen^


1
 
 Tante Ottilie 23. Oktober 2024 
 

@Versusdeum - Schön und beeindruckend,

was Sie da aus einer Kirche in Ihrer Nähe schildern und beschreiben:

Gemeinsame Kniebeuge vor dem geöffneten Tabernakel nach dem Ende der Hl. Kommunion.

Sehr würdig, angemessen - einfach schön!

In unserer Gemeinde hat sich seit der Coronazeit bis jetzt durchgesetzt, beim Friedenspreis statt Händeschüttelns einander zuzunehmen, meist mit gefalteten Händen vor der Brust - sog. Namaste-Geste. Ich bin an der Einführung dieses Rituals nicht ganz unbeteiligt, hatte es ganz konsequent aus hygien. Gründen seinerzeit angewendet und seitdem beibehalten - das hat hier bei uns offenbar Schule gemacht.


2
 
 Versusdeum 23. Oktober 2024 
 

In einer Pfarrei in unserer Nähe

machen sämtliche an der Liturgie Beteiligten eine Kniebeuge vor dem noch geöffneten Altar*, wenn der Herr nach der Kommunion zurückgebracht worden ist - sogar die am Rand des Altarraums ihre Stühle habenden Lektoren und Kommunionhelfer. Eine sehr beeindruckende Geste, die man in dieser Klarheit sonst nur aus dem überlieferten Ritus der Kirche kennt.
* bisweilen wird diese Geste erst nach dem Schließen des Tabernakels gemacht. Analoges Bild dazu: Würde man die Eingangstor von innen schließen, bevor man abreisenden lieben Gästen nochmals nachwinkt? Wohl kaum.


2
 
 si enim fallor, sum 23. Oktober 2024 
 

Die Messe bringt unheimlich viel, sehr viel

Die Messe bringt unheimlich viel, die Schriftlesung und die Predigt (für mich, in einer städtischen Gemeinde mit guten frommen Priestern, gibt sie mir fast immer Fragen zum Nachdenken und neue Perspektiven und Nuancen der Heiligen Schrift, was mich gleichzeitig zum Lesen und Studieren/Meditieren über die Heilige Schrift bewegt), die Anbetung, die Gegenwart Christi in der Eucharistie, die Stärkung der “Seele”, die die Kommunion bringt.
Auch die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen, Priester(n), Messdiener, Organist, Chor (wenn dieser gibt).
Und ich bin sicher, dass ich andere wichtige Dinge ausgelassen habe.

Außerdem würden wir ohne den regelmäßigen Besuch der Messe den Kontakt zu Gott zunehmend verlieren, und zwar aus vielen der oben genannten Gründe.


1
 
 Versusdeum 22. Oktober 2024 
 

@Lupivius

Nicht zu vergessen all die typischen Sollbruchstellen, von der Begrüßung (vom "Introibo ad altare Dei" des Stufengebets im überlieferten Ritus über das Kreuzzeichen in beiden Formen bis zum "Guten Tag" oder noch weniger bei manchen Entertainern heute) über die leider oft (und dann immer links-) politischen Fürbitten, den jede aufkommende eucharistische Andacht zerstörenden Friedensgruß bis zur Art und Weise der Kommunionausteilung (z.B. im Halbkreis auf die Pratzen und dann warten auf das Signal zur kollektiven Nahrungsaufnahme. Oder nur durch Laien, während sämtliche anwesenden geweihten Hände sich auf bequemen Hockern ausruhen).
Wer beide Riten der Kirche seit Jahrzehnten kennt, kann den salamitaktischen Niedergang der Pfarreien des praktizierten Novus Ordo nicht übersehen und weiß, warum es ihn immer mehr zum überlieferten Ritus der Kirche zieht: Denn dieser besteht praktisch ausschließlich aus der Anbetung Gottes, ja er zelebriert sie im wahrsten Sinne des Wortes.


2
 
 Versusdeum 22. Oktober 2024 
 

Versus Deum oder versus populum

"Das Herzstück der Messe ist die Anbetung. Wir denken, es geht um uns". Das ist nichts anderes, als die inhaltliche Dimension der Zelebrationsrichrung: Entweder in gemeinsamer Gebetsrichtung zum Herrn hin (negativ als "mit dem Rücken zum Volk" geframed) oder zu den Menschen hin (also analog zum vorigen zumindest bis zur Wandlung "mit dem Rücken zum Herrn im Tabernakel" oder "durch den Mittelgang zum Kirchenportal hinaus")


1
 
 Schillerlocke 22. Oktober 2024 
 

In meiner Gemeinde

in einer deutschen Großstadt sind Anbetung und Lob Gottes in der Heiligen Messe zentral. Und die Gemeinde und die Priester sind in großer Einigkeit daraufhin ausgerichtet, ohne deshalb das Hören auf Gottes Wort im Wortgottesdienst gering zu achten. Offenbar werden wir in unserer ziemlich internationalen Gemeinde durch die Liturgie gut geführt. Und sollten meine Gedanken währenddessen abschweifen, so liegt das meist an mir selbst. Ich danke deshalb dem Herrn dafür, dass ich meist fromme und andächtige Leute in der Heiligen Messe um mich habe. Das hilft beim Beten und Anbeten sehr.


2
 
 Paddel 22. Oktober 2024 

Für meine Sünden ans Kreuz genagelt und erlöst

1.Heilige Messe ist für mich, dass Jesus Christus konkret für meine Sünden geopfert wird und mich dadurch an seiner Erlösung teilhaben lässt.
2. ER nimmt das Wenige das ich bringe und fügt es seinem Opfer zu und so darf ich am Erlösungswerk teilhaben.


3
 
 Herbstlicht 22. Oktober 2024 
 

Wer hat die Messe eingesetzt - Jesus Christus oder der Mensch?

Wenn ich gelegentlich die Eucharistiefeier in unserer Dorfkirche besuche, stört mich immer wieder neu, wie sich ein Lied an das andere reiht.
Ein regelrechtes Gehetze, so als ob es keine Pause geben dürfe.
Dazu die meiste Zeit sitzen oder gelegentlich stehen - zu knieen ist auch nicht mehr gefragt.
Mehr und mehr gewinne ich den Eindruck, die Anwesenden sind der Mittelpunkt des Geschehens und nicht GOTT!

Innerhalten, sich IHM zuwenden, zur Ruhe kommen -
dies alles habe ich in der Hl. Messe bei der Pius-Bruderschaft gefunden.
GOTT ist dort der Mittelpunkt und dies ganz sichtbar und vor allem spürbar.

Die würdige Feier am Altar, auch Stille, Gebet, Chorgesang, einige, wenige Lieder, teilweise auf latein und gute einprägsame Predigten.

Zumeist kehre ich gestärkt zurück!


2
 
 MiserereMeiDeus 22. Oktober 2024 
 

Einmal sich trauen, und in die Messe aller Zeiten:

„Die Messe ist Anbetung, und bei der Anbetung geht es nicht darum, was ich bekommen kann, bei der Anbetung geht es darum, was ich geben kann. Wir können unseren Herrn in der Eucharistie und in der Gemeinschaft und im Wort empfangen, aber wir sind da, um zu geben, wir sind da, um unsere Gebete, unsere Herzen und alles mit dem dienenden Priester zu vereinen, der das große Opfer des Sohnes für den Vater in der Kraft des Heiligen Geistes darbringt – das ist das Herz der Messe, dieses Opfer.“

Und alles dies wird einem klar. — Darum auch die panische Angst bei den custodes revolutionis.


2
 
 Lupivius 22. Oktober 2024 
 

Nicht nur Langeweile...

Beachten sollte man dennoch den Faktor "Mensch" in der Heiligen Messe: wir sind alle Sünder, jedoch düpiert auch manch ein Priester durch sein Verhalten die Gläubigen: Pharisäerhaft, Heuchlerich, Anthropozentrisch, Liturgischer Freistil (der eher einer Vereinsversammlung oder Karnevalssitzung ähnelt). Hinzu kommen die "Segnungen" des Novus Ordo: im ständigen Wechsel zwischen singen, beten, knieen, stehen, sitzen, bleibt kaum Platz für Besinnung und Hinwendung auf Christus. Eucharistische Anbetungen, bei denen unser Herr sichtbar im Mittelpunkt steht, finden kaum noch statt (nach dem 31.12, wo ein Priester in Ruhestestand geht, vermutlich gar nicht mehr). Dennoch bietet der Beitrag eine wunderschöne Erklärungshilfe.


2
 
 Stefan Fleischer 22. Oktober 2024 

Mir persönlich

würden viele Heilige Messen sehr viel mehr bringen, wenn ich mich nicht so oft einem Wechselbad zwischen den vorgeschriebenen gottzentrierten Formen und Texten und einer menschzentrierten Verkündigung in Wort und Tat und in den eigenmächtigen «Verbesserungen» der Heiligen Liturgie, einer Vertröstung auf das Diesseits, wie einst ein Bischof formulierte, ausgesetzt fühlen würde. Da frage ich mich dann oft, wie der betreffende Zelebrant sein Stundengebet pflichtgemäss verrichten kann, welches – soweit ich es erlebe - ganz und gar gottzentriert ist. Ohne Umkehr zu Gott, von dem wir uns heute so weit entfernt haben, kann die Heilige Eucharistie nicht wieder attraktiv werden.


3
 

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