Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  3. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  4. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  5. Republik der Dünnhäutigen
  6. Auch ohne Weiheamt für Frauen ist der Diakonat das Zukunftsthema für die Kirche
  7. Manuel Ostermann, Vize-Vorsitzender der Polizeigewerkschaft: „Die Kriminalität explodiert“
  8. Katholischer Philosoph ausgeladen – ‚Erschießen werden wir ihn nicht ‘
  9. US-Bischof Daniel Thomas/Ohio: „Gott hat Transsexualität nicht vorgesehen“
  10. Thomas von Aquin über Migration
  11. Niemand rettet die Welt allein. Nicht einmal Gott will sie allein retten
  12. Forscher warnen vor früher Smartphone-Nutzung von Kindern
  13. 100.000 Euro von der EKD für Afghanen, damit diese Aufenthalt in Deutschland einklagen können
  14. Die Morgenröte ohne Schatten
  15. Papst Leo: „Wer sagt, dass ich nicht gebetet habe? ... Vielleicht bete ich sogar jetzt“

Ziele des deutschen Synodalen Weges und der Weltbischofssynode gehen nicht Hand in Hand!

4. November 2024 in Aktuelles, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Kölner Erzbischof Kardinal Woelki und die Diözesanbischöfe Voderholzer, Oster und Hanke haben am Montag erneut in einer gemeinsamen Erklärung schwere Kritik am "Synodalen Weg" in Deutschland geübt.


Köln-Regensburg (kath.net)

Der Kölner Erzbischof Kardinal Woelki und die Diözesanbischöfe Voderholzer, Oster und Hanke haben am Montag erneut in einer gemeinsamen Erklärung schwere Kritik am "Synodalen Weg" in Deutschland geübt.

kath.net dokumentiert die Erklärung im WORTLAUT:

Die vier (Erz-)Bischöfe aus Eichstätt, Köln, Passau und Regensburg stellen sich mit großer Dankbarkeit hinter das Abschlussdokument der 16. Weltbischofssynode, das Papst Franziskus bestätigt und zur Veröffentlichung freigegeben hat. In besonderer Weise schätzen die Bischöfe den deutlichen Akzent auf das Wirken des Geistes als dem Protagonisten einer synodalen und missionarischen Kirche.

Vier der fünf Hauptüberschriften des Dokumentes sprechen von „Umkehr“, zu der der Heilige Geist ruft – von der Umkehr im Herzen jedes Getauften, von der Umkehr in den Beziehungen, in den Prozessen und in den Bindungen. Auch das wesentliche Ziel einer synodalen Kirche wird stark betont: Die Sendung und die Formung missionarischer Jüngerinnen und Jünger, die gemeinsam gehen, um das Evangelium zu verkünden und Menschen in die Freundschaft mit Christus einladen.

Das Dokument erzählt von der Vision einer Kirche, in der Menschen im gegenseitigen Vertrauen wachsen, in der möglichst viele eingeladen sind, am Weg der Kirche und in Prozessen von Entscheidungen teilzunehmen und mitzuwirken, insbesondere Frauen, junge Menschen und Menschen am Rand von Kirche und Gesellschaften. Entscheidungsprozesse sollen getragen sein von einem gemeinsamen Weg der Unterscheidung, die als „spirituelle Praxis“ (Abschlussdokument, Nr. 82) bezeichnet wird, als Praxis des Hörens, des Gebets, der Diskretion, der inneren Freiheit. Es geht um das Entdecken, Fördern und Einbringen von Gaben und Charismen. Es geht um die Gestalt einer Kirche, die in ihrem Handeln transparent und rechenschaftspflichtig ist und aus gegenseitigem Vertrauen lebt. Die vier Bischöfe sehen vieles davon in Deutschland bereits strukturell ermöglicht, insbesondere durch zahlreiche Gremien von Beratung und Mitbestimmung, die es schon gibt. Und sie erkennen eine Aufgabe darin, an deren geistlicher Vertiefung, an der Verbesserung von Beteiligung und an der stärkeren Ausrichtung auf Mission mitzuwirken. Dass sie dabei jeweils auch immer wieder die eigene Umkehr nötig haben, steht für sie außer Frage.


Für die vier Bischöfe besteht die Hoffnung, dass auch die Fortsetzung des Synodalen Weges in Deutschland ein Weg der Umkehr sein kann. Die Versammlungen in Frankfurt haben sie als Widerspruch zu dem erlebt, was die Bischofssynode in Rom im „geschützten Raum“ (Papst Franziskus) fortwährend eingeübt hat. Die geistliche Unterscheidung, das gegenseitige vertrauensvolle Hören, die Ausrichtung auf missionarische Jüngerschaft waren in Frankfurt aus ihrer Sicht kaum vorhanden. Stattdessen – so ihr Eindruck und der von vielen anderen – gab es einen parlamentarisch anmutenden Prozess der reinen Mehrheitsbeschaffung und nicht der geistlichen Unterscheidung, wie sie uns das Abschlussdokument eindringlich ans Herz legt. Auf diesem Weg wollte eine große, in kirchenpolitischen Fragen liberal eingestellte Mehrheit im Saal ihre Themen unter massivem, öffentlich ausgeübtem Druck durchbringen. Sie hat damit aber im gesamten Volk Gottes nicht wenige Irritationen ausgelöst und Verletzungen in Kauf genommen.

Die von der Frankfurter Versammlung vorgenommene, ausschließliche Identifikation von vier Hauptthemen als diejenigen, die Missbrauch strukturell begünstigen würden, hält nach heutigen Erkenntnissen kaum Stand. Zwei der vier Themen (Zölibat und Sexualmoral) sind im Abschlussdokument der Weltbischofssynode zudem nicht aufgegriffen worden. In der Frage nach der möglichen Teilhabe von Frauen am sakramentalen Weiheamt gibt es nach der Weltbischofssynode keinen neuen Sachstand.

Und die Frage nach der Macht, die in ihrer negativen Auswirkung von Papst Franziskus massiv unter dem Stichwort „Klerikalismus“ angeprangert wird, wird im Schlussdokument mit einem umfassenden Entwurf eines gemeinsamen, geistlichen Weges der Kirche beantwortet. Die Ziele des deutschen Synodalen Weges und der weltkirchliche Prozess der Synode gehen damit aus der Sicht der vier Bischöfe inhaltlich nicht Hand in Hand. Auf den in der römischen Synode angestoßenen Weg sind auch die vier Bischöfe gerne bereit, sich mit ihren Mitbrüdern im Bischofsamt und mit möglichst vielen anderen Beteiligten aus möglichst allen kirchlichen Gruppierungen neu einzulassen. Leitend ist ihnen dabei die Frage, welche Formen und Strukturen dem gläubigen Volk Gottes in Deutschland dabei helfen, „ein Volk von Jüngern und Missionaren zu sein, die gemeinsam unterwegs sind“ (XVI. Ordentliche Bischofssynode, Abschlussdokument, Nr. 155).

Eichstätt, Köln, Passau, Regensburg am 4.11.2024

Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki
Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB
Bischof Dr. Stefan Oster SDB
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Vatikan-Kommission: Frauen können nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden
  2. Die Kirche in Deutschland und in der Schweiz hat kapituliert
  3. US-Präsident Trump veröffentlichte erstaunliche Würdigung der Muttergottes
  4. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  5. Wer MEHR will, soll MEHR bekommen
  6. Republik der Dünnhäutigen
  7. Thomas von Aquin über Migration
  8. Papst Leo: „Wer sagt, dass ich nicht gebetet habe? ... Vielleicht bete ich sogar jetzt“
  9. Mailands Erzbischof: Kollaps der Gesellschaft droht
  10. Beweise mir das Gegenteil!
  11. Legenden vom Heiligen Nikolaus
  12. Auch ohne Weiheamt für Frauen ist der Diakonat das Zukunftsthema für die Kirche
  13. Manuel Ostermann, Vize-Vorsitzender der Polizeigewerkschaft: „Die Kriminalität explodiert“
  14. Katholischer Philosoph ausgeladen – ‚Erschießen werden wir ihn nicht ‘
  15. Drei Kardinäle feiern 25 Jahre Erzbischöfliches Missionarisches Priesterseminar Redemptoris Mater

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz