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Vatikandiplomat Eterovic beklagt Krise der westlichen Zivilisation

17. November 2024 in Chronik, 3 Lesermeinungen
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Päpstlicher Botschafter in Deutschland beklagt bei Messe mit kroatischen Bischöfen in Zagreb den Glaubensrückgang in Europa und nennt Abtreibung und Euthanasie sowie die demografische Entwicklung als Anzeichen für den "Selbstmord" des Westens.


Zagreb (kath.net/ KAP)
Der päpstliche Botschafter in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, hat in seiner Heimat Kroatien eine Krise der westlichen Zivilisation beklagt und diese mit "Selbstmord" verglichen. Angesichts des Abfalls vom christlichen Glauben in Europa nannte der Vatikandiplomat bei einer Messe mit den kroatischen Bischöfen in Zagreb u. a. eine "Kultur des Todes" durch Abtreibung und Euthanasie sowie die demografische Entwicklung als "Anzeichen für den Selbstmord". Auch gegen die sogenannte "Gender-Ideologie" und eine gegen das christliche Familienbild gerichtete "ideologische Kolonisierung" machte Eterovic mobil. Die Nachrichtenagentur IKA veröffentlichte den Wortlaut der Predigt, die Eterovic am Dienstag als Gast bei der dieswöchigen Vollversammlung der Kroatischen Bischofskonferenz hielt.
Christen sollten auch heute "authentische Zeugen Jesu Christi und Verkünder seines Evangeliums" sein, sagte der 73-jährige Vatikandiplomat, der seit 2013 Nuntius in Berlin ist. Eterovic erinnerte an Worte von Papst Johannes Paul II. (1878-2005) aus dessen Schreiben "Ecclesia in Europa" (2003), wonach die europäische Kultur "den Eindruck einer schweigenden Apostasie seitens des satten Menschen" erwecke, "der lebt, als ob es Gott nicht gäbe". Eterovic weiter: "Wenn der Mensch mit Gott bricht, wenn er Gott symbolisch tötet, dann bringt er sich leider auch selbst um: Er verliert das Fundament, auf dem er fest steht, er verachtet die Werte, die unter anderem Europa geprägt und das Aufblühen der westlichen Zivilisation ermöglicht haben."


Der Vatikandiplomat verwies auch auf Aussagen des britischen Historikers Arnold Joseph Toynbee (1889-1975), wonach Zivilisationen "nicht sterben, sondern Selbstmord begehen". "Finden wir etwa nicht in unserer westlichen Zivilisation zahlreiche Anzeichen für einen Selbstmord? Denken wir an die Schrecken des Ersten und des Zweiten Weltkriegs, die in Europa entstanden sind und sich über die Welt ausbreiteten. Leider haben die Schrecken dieser Kriege die Mächtigen nicht zur Vernunft gebracht, noch haben sie die Folge der Konflikte in Europa unterbrochen, die die Verteidigung der angegriffenen Völker verlangten, wie etwa Kroaten im Heimatkrieg", sagte der Erzbischof.
Eterovic beklagte in diesem Zusammenhang auch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine - "einer blutigen Auseinandersetzung zwischen zwei Staaten, in denen sich die Mehrheit der Einwohner zum Christentum bekennt, und zwar zum orthodoxen Glauben", wie der Vatikandiplomat sagte. Eterovic rief zum Gebet für die Einheit der Christen auf und für einen "gerechten Frieden, nach dem das brüderliche ukrainische Volk schreit".

Immer weniger Christen in Europa
Der kroatische Vatikandiplomat beklagte den Rückgang der Zahl der Christen in Europa. Dazu zitierte er aus vatikanischen Statistiken, wonach die Anzahl der Katholiken weltweit zwar steige, in Europa aber allein im Jahr 2022 um rund 470.000 zurückgegangen sei. Die Dimensionen des Abfalls vom christlichen Glauben würden noch deutlicher, rechne man etwa Zahlen aus den evangelischen Kirchen hinzu. Eterovic nannte dazu die Zahl von rund 380.000 Austritten, die die evangelischen Kirchen in Deutschland 2023 verzeichnen mussten.
Der Erzbischof rief dazu auf, nach dem Vorbild der Apostel um die Vermehrung des Glaubens zu beten. Zur Rolle der Christen in der Welt erinnerte er zudem an Worte von Papst Benedikt XVI. (2005-2013). Dieser hatte 2009 vor einem Besuch in Tschechien die Kirche dazu aufgerufen, sich als "kreative Minderheit" zu verstehen, "die ein Erbe an Werten besitzt, die nicht überholt, sondern eine sehr lebendige und aktuelle Wirklichkeit sind". Diese Werte, so Benedikt XVI. damals, müsse die Kirche "aktualisieren; sie muss in der politischen Debatte, in unserem Ringen um einen wahren Begriff von Freiheit und Frieden gegenwärtig sein".

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