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Kardinal Felipe Arizmendi bestätigt, dass regional Mayaelemente in die Liturgie aufgenommen werden

vor 8 Stunden in Weltkirche, 3 Lesermeinungen
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EWTN-Direktor Raymond Arroyo kritisiert: „Der Vatikan hat den alten lateinischen Ritus der Messe praktisch verboten, aber diese Neuheit ist erlaubt und wird gefördert. Wird es einen deutschen Ritus geben? Einen amerikanischen Ritus?“


Mexiko-Stadt/Vatikan (kath.net) „Der Vatikan hat den alten lateinischen Ritus der Messe praktisch verboten, aber diese Neuheit ist erlaubt und wird gefördert. Wird es einen deutschen Ritus geben? Einen amerikanischen Ritus?“ Das schreibt der US-amerikanische Journalist, Autor und ETWN-Direktor Raymond Arroyo auf seinem privaten Account auf X. Er bezieht sich auf die Nachricht, dass der Vatikan erlaubt hat, dass Elemente von Mayabrauchtum regional in die Liturgie aufgenommen werden können.

Hintergrund: Kardinal Felipe Arizmendi, emeritierter Bischof von San Cristóbal de Las Casas und der Verantwortliche für die Glaubenslehre bei der mexikanischen Bischofskonferenz (CEM), setzt sich schon länger für die Aufnahme indigener Elemente in die katholische Messfeier ein. Er informierte jetzt auf seinem Blog über diese Änderungen (siehe Link). Wörtlich schreibt er: „Das Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung hat mit der Autorität des Papstes am 8. November dieses Jahres die lang erwartete recognitio einiger liturgischer Anpassungen für die Feier der Heiligen Messe in den ethnischen Gruppen Tseltal, Tsotsil, Ch’ol, Tojolabal und Zoque der Diözese San Cristóbal de Las Casas gewährt.“ Dabei handle es sich „um die offizielle Anerkennung der Kirche, durch die diese Anpassungen als gültig und legitim genehmigt werden“. Diese Anpassungen sind damit „Liturgie der Kirche und nicht nur Sitten und Bräuche, die mit Argwohn betrachtet werden“, betont er und weist darauf hin, dass dies erst „der zweite Fall in der gesamten nachkonziliaren Geschichte“ sei, „in dem liturgische Anpassungen genehmigt wurden; der andere war für die Diözesen von Zaire in Afrika. Diese Riten sind eine Form der Inkarnation des Glaubens in Ausdrucksformen, die für diese Kulturen sehr spezifisch sind. Wir haben sie nicht erfunden, aber wir haben übernommen, was sie leben und was mit dem römischen Ritus übereinstimmt.“


Kardinal Arizmendi stellt die Änderungen im Einzelnen vor:
Erstens: „Rituelle Tänze wurden beim Offertorium, im Gebet der Gläubigen oder beim Dankgebet nach der Kommunion erlaubt. Sie sind keine Folklore, sondern einfache Bewegungen der gesamten Versammlung, monoton, kontemplativ, begleitet von traditioneller Musik, und sie drücken dasselbe aus wie der Römische Ritus, aber in einer anderen kulturellen Form. Der Inhalt der Messe wird nicht geändert, nur die Art und Weise, wie er ausgedrückt wird.“

Zweitens: „Es wurde genehmigt, dass eine, zwei oder drei Frauen anstelle des Priesters in der Messe den Dienst der Weihrauchträger übernehmen. Nachdem der Weihrauch aufgelegt und gesegnet ist, beweihräuchern sie den Altar, die Bilder, das Evangeliar, die Priester und die Gemeinde. Sie tun dies nicht mit dem üblichen Weihrauchgefäß, sondern mit einem für ihre Kultur passenden Weihrauchgefäß.“ Der Kardinal kommentiert dies: „Dies ist keine feministische Forderung, sondern etwas Traditionelles in diesen indigenen Völkern; normalerweise sind es Frauen, die in traditionellen Gebeten inzensieren.“

Drittens: „Es wurde auch genehmigt, dass ein Laie – Mann oder Frau – , in einigen Regionen als Principal oder Principala bekannt, Personen von anerkannter moralischer Bedeutung, bestimmte Teile des Gemeinschaftsgebets leiten, entweder zu Beginn der Messe, um die Gemeinde in die Feier einzuführen, die Anliegen zu nennen und um Vergebung zu bitten. oder in den Fürbitten, nachdem der Priester die erste Einladung ausgesprochen und mit dem Schlussgebet abgeschlossen hat. Oder nach der Kommunion als Danksagung, die der Priester mit dem Nachkommuniongebet abschließt. Dies bedeutet nicht, den Priester aus seinem Amt als Vorsitzender der Versammlung zu entfernen, da er derjenige ist, der an der Spitze der Feier steht und diese Momente autorisiert. Dieser Laie betet nicht nur in seinem eigenen Namen, sondern fördert und leitet das Gebet aller. Es ist eine andere Art der Teilnahme der Versammlung; der Inhalt des römischen Ritus wird nicht verändert, sondern sein kultureller Ausdruck.“

Nach Bezugnahme auf Aussagen des II. Vatikanischen Konzils formuliert Kardinal Arizmendi abschließend: „Wir hoffen, dass Bischöfe und Seelsorger daran interessiert sind, den vielen katholischen Ausdrucksformen unserer einheimischen Gruppen einen liturgischen Wert zu verleihen und sie nicht als einfache Folklore oder Überbleibsel vergangener Zeiten zu betrachten, noch sie als Synkretismus und Heidentum zu verachten oder zu verurteilen.“


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Lesermeinungen

 modernchrist vor 2 Stunden 
 

Stefan Fleischer ist zuzustimmen

Ein gefährlicher Weg. Man hätte gleichzeitig mit der Erlaubnis solcher Eigenheiten einige, die Zentralität und Globalität verstärkende Elemente einfügen müssen und verlangen können, z.B. das Beten einiger Formeln auf Latein. Schnell lernen die Katholiken diese lateinischen Sätze, wie man ja auch die Computersprache weltweit gelernt hat.
Damit wäre nochmal zum Ausdruck gekommen, dass die Kirche ein global player ist und die Liturgie eine feste Größe. Was bringt es, wenn Frauen beim Räuchern um den Altar herumtanzen, das lenkt nur vom andächtigen Beten ab! Lasst doch den Ministranten auch noch was tun! Ich bin gespannt, was gleich als "deutscher Ritus" nun ausgeheckt wird! (als "Türöffner" für ganz bestimmte Dinge!)


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 SalvatoreMio vor 3 Stunden 
 

Dezentralisierung

Das gehört gewiss zu den ersten Früchten des Weltkonzils und dem Vorhaben der Dezentralisierung. Ob das nutzbringend ist in Lateinamerika, wo Heidentum und Christentum nicht selten noch Zwillinge sind? Pachamama lässt grüßen.


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 Stefan Fleischer vor 6 Stunden 

Es ist ein gefährlicher Weg,

auf den sich die Kirche hier einlässt. Einerseits entwickeln sich solche, oft harmlosen Elemente gerne zu Türöffnern, um götzendienerische Praktiken in die Liturgie einzuschmuggeln. Dann aber besteht die Gefahr, dass sich diese Völker nicht von ihren Götzen abwenden, sondern ihnen einfach ein christliches Mäntelchen umhängen.
So führen solche Sonderwege in der Liturgie gerne auch zu Sonderwegen in der Lehre, basierend auf dem «was die Menschen wollen» und schliesslich zu Spaltungen in Lokalkirchen, welche sich gegenseitig ausschliessen, wenn nicht gar bekämpfen. Die Einheit seiner Jünger, die der Herr sich wünscht, besteht in der Einheit im Glauben. Eine Einheit in den Ausdrucksformen ist hier sehr hilfreich.
Entgegen den Wünschen des Konzils wird immer mehr das Latein als Kirchensprache abgebaut, obwohl diese Sprache ein sehr starkes Element der weltweiten Verbundenheit aller Gläubigen darstellt, und eine einheitliche Interpretation der Schrift und Überlieferung fördert.


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