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| 'Maria sagte nein…'?vor 5 Tagen in Kommentar, 8 Lesermeinungen Der Advent lädt ein, sich neu zu entscheiden und neu auszurichten auf das Himmlische. - BeneDicta am Freitag von Dorothea Schmidt Regensburg (kath.net) Ein Prospekt mit der Ankündigung von neuen Büchern flatterte ins Haus. Darin wurde ein Buch beworben, dessen Titel Lustiges vermuten ließ: Der Stolperengel. Tatsächlich ist das Buch flach und langweilig. Aber ein Satz in der Beschreibung lädt doch zur näheren Betrachtung ein: „Maria sagte nein. Es wurde trotzdem Weihnachten.“ Das ist natürlich Unsinn. Ohne Maria hätte es nie Weihnachten geben. Vielleicht wollte der Autor Weihnachten mal anders darstellen, witzig sein. Aber was ihm viel besser gelingt ist, durch die flapsige Sprache und den oberflächlichen, abgeschmackten Inhalt das eigentliche Geschehen ins Gegenteil zu verkehren. Es wirkt wie ein — wenn auch misslungener — Versuch, aus dem für viele nichtssagenden Fest doch noch etwas herauszuholen. Weihnachten ohne Maria geht nicht. Der Engel hätte im Falle eines „Nein“ auch niemand anderen gefragt, denn Gott hat Maria unter allen Menschen der Welt erwählt und sie ohne Makel der Erbsünde dazu geschaffen, Tabernakel Jesu Christi zu werden. Sie ist der Ausgangspunkt für das Christentum, das schließlich nur deshalb Weihnachten feiert, weil Christus auf die Erde gekommen ist. Im Jesuskind begegnen wir nicht nur einem Menschlein, sondern Gott selbst — mit allem, was ihn kennzeichnet: Liebe, Treue, Barmherzigkeit, Güte — jene Eigenschaften, die den Menschen frei nach Römer 2,4 zur Umkehr bewegen. Maria gilt als die schönste Frucht des Alten Bundes. Während die Braut Israel immer wieder abtrünnig geworden war und sich vom Herrn abgesandt hatte, ist Maria eine „Ehe“ mit dem Heiligen selbst eingegangen. Sie ist die für immer treue Braut des heiligen Geistes, die Menschen bis heute zu Jesus führen möchte und um deren Seelenheil sie kämpft. Nur ist das heute ziemlich uncool. Frauen mit Biss will unsere Gesellschaft; Powerfrauen, die ihre Kinder ohne Gewissensbisse in Kitas parken, ihre Ärmel hochkrempeln, Männern ihre Meinung ins Gesicht schmettern und am besten auch die Hosen anhaben. Ironiemodus aus. Fakt ist aber, dass Maria nicht zuletzt im Zuge des Synodalen Weges in Deutschland schräg beäugt wurde. Sie gilt als nicht taff genug, als Mauerblümchen, das den Mund nicht aufbekommt und lieblich-schüchtern von Bildern lächelt. Warum sie vielen aufstößt, könnte daran liegen, dass sie uns das Urbild der Mutterschaft in einer Zeit vor Augen führt, in der Frauen in ihrem ursprünglich nachvollziehbaren und wichtigen Kampf um Rechte im letzten Jahrhundert zu anderen Männern geworden sind. Der Kampf um Gleichheit und die Suche nach Anerkennung der Frau als Frau sind mutiert zu einer Absage an die Weiblichkeit — was so normal geworden ist, dass sich viele Frauen dessen nicht einmal mehr bewusst zu sein scheinen. Der Kampf der Frau gegen sich selbst reiht sich ein in den Kampf gegen alles, was irgendwie nach „rechts“ und „konservativ“ riecht. Und dazu gehört auch die Tradition der Kirche, deren Lehre, Moral, ja ihr innerster Kern. Die prophetische Kirche, wie sie die frühen Christen noch erlebt haben, eine Kirche, die aus der Fülle der Gaben des Heiligen Geistes schöpft und viele Heilungen und Wunder erlebt, scheint in den Ohren vieler Christen wie eine Geschichte längst vergangener Zeiten zu klingen statt Ermutigung, Richtschnur und Ansporn zu sein, um die Kirche in ihrer Gesamtheit aus ihrem zentnerschweren Tiefschlaf zu reißen. Da sollte die Kirche wieder hinkommen. Aber konservativ gilt als Schimpfwort. Konservativ sind all jene, die im letzten Winkel des Waldes leben, ohne Zivilisation, und die mit eisernem Griff an ihrem Steinzeitleben festhalten. Nun, lassen wir einmal Dietrich Hildebrandt zu Wort kommen. In seinem Buch „Das trojanische Pferd“ schreibt er dazu, wir müssten „für allemal verstehen, dass an allem Wahren und wahrhaft Wertvollen festzuhalten – unabhängig von allen Schwankungen der Zeitmode —nicht das Symptom einer konservativen Haltung ist, sondern die Antwort auf eine im Wesen der Wahrheit und des Wertes gelegene Forderung“. Er nennt es Unsinn, „jemanden als konservativ zu bezeichnen, weil er sein ganzes Leben daran festhält, dass zwei und zwei vier ist. Sobald jemand nicht versteht, dass das Festhalten an einer Wahrheit ... die einzig vernünftige, sachgemäße Antwort ist, sondern dies als konservative Haltung bezeichnet, beweist er, dass er das Wesen der Wahrheit nicht verstanden hat". Hildebrand unterscheidet nicht zwischen progressiv und konservativ, sondern zwischen solchen, die zur Wahrheit vordringen und solchen, die Irrtümern aufsitzen. Was aber ist Wahrheit? In Deutschland gibt es Strömungen, die aus der Wahrheit eine Art Kaugummi machen, der je nach Lust und Laune auch mal so weit gedehnt werden kann bis er reißt — und man die Stücke mit dem Kleber der eigenen Ideen wieder zusammenschweißen kann. Das ist nicht nur schlecht, es ist auch unnötig harte Arbeit. Christsein ist eigentlich viel einfacher: Es ist das eine Freundschaft mit Christus, mit dem wir unsern Weg des Lebens gehen, im Vertrauen, dass er unsere Schritte lenkt und alles zum Besten führt. Papst Franziskus hat letzte Woche wieder dazu aufgerufen, Christus in den Mittelpunkt zu stellen. Wenn die Christen Christus wieder zu suchen beginnen, dann finden sie die Wahrheit und die Wahrheit in der Wahrheit — Dank des heiligen Geistes, der uns „in die ganze Wahrheit führen“ wird (vgl. 16,13). Aber der Mensch sucht ja lieber sich selbst. Darin sind deutsche Laienfunktionäre besonders gut. Nur, was für ein erbärmliches Weihnachten, wenn man in der Krippe statt des Jesuskindes nur die eigenen Abgründe des eigenen aufgeblasenen Stolzes vorfindet. Während also Kirchenfunktionäre in dem nun zum ordentlichen Lehramt erhobenen Abschlussdokument der Weltsynode neue Impulse wittern, um endlich (besonders als Frau) an den Drücker zu kommen und damit (nicht wissentlich?) neuen Machtmissbrauch programmieren, erklärte Franziskus mal wieder — das tut er ja in Dauerschleife —, dass es eine Theologie der Synodalität brauche, „eine theologische Reflexion, die den synodalen Prozess unterstützt, ermutigt und begleitet, für eine neue missionarische Etappe, kreativer und mutiger, inspiriert durch das Kerygma und unter Einbeziehung aller Teile der Kirche“. Mission statt Macht also. Das hat Maria vorgelebt. Wenn die Kirche im Advent singt „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, dann sollen sich nicht Tore für Menschliche Ideen und Wünsche öffnen, sondern es gilt, Christus unser König und Herr in unsere Herzen einziehen zu lassen; am besten genauso wie Maria es getan hat, damals vom über 2000 Jahren: mit offenem Herzen voller Gottvertrauen. Marias „Ja“ war der Schlüssel für das Heilswirken Gottes unter den Menschen auf der Welt. Ihr „Ja“ gründete auch Glauben und Demut. Heute bastelt man sich den Glauben lieber selbst, sogar auf theologischen Lehrstühlen, und Demut, nun ja, stürmt nicht gerade die Hitparaden. Dienen wird zu einer Floskel für alles degradiert, was dem eigene Macht- und Anerkennungsstreben dient. Statt vieler „Ja‘s“ zum eigenen Selbstverwirklichgunstrieb braucht die Kirche aber viele „Ja’s“ für die Verwirklichung von Gottes Plänen. Dafür sind Mut und Tapferkeit nötig. Maria hatte beides — und noch viel mehr. Sie war selbstbewusst im wahrsten Sinne des Wortes — sich ihrer Identität als Kind Gottes bewusst —, dass sie das radikale Handeln Gottes an sich zugelassen hat, ohne zu wissen, was genau auf sie zukommt. Ein „Nein“ wäre nicht einmal witzig gewesen; Sie hätte statt Jesus exemplarisch eine Angst vor Gottes Wirken in die Welt gesetzt. Maria war also nicht devot — das sind diejenigen, die vor sich selbst knien —, sondern sie ist das Symbol einer starken, entschlossenen und tapferen Frau, die echte Größe hatte, um das Licht in die Welt zu gebären. Maria war der Schlüssel der Menschheit zu himmlischem Glück. Der Advent lädt ein, sich neu zu entscheiden und neu auszurichten auf das Himmlische. Mit Maria, auf welche die Advents- und Weihnachtstexte ständig verweisen, in die Schatzkammer Gottes einzutauchen, das Herz Jesu anbeten und den Himmel auf die Erde holen, der doch ohnehin für uns offensteht — das wäre doch ein möglicher, und vor allem gangbarer Weg aus der Krise; denn Jesus, die wahre Liebe, macht sehend und vermag Menschen, ja die Kirche und die ganze Welt so zu verändern — dass der Himmel wahrhaft auf die Erde kommen kann. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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