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Papst Franziskus ruft Theologen zu Demut und Verständlichkeit auf

10. Dezember 2024 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Papst-Audienz eröffnete internationalen Theologie-Kongress in Rom - Franziskus: "Es gibt Dinge, die nur Frauen verstehen, und die Theologie braucht ihren Beitrag"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat am Montagvormittag rund 500 Theologinnen und Theologen aus aller Welt empfangen. Die Papst-Audienz war zugleich die Eröffnung einer großen zweitägigen Tagung an der Päpstlichen Lateran-Universität. In seiner Rede rief der Papst die Theologinnen und Theologen zu Demut und Verständlichkeit auf, wie Radio Vatikan berichtete.

"Lassen Sie mich zunächst sagen, dass ich an Licht denke, wenn ich an Theologie denke", so Franziskus. "Durch das Licht treten die Dinge aus der Dunkelheit hervor, Gesichter zeigen ihre Konturen, die Formen und Farben der Welt erscheinen endlich. Licht ist schön, weil es die Dinge zum Vorschein bringt, ohne sich selbst zur Schau zu stellen." So sei es auch mit der Theologie: "Sie wirkt im Verborgenen und in Demut, damit das Licht Christi und seines Evangeliums zum Vorschein kommt."

Denn nicht der Theologe oder die Theologin selbst seien das Licht für die Mitmenschen, sondern Christus. Alle Theologie entstehe "aus der Freundschaft mit Christus und der Liebe zu seinen Brüdern, seinen Schwestern, seiner Welt; dieser Welt, die dramatisch und großartig zugleich ist, voller Schmerz, aber auch von bewegender Schönheit", sagte der Papst.


Ausdrücklich würdigte der Papst das Engagement von Frauen im Bereich der Theologie: "Es gibt Dinge, die nur Frauen verstehen, und die Theologie braucht ihren Beitrag! Eine rein männliche Theologie ist eine halbherzige Theologie. Hier ist noch ein langer Weg zu gehen!"

Beitrag zu einem neuen Denken

Der Papst skizzierte noch einige weitere Wünsche an die Theologie: Sie solle zu einem neuen Denken beitragen, solle nicht nur Rationalität walten lassen, sondern auch Gefühlen und Kreativität Raum geben. Dazu müsse sie Vereinfachungen vermeiden: "In der Tat ist die Wirklichkeit komplex, die Herausforderungen sind vielfältig, die Geschichte ist von Schönheit gezeichnet und gleichzeitig vom Bösen verwundet, und wenn man mit der Dramatik dieser Komplexität nicht umgehen kann oder will, dann neigt man leicht zur Vereinfachung. Die Vereinfachung aber will die Wirklichkeit verstümmeln, gebiert sterile und einseitige Gedanken, erzeugt Polarisierungen und Fragmentierungen." Das täten zum Beispiel Ideologien: "Sie verflachen alles zu einer einzigen Idee, die sie dann zwanghaft und instrumentell wiederholen."

Ein "Gegenmittel zur Vereinfachung" sind nach Ansicht des Papstes Interdisziplinarität und Transdisziplinarität, also die Zusammenarbeit mit anderen akademischen Fachrichtungen. "Es geht darum, die Form des theologischen Denkens mit derjenigen anderer Wissenschaften zum Gären zu bringen: Philosophie, Literatur, Kunst, Mathematik, Physik, Geschichte, Rechts-, Politik- und Wirtschaftswissenschaften. Das Wissen soll gären ..."

Niederschwellige Zugänge

Franziskus brach auch eine Lanze für eine allgemeine, niederschwellige Zugänglichkeit zur Theologie. "Seit einigen Jahren gibt es in vielen Teilen der Welt ein Interesse bei Erwachsenen, ihre Bildung, auch die akademische, wieder aufzunehmen. Männer und Frauen, vor allem mittleren Alters, die vielleicht schon ein Studium abgeschlossen haben, möchten ihren Glauben vertiefen, wollen gedanklich eine Reise machen und schreiben sich oft an einer Universität ein. Dies ist ein wachsendes Phänomen, das das Interesse der Gesellschaft und der Kirche verdient."

Die Theologie solle zum "Reiseführer" werden und interessierten Menschen "die Tür öffnen", bat der Papst. "Sorgen Sie dafür, dass diese Frauen und Männer in der Theologie ein offenes Haus finden, einen Ort, an dem sie sich wieder auf den Weg machen können, wo sie suchen, finden und wieder suchen können."

500 Teilnehmende aus allen Kontinenten - neben Theologinnen und Theologen auch Fachleute anderer Disziplinen - kommen am Montag und Dienstag an der Päpstlichen Lateran-Universität zusammen. Das Thema der Tagung lautet: "Die Zukunft der Theologie. Erbe und Visionen." Zu den Vortragenden gehört aus Österreich die Theologin Isabella Guanzini von der Katholischen Privat-Universität Linz (KU Linz). Mit dabei sind u.a. auch die Wiener Pastoraltheologin Regina Polak, der Salzburger Ostkirchenexperte Prof. Dietmar Winkler, der Wiener Sozialethiker Alexander Filipovic und die in Rom lehrenden Theologin Prof. Isabella Bruckner.

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