
Syriens neuer Machthaber äußert Hochachtung für Papst Franziskus5. Jänner 2025 in Chronik, 8 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Franziskaner P. Ibrahim Faltas berichtet in Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" über Treffen von Kirchenvertretern mit dem Leiter der syrischen Übergangsregierung Ahmed al-Sharaa.
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Der neue starke Mann in Syrien, HTS-Chef Ahmed al-Sharaa, hat Papst Franziskus bei der Silvesterbegegnung mit christlichen Religionsführern als "wahren Mann des Friedens" bezeichnet. Das schreibt der Vikar der Kustodie des Heiligen Landes, Ibrahim Faltas, laut "VaticanNews" in einem langen Artikel in der Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" an diesem Samstag. "Seine Aufrufe und Taten zugunsten des Friedens und der notleidenden Völker haben mich tief beeindruckt", brachte al-Sharaa demnach seine Wertschätzung für Papst Franziskus zum Ausdruck, wie der P. Faltas schreibt.
Die Gespräche zwischen Al-Sharaa und den Vertretern der christlichen Kirchen, darunter Faltas, fanden am 31. Dezember im Präsidentschaftspalast von Damaskus statt, aus dem der langjährige Machthaber Baschar al-Assad am 8. Dezember geflohen war.
Al-Sharaa ist ein früherer Islamist, der seit seinem Antritt als Leiter der Übergangsregierung Signale der Entspannung an Minderheiten und an die Weltgemeinschaft sendet. Bei dem Treffen mit den christlichen Würdenträgern betonte er die wichtige Rolle der Christen beim Wiederaufbau des Landes. "Die syrischen Christen sind eine bedeutende und integrale Komponente der Geschichte unseres Volkes," so al-Sharaa
Insgesamt wolle man die Rückkehr syrischer Flüchtlinge ermutigen. Die neue Regierung sei entschlossen, demokratische Strukturen aufzubauen und die Rechte aller Bevölkerungsgruppen zu achten. "Wir arbeiten für Einheit und Frieden. Es wird Zeit brauchen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir politische und soziale Stabilität erreichen werden," zitierte Faltas den Leiter der syrischen Übergangsregierung. 
Medaille der Damaskus-Märtyrer
Der Vikar der Franziskaner-Kustodie des Heiligen Landes unterstrich gegenüber al-Sharaa die Bereitschaft der franziskanischen Gemeinschaft, an Versöhnungsinitiativen zugunsten der syrischen Bevölkerung mitzuwirken und die Rechte aller religiösen Minderheiten zu schützen. Er überreichte al-Dharaa eine schriftliche Bitte der Kustodie, in Syrien "den Prozess der Einheit eines Volkes zu stärken, das ein Erbe der Geschichte und der alten Zivilisationen ist" und "die friedensstiftende Präsenz der syrischen Christen zuzusichern". Franz von Assisi selbst sei im Zeichen der Versöhnung vor 800 Jahren, mitten in den Kreuzzügen, auf verschlungenen Wegen nach Ägypten gereist, um Frieden zu suchen.
Als Gastgeschenk für al-Sharaa überreichte Pater Faltas dem Leiter der syrischen Übergangsregierung die Gedenkmedaille der im Oktober heiliggesprochenen Franziskanermärtyrer von Damaskus, "in der Überzeugung, dass ihre Fürsprache dazu beigetragen hat, den Weg zum Frieden in Syrien zu öffnen", wie Faltas schreibt.
Zeichen des Neuanfangs
Der Besuch in Syrien begann für Pater Faltas und seine franziskanischen Mitbrüder am 29. Dezember, dem Tag der Eröffnung des Heiligen Jahres der Hoffnung in den Diözesen der Weltkirche. Als "Pilger der Hoffnung" reisten sie von Jordanien über den Libanon nach Syrien, um in den schwer geprüften Gemeinden Solidarität und Unterstützung zu zeigen. In Damaskus feierten sie eine Heilige Messe am Altar der Franziskanermärtyrer von Damaskus, unter ihnen der Tiroler Engelbert Kolland. "Dank ihrer Fürsprache beginnt das syrische Volk, wieder in Würde und Frieden zu leben," sagte Faltas in seiner Predigt.
Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. |