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Vatikan fordert wichtige Rolle für Christen in Syrien

1. Februar 2025 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Päpstlicher Ostkirchen-Beauftragter Kardinal Gugerotti nach Nahost-Reise: Nicht von Ängsten lähmen lassen.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Der Ostkirchen-Beauftragte des Papstes, Kardinal Claudio Gugerotti, fordert eine wichtige Rolle der christlichen Kirchen beim Wiederaufbau Syriens. "Das neue Syrien ist noch im Entstehen", zitiert das Portal "Vatican News" den Kardinal, der am Donnerstag von einer einwöchigen Reise nach Syrien und in den Libanon zurückkehrte.
Syrische Christen müssten alles tun, um eine gleichberechtigte Rolle mit anderen Bürgern des Landes zu spielen, so Gugerotti. Trotz aller Unsicherheiten, mit denen Christen verschiedener Konfessionen konfrontiert seien, dürften sie sich nicht von Ängsten lähmen lassen.
Bei einem Treffen mit syrischen Bischöfen am Mittwochabend in Homs blickte er auf die Zerstörung des Landes. Es schmerze ihn zu sehen, mit welcher Gewalt das Land und die Menschen in Armut gestürzt worden seien, sagte Gugerotti. Zuvor traf der Kardinal die Mutter eines 2012 entführten und seither verschwundenen Priesters.


Projekte für junge Syrer
Junge Syrer, Christen und Muslime, seien die Hoffnung für ein friedvolles Miteinander, so Gugerotti vor melkitischen Ordensleuten. "Aber diese jungen Menschen müssen unterstützt, ausgebildet und einbezogen werden", sagte er und warb für konkrete Projekte, die der Heilige Stuhl fördern könne.
Dafür setzte sich auch der Erzbischof von Homs, Jacques Mourad, im Gespräch mit "Vatican News" ein. Es sei wichtig, die jungen Menschen im Land zu halten. Nach dem jahrelangen Leid, fehle dafür möglicherweise der kreative Blick. "Wir haben also nicht wirklich Visionen wie die Europäer zum Beispiel, wir haben keine idealen Ideen. Also brauchen wir dafür Hilfe", sagte Mourad, der 2015 selbst von Dschihadisten entführt und mehrere Monate gefangen gehalten wurde.
Der Präfekt des Dikasteriums für die Ostkirchen traf in Begleitung des Apostolischen Nuntius, Kardinal Mario Zenari, in Damaskus und Aleppo zahlreiche Bischöfe, Geistliche, Ordensleute und Laien. Dabei sendete der Kardinal die Botschaft an die neuen, überwiegend islamischen Machthaber, Christen als Gesprächspartner ernstzunehmen.
Gugerotti führte unter anderem Gespräche mit dem griechisch-katholischen melkitischen Patriarchen Joseph Absi, dem syrisch-orthodoxen Patriarchen Ignatius Aphrem II., dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, Johannes X. Yazigi, sowie zahlreichen ostkirchlichen Würdenträgern.

Historischer Zeitpunkt
Die Reise fand in einer für Syrien wegweisenden Zeit statt: Am Montag hatten sich die Außenminister der EU-Staaten darauf geeinigt, die Sanktionen gegen das Land nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad zu lockern. Am Mittwoch wurde der frühere Milizenführer Ahmed al-Scharaa offiziell zum syrischen Präsidenten ernannt.

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