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| Nuntius Eterović: „Kinder Gottes zu werden, bedeutet die Größe der christlichen Berufung“vor 6 Stunden in Aktuelles, 1 Lesermeinung „Danken wir dem Herrn Jesus für Seine Liebe zu uns, die er nicht nur durch seine Fleischwerdung gezeigt hat, sondern dadurch, dass er uns die Möglichkeit eröffnet hat, Kinder Gottes zu werden, Kinder im Sohn Jesus Christus.“ Berlin (kath.net/pl) kath.net dokumentiert die Predigt von Nuntius Nicola Eterović am 2. Sonntag der Weihnachtszeit am 5. Januar 2025 in voller Länge und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung – Jes Sir 24,1-4.-12; Ps 148; Eph 1,3-6.15-18; Joh 1,1-18 „Und das Wort ist Fleisch geworden“ (Joh 1,14). Liebe Brüder und Schwestern! An diesem zweiten Sonntag der Weihnachtszeit lädt uns das Wort Gottes ein, das Geheimnis der Fleischwerdung zu bedenken und vor allem hierbei den Prolog des Johannesevangeliums zu betrachten. Hier ist in nuce, im Kern das Heilswerk unseres Herrn Jesus Christus enthalten, das wesentlich mit der Geburt in Bethlehem begonnen hat und in seinem Ostergeheimnis, dem Leiden, Tod und der Auferstehung den Höhepunkt findet. Es besteht die Gefahr, den Text des Prologes nur oberflächlich zu lesen, weil er uns sehr bekannt ist. Daher sollten wir unsere Herzen der Gnade des Heiligen Geistes öffnen, um zu einer vertiefteren Vision jenes Geheimnisses gelangen, das wir in dieser Zeit feiern. Mit den Worten des heiligen Paulus, die wir in der zweiten Lesung hört haben, bitten wir den himmlischen Vater, er gebe „den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke“ (Eph 1,17-19). Offen also für den Geist, der nicht nur mit Gott, dem Vater innig verbunden ist, sondern auch mit Jesus, dem Menschen und Gott, verweilen wir vor allem beim Prolog des Johannesevangeliums. Der Apostel Johannes hat sein Evangelium geschrieben, nachdem er in den drei Jahren des öffentlichen Wirkens mit Jesus gelebt hat und sodann Zeuge seiner Auferstehung und seiner Gegenwart in der Kirche der ersten Zeit geworden war. „Im Anfang war das Wort“ (Joh 1,1). Das Evangelium des heiligen Johannes beginnt mit den bekannten Worten, die voller theologischer und geistlicher Bedeutung sind: „Im Anfang war das Wort“ (Joh 1,1). „Wort“ ist die Übersetzung des griechischen Begriffs Logos (λόγος), das seinerseits das hebräische Wort Dabar (דָבַר) übersetzt. Es ist ein Begriff mit mehreren Bedeutungen: Wort, Gedanke, Gespräch, Vernunft. Der heilige Johannes kannte die Bücher des Alten Testamentes, die hebräische Bibel gut und vervollständigte die griechische Konzeption, indem er eine jüdisch-christliche Bedeutung formte. Denn das Wort ist die Weisheit Gottes, wie wir in der ersten Lesung hörten. Sie kommt aus dem Mund des Allerhöchsten. Sie bedeckte die Erde und hat auf Befehl des Schöpfers ihr Zelt inmitten des auserwählten Volkes aufgeschlagen (vgl. Jes Sir 24,6.11). Im Gegensatz zur Weisheit, die erschaffen wurde, wird das Wort nicht erschaffen, sondern vielmehr erzeugt, denn für Christen ist Weisheit in Jesus Christus eine Person. Dies ergibt sich aus der Aussage des Prologs, in dem betont wird, dass das Wort am Anfang war, dass es nicht nur immer bei Gott war, sondern dass das Wort selbst Gott war. Diese Wahrheit führt uns in das Geheimnis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit ein und vor allem in die Rolle des Herrn Jesus. Das Große Glaubensbekenntnis, das wir jeden Sonntag bekennen, formuliert mit Blick auf Jesus Christus: „Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott“. Der Prolog zeigt einige wesentliche Eigenschaften oder Tätigkeiten des Wortes. Schöpfung. „Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist“ (Joh 1,3). Diese Aussage erinnert, dass das Wort auch Vernunft bedeutet, die sich vor allem in der Ordnung äußert, die wir in der Schöpfung beobachten. Daher ist die geschaffene Welt das Ergebnis einer schöpferischen Vernunft, nämlich des Wortes, nicht des Chaos. Wenn wir vor dem in der Krippe liegenden Jesuskind über den Inhalt des Prologs nachdenken, sollten wir dem dreieinigen Gott zutiefst dankbar sein für das wunderbare Schöpfungswerk und für den völlig außergewöhnlichen Platz, der uns Menschen hierin vorbehalten ist. Leben. Der heilige Johannes unterstreicht, im Wort „war Leben“ (Joh 1,4). Uns ist allen der Satz Jesu Christi bekannt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 6,14). Der Herr hat außerdem gesagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10). Es handelt dabei nicht nur um das biologische Leben, sondern auch um das geistliche, das ein Menschenleben kennzeichnet. Der Mensch ist das einzige Wesen, das mit Vernunft, Freiheit und daher mit Verantwortung ausgestattet ist. In unserer Überlegung vor der Krippe wollen wir dem Wort danken, wie auch dem Vater und dem Heiligen Geist für die Gabe des Lebens. Wir erflehen die Gnade eines gesunden Lebens für Körper und Geist. Zu dieser Danksagung sind auch jene Menschen ermuntert, die unter vielfältigen Krankheiten leiden. Das Leben ist eine Gabe Gottes, was das Leiden und den Tod einschließt, der für die mit Jesus Christus vereinten der Weg zur Auferstehung und zum Ewigen Leben ist. Die Betrachtung des Jesuskindes lädt uns ein, dem dreieinen Gott für die Gabe des Lebens zu danken, das nach der Verheißung des Herrn Jesus für die Ewigkeit offen ist. Er hat nämlich versichert: „Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben“ (Joh 11,26). Licht. Im Prolog ist das Leben mit dem Licht des Wortes verbunden: „In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen“ (Joh 1,4). Es ist bezeichnend, wie oft im Text des Prologs das Licht erwähnt wird. Er heißt beispielsweise: „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt“ (Joh 1,9). Und weiter: „Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst“ (Joh 1,5). Auch die prophetische Sendung des Täufers Johannes wird mit dem Symbol des Lichtes beschrieben: „Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht“ (Joh 1,7-8). Licht ist das Symbol, das Jesus selbst oft verwendet hat. Es genügt an seine Aussage zu erinnern: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12). Das Licht prägt unsere menschliche Erfahrung. Dies erfassen besonders jene, die aus irgendeinem Grund das Augenlicht verloren haben. Das Licht erlaubt uns, die Dinge zu sehen, während es selbst unsichtbar bleibt. Wir können analog sagen, dass auch der Herr Jesus alle Schöpfung erleuchtet, alle Menschen, alle Ereignisse, auch wenn wir ihn physisch und mit unseren leiblichen Augen nicht sehen können. Das ist allein im Glauben möglich. Das Beispiel des Bartimäus ist hier sehr beredt. Der Herr hat zunächst seinen Glauben hervorgehoben und ihn dann geheilt: „Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dich gerettet“ (Mk 10,52). Auch wir, liebe Schwestern und Brüder, erflehen vor dem Jesuskind die Gabe des Glaubens, um bessere Zeugen der Hoffnung und der Liebe werden zu können. „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (Joh 1,14). Das Wort, der Logos ist die Person Jesu, der Fleisch geworden ist in der Fülle der Zeit. Er ist Mensch geworden und in allem uns gleich, ausgenommen die Sünde (vgl. Hebr 4,15). Liebe Brüder und Schwestern, wenn wir das Kind in der Krippe unserer Kirchen, Häuser oder öffentlichen Plätze betrachten, das „für uns geboren wurde“ (Jes 9,5), sind wir zugleich ermuntert, in diesem Kindlein das Wort, die Quelle des Lebens und des Lichtes zu erblicken. Unter der Erscheinung der menschlichen Natur verbirgt sich die göttliche Natur des Eingeborenen Sohnes des Vaters. Das genannte Geheimnis ist voller Freude und Hoffnung, und wir können es nur mit dem Glauben entdecken. Daher bitten wir den Herrn Jesus: „Stärke unseren Glauben“ (Lk 17,6). Dieses Gebet ist sehr aktuell, denn 2.000 Jahre nach der Geburt Jesus gibt es nur 32 Prozent Christen unter der Weltbevölkerung. Das kleine Jesuskind hat nicht nur die Hilfe seiner Mutter Maria und seines Pflegevaters Josef nötig, sondern braucht jeden von uns. Es will vor allem, dass das Evangelium verbreitet wird, die gute Nachricht für jeden Menschen. Das Evangelium soll auch durch uns in diese Welt getragen werden, die sich gegenüber seiner guten Nachricht oft feindlich verhält. „Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf“ (Joh 1,11). Jesus bleibt das „Zeichen des Widerspruchs“ (Lk 2,34). Denen aber, die ihn aufnehmen, verheißt er die größtmögliche Gabe: „Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden“ (Joh 1,12). Kinder Gottes zu werden, bedeutet die Größe der christlichen Berufung. Danken wir dem Herrn Jesus für Seine Liebe zu uns, die er nicht nur durch seine Fleischwerdung gezeigt hat, sondern dadurch, dass er uns die Möglichkeit eröffnet hat, Kinder Gottes zu werden, Kinder im Sohn Jesus Christus. Erflehen wir seinen Segen, damit wir diese christliche Berufung im Persönlichen, Familiären und Sozialen leben können und allen Menschen, den Nahen und Fernen die Freude von Weihnachten verkünden, die große Freude nämlich, dass „das Wort Fleisch geworden ist und unter uns gewöhnt hat“ (Joh 1,14). Amen. Archivfoto Nuntius Eterović © Apostolische Nuntiatur Berlin Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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