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Nuntius: „Lassen auch wir uns erleuchten vom Licht Jesu Christi, des auferstandenen Herrn“

vor 6 Stunden in Spirituelles, keine Lesermeinung
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Erzbischof Eterović zu Mariä Lichtmess: „Auch wir wurden zum Sakrament der Taufe in den Tempel gebracht, nicht in den von Jerusalem, sondern zumeist in unsere Pfarrkirchen, um Gott dargestellt zu werden.“


Berlin (kath.net/pl) kath.net dokumentiert die Predigt S.E. Apostolischer Nuntius Erzbischof Dr. Nikola Eterović in Berlin am Fest der Darstellung des Herrn (02. Februar 2025) in voller Länge und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung – Mal 3,1-4; Ps 24; Hebr 2,11-18; Lk 2,22-40

„Ein Licht, das die Heiden erleuchtet“ (Lk 2,32).

Liebe Brüder und Schwestern!
    Es ist eine glückliche Fügung, dass das Fest der Darstellung des Herrn im Tempel von Jerusalem mit dem vierten Sonntag im Jahreskreis zusammenfällt. Dies gibt uns die Gelegenheit, die tiefe Bedeutung des Festtages zu bedenken, wozu uns auch die prophetischen Worte des greisen Simeon anleiten. Zugleich feiert die Katholische Kirche heute den Tag des geweihten Lebens, wo wir jener Personen erinnern, die in der Nachfolge Jesu gehorsam, arm und keusch leben und ihr Leben dem Lob Gottes und dem Dienst am Nächsten geweiht haben. Doch das Fest der Darstellung des Herrn ist auch für jeden Christen bedeutsam, insofern jeder Getaufte dazu gerufen ist, unter der Führung des Heiligen Geistes dem Herrn zu folgen und sein Leben Gottvater zu präsentieren, auf dass er umso besser seine Sendung verfolgen kann, welche die göttliche Vorsehung für jeden Gläubigen in Kirche und Welt vorsieht. Wir folgen also dem Abschnitt des heutigen Evangeliums mit dem Zeugnis des Propheten Simeon.

„Meine Augen haben das Heil gesehen“ (Lk 2,30).

Der greise Simeon ist Jesus begegnet, weil seine Eltern Maria und Josef die Vorschriften des jüdischen Gesetzes befolgten und das Kind vierzig Tage nach seiner Geburt zum Tempel nach Jerusalem brachten, „um es dem Herrn darzustellen“ (Lk 2,22). Denn das jüdische Gesetz schreibt vor, „jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden (Lk, 2,23; vgl. Ex 13,2.12). Was für jeden Erstgeborenen gilt, hat eine ganz besondere Bedeutung für Jesus, der zum Tempel von Jerusalem gebracht wurde, um dem Vater dargestellt zu werden. Aus der Heiligen Schrift wissen wir, dass diese Darbringung für alle Menschen zum Heil werden sollte, denn Jesus hat den Willen des Vaters für uns und zu unserem Heil vollkommen bis zur Opferung seines Lebens am Holze des Kreuzes erfüllt. Dadurch hat er die Sünde der Welt besiegt und mit seiner Auferstehung allen, die an Ihn glauben und nach Seiner Weisung leben, das Heil geschenkt. Andererseits kommt der greise Simeon vom Heiligen Geist geführt zum Tempel (vgl. Lk 2,27). Dem Evangelium entnehmen wir, dass Simeon „gerecht und fromm war und auf den Trost Israels wartete“ (Lk 2,25). Darum erhielt er auch eine besondere Verheißung Gottes: „Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe“ (Lk 2,26). Im gleichen Geist erkannte Simeon im Jesuskind den Messias. Er nahm das Kind in seine Arme, pries Gott und rief voller Freude: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast“ (Lk 2,28-31).


    Liebe Brüder und Schwestern, auch wir wurden zum Sakrament der Taufe in den Tempel gebracht, nicht in den von Jerusalem, sondern zumeist in unsere Pfarrkirchen, um Gott dargestellt zu werden. Im Wasser und im Geist sind wir Kinder Gottes geworden, die unter dem Anspruch stehen, den Willen des Vaters zu erfüllen, den uns Jesus durch sein Leben und seine Werke gezeigt hat, wie es in den Evangelien und in der lebendigen Tradition der Kirche bewahrt ist, und den wir in der Gnade des Heiligen Geistes erfüllen können. Lassen wir uns wie der greise Simeon vom Heiligen Geist führen, um im Jesuskind den Heiland und Erlöser zu erkennen. Auf diese Weis können wir gut das Fest der Darstellung des Herrn feiern, indem wir alle, vor allem aber die Personen des geweihten Lebens, unsere Weihe an den Vater unseres Lebens erneuern und mit der vollkommenen Hingabe unseres Herrn Jesus Christus vereinen.

„Ein Licht, das die Heiden erleuchtet“ (Lk 2,32).

Im Abschnitt des heutigen Evangeliums erscheint das Wort Licht nur ein einziges Mal. Der greise Simeon benutzt es, als er Gott preist, der ihm die Begegnung mit Jesus, dem Messias verheißen hat: „Ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“ (Lk 2,32). Das Licht ist in der Erzählung von der Darstellung des Herrn von großer Bedeutung. Jesus dürfte bei vollem Tageslicht zum Tempel in Jerusalem gebracht worden sein. In diesem lichtvollen Umfeld erkennt der vom Heiligen Geist erleuchtete Simeon im Jesuskind die Quelle des Lichtes, das alle Völker zu erleuchten vermag. Hierzu muss man auch die Prophetie des Priesters Zacharias erinnern, der ebenfalls vom Heiligen Geistes erleuchtet das Kommen des Messias mit Worten des Lichts ankündigte: „Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens“ (Lk 1,78-79). Jesus hat auf sich selbst das Symbol des Lichtes angewandt, wenn er sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12). Das wahre Licht aber wird in der Auferstehung des Herrn Jesus leuchten. Ihr wird die Passion vorangehen, die Simeon vorankündigt: „Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. … So sollen die Gedanken vieler Herzen offenbar werden“ (Lk 2,34-35). An diesem Leiden wird auch seine Mutter Maria teilhaben: „Und deine Seele wird ein Schwert durchdringen“ (Lk 2,35). Die Passion ist der Weg hin zur Auferstehung; das Kreuz als Zeichen der Erniedrigung wird nach der Verheißung Jesu zum Ort der Erhöhung: „Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen“ (Joh 12,32). „Beim Anbruch des ersten Tages der Woche“ (Mt 28,1) gab es mit der Auferstehung des Herrn Jesus gleichsam eine Explosion von Licht, was auch der Engel reflektierte, der den Stein vom Grab wegwälzte und sich dann auf ihn setzte. „Seine Erscheinung war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee“ (Mt 28,3).

Liebe Schwestern und Brüder, lassen auch wir uns erleuchten vom Licht Jesu Christi, des auferstandenen Herrn, der in seiner Kirche und bei denen, die an ihn glauben und ihn anrufen, gegenwärtig ist. Er ist besonders bei denen anwesend, die unter Krankheiten, Ungerechtigkeiten, Gewalt und Kriegen leiden. Nur Er ist imstande, allen, die in den Finsternissen dieser Welt leben, Licht zu spenden. Nur Jesus kann von Leiden heilen oder die Gnade verleihen, die eigenen Leiden mit Seinen zu vereinen, um mit dem eigenen Leib zu ergänzen, „was an den Bedrängnissen Christi noch fehlt an seinem Leib, der die Kirche ist“ (Kol 1,24). Allein Jesus kann die Gnade der Umkehr schenken und auf diese Weise das Gewalttätige durch Sanftmut zu besiegen. Nur Er vermag, wahren Frieden zu schenken (vgl. Joh 14,27).

Das Licht Christi soll in der Kirche widerscheinen und sich auf den Gesichtern der Christgläubigen spiegeln, deren Haupt der Herr ist (vgl. Eph 5,23). Denn der Herr hat gesagt: „Ihr seid das Licht der Welt. … So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Mt 5,14.16). Wir müssen jedoch anerkennen, dass wir Christen Sünder sind und deswegen der Hilfe der göttlichen Gnade bedürfen, damit wir uns bekehren und auf die anspruchsvolle Berufung zur Heiligkeit antworten können: „Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig“ (Lev 19,2; vgl. Mt 5,48). Diese Aufforderung gilt allen, doch insbesondere den Personen des geweihten Lebens, die das Gelübde abgelegt haben, ihr ganzes Leben dem Lob Gottes nach den unterschiedlichen Charismen der Orden, Ordensgemeinschaften oder religiösen Vereinigungen und dem Dienst am Nächsten, vor allem den an Leib und Seele Hilfsbedürftigen zu weihen.

Vertrauen wir unsere Überlegungen der Fürsprache der seligen Jungfrau Maria an, die ihren Sohn Jesus zum Tempel nach Jerusalem brachte und mit dem heiligen Josef staunten sie „über die Worte, die über Jesus gesagt wurden“ (Lk 2,33). Möge der dreieine Gott auf ihre Fürsprache gewähren, in Jesus die Quelle unseres und der Welt Heil zu erkennen, wie auch den Brunnen des Lichtes, das jeden Menschen, der auf diese Welt kommt, erleuchtet (vgl. Joh 1,9). Amen.

Archivfoto Nuntius Eterović (c) Apostolische Nuntiatur Berlin


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