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| ![]() Papst Leo XIV. – Ein Pontifikat der geistlichen Tiefenschärfe und synodalen Erneuerungvor 8 Stunden in Kommentar, keine Lesermeinung „Kein Populist, kein Technokrat, kein klerikaler Reformer im engen Sinn – sondern ein geistlicher Mensch, der Kirche nicht neu definiert, sondern sie an ihre göttliche Herkunft erinnert.“ Gastbeitrag von Archimandrit Dr. Andreas-Abraham Thiermeyer Vatikan (kath.net) 1. Biographische Konturen: Ein Pontifex der Hoffnung und des Vertrauens, der Lebensnähe und einer geistliche Weite In Person und Sendung von Papst Leo XIV. verbinden sich verschiedene kirchliche Welten: das kontemplativ-monastische Leben, das unmittelbare Wirken an der pastoralen Basis, das differenzierte Verständnis kirchlicher Verwaltungsstrukturen. Seine tiefe Verankerung in der Spiritualität des heiligen Augustinus und seine dialogische Offenheit gegenüber der Welt von heute verleihen seinem Pontifikat eine geistliche Authentizität, die zugleich theologisch reflektiert, wie pastorale Realitätssensibilität besitzt. 2. Theologisches Profil: Eine ekklesiologische Hermeneutik der Hoffnung In seinem Lehr- und Verkündigungsdienst rückt Leo XIV. die Kirche in ihrer sakramentalen Dimension ins Zentrum: als Zeichen und Werkzeug der innertrinitarischen Communio, die in Christus Fleisch angenommen hat. Die Kirche wird damit nicht primär als moralische Instanz oder soziologische Größe verstanden, sondern als sakramentale Grundgestalt der Hoffnung in einer vielfach zerrissenen Welt. Seine klare Verurteilung von Gewalt und Krieg steht dabei in der Tradition der großen Friedensappelle seiner Vorgänger, geht jedoch darüber hinaus, indem er der Kirche eine prophetische Gestalt verleiht: Sie ist nach Leo XIV. berufen, „Ort der Versöhnung“ zu sein – nicht durch Macht, sondern durch Liebe. 3. Verkündigung und synodale Dynamik: Kirche auf dem Weg des Hörens Synodalität ist für Leo XIV. nicht funktional oder pragmatisch in einem parlamentarischen Mehrheiten-Modell konzipiert, sondern Ausdruck einer geistlichen Anthropologie des Dialogs. In diesem Sinne versteht sich der Papst als servus servorum Dei in einer neuen Weise: einerseits als Moderator kirchlicher Pluralität, andererseits aber auch als Garant für das gemeinsame Hören auf den Geist Gottes. Die Weltsynode sieht er nicht als punktuelle Reforminitiative, sondern als Form geistlicher Selbstvergewisserung, die zur strukturellen und kulturellen Transformation des kirchlichen Lebens führen kann. 4. Liturgie, Versöhnung, Mission: Eine Drei-Gestalt pastoraler Praxis Versöhnung wird bei Leo XIV. zur hermeneutischen Grundkategorie seines Amtsverständnisses. In seiner ersten Predigt als Papst bezeichnete er sich als „Bruder im Glauben, der sich zum Diener machen möchte“. Dieses Verständnis von geistlicher Autorität als heilende, nicht herrschende Kraft durchzieht seine pastorale Praxis. Auch der interreligiöse Dialog wird von ihm nicht als diplomatische Notwendigkeit, sondern als geistliche Berufung verstanden. Durch seine bewusste Nähe zu Vertretern anderer Religionen und seine klaren Worte gegen deren politische Instrumentalisierung unterstreicht er, dass wahre Autorität aus glaubwürdiger Demut erwächst. Die Mission schließlich ist für Leo XIV. keine Aktion der Expansion, sondern Ausdruck einer „Theologie des Zeugnisses“. Die Kirche ist berufen, durch Barmherzigkeit, Demut und Treue zum Evangelium zu evangelisieren – nicht durch äußere Überzeugungsgewalt, sondern durch die stille Wirksamkeit des Geistes. Dabei begreift er die Sendung der Kirche als diakonische Präsenz inmitten der Welt. 5. Ökumenisches Engagement: Einheit als geistliche Wirklichkeit Mit hohem Respekt würdigt er die synodalen Strukturen, die liturgische Tiefe und die mystischen Traditionen der Ostkirchen. Einheit ist für ihn kein politisches Projekt, sondern Frucht des Heiligen Geistes, der in den unterschiedlichen Traditionen wirkt. Die von ihm proklamierte unitas in varietate (Einheit in der Vielfalt) ist Ausdruck einer pneumatologischen Ekklesiologie, die Uniformität vermeidet, ohne in Beliebigkeit zu verfallen. Sein Wahlspruch In Illo uno unum artikuliert in augustinischer Diktion die geistliche Vision eines geeinten Leibes in Christus, der alle partikularen und nationalen Identitäten transzendiert. 6. Das Petrusamt als Ort geistlicher Autorität 7. Ausblick: Die Kirche als lebendiges Sakrament der Einheit Er ist kein Populist, kein Technokrat, kein klerikaler Reformer im engen Sinn – sondern ein geistlicher Mensch, der die Kirche nicht neu definiert, sondern sie an ihre göttliche Herkunft erinnert. Seine Worte bei der Amtseinführung fassen seine Sendung zusammen: „Das Petrusamt ist gekennzeichnet durch aufopfernde Liebe, denn die wahre Autorität Roms ist die Liebe Christi.“ Damit weist Papst Leo XIV. mit seinem Verständnis des Petrus-Dienstes über das Tagesgeschehen hinaus und lädt die Kirche ein, tiefer in das Mysterium ihrer Berufung einzutreten: Zeichen der Einheit in Christus zu sein – für die Welt, für alle Menschen. Kurzbiographie von Archimandrit Dr. Andreas-Abraham Thiermeyer: geb. 1949 in Altdorf/ Titting;1977 Priesterweihe; 1977-1985 Abtei Niederaltaich; Studien (Diplom, Lizentiat, Doktorat): Eichstätt, Jerusalem, Griechenland, Rom; 1991-1998 Pfarrseelsorge; 1998-2008 Gründungsrektor des Collegium Orientale in Eichstätt; 2002 Erzpriester-Mitrophor; 2010 Archimandrit; 2004-2012 Päpstl. Konsultor für die Ostkirchen/Rom; 2008-2015 Rektor der Wallfahrt und des Tagungshauses Habsberg; 2011-2015 Umweltbeauftragter und 2014-2017 Flüchtlingsseelsorger der Diözese Eichstätt; seit 2017 Mitarbeit in der außerordentlichen Seelsorge.
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