Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Lackner: "Die Suche dauert an"
  2. „Warum so inkonsequent, Herr Bischof Kohlgraf?“
  3. Zum Tod von Laura Dahlmeier – eine Betrachtung aus christlicher Sicht
  4. Klartext von US-Bischof Barron nach Kritik an der Verleihung des Josef-Pieper-Preises an ihn
  5. Relativ hoher Anteil an Besuchern der Alten Messe unter US-Katholiken
  6. Prof. Riccardo Wagner: „Hm? Wir Christen sind nicht die Folkloretruppe …“
  7. Brosius-Gersdorf kritisierte Pressenutzung anonymer Quellen, FAZ widerspricht
  8. „Haben sich viele bei mir gemeldet, darunter auch viel jüdische Freunde aus Deutschland und Israel“
  9. „Israel trägt keinerlei Schuld an der Eskalation auf unseren Straßen“
  10. „Film-Festival will Doku über 7. Oktober nicht zeigen – angeblich aus Sorge um Bildrechte der Hamas“
  11. Heiligenkreuzer Abt legt wegen Krankheit Amt als Abtpräses der Zisterzienser nieder
  12. Scheuer bei Jägerstätter-Gedenken: Mehrheitsmeinungen hinterfragen
  13. Papst Paul VI. hatte die Abschaffung der Heiligen Jahre erwogen
  14. Kampf der Fakultäten
  15. Tausende besuchen den Papst im Urlaub

Papst Paul VI. hatte die Abschaffung der Heiligen Jahre erwogen

vor 2 Tagen in Chronik, 7 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Heilige Jahre gehören zu den erfolgreichsten Großereignissen der katholischen Kirche - Vor 50 Jahren stand die uralte Tradition auf der Kippe


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die Tradition der Heiligen Jahre in Rom stand vor 50 Jahren vor dem möglichen Aus. Das geht aus bislang unveröffentlichten Aufzeichnungen des Konzilspapstes Paul VI. (1963-1978) hervor, die jetzt im Vatikan in einem Buch dokumentiert wurden.  

Demnach hatte der damalige Papst erhebliche Zweifel, ob die mit der Idee des Ablasses verbundene Tradition der Heiligen Jahre überhaupt noch zeitgemäß sei. Diese Zweifel brachte er in handschriftlichen Notizen zum Ausdruck, die in dem aktuellen Buch "L'anno santo con Paolo VI" (Das Heilige Jahr mit Paul VI.) von der vatikanischen Verlagsbuchhandlung LEV veröffentlicht wurden. Herausgeber ist Monsignore Leonardo Sapienza, seit 2012 Regent der Präfektur des Päpstlichen Hauses und damit für den reibungslosen Ablauf innerhalb des päpstlichen Haushalts zuständig.


Bewusste Konfrontation mit Moderne

Nach gründlicher Abwägung habe sich Paul VI. dann doch entschieden, die Tradition der Heiligen Jahre fortzusetzen und damit auch bewusst in eine Auseinandersetzung mit der modernen Welt zu führen, heißt es dort. Der Papst hielt dies damals in seinen Notizen mit den Worten fest: "Konfrontation von Glaube und Welt - die Welt entwickelt sich und neigt dazu aufzusaugen, zu verschlingen, zu relativieren."

Dem setzt er entgegen: "Erneuerung durch das Festhalten an den fruchtbaren Prinzipien - Wiederentdeckung des Reiches Gottes - Energie und Hoffnung (...) Rückkehr in 'Gnade'. Umkehr, Buße und sakramentale Vergebung. (...) Berufung zur sozialen Verantwortung." Zusammenfassend hält er drei Ideen für das Heilige Jahr fest: "1. Erweckung. 2. Konfrontation 3. Reform."

Öffentliche Hinweise auf Zweifel

Seine ursprünglichen Zweifel am Heiligen Jahr hatte Papst Paul VI. selbst 1974 in einer Ansprache zur Ankündigung des Heiligen Jahres angedeutet. Damals sagte er: "Nach Gebet und Nachdenken haben wir entschieden, das kommende Jahr 1975 als Heiliges Jahr zu feiern - gemäß dem 25-jährigen Rhythmus."

Das erste Heilige Jahr seit den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) wurde seinerzeit ein überraschend großer Erfolg. Mehr als neun Millionen Pilger strömten 1975 durch die Heiligen Pforten der Papstkirchen in Rom. Im laufenden Heiligen Jahr 2025 rechnet der Vatikan mit rund 30 Millionen Pilgern.

Das bislang erfolgreichste Heilige Jahr war das Jahr 2000; damals kamen laut vatikanischer Zählung rund 25 Millionen Pilger nach Rom. Das erste Heilige Jahr fand 1300 unter Papst Bonifaz VIII. statt.

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 carola vor 3 Stunden 
 

@ Hoffnunghaben

Ihre Befürchtungen teile ich, alleine Ihr Nick sagt um was es geht.
Wir beten und hoffen


0
 
 HoffnungHaben vor 5 Stunden 
 

@ carola sehr schöne Interpretation mit dem

Bild des Sauerteiges! Hoffen wir dass unser Papst die richtigen Schritte unternimmt. Ich befürchte allerdings dass es sehr schwer für ihn werden kann weil viele Reformer in allen Ecken lauern und in Stellung für Gegensgriffe stehen. Italienische Freunde berichten dass man den Papst auf gleicher Linie wie Papst Franziskus verortet. Man liest und hört von ihm dass er den synodalen Weg auf jeden Fall laufen lassen wird und an der Abschluss Versammlung Organisationen einlädt die explizit eine „neue Kirche wollen. Wenn diese Gruppierungen Mehrheiten bekommen, dann habe ich arge Bauchschmerzen. Gesegneten Sonntag Allen!


0
 
 carola vor 12 Stunden 
 

ein stilles Plätzchen

findet sich schon, aber bitte wo ist denn dann die "Konfrontation" der Welt die alles nivellieren will, mit dem Heiligen, das nicht nivellierbar ist? Ich war, wie gesagt, in diesem heiligen Jahr in Rom und fragte mich ernsthaft, was das mit den "heiligen Pforten" soll, man geht da halt durch, weil man in die Kirchen will, warum auch immer und läuft halt der Masse hinterher. Einzig positives Signal: In der Lateranbasilika waren fast alle Beichtstühle besetzt. Im übrigen habe ich den Eindruck, dass Papst Leo versucht die Kirche aus dem Strudel der Meldungen herauszuhalten, so dass sie wieder durchsäuern kann, um dann, irgendwann wieder Sauerteig zu werden. Brotbäcker wissen nämlich, dass der Sauerteig reifen muss, bevor er wiederverwendet werden kann. Dann wird die Welt vlt sagen "O die sind auch noch da, und die sind doch ganz anders!" Aktuell sagt die Welt erleichtert "Die sind ja auch nicht anders, die glauben auch nicht was sie sagen!"


0
 
 Wirt1929 vor 16 Stunden 
 

@carola

Gerade dieses heilige Jahr konfrontiert. Noch mehr Aufmerksamkeit durch den Tod Papst Franziskus und der Wahl von Papst Leo XIV konnte man erfahren, wie auch das Interesse am weiteren Geschehen des heiligen Jahres zugenommen hat. Wer als gläubiger katholischer Christ jetzt nach Rom pilgert, den stören die Massen nicht. Ich war 2000 dort, allein und nur mit dem offiziellem Reiseführerheft ausgestattet. Es kommt darauf an, den Jubel und Trubel nicht so sehr an sich herankommen zu lassen. Und, egal wie mächtig jedwede Ablenkung erschien, fand sich immer ein Plätzchen zu stillen Anbetung. Für mich war es insgesamt ein großes Erlebnis und empfehle jedem der es kann, nach Rom nicht nur im heiligen Jahr zu pilgern.


1
 
 HoffnungHaben vor 34 Stunden 
 

@ carola; ja das mit den vielen Touristen ist bekannt

Unser Reisebüro erzählte, dass selbst Touristen die erkennbar ohne Religion angereist sind, unbedingt durch die Heilige Pforte statt durch den Haupteingang wollen. Dann werden Fotos gemacht. Ordner versuchen einzelne Altäre fûr betende Menschen abzutrennen. Die Agenturen sind sehr enttäuscht vom Heiligen Jahr da nicht die erwartete Menge Touristen gekommen ist. Ein paar Pilgergruppen die lediglich die Pforte genommen haben und dann wieder nach Hause. Man hört in Rom derzeit auffallend viel, dass 2026 der große Boom einsetzt weil dann alle die kommen, die nicht das religiöse Rom sehen wollen und im Heiligen Jahr eher zu Hause blieben. Wir fahren Ende September nach Rom und werden die Pforte durchschreiten und uns dann aber eher wieder auf das weltliche Rom konzentrieren. Gottesdienst in kleinen Kirchen abseits des Tourismus empfehlen wo der Pfarrer noch richtig Predigt. Da wir italienisch sprechen ist das um ein vielfaches schöner.


2
 
 carola vor 36 Stunden 
 

Paul VI hatte was von einem Propheten

"die Welt entwickelt sich und neigt dazu aufzusaugen, zu verschlingen, zu relativieren." das gilt eben auch für die "heiligen Jahre" und den "Erfolg" selbiger an der Anzahl der Menschen zu messen, die durch die "heiligen Pforten" gehen halte ich für nun ja sehr naiv. Ich war in diesem Heiligen Jahr in Rom,. es war überhaupt nicht möglich andächtig durch die heiligen Pforten zu gehen, weil man in Touristenmassen eingeklemmt war, die eben anstatt wie sonst durch den Haupteingang zu gehen, nun eben durch die heilige Pforte gingen. Selbst im Petersdom wo man extra von innen dann zur heiligen Pforte und dann erneut durch selbige nach drinnen gehen musste, war das so. Stimmung "wir nehmen das halt mal mit!" nicht anders als sonst in der Schlange zum Eingang, Abundan verstreut Leute die ausstrahlen frommm zu sein. Mag sein dass es in einer größeren Pilgergruope anders ist. Aber konfrontieren tut das heilige Jahr nicht.


0
 
 Hängematte vor 36 Stunden 
 

Gott sei Dank hat Paul VI. die Heiligen Jahre nicht abgeschafft,

sondern auf ihren Kern zurückgeführt.
Dieses Heilige Jahr 1975 war für ihn sicher schon sehr mühsam, vor allem nach der verhängnisvollen Ablehnung der prophetischen Enzyklika "Humanae Vitae" aus 1968 durch zumindest die deutsprachigen
Bischofskonferenzen - die Folgen davon sehen wir jetzt.
Und auch wegen seiner zunehmenden gesundheitlichen Beschwerden - er ist ja 1978 in Castelgandolfo gestorben.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu







Top-15

meist-gelesen

  1. Sommerspende für kath.net - Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit!
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Zum Tod von Laura Dahlmeier – eine Betrachtung aus christlicher Sicht
  4. Klartext von US-Bischof Barron nach Kritik an der Verleihung des Josef-Pieper-Preises an ihn
  5. Heiligenkreuzer Abt legt wegen Krankheit Amt als Abtpräses der Zisterzienser nieder
  6. Kardinal Koch über Leo XIV.: „Das ist der Papst, den die Kirche jetzt braucht“
  7. „Warum so inkonsequent, Herr Bischof Kohlgraf?“
  8. Kampf der Fakultäten
  9. Prof. Riccardo Wagner: „Hm? Wir Christen sind nicht die Folkloretruppe …“
  10. Zell am Ziller: Zehn Jahre ununterbrochene Anbetung
  11. Sie wurde nur 8 Jahre alt und doch ist sie außergewöhnlich: Anne-Gabrielle Caron (2002 - 2010)
  12. Brosius-Gersdorf kritisierte Pressenutzung anonymer Quellen, FAZ widerspricht
  13. Maria Himmelfahrt - Einladung zur Gebets-Novene zur Muttergottes
  14. Ist wirklich alles relativ?
  15. 'Ihr größter Wunsch war es, zu erkennen und zu tun, was Gott gefällt'

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz