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Die Auferstehung als Mitte des christlichen Lebens

vor 3 Tagen in Aktuelles, 1 Lesermeinung
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Leo XIV.: Der österliche Grund des christlichen Daseins. Erinnerung und Gegenwart des Auferstandenen. Der Weg vom Kreuz zum Leben. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,18-20). 

Papst Leo XIV. stellte in seiner Katechese bei der Generalaudienz die Auferstehung Christi als grundlegendes Ereignis des christlichen Lebens dar. Er betonte, dass Ostern kein vergangenes Geschehen sei, das in einer geschichtlichen Entfernung stehe: „Das Pascha Jesu ist ein Ereignis, das nicht zu einer fernen Vergangenheit gehört, bereits in der Tradition abgelagert wie viele andere Episoden der menschlichen Geschichte. Die Kirche lehrt uns, jedes Jahr am Ostersonntag und jeden Tag in der Feier der Eucharistie eine vergegenwärtigende Erinnerung an die Auferstehung zu begehen, während der sich auf die vollständigste Weise die Verheißung des auferstandenen Herrn verwirklicht: ‚Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt‘ (Mt 28,20)“.

Aus diesem Grund erklärte der Papst das österliche Geheimnis als Zentrum des Lebens des Christen: „Das österliche Geheimnis bildet den Drehpunkt des Lebens des Christen, um das alle anderen Ereignisse kreisen. Wir können so sagen, ohne irgendeinen Irenismus oder irgendeinen Sentimentalismus, dass jeden Tag Ostern ist“. Der Papst beschrieb die menschliche Erfahrung als Abfolge unterschiedlicher Situationen, die dennoch von einem gemeinsamen Verlangen getragen seien: „Wir machen Stunde für Stunde viele verschiedene Erfahrungen: Schmerz, Leid, Traurigkeit, verflochten mit Freude, Staunen, Ruhe. Doch durch jede Situation hindurch sehnt sich das menschliche Herz nach Erfüllung, nach einer grundlegenden Glückseligkeit“. Zur Deutung dieser inneren Bewegung verwies Leo XIV. auf Edith Stein (die heilige Theresia Benedicta Cruce) und ihr Werk „Endliches und ewiges Sein“. Dort erkläre die Philosophin: „Der Mensch sehnt sich immer danach, das Sein erneut geschenkt zu bekommen, um das zu schöpfen, was der Augenblick ihm gibt und ihm zugleich nimmt“.


Die Auferstehung Christi bezeichnete der Papst als die Nachricht, die der Geschichte einen neuen Horizont eröffnet: „Die Osterbotschaft ist die schönste Nachricht, die im Lauf der Geschichte erklungen ist, die den Sieg der Liebe über die Sünde und des Lebens über den Tod bezeugt und deshalb allein imstande ist, die Frage nach dem Sinn zu sättigen, die unseren Geist und unser Herz bewegt“. Er verwies auf den Widerspruch zwischen menschlichem Streben und der Wirklichkeit des Todes. Franz von Assisi fasste diesen Zustand zusammen: „Vor dem Tod kann kein lebender Mensch fliehen“ („nullu homo vivente po skampare“, vgl. Sonnengesang - Cantico di frate sole). Das Ereignis, das diesen Widerspruch durchbricht, verortete der Papst im Ostermorgen: „Alles verändert sich durch jenen Morgen, an dem die Frauen, die zum Grab kamen, um den Leib des Herrn zu salben, es leer vorfanden“. Die Frage der Sterndeuter „Wo ist der neugeborene König der Juden?“ (Mt 2,1–2) finde ihre endgültige Antwort in der Botschaft am Grab: „Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier“ (Mk 16,6). Von diesem Morgen an habe Christus einen bleibenden Namen: „Der Lebendige. ‚Ich bin der Erste und der Letzte 18 und der Lebendige. Ich war tot, doch siehe, ich lebe in alle Ewigkeit“ (Offb 1,17–18). In ihm könne der Mensch Orientierung finden: „In ihm haben wir die Sicherheit, immer den Leitstern zu finden, auf den wir unser Leben ausrichten können, das uns oft wie ein scheinbares Chaos erscheint“. Die Osterbotschaft bezeichnete der Papst als Antwort auf Leid, Schuld und Sterben. Sie wirke als Weg der Genesung: „Vor unserer verletzlichen Menschheit wird die Osterbotschaft zu Pflege und Heilung, sie nährt die Hoffnung angesichts der erschreckenden Herausforderungen, denen das Leben täglich begegnet“.

In der Perspektive der Auferstehung werde der Weg des Kreuzes neu gesehen: „Die ‚Via Crucis’, der Kreuzweg, wird zur ‚Via Lucis‘, zum Lichtweg. Wir brauchen es, nach dem Schmerz die Freude zu betrachten und alle Schritte, die der Auferstehung vorausgingen, erneut in diesem Licht zu durchschreiten“.

Der Papst fasste zusammen: „Ostern hebt das Kreuz nicht auf, sondern besiegt es im wunderbaren Duell, das die menschliche Geschichte verändert hat. Auch unsere Zeit, die von vielen Kreuzen geprägt ist, sehnt sich nach dem Anbruch der österlichen Hoffnung. Die Auferstehung Christi ist keine Idee, keine Theorie, sondern das Ereignis, das dem Glauben zugrunde liegt. Er, der Auferstandene, erinnert uns durch den Heiligen Geist daran, damit wir seine Zeugen seien, auch dort, wo die menschliche Geschichte kein Licht am Horizont erkennt. Die österliche Hoffnung enttäuscht nicht. Wirklich an Ostern glauben bedeutet im täglichen Weg, unser Leben zu verwandeln, um die Welt zu verwandeln mit der Kraft der christlichen Hoffnung“.

Leo XIV. stellte damit die Auferstehung als Grundform des christlichen Lebens dar: „Er, der Auferstandene, erinnert uns durch den Heiligen Geist immer wieder daran, damit wir auch dort seine Zeugen sein können, wo die menschliche Geschichte kein Licht am Horizont sieht. Die österliche Hoffnung enttäuscht nicht. Wirklich an Ostern glauben, indem wir unseren täglichen Weg gehen, bedeutet, unser Leben zu revolutionieren, verwandelt zu werden, um die Welt mit der sanften und mutigen Kraft der christlichen Hoffnung zu verwandeln“.

Die Gläubigen aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Liebe Brüder und Schwestern deutscher Sprache, das Licht der Auferstehung Christi leuchte euch in den schwierigen Situationen des Lebens. Ich wünsche euch stets die Erfahrung der lebendigen Gegenwart des Auferstandenen, der euch mit seiner Freude erfülle.

Foto (c) Vatican Media

 


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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer vor 2 Tagen 

Was mich bei unserem Heiligen Vater

hin und wieder ein wenig irritiert, ist eine gewisse Einseitigkeit in seiner Verkündigung. Hier zum Beispiel dreht sich alles um die Auferstehung. Sicher ist diese eines der wichtigsten Geheimnisse unseres Glaubens. Doch ohne das Kreuz wäre es nie zu einer Auferstehung gekommen. Im Religionsunterricht meiner Jugend wurde unsere Erlösung eindeutig (ev. ebenfalls zu einseitig?) Leiden und Tod unseres Herrn am Kreuz zugeordnet. Und einem dritten Aspekt wurde viel Aufmerksamkeit gewidmet, dem Gericht. Neben der Auferstehung zum ewigen Leben bei gibt, gibt es ja auch die Auferstehung zu Gericht. «Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht.» (Joh 5,28-39) Unsere Verkündigung sollte m.E. eigentlich immer katholisch, allumfassend sein.


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