Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  2. Bischof sein in Opferperspektive
  3. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  4. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  5. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  6. Katholische Bischöfe zeigen sich besorgt vor Abtreibungs-Abstimmungen des EU-Parlaments
  7. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  8. Mariologen-Vereinigung IMA kritisiert ‚Mater Populi Fidelis‘
  9. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  10. „Vermeintliche Förderung der Meinungsfreiheit durch Einschränkung der Meinungsfreiheit“
  11. Mansour: Terrorschlag in Australien ist „logische Konsequenz einer global entfesselten Hassdynamik“
  12. Sender RBB muss Ex-Direktorin mehr als 8.000 Euro monatlich Ruhegeld zahlen – bis an ihr Lebensende
  13. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  14. „Satt, aber nicht erfüllt – Kirche im Land der religiösen Indifferenz“
  15. Meinungsfreiheit in Gefahr

Noch lange nicht zu Ende

3. Februar 2005 in Aktuelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


In Rom endet heute die Weihnachtszeit. Johannes Paul II. bleibt. So wie die Tauben, die ihn am Sonntag gar nicht mehr verlassen wollten. Ein Bericht von Paul Badde / Die Welt.


Rom (www.kath.net / welt)Maria und Josef wollten „ihr Opfer darbringen, wie das Gesetz des Herrn es vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben“, hieß es am Mittwoch in allen katholischen Kirchen. Nach der Einlieferung des Papstes in die Gemelli-Klinik fühlten sich viele italienische Kollegen deshalb gleich an den Sonntag erinnert, als zwei junge Tauben Johannes Paul II. mittags beim Angelus-Gebet offensichtlich gar nicht mehr verlassen wollten und statt über den Petersplatz wieder zurück zu ihm in den Papstpalast flatterten. War das nicht ein Zeichen?

Lag ihr Rückflug vielleicht doch nicht nur an der klirrenden Kälte, die Rom so sehr im Griff hat, dass viele Römer und Römerinnen böse husten und krächzen. Waren die weißen Friedensvögel nicht Boten vom Ende des seit Jahren schwer kranken Mannes? Denn am Mittwoch ging das Evangelium nach den ersten Zeilen ja noch mit dem klassischen Sterbegesang der Kirche weiter, mit dem großen „Nunc Dimittis“, wo der greise Seher Simeon im Jerusalemer Tempel ruft: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel!“ War nun also nicht „der“ Tag gekommen?

Vom frühen Mittwochmorgen an bauten sich jedenfalls erste frierende Kamerateams aus aller Welt vor dem Petersdom auf; vor der Gemelli-Klinik sah es nicht anders aus. In der Klinik selbst hatte zu der Zeit der Papst jedoch schon wieder inzwischen mit Monsignore Stanislaus Dziwisz, seinem Privatsekretär, die Messe gefeiert – mit eben diesem Evangelium. Was er dazu sagte, wurde nicht überliefert. Das war anders über die Stunden davor.

Am Abend vorher wollte er nicht ins Krankenhaus, hieß es, auch als die Atembeschwerden nach dem Abendessen immer größer geworden waren. Einige Male hatte er „nein“ zu dem Vorschlag gesagt. Zu keiner Zeit war er selbst über sich beunruhigt. „Betet und bleibt ruhig“, habe er noch wiederholt, als kurz vor elf die Fenster der obersten Etage des Petersplatzes plötzlich wieder alarmierend hell aufleuchteten, wo mittlerweile sonst um diese Zeit die Lampen erlöschen. Ob nun eher die Ärzte oder die Prälaten um ihn herum der therapeutischen Wirkung der Gebete nicht so trauen wie er selbst, wird nicht zu erfahren sein.

„Der grippale Infekt, an dem der Heilige Vater seit drei Tagen leidet, hat sich an diesem Abend durch eine akute Luftröhrenentzündung und eine Kehlkopfverengung kompliziert“, hieß es nur knapp in einem ersten Kommuniqué, das der Vatikan noch in der Nacht heraus gegeben hatte. „Aus diesem Grund wurde eine Noteinlieferung in die Poliklinik Agostino Gemelli beschlossen. Sie erfolgte am 1. Februar um 22.50 Uhr.“

Der Heilige Vater sei in „sein“ Zimmer im zehnten Stock der Klinik aufgenommen worden (das seit dem auf ihn 1981 verübten Attentat dort für ihn reserviert ist) und nicht auf der Intensivstation, präzisierte Vatikansprecher Joaquín Navarro-Valls mit der professionellen Gelassenheit des studierten Mediziners. Zu keiner Zeit habe der Pontifex das Bewusstsein verloren.

Die medizinische Versorgung erfolge unter Leitung des renommierten Professors Proietti. In der Nacht habe der Papst schon wieder einige Stunden schlafen können. Am Morgen waren die Herz-, Lungen- und Stoffwechselwerte von Johannes Paul II. „im Normalbereich“, hieß es in einem zweiten Kommuniqué. Die Erklärung wurde gefolgt von einem anderen gut siebenmal so langen „Bollettino“ desselben Tages über fünf neue Ernennungen und Rücktritte von Bischöfen der Weltkirche. Business as usual.

Der Papst werde einige Tage in der Klinik bleiben und dann zurück in den Vatikan kommen, ließ der Sprecher noch wissen. Es gebe weder Grund zum Alarm, noch für Abänderungen seiner Vorhaben. Unter dem Fenster der Klinik sang ein Chor australischer Jugendlicher dem Papst ein Lied der Popgruppe „Oasis“. Präsident Ciampi übermittelte schon am Morgen dem Rekonvaleszenten am Telefon die Genesungswünsche der Italiener. Indessen glitzert und leuchtet der Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz wie nie zuvor in der eiskalten Wintersonne. Morgen wird er umgelegt, und die große Krippe endlich eingepackt. Die Weihnachtszeit ist heute in Rom zu Ende; der Papst noch lange nicht.

Foto: (c) Agenzia SIR



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Papst

  1. Leo XIV. in den Vatikanischen Grotten: Er betet auch an den Gräbern von Pius XII. und Benedikt XVI.
  2. Bemerkenswerte Rede von Papst Leo über Kardinal Merry del Val, Mitarbeiter von Leo XIII. und Pius X.
  3. Leo XIV. Brückenbauer für die Kirche - Die Biographie - Leseprobe 4
  4. Leo XIV. Brückenbauer für die Kirche - Die Biographie - Leseprobe 3
  5. Leo XIV. Brückenbauer für die Kirche - Die Biographie - Leseprobe 2
  6. Leo XIV., Brückenbauer für die Kirche - Die Biographie
  7. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  8. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  9. Theologe Kwasniewski: Papst kann Bischof nicht willkürlich abberufen
  10. Papstlose Residenz: Castel Gandolfo hat sich verändert






Top-15

meist-gelesen

  1. "Ich bin die immerwährende Heilige Jungfrau Maria!"
  2. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  3. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  4. Bischof sein in Opferperspektive
  5. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  6. Kard. Müller: „Deutsche Diözesen sind Teil der Weltkirche und nur insofern katholisch, als sie…“
  7. O Adonai, et Dux domus Israel
  8. Die erste Guadalupe-Predigt von Papst Leo ermöglicht einen Blick in sein Herz
  9. Will Papst Leo XIV. am II. Vatikanum festhalten?
  10. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2025
  11. Bund Katholischer Unternehmer gegen Totalblockade der AfD
  12. Zeitung: Papst will mit Kardinälen über Streitfragen sprechen
  13. These: "Jesus hat keinen Platz im krassen Neuheidentum Deutschlands!"
  14. Die Jugend von heute, die neue Generation Alpha, „sucht Sinn, Rituale und Spiritualität“
  15. Als das Rosenkranzgebet einen Mord verhinderte

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz