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| Der Advent ist das Zugehen auf den, der kommt, der Anfang und Ende ist30. November 2009 in Interview, 2 Lesermeinungen Interview mit Andreas Schätzle aus den Amici-News Dezember 2009 über den Advent und die Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn Linz (kath.net/Amici di Dio) Andreas Schätzle: Der Advent ist das Zugehen auf den, der kommt, der Anfang und Ende ist: Jesus Christus im Geheimnis der Inkarnation, der Menschwerdung. Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau... (Gal 4,4) Die jüdisch-christliche Mystik ist davon überzeugt, dass im Anfang in gewisser Weise schon alles vorhanden ist. So ist der Advent wie eine Türe vom Kirchenjahr geöffnet, um etwas Neues zu beginnen. Der Advent erinnert uns daran, wozu wir berufen sind: Leben in Fülle! (Joh 10,10) oder anders gesagt: Machs wie Gott: Werde Mensch! AdD.: Was bedeutet Ihnen der Advent? Andreas Schätzle: Mit einem Lied gesagt, auf das ich mich jedes Jahr freue: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit! Macht hoch die Tür! - nach wie vor erfreut der Adventkalender in all seinen Variationen und mit seinen vielen Türen Jung und Alt: Jeden Tag eine Überraschung, etwas Neues, Vertiefendes, ein Abenteuer. Das englische Wort adventure, Abenteuer, hat ja die gleiche Wortwurzel wie der Advent. Da trägt der Adventkalender schon eine tiefe Symbolik. Eine Türe wird geöffnet. Gott kommt und ist gekommen und weil der Advent keine Einbahnstraße ist: ich kann ihm entgegengehen. Wichtig: Gehen muss ich selber! Mir sind neue Möglichkeiten eröffnet. Es ist Zeit, sie zu verwirklichen! AdD.: Sollen oder dürfen Katholiken im Advent auf einen Christkindlmarkt gehen? Andreas Schätzle: Why not? Ich bin da zwar selten und wenn nur zufällig unterwegs, aber ich erinnere mich an sehr schöne Kinderstunden in vorweihnachtlicher Atmosphäre. Und oft ist es ein wichtiger sozialer Treffpunkt. Wichtiger noch finde ich die Feiern in der Familie, wenn man sich mit Liedern, Erzählungen und Gebet um den Adventkranz versammelt. Mir persönlich bedeutet die Vorweihnachtsfeier mit unseren Mitarbeitern in Radio Maria sehr viel, bei der wir einfach einander und miteinander die Dankbarkeit für den gemeinsamen Weg des vergangenen Jahres zum Ausdruck bringen. Auch das öffnet den Weg in eine gute Zukunft. AdD.: Soll man im Advent auch fasten? Andreas Schätzle: Da kommt ein anderer Aspekt dieser Zeit auf Weihnachten hin zum Tragen: die Sehnsucht. Das Fasten, in welcher Form auch immer, macht Herz, Leib und Ohren sensibler. Der Verzicht macht uns im geistlichen Sinne ärmer, hungriger. Wir sehen lauter arme, d.h. erwartungsvolle, empfängliche Menschen auf dem Weg: Zacharias und Elisabeth, die als unfruchtbar gilt, Johannes der Täufer, der sich in der Wüste auf die Ankunft des Messias und seinen Auftrag vorbereitete, Maria und Joseph auf der Suche nach Herberge, die Hirten, die per se die Armen der damaligen Zeit darstellen, die Weisen, abhängig von einem Stern und den Ratschlägen eines durchtriebenen Königs. Das sind die Menschen des Advents. Die Sehnsucht ist jenes stille Licht, das uns einer unsichtbaren inneren Landkarte folgen lässt. Ohne Sehnsucht laufen wir in die Irre, verzagen wir, sterben wir. Die Sehnsucht lässt uns das Größere erwarten und schenkt uns neue Ausblicke. Im Management, aber auch in der Bibel nennt man das Vision. Die liturgischen Texte des Advents, besonders die alttestamentlichen Lesungen des Jesajabuches weisen alle in diese Richtung. Und mitten auf dem Weg passiert das Neue: aus der Sehnsuchtssprache der Propheten fließen die Kindheitserzählungen des Lukasevangeliums. Vielleicht das stärkste Sehnsuchtszeichen des Advents ist das Anzünden der Lichter nach und nach am Adventkranz, bei den Roratemessen, in den Laternen zur Mette hin. Lead kindly light führ liebes Licht! (J.H. Kard. Newman) AdD.: Wie kann konkret die Umkehr im Advent aussehen? Andreas Schätzle: Da sagt uns die Schrift: Richtet euch auf und erhebt euer Haupt, denn eure Erlösung ist nahe! (Lk 21,28) Der Erlöser ist da, die Gnade wirkt, befähigt, schenkt Neuaufbruch. Das könnte in diesem Advent bedeuten: Richte dich auf aus deinem Selbstmitleid, deiner Ich-Frömmigkeit, deinen Selbstvorwürfen und Schuldzuweisungen. Schau dich um! Entdecke die Möglichkeiten, die dir gegeben sind, damit du sie verwirklichst, Deine Talente, Fähigkeiten, die Schritte der Versöhnung. Entdecke und lebe dein Potential! Sprich mit Menschen, die dir dabei helfen können, und mit Menschen, die deine Hilfe brauchen. Bitte den Hl. Geist, dich darin zu erleuchten und zu leiten! Nütze die Sakramente, schätze die Gemeinschaft, ermutige deinen Nächsten!
Führ liebes Licht, im Ring der Dunkelheit führ du mich an. Die Nacht ist tief, noch ist die Heimat weit, führ du mich an! Behüte du den Fuß: der fernen Bilder Zug begehr' ich nicht zu sehn: ein Schritt ist mir genug. Ich war nicht immer so, hab' nicht gewusst zu bitten: du führ an! Den Weg zu schaun, zu wählen war mir Lust doch nun: führ du mich an! Den grellen Tag hab ich geliebt und manches Jahr regierte Stolz mein Herz, trotz Furcht: vergiss, was war! So lang gesegnet hat mich deine Macht, gewiss führst du mich weiter an, durch Moor und Sumpf, durch Fels und Sturzbach, bis die Nacht verrann und morgendlich der Engel Lächeln glänzt am Tor, die ich seit je geliebt, und unterwegs verlor.
Terminhinweise: 5. Dezember: Einkehrtag mit "Amici di Dio", Legionäre Christi und Regnum Christi im Stift Wilhering - Mit P. George Elsbett - Betreuungsprogramm auch für Kinder und Jugendliche (!) - Ab 9.30 7./8. Dezember Ostern 2010 in Medjugorje mit "Amici di Dio" - Infos amici[@]kath.net Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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