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Askese gehört zum christlichen Leben

20. August 2010 in Spirituelles, 8 Lesermeinungen
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Welchen Sinn haben Bußübungen? Fasten, nächtliches Wachen, Verzichten? Dazu Gedanken aus zwei Interviews von Vision 2000: Sich von Bindungen befreien, um mehr lieben zu lernen.


Wien (kath.net/ Vision 2000) Was ist Askese?

P. Antoine d’Augustin: Zunächst einmal möchte ich in Erinnerung rufen, daß die erste und wichtigste asketische Übung darin besteht, den Willen des Herrn zu erfüllen! Also seine Standespflichten zu erfüllen: normal zu beten, den Nächsten zu lieben, von seinem Glauben Zeugnis abzulegen, seine Verantwortung in der Welt wahrzunehmen…

Danach kann es vorkommen, daß der Heilige Geist im Herzen des Menschen etwas Besonderes erweckt. Einen Anruf zu noch größerer Hingabe in einer besonderen Form… Allerdings sollte man sich nicht, weil uns eine besondere Form abstößt, davon abhalten lassen, den Wert der Askese wieder zu entdecken.

Welchen Sinn hat sie?

P. Antoine d’Augustin: Wir haben alle Bindungen, die uns daran hindern, Gott und den Nächsten zu lieben. Askese, das heißt, vom Heiligen Geist geleitet auf manche Dinge zu verzichten, um sich von den Bindungen freizumachen. So kann man etwa – Johannes Paul II. hat dies vorgeschlagen – auf Fernsehen oder Internet verzichten, vor allem, wenn uns das vom Familien- oder Gebetsleben abhält. Askese gehört einfach zu jedem christlichen Leben!


Allerdings muß sie angepaßt und den Gaben des Heiligen Geistes entsprechend geübt werden. Daher würde es beispielsweise auch nicht viel Sinn machen, systematisch von allen Christen zu verlangen, jede Woche zu fasten und am Boden zu schlafen. Jede aktive Reinigungshandlung soll der Unterscheidung durch einen anderen unterworfen werden. Das kann der Ehepartner sein – wenn beide ein christliches Leben führen – oder selbstverständlich ein Priester. Die große Gefahr bei der Askese ist, daß sie zur Quelle des Stolzes wird.

P. Antoine d’Augustin ist Mitglied von „Notre Dame de Vie“, Religionsprofessor und geistlicher Begleiter der Schulen des Gebets in Paris

Verlangt der heilige Paulus nicht, daß man am eigenen Leib vollende, was am Leiden Christi noch fehlt?

Benedicte Mathonat: Sich am Leiden Christi zu beteiligen, bedeutet nicht, sich freiwillig physisches Leiden zuzufügen. Vielmehr geht es darum, jene Leiden, die das Leben uns beschert, anzunehmen und zu ertragen. Die moralischen und christlichen Tugenden zu üben, macht nur Sinn und es verändert uns nur, weil es sich um eine Entscheidung tief im Inneren handelt.

Es geht nicht darum, nach außen hin Außergewöhnliches zu tun. Selbst wenn von manchen Mystikern ein engerer und sich stärker „physisch“ äußernde Teilnahme am Leiden Christi verlangt wird, erinnert uns doch der Psalmist: „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer.“(…)

Dennoch hat Christus gelitten. Will aber der Christ Ihm nacheifern, muß er da nicht leiden?

Mathonat: Christus hat aber nicht das Leiden gesucht. Er hat alle Konsequenzen Seiner Mission, uns zu retten, auf sich genommen, also die Liebe auch in den äußersten Folgen der Sünde, des Leidens und des Todes, zu leben. Insofern das Leiden eine reinigende Wirkung hat, bestand die Kirche immer darauf zu betonen, daß nicht das Leiden, sondern die Liebe rettet. (…)

Hat Christus nicht gesagt: „Wenn dich dein rechtes Auge zur Sünde verführt, dann reiß es aus…“?

Mathonat: Die Kirche hat diesen Befehl nie wörtlich interpretiert – sonst wären wir alle blind –, sondern als kompromißlose Ablehnung all dessen, was zur Sünde verleitet. Für den Christen ist die Entsagung Zeichen der Liebe, die Fleisch annimmt. Man vermag nicht zu lieben, ohne das zu verlassen, was uns an uns selbst bindet: unseren Komfort, unsere Bequemlichkeit, unsere Zeit, gewisse egoistische Gewohnheiten…

Das ist mit gewissen, eher leidvollen Einschränkungen unserer Empfindsamkeit, manchmal unserer körperlichen Bedürfnisse verbunden. Ein Christ, der sich entwickeln will, wird nicht ohne Bußübungen auskommen. Aber jeder Verzicht hat nur insofern Sinn, als er dazu dient Gott und den Nächsten mehr zu lieben.

Benedicte Mathonat ist Professor für Psychologie an der „Faculté libre de philosophie comparée“ in Paris.


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