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Schock nach Mord am einzigen christlichen Minister in Pakistan

2. März 2011 in Weltkirche, 9 Lesermeinungen
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Der 42-jährige Shahbaz Bhatti war erst vor kurzem als Minister für religiöse Minderheiten bestätigt worden


Islamabad (kath.net/Fidesdienst) Trauer und Entsetzen herrschen unter den Christen in Pakistan: der Katholik und Minister für religiöse Minderheiten der Zentralregierung in Islamabad, Shahbaz Bhatti, wurde heute Morgen in Islamabad ermordet. Wie einheimische Beobachter dem Fidesdienst berichten, hatte der Minister kurz zuvor seine Wohnung verlassen, um in sein Büro zu fahren. Er war mit seiner Nichte und seinem Fahrer ohne Personenschutz im Auto unterwegs. Aus einem Kleinwagen der Marke Suzuki, das sich dem Wagen des Ministers näherte, wurde auf den Fahrer geschossen, um das Fahrzeug zum Halten dazu bringen. Eine Gruppe bewaffneter Männer mit maskierten Gesichtern zogen den Minister aus dem Auto und schossen zwei Minuten lang mit einer Maschinenpistole auf ihn. Daraufhin ergriff das Mordkommando die Flucht.

Der Fahrer fuhr den schwer verletzten Minister ins Krankenhaus, wo Bhatti bei seiner Ankunft jedoch bereits tot war. Bisher bekannte sich keine offizielle Gruppe zu dem At tentat, doch erste Ermittlungen lassen vermuten, dass es sich bei den Tätern um Killer handelt, die im Auftrag der Taliban handelten. Am Tatort wurden Flugblätter mit der Aufschrift „Tehrik-i-Taliban-Punjab“ hinterlassen.


Beobachter vor Ort fragen sich nun, weshalb der Minister, der bereits in der Vergangenheit von terroristischen Gruppen, darunter „Laskar e-toiba“ erhalten hatte, ohne Leibwache unterwegs war. Pakistanische Priester und Ordensschwestern bezeichnen den Minister bereist als „einen Märtyrer“, einen Menschen, „der sein Leben für den Schutz der Rechte religiöser Minderheiten, insbesondere der Christen, geopfert hat.“

In einem Kommentar betonte der Sekretär der bischöflichen Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“, Peter Jacob, ein persönlicher Freund von Bhatti, gegenüber dem Fidesdienst kurz nach Bekanntwerden der Nachricht: „Wir stehen unter Schock und es herrscht Panik: die pakistanischen Katholiken und alle Christen des Landes sind entsetzt über diesen wiederholten Mord. Wir sind wie benommen und fühlen uns wehrlos. Dieser Mord zeigt, dass das Land den Terroristen ausgeliefert ist, wenn es diesen sogar gelingt derart hochrangige Persönlichkeiten zu töten. Wir fühlen uns angreifbar: dies gilt vor allem für alle, die sich für Menschenrechte und die Rechte der religiösen Minderheiten einsetzen. Wir verurteilen diese barbarische Geste mit Nachdruck. Doch wir brauchen nun eine Zeit der Trauer und danach werden wir überlegen, was wir als Christen tun können“.

Der 42jährige Bhatti war erst vor kurzem als Minister für Religiöse Minderheiten im Rahmen einer Regierungsumbildung im Amt bestätigt worden. Er hatte dieses Amt seit 2008 inne. Er stammte ursprünglich aus dem Dorf Khushpur in der Nähe von Faisalabad in Punjab, das auch als „der Vatikan Pakistans“ bezeichnet wird und von Dominikaner Missionaren gegründet wurde. Viele pakistanische Priester und Ordensleute kommen aus diesem Dorf.

Im Rahmen seines Engagements für Menschenrechte und Religiöse Minderheiten hatte Bhatti die „All Pakistan Minorities Alliance“ und die „Christian Liberation Front“ gegründet. Er war ein Vorreiter im Engagement für eine Revision des Blasphemieparagraphen, was ihn schließlich das Leben gekostet hat. In den vergangenen Tagen hatte er in einem vertraulichen Gespräch mit dem Fidesdienst betont, dass die auf Initiativen von Staatspräsident Ali Zardari gegründete und von Bhatti geleitete „Kommission für die Revision des Blasphemiegesetzes“ ihre Tätigkeit noch nicht aufgegeben hatte und sich weiterhin fern von den Scheinwerfern für das Anliegen einsetzte. In den vergangenen Wochen und Monaten hatte er immer wieder betont, dass es für ihn nachdem er sich sein ganzes Leben für diese Sache eingesetzt hatte „kein Zurück mehr gab“. In einem seiner letzten Interviews mit dem Fidesdienst hatte er sein Engagement als „Zeugnis des Glaubens an Christus“ bezeichnet.


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Lesermeinungen

 Hadrianus Antonius 3. März 2011 
 

In paradisum

In paradisum deducant te angeli: in tuo adventu suscipiant te martyres, et perducant te in civitatem sanctam Ierusalem.


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 rosengarten1997 3. März 2011 

Es steht zu befürchten...

dass dies nicht das letzte feige Attentat auf Christen in diesem Land war. Bitte betet Brüder und Schwestern für Bischof Andrew Francis, den Bischof der Diözese Multan, dass er von den Schergen der Taliban beschützt werden möge.


1
 
 Ja Ja-Nein Nein 3. März 2011 
 

Infos

Heute aber in allen Zeitungen; kath.net war halt etwas schneller noch.


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 C.S.Lewis 3. März 2011 


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 Cosinus 3. März 2011 
 

Das sind die Heiligen unserer Zeit!


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 Chris2 3. März 2011 
 

Unsere Politiker, Medien und manche Bischöfe

schaffen es, sich monatelang fast nur noch um deutsch(geworden)e Staatsbürger, die unter Terrorverdacht stehen, zu kümmern. Fallen diese dann mit dem Messer über einen Bürgermeister her oder kommt heraus, daß sie mit Bin Laden beim Kaffeekränzchen plauderten, verschwinden sie klammheimlich aus den Schlagzeilen. Übrigens genauso wie die ach so fundamentalistischen christlichen \"Missionare\" (selbst das wird im übrigen einfach unterstellt, sie arbeiteten ja in einem Krankenhaus), die im Jemen ermordet wurden und deren Kinder verschleppt worden waren. Aber das waren ja auch nur \"böse christliche Fundis, die ja selbst schuld sind\". Vielleicht laufen ähnliche Mechanismen ja auch im Zusammenhang mit dem grausamen Mord an Shahbaz Bhatti ab. Messen die eingangs genannten Herrschaften also mit zweierlei Maß? In einem Land, in dem die veröffentlichte Meinung nicht einmal einen Begriff für inländerfeindliche Straftaten kennt, würde mich das jedenfalls nicht wundern...


0
 
 confrater-stefan 2. März 2011 
 

\"Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche\". Tertullian, Apologeticus, Kap. 50 (geschrieben 197 nach Chr.)
Man wird des Opfers unseres Bruders gedenken wenn dereinst sein ganzes Land bekehrt worden ist und den Namen Jesu preisen wird.


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 Ja Ja-Nein Nein 2. März 2011 
 

Tageszeitungen

In der Tageszeitung habe ich KEINE Notiz von diesem Geschehen gefunden. Falls ich dies nicht übersehen habe, könnte vielleicht Kath.net die entsprechenden Zeitungen darauf hinweisen?


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 Bene16 2. März 2011 
 

Verrückt!

Während die Einen für Christus ihr Leben einsetzen, leisten sich bei uns etliche Verantwortliche innerkirchliche Grabenkämpfe. Dabei geht es nicht mehr um Hingabe und Verzicht, sondern um vermeintliche Rechte und den Versuch, eine opferfreie Jüngerschaft durchzuboxen (...und leider bin ich selber auch nicht besser – kyrie eleison).

Herr, gib Shahbaz Bhatti die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihm!


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