Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  2. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  3. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  4. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  5. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  6. SPD definiert Familie ohne ‚Vater‘, ‚Mutter‘ und ‚Kinder‘
  7. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  8. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  9. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  10. Zerstörte Linzer "Marienstatue" - Zwei Verdächtige entlastet
  11. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  12. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  13. Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet
  14. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
  15. Enthauptet! - Papst Franziskus erklärt 16 französische Ordensfrauen zu Heiligen

Vorarlberg: Provikar Carl Lampert seliggesprochen

13. November 2011 in Österreich, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Angelo Kardinal Amato verlas Seligsprechungsdekret - Bischof Scheuer: "Lampert lässt sich nicht bewundern, ohne zugleich Frage an das eigene Leben zu richten".


Feldkirch (www.kath.net/ KAP)
Das Wirken und Leben des von den Nazis ermordeten Provikars Carl Lampert (1894-1944) hat der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer Sonntagnachmittag bei der Seligsprechung Lamperts in Dornbirn betont. Lampert sei für die Rechte der Kirche eingetreten "in einer Zeit, in der das Recht gebeugt wurde" und in der "Menschenrechte durch das Recht des Stärkeren" ersetztet wurden. "Und er ist selbst Oper des Unrechts, der Tyrannei und der Willkür geworden", sagte der Bischof. "Er ist wegen seines Eintretens für Recht und Gerechtigkeit Willen verfolgt und hingerichtet worden."

Das Seligsprechungsdekret verlas der Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Angelo Kardinal Amato, in der Pfarrkirche Dornbirn-St. Martin. Hier hatte Lampert zwölf Jahre lang als Kaplan gewirkt.

Die Seligsprechung Lamperts sei "Krisis, Gericht für gegenwärtige Lebens- und Glaubensstile", betonte Bischof Scheuer in seiner Predigt. "Carl Lampert lässt sich nicht einfach bewundern, ohne zugleich die Frage an das eigene Leben zu richten: Und was ist mit dir? Wie hälst du es mit den Opfern? Wie ernsthaft stellt sich die Frage, ob es in deinem Leben etwas gibt, das groß genug ist, um dafür zu sterben?"

Lampert sei ein "von Jesus Angesprochener und Angeschauter". Dies sei "Quelle seiner Kraft des Widerstands", Basis für sein Durchhalten in der Folter und "für seine Treue in Leiden und Tod" gewesen, so der Innsbrucker Bischof. Er zitierte auch aus Briefen und Vernehmungsprotokollen Lamperts. So habe der Provikar bei seiner Verhandlung auf die Frage, ob er das Evangelium oder Hitlers Buch "Mein Kampf" höher schätze, geantwortet: "Das Evangelium ist das Wort Gottes und verkündet die Liebe. Das Buch des Herrn Hitler ist das Werk eines Menschen und predigt nur Hass."


Die Seligsprechung Lamperts sei "nur unter den Vorzeichen des Verzeihens, der Versöhnung, Entgiftung und Entfeindung recht zu verstehen". Mit der Seligsprechung drücke die Kirche ihre Glaubensüberzeugung aus, dass "die Armen nicht in alle Ewigkeit arm, die Vergessenen nicht für immer vergessen, die Toten nicht in alle Ewigkeit tot" seien.

In Seligpreisungen gebe Jesus Hoffnung: "Insofern sind die Seligpreisungen eine 'Magna charta' gegen die Resignation und gegen die Hoffnungslosigkeit", betonte Scheuer. Gegen den Tod bezeugten Seligpreisungen Gott als "den schöpferischen Ursprung des Lebens" und setzten die Hoffnung frei, "dass uns am Ende nicht das Nichts erwartet, sondern die schöpferische Liebe dessen, der uns erschaffen hat".

Schweigeminute als Auftakt

Rund 2.000 Teilnehmer waren zur Seligsprechung nach Dornbirn gekommen. Darunter waren auch mehr als 31 Bischöfe oder bischöfliche Vertreter aus dem In- und Ausland erwartet worden. Die Menschen wurden im Gotteshaus sowie einem Zelt vor der Kirche untergebracht. Per Videoübertragung konnte die Messe auch in der Franziskanerkirche mitgefeiert werden. Der Gottesdienst wurde auch live in "ORF III" übertragen.

Den Auftakt zur Seligsprechungsmesse bildete eine Schweigeminute, die zur Hinrichtungsstunde Carl Lamperts am 13. November 1944 um 16 Uhr eingelegt worden war. Danach läuteten alle Kirchenglocken in ganz Vorarlberg und an Lamperts Todesort im deutschen Halle an der Saale.

Die eigentliche Seligsprechung erfolgte zu Beginn der Messfeier. Nachdem der Feldkircher Diözesanbischof Elmar Fischer formell die Seligsprechung Lamperts erbeten hatte, verlas der päpstliche Gesandte Kardinal Amato das Seligsprechungsdekret.

Ranghöchster von Nazis ermordeter Priester

Carl Lampert ist der ranghöchste Priester Österreichs, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde. 1894 in Vorarlberg geboren, war der Provikar ab 1939 als Stellvertreter von Bischof Paulus Rusch für die kirchliche Verwaltung des Tiroler Teils der damaligen Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch verantwortlich. Lampert trat mutig gegen das NS-Regime auf. 1941 wurde Lampert "gauverwiesen" und nach Stettin verbannt, wo ihn ein Gestapo-Spitzel in eine angebliche Spionage-Affäre verwickelte. Am 13. November 1944 wurde der Provikar in Halle an der Saale enthauptet.

Das Seligsprechungsverfahren für Carl Lampert war 1998 eingeleitet worden. Ende Juni 2011 erkannte Papst Benedikt XVI. das Martyrium Lamperts an. Der zukünftige kirchliche Gedenktag für den Seligen ist der 13. November.

Zur Seligsprechung waren Gruppen mit Gläubigen aus allen Diözesen gekommen, in denen Carl Lampert gewirkt und als Gefangener gelitten hatte. Erwartet worden waren z. B. auch der polnische Erzbischof Andrzej Dziega von Stettin und der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich.

Neben den Bischöfen Fischer und Scheuer waren auch die Bischöfe Alois Kothgasser (Salzburg), Egon Kapellari (Graz), Klaus Küng (St. Pölten), Franz Scharl (Wien) und Andreas Laun (Salzburg) angekündigt. Ebenso waren der Apostolische Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, sowie die Altbischöfe Georg Eder (Salzburg) und Maximilian Aichern (Linz) in Dornbirn erwartet worden.

Copyright 2011 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Josephus 14. November 2011 
 

hallo bratfisch

Wie meinst Du das: \"Gott schütze den neuen Seligen Carl Lampert\"? So einen Wunsch habe ich in dieser Form noch nie gehört!


1
 
 bratfisch 13. November 2011 
 

Gott schütze den neuen Seligen Carl Lampert. Er war ein mutiger Glaubenszeuge, der gegen einen fanatischen größenwahnsinnigen Gauleiter (klösterfreies Tirol!!) und ein menschenfeindliches Regime gekämpft hat.

Sehr berührend fand ich die Predigt von Herrn Bischof Scheuer.


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Heilige

  1. Die heilige Maria Magdalena - Prophetin der eucharistischen Liebe
  2. Hl. Rita von Cascia - Helferin in größter Not
  3. Josef von Nazareth - Der Mann in der zweiten Reihe - Leseprobe 2
  4. Josef von Nazareth - Der Mann in der zweiten Reihe - Leseprobe 1
  5. Der selige Miguel Pro – ein Fürsprecher für die Verfolgten
  6. Angebote von „Kirche in Not“ zum Josefsjahr
  7. Mit Glaubenszeugen durch das Jahr
  8. Zwei heldenhafte Frauen: Anna Schäffer und Gianna Beretta Molla
  9. Neu: Jahresheiligen-Ziehen von „Kirche in Not“
  10. Algerien: In den Fußstapfen von Charles de Foucauld







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  4. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  5. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  6. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  7. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  8. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  9. O Adonai, et Dux domus Israel
  10. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  11. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  12. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  13. Weihnachtswunder‘: US-Pilger aus syrischem Gefängnis befreit
  14. O radix Jesse
  15. O clavis David

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz