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Auf den Spuren der Weisen aus dem Morgenland

6. Jänner 2012 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Warum sie den Heiland suchten – Marco Polo will ihr Grab gefunden haben - Von Michael Hesemann


Linz-Rom (kath.net)
Als der siebzehnjährige venezianische Kaufmannssohn Marco Polo im Jahre 1271 zum zweiten Mal in Begleitung seines Vaters Niccolo und seines Onkels Maffeo in den Fernen Osten aufbrach, um dem Großkhan eine Botschaft von Papst Gregor X. zu überbringen, führte sein Weg durch das Innere Asiens, vorbei an den Wiegen der Zivilisation. Erst 24 Jahre später kehrte er nach Venedig zurück, mit kostbaren Edelsteinen, die in seine Gewänder eingenäht waren und phantastischen Geschichten aus fernen Ländern, die schon damals niemand so richtig glaubte.

Im Seekrieg gegen Genua geriet er in Gefangenschaft und teilte die Zelle mit Rustichello da Pisa, dem Verfasser populärer Ritterromane. Mit ihm zusammen schrieb er Das Buch von den Wundern der Welt, das zu den meistgelesenen Werken seiner Zeit wurde. Noch auf seinem Sterbebett beschwor der Venezianer, dem man schon damals vorwarf, aus anderen Quellen kopiert zu haben: „Ich habe nicht die Hälfte dessen erzählt, was ich gesehen habe.“

Die faszinierendste seiner Reisegeschichten spielt in Persien, wo er, nach einem Besuch auf dem farbenfrohen Bazar von Täbris, ein echtes Geheimnis erfuhr: „Aus der persischen Stadt Sava stammen die drei Weisen, die Jesus Christus angebetet haben. Sie sind hier in drei schönen Gräbern beigesetzt. Die drei Grabmäler stehen in einem kubischen Gebäude mit einem Kuppeldach eins neben dem andern. Kopfhaar und Bart, sogar die Körper der Toten, sind noch erhalten. Wir kennen die drei Namen: Balthasar, Kaspar und Melchior.“

Offensichtlich besuchte er die Gräber, konnte aber von der muslimischen Bevölkerung nichts Näheres über die Identität der drei Sterndeuter erfahren. Erst als er nach drei Tagesreisen „die befestigte Ortschaft Cala Ataperistan“ erreichte, wurden seine Fragen beantwortet:
„In dieser Stadt wird erzählt, es seien einmal drei Könige aus der Gegend ausgezogen, um einen eben geborenen Propheten anzubeten.

Drei Gaben hätten sie mitgenommen, und zwar Gold, Weihrauch und Myrrhe. Sie sagten sich nämlich: ‚Wenn der Prophet nach dem Golde greift, ist er ein weltlicher König. Wenn er den Weihrauch annimmt, ist er ein Gott. Wenn er die Myrrhe ergreift, ist er ein Arzt und Heiler.‘“

Dann kamen sie zu dem „gerade dreizehn Tage alten Kind“, beteten es an, reichten ihm die Gaben. Es nahm sie alle drei und überreichte ihnen zum Dank ein verschlossenes Kästchen. Danach machten sie sich auf den Heimweg: „Nachdem sie schon etliche Tage geritten waren, konnten sie ihre Neugier nicht mehr bezähmen und öffneten das Kästchen. Ein Stein lag darin. Das kam ihnen seltsam vor, sie wussten nicht, was das bedeutete. Das Kind hatte ihnen ein Sinnbild ihres neuen Glaubens gegeben, der so fest wie Stein werden möge. Denn damals, als die Könige gesehen hatten, wie das Kind ihre Geschenke empfing, da hatten sie gesagt: ‚Es ist ein Gott, ein Erdenkönig und ein Arzt und Heiler‘. Das Kind erkannte sogleich ihren Glauben und darum überreichte es ihnen den Stein als ein Zeichen für Festigkeit und Standhaftigkeit.“

Die drei Weisen begriffen jedenfalls nicht, was es mit dem Stein auf sich hatte. Als sie an einen Brunnen kamen, holten sie ihn aus dem Kästchen und warfen ihn ins Wasser. In diesem Augenblick stürzte ein helles Feuer vom Himmel in die Brunnentiefe. Die Drei erstarrten vor Ehrfurcht – und nahmen etwas von dem Feuer, das sie später in ihren Tempel trugen und fortan immer brennen ließen. Daher hieß der Ort auch, aus dem Persischen übersetzt, „Stadt der Feueranbeter“.

Eine seltsame Geschichte von eigenartigem Zauber ist es, die Marco Polo aus dem heutigen Saweh im Nordiran, dem antiken Medien südlich des Kaspischen Meeres, mitbrachte. Gewiss eine schöne Legende, um die man nicht allzu viel geben sollte, hätte sie nicht einen wahren Kern. Das jedenfalls fand der kanadische Journalist und Autor Paul William Roberts heraus, als er auf den Spuren Marco Polos in den Iran reiste. Sein ebenso witziges wie abenteuerliches Reisebuch Journey of the Magi beschreibt diese Suche.

Schließlich führte man ihn zu einer alten Moschee, die sich über den Resten eines Feuertempels der Zarathustra-Anhänger erhob. Doch neben einem antiken Feueraltar fand er auch christliche Spuren: Polierte Kalksteinplatten, die mit einem Christogramm verziert waren, dem Chi-Rho, das vor allem im 4. Jahrhundert das Erkennungszeichen der Jesus-Anhänger war. Durch unterirdische Gewölbe und Kammern führte man ihn in einen großen, fensterlosen Raum, verhängt mit grünen und roten Stoffen, ausgelegt mit billigen Teppichen.


Hierher, so erfuhr er, würden einheimische Frauen oft zum Beten kommen. Überall sah er Symbole dreier Religionen: Des Christentums, des Islam und des Zoroastrismus. Gut möglich, dass der Schrein, der heute als Moschee dient, zweitausend Jahre alt war. Und dann fand Roberts, wonach er gesucht hatte: Draußen, vor der Moschee, auf einem angrenzenden Grundstück, das auf den ersten Blick wie eine Müllhalde erschien, gleich neben den Außenmauern des antiken Feuertempels, stand ein würfelförmiges Haus, keine sieben Meter breit und hoch, überdacht von einer Kuppel. Zwei Eingänge müssen einmal hineingeführt haben, einer an der Nordwand, der andere im Osten. Jetzt führte nur noch eine 1,20 Meter hohe Holztür in das Innere des Würfels. „Tomb“, „Grab“, rief sein Führer Roberts zu und entriegelte die Tür. Der Kanadier betrat den quadratischen Raum und sah zwei Steinsarkophage, beide dicht nebeneinander in Ost-West-Richtung aufgestellt, also nicht nach Mekka hin. In einer Nische muss einst eine Statue gestanden haben. Der Platz reichte gut für einen dritten Sarkophag, der Boden war offensichtlich erneuert worden, und so weiß niemand, ob Marco Polo den dritten „König“ bloß erfunden hatte oder es ursprünglich ein Dreiergrab war . Noch weniger ist sicher, wer einst in den heute leeren Sarkophagen bestattet wurde und ob der Venezianer je die Leichen sah oder sich nur auf lokale Legenden berief. Doch so viel hatte Roberts herausgefunden: Sein Bericht hatte einen wahren Kern. Auch Cala Ataperistan war keine Phantasie, sondern nur eine Transkription des Persischen Qal’ah-i Atasparastan.

Ein lokaler Historiker, Dr. Morteza Zokaii, führte den Kanadier an die Ausläufer des Zagros-Gebirges, westlich von Savah. Dort lag sie, eine ausgedehnte antike Festung aus dunklem, rotgrauen Stein, überragt von einem großen und sechs schmaleren Bögen, einem Erkennungsmerkmal zoroastrianischer Architektur; sie stehen für den höchsten Gott, Ahura Mazda, und seine „sechs unsterblichen Geister“ oder Engel. Münzfunde belegen, dass diese Festung schon im zweiten Jahrhundert v.Chr. existierte.

Doch kamen die „Weisen“ auch von hier? Das ist gut möglich. Denn auch in Köln, wo die Gebeine der „Heiligen Drei Könige“ seit 1164 verehrt werden, weiß man von der Stadt. „In Sewa“, so heißt es in einem alten Kölner Martyrologium sollen sich die Sterndeuter im Jahre 54, zwischenzeitlich getauft, noch einmal getroffen haben, „um Weihnachten zu feiern“.

Kurz darauf seien sie verstorben: „St. Melchior am 1. Januar im Alter von 116 Jahren; St. Balthasar am 6. Januar im Alter von 112 Jahren und St. Gaspar am 11. Januar im Alter von 109 Jahren.“ Das ist natürlich eine fromme Legende, da Weihnachten nachweisbar erst seit dem 4. Jahrhundert gefeiert wurde, aber sie verankert Sewa=Savah in der christlichen Tradition noch vor Marco Polo. Auch die schöne Weihnachtsgeschichte, die uns der Venezianer überliefert, hat er sich bestimmt nicht ausgedacht.

Wahrscheinlich geht sie auf eine lokale Legende zurück, die ebenfalls einen wahren Kern hat: Sie identifiziert die „drei Weisen“ als „Feueranbeter“, also als Zoroastrianer. Und damit erscheint wiederum der Bericht des Matthäus in einem ganz anderen Licht. Denn nicht nur die Juden, sondern auch die Angehörigen der „sechsten Weltreligion“ warteten sehnsüchtig auf den Messias.

Ihr Gründer ist der geheimnisvollste aller Propheten. Von Zarathustra weiß man weder sicher, wann, noch wo er gelebt hat; wahrscheinlich war der Nordosten des heutigen Iran seine Heimat. In den wenigen Quellen, die es über sein Leben gibt, ist von seinem Lachen bei der Geburt die Rede, von wilden Tieren, die ihn als Baby bewachten und von frühen Wundertaten. Gelebt haben soll er „258 Jahre vor Alexander“ dem Großen, also im 6. Jahrhundert v.Chr. Damals soll er sich am Hofe des Königs Vischtaspa von Baktrien vorgestellt haben, der wahrscheinlich mit Hystaspes (ca. 588-521 v.Chr.) identisch ist, dem Satrapen von Baktrien und Vater Darius des Großen. Der „König“ beauftragte zwei Magawan oder Mager, Angehörige der medischen Priesterkaste, ihn zu testen. Als er sie mit seinem Wissen und seiner Weisheit geradezu überwältigte, nahm Vischtaspa/Hystaspes auf ihren Rat hin den neuen Glauben an.

Tatsächlich ging sein Sohn Darius (522-486 v.Chr.) als erster zoroastrischer König des Perserreiches in die Geschichte ein. Seine Inschriften nennen, ganz dem neuen Glauben entsprechend, Ahura Mazda den „einzigen Gott“.

Zarathustras Lehren sind in einem heiligen Buch zusammengefasst, dem Avesta oder Zendavesta, das seine Gathas oder „Lieder“ enthält, Psalmen ähnlich, die von seinen Schülern gesammelt wurden. Sie zeigen, so jedenfalls die Religionshistorikerin Mary Boyce, dass der Zoroastrismus „mehr direkten wie indirekten Einfluss auf die Menschheit hatte als jede andere Religion“. Sein duales Weltbild von Gott und seinem Gegenspieler, Himmel und Hölle, der Auferstehung der Toten, Engeln und Dämonen, dem Heiligen Geist, einem Heiland und Erlöser und der Endzeitschlacht zwischen Gut und Böse bzw. Licht und Finsternis vor dem Jüngsten Gericht fand Eingang nicht nur in das Judentum und Christentum, sondern auch den Islam, den Mahayana-Buddhismus und den Hinduismus. So sind die Veränderungen im Judentum nach der babylonischen Gefangenschaft, die plötzliche Vorliebe für Apokalypsen und der Glaube an Engelhierarchien, wie sie besonders in den Schriften der Essener zum Ausdruck kommen, nicht anders zu erklären als durch einen intensiven Kontakt mit der neuen Lehre. Speziell Daniel, der Lieblingsprophet der Essener, stand bei den Persern in Verdacht, ein Schüler des Zarathustra zu sein. Die Juden konterten, indem sie Zarathustra zum Schüler des Daniel erklärten.

Außer Frage steht, dass Daniel selbst bereits von König Nebukadnezzar zum „obersten Präfekten aller Weisen von Babel“ (Dan 2,48) ernannt worden war, wobei die Septuaginta, die griechische Übersetzung des Alten Testamentes, die „Weisen“ als magoi übersetzt. Auch Flavius Josephus beschreibt in seinen Jüdischen Altertümern, wie eng Daniel mit den „chaldäischen Magern“ zusammen arbeitete und wie sehr er sich für sie einsetzte, als der König einmal, empört über ihr Versagen, ihre Hinrichtung befahl. So erfreuten sich seine Prophezeiungen großer Beliebtheit bei den Magern seit den Tagen des damals bereits zum Untergang verdammten Babylonischen Reiches.

„Eines der revolutionärsten Konzepte Zarathustras“, so schreibt der britische Religionswissenschaftler Peter Clark, „war das eines Erlösers, des endzeitlichen Heilsbringers, der in den Gathas als Saoschyant bezeichnet wird ... es hatte dramatische Auswirkungen auf die nachexilische Theologie des Judentums“. Dieser „Heiland“ – nichts anderes bedeutet Saoschyant – würde zu Beginn eines neuen Zeitalters von einer Jungfrau geboren, die in einem See von reinem Wasser gebadet und dabei empfangen hat. Seine Aufgabe sei es, das Böse zu vernichten, Gerechtigkeit zu lehren und eine neue, ewige Welt einzuleiten; dann würden die Toten auferstehen.

Clark: „Es ist offensichtlich, dass Zarathustra dieses apokalyptische Ereignis in der nahen Zukunft erwartete oder zumindest erhoffte ... daher berief er neben der ‚offiziellen‘ Priesterklasse auch alle Gläubigen (Aschavan), die neue Lehre zu verbreiten und mit ihm auf dieses Letzte Ereignis hinzuarbeiten.“

„Denn er (Saoschyant) ist der Erwählte unter den Menschen, von dem das Urteil ausgeht von der Wahrheit selbst, über die Taten und guten Werke der Menschen; sein ist die Macht, die ihm anvertraut wurde von Ahura Mazda, der ihn zum Hirten der Armen beruft“,
heißt es im Ahuna Yairya-Gebet (Yasna 27,13), das Zarathustra seine Anhänger lehrte.

Zu den Trägern der neuen Lehre machte er die Magawan oder Mager, die Angehörigen des alten medischen Priesterstammes, vergleichbar mit den Leviten der Juden. Ihr Zentrum war Ekbatana, das heutige Hamadan. Hier pflegten sie ihre uralte Tradition, verehrten sie die vier Elemente, vor allem das Feuer, ergründeten sie die Geheimnisse der Natur.

Sieben Mauerringe umgaben die Stadt, berichtet uns der griechische Geschichtsschreiber Herodot, und jeder war in einer anderen Farbe bemalt: sie symbolisierten die sieben bekannten Planeten des Sonnensystems. Auch sonst wusste Herodot viel über die Magawan zu berichten, die er auf Griechisch Magoi nannte (-wan ist ein medischer Plural). Er beschrieb sie als weise Traumdeuter, Orakelpriester und Berater des Königs von geradezu legendärem Ruf. Noch Jahrhunderte später brauchte sich jemand nur als Mager oder Schüler der Mager zu bezeichnen und die Ratsuchenden standen Schlange. Das nutzten allerdings bald auch Scharlatane aus, die den Ruf der „Magier“ zumindest im Westen (also im Römischen Reich) allmählich unwiederbringlich ruinierten.

Doch trotzdem lässt Matthäus keinen Zweifel daran, wer die „Weisen“ oder „Sterndeuter aus dem Osten“ (wie es in den Übersetzungen heißt) waren, die zunächst in Jerusalem nach dem „neugeborenen König der Juden“ (Mt 2,1-2) fragten – denn im griechischen Originaltext bezeichnete er sie explizit als Magoi und benutzt dabei den selben Begriff wie Herodot. Erst die christliche Exegese ließ aus ihnen „Könige“ werden, ist doch bei Jesaja und im 72. Psalm von Königen die Rede, die Geschenke bringen: „Die König von Tarschisch und von den Inseln bringen Geschenke, die Könige von Saba und Seba kommen mit Gaben. Alle Könige müssen ihm huldigen ...“ (Ps 72, 10). Doch derselbe Matthäus, dem man so gerne vorwirft, die Jungfräulichkeit Mariens um einer fehlgedeuteten Prophezeiung willen erfunden zu haben, hätte sich nie erlaubt, aus Magern plötzlich Könige werden zu lassen; erst Tertullian (um 200) kam auf diese absurde Idee, sein Zeitgenosse Origenes zählte anhand der genannten Gaben drei und eine alexandrinische Handschrift, ebenfalls 3. Jh., nennt erstmals ihre Namen: Bithisarea, Melichior und Gathaspa, was zumindest Persischer klingt als die latinisierte Version Kaspar, Melchior und Balthasar.

Mal zwei, mal drei und dann wieder vier zeigen die frühesten römischen Katakombenbilder der Anbetung aus dem 3. Jahrhundert. Auch hier tragen sie medische Tracht, vor allem aber, als unübersehbares Erkennungsmerkmal, phrygische Mützen. Desgleichen auf den farbenfrohen Mosaiken in der römischen Basilika S. Maria Maggiore (5. Jh.) und in Ravenna (6.Jh.). Zwar sehen sie damit ein wenig wie Gartenzwerge oder Schlümpfe aus, doch für den Betrachter der Antike war die Botschaft klar: es waren echte Mager, „Priester in den Roben der persischen Rasse“, wie sie König Antiochos von Kommagene nannte, als er sie auf dem Nemrut Dagi mit den gleichen farbenfrohen Mänteln und Zipfelmützen in Stein schlagen ließ, nur wenige Jahrzehnte vor Christi Geburt.

Eine ganze Reihe frühchristlicher Autoren verstand die Botschaft und wusste von ihrem Glauben an die Prophezeiung des Zarathustra. So heißt es im apokryphen Arabischen Kindheitsevangelium, das wohl aus dem 4. oder 5. Jahrhundert stammt:
„Und so geschah es, als der Herr Jesus in Bethlehem in Judäa geboren wurde zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Mager aus dem Osten nach Jerusalem, wie Zeraduscht vorausgesagt hatte; und sie hatten Geschenke dabei, Gold, Weihrauch und Myrrhe...“

Noch im 13. Jahrhundert schrieb Abulfaragius, ein christlicher Araber, Zoroaster habe seinen Anhängern von einem Stern erzählt, der die Jungfrauengeburt des Erlösers Saoschyant ankündigen würde: „Ihr, meine Söhne, werdet seinen Aufgang vor allen anderen Völkern bemerken. Sobald, darum, ihr den Stern erblickt, folgt ihm, wohin auch immer er euch führen wird, verehrt das geheimnisvolle Kind und bietet ihm mit tiefster Demut Geschenke an.“ Als erste Heiden fanden sie also den Weg zum Kind in der Krippe von Bethlehem.

Michael Hesemann ist Historiker und Autor. Seine Bücher „Jesus von Nazareth. Archäologen auf den Spuren des Erlösers“ und „Maria von Nazareth. Geschichte, Archäologie, Legenden“ erschien im Augsburger St. Ulrich-Verlag


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