Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  2. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  3. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  4. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  5. Papstprediger: KI zeigt „gewisses Etwas auf, das nur wir tun können“
  6. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  7. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  8. Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan
  9. Cantare amantis est. Der Chor: Ikone der Kirche. Die Freilegung des Glaubensgeheimnisses im Gesang
  10. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  11. R.I.P. Martin Lohmann
  12. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  13. Britische Gesundheitsbehörde gibt Zahlen zu Covid-Impfung und Übersterblichkeit nicht bekannt
  14. "Hassprediger und Hofnarr"
  15. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“

Botin der göttlichen Botschaft

7. Oktober 2012 in Chronik, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Hildegard von Bingen wird heute von Papst Benedikt XVI. zur Kirchenlehrerin erhoben. Im 12. Jahrhundert spielte ihre weise und prophetische Gegenwart eine große und für eine Frau sicherlich bisher ungekannte Rolle / Osservatore Romano


Vatikanstadt (kath.net/OsservatoreRomano) Hildegard von Bingen (1098–1179), eine außergewöhnliche Persönlichkeit und auch als intelligenteste Frau des Mittelalters bezeichnet, wurde von der Kirche offiziell zur Heiligen proklamiert, und dies nach Jahrhunderten, in denen sie – seit dem Augenblick ihres Todes – als solche verehrt wurde, insbesondere innerhalb des Benediktinerordens, dem sie angehörte. Im 12. Jahrhundert spielte ihre weise und prophetische Gegenwart eine große und für eine Frau sicherlich bisher ungekannte Rolle. Am 7. Oktober wird Benedikt XVI. sie zur Kirchenlehrerin erklären.


Nonne, Äbtissin und Gründerin von zwei neuen Klöstern, die dann von ihr mit sicherer Hand geleitet werden, erlebt sie von Kindesbeinen an mystische Visionen und hat den Mut, ihre prophetischen Visionen zu veröffentlichen – sie sollte Kaiser Friedrich Barbarossa schreiben: »Du benimmst dich wie ein Kind.« Neben Büchern über Mystik und Theologie (Scivias 1141-1151; Liber Vitae Meritorum 1158-1163; Liber Divinorum Operum 1165-1174) verfaßte sie auch Abhandlungen über Medizin und Untersuchungen zu Naturphänomenen, zum Kosmos und zum Menschen, und sie machte dabei ganz neue Lösungsvorschläge und hatte bahnbrechende Intuitionen. Im Zentrum ihres Denkens steht die Schöpfung, die immer in bezug zu Gott dem Schöpfer gesehen wird. Mensch und Welt, Seele und Leib, Natur und Gnade werden dabei nie als isolierte Phänomene gesehen. In der ganzen Schöpfung gibt es einen lebendigen Zusammenhang zwischen allen Phänomenen, den sie als »Harmonie« beschreibt. In ihren prophetischen Visionen bilden die menschliche und die göttliche Wirklichkeit eine Einheit, die von der Liebe gewährleistet wird. Sie sieht und beschreibt Gott als »lebendiges Licht«, ein Licht, das auch zum Menschen gehört: sich selbst bezeichnet sie als »Schatten des lebendigen Lichtes«.

Von der Gewißheit getragen, Botin der göttlichen Botschaft zu sein, widmet sie sich auch der Verkündigung, wobei sie durch verschiedene Gegenden Deutschlands zieht und sogar in Kirchen spricht. Sie spornt die Päpste zur Reform an und kritisiert sie mitunter sehr scharf. Die vom Rhein stammende Mystikerin ist der lebendige Beweis dafür, daß es innerhalb der christlichen Kultur auch einer – zweifelsohne ganz außergewöhnlichen – Frau möglich war, gehaltvolle Kultur hervorzubringen und sich bei den Mächtigen Gehör zu verschaffen. Benedikt XVI. hat ihr in seinen Betrachtungen bei den Generalaudienzen, in denen er über große Frauengestalten des Mittelalters sprach, zwei Katechesen gewidmet, und er erklärte dabei gerade von Hildegard ausgehend, auf welche Weise »auch die Theologie durch die Frauen einen besonderen Beitrag empfangen kann, da diese mit ihrer besonderen Klugheit und Empfindsamkeit über Gott und die Geheimnisse des Glaubens zu sprechen vermögen«.

Foto: © Osservatore Romano


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirchenlehrer

  1. Papst Benedikt XVI. – ein Kirchenlehrer?
  2. Kardinal Ouellet: Newman soll Kirchenlehrer werden!
  3. Heiliger Irenäus soll zum Kirchenvater proklamiert werden
  4. Reliquie der heiligen Therese nach 18 Jahren wieder in Österreich
  5. Papst erhebt Armenier zum Kirchenlehrer
  6. 'Das Geheimnis Gottes, das sich im Ich verbirgt'
  7. Franz von Sales: radikale, befreiende Wirklichkeit der Liebe Gottes
  8. Bedeutung Hildegard von Bingens als Kirchenlehrerin für unsere Zeit
  9. Die erste Kirchenlehrerin deutscher Sprache
  10. Zeitung: Hildegard von Bingen soll Kirchenlehrerin werden






Top-15

meist-gelesen

  1. R.I.P. Martin Lohmann
  2. Papst Leo XIV. empfängt deutsche Theologin und Bätzing-Marx-Kritikerin Katharina Westerhorstmann
  3. Fairer Streiter für die Wahrheit – Ein Nachruf auf Dr. h.c. Martin Lohmann (14.3.1957-24.11.2025)
  4. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  5. Papst: Ehe unauflöslich, doch bei Annullierung barmherzig sein
  6. Vatikan macht sich für Monogamie in der Ehe stark
  7. Karmeliten-Pater Joshy Pottackal wird neuer Weihbischof im Bistum Mainz
  8. „Ich wünsche mir gebildete Laien!“ – Newman hätte Martin Lohmann als Beispiel genommen
  9. Nicht nur Kardinäle an der Spitze: Papst ändert Vatikanverfassung
  10. Mutig: Fürst Albert II. verweigert für Monaco die Ausweitung der legalisierten Abtreibung
  11. "Hassprediger und Hofnarr"
  12. Papst Leo XIV. erholt sich mit Tennis, Schwimmen und Lektüre
  13. „Wir bestreiten das Recht einiger Bischöfe, für alle Bischöfe zu sprechen und handeln“
  14. Pro-Life-Sängerin im Halbfinale von 'The Voice of Germany'
  15. "Was kümmert es den Mond, wenn ihn der Hund anbellt"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz