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Keiner ist Herr der Wahrheit. Die Wahrheit ist Begegnung, kein Besitz

8. Mai 2013 in Aktuelles, 27 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Evangelisierung heißt nicht Proselytismus. Diejenigen, die nicht gehen, um keine Fehler zu machen, machen den größten Fehler. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Evangelisierung ist kein Proselytismus. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Predigt zur heiligen Messe am Mittwoch der sechsten Osterwoche vor den Gläubigen in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae". Der Papst bekräftigte, dass der Christ, der das Evangelium verkünden will, mit allen in einen Dialog treten muss, dies im Wissen, dass keiner die Wahrheit besitzt, da die Wahrheit durch die Begegnung mit Jesus empfangen wird. Am Gottesdienst nahm eine Gruppe von Angestellten der allgemeinen Dienste des Governatorats, der Kanzlei des Gerichts des Staates der Vatikanstadt und der Floristen teil. Es konzelebrierten Francesco Kardinal Coccopalmerio und Erzbischof Oscar Rizzato.

Die Christen von heute sollen wie Paulus sein, der mit seiner Rede an die Griechen im Areopag Brücken baute, um das Evangelium zu verkündigen, ohne dabei irgendjemanden zu verurteilen. Franziskus unterstrich die mutige Haltung des Paulus , der „sich mehr dem Herz nähert und den Dialog sucht“. Aus diesem Grund sei der Völkerapostel ein wahrer „Pontifex, ein Brückenbauer“ gewesen. Dies gebe Anlass, an die Haltung zu denken, die ein Christ immer einnehmen müsse.

„Ein Christ muss Jesus Christus in einer Weise verkünden“, so der Papst, „dass dieser akzeptiert und empfangen und nicht abgelehnt wird. Und Paulus weiß, dass er diese Botschaft des Evangeliums aussäen muss. Er weiß, dass die Botschaft Jesu Christi nicht leicht ist, aber nicht von ihm abhängt: er muss alles Mögliche tun, doch die Botschaft Jesu Christi, die Botschaft der Wahrheit, hängt vom Heiligen Geist ab. Jesus sagt uns im heutigen Evangelium: ‚Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen’ (Joh 16,13). Paulus sagt zu den Athenern nicht: ‚Das ist eine Enzyklopädie der Wahrheit. Lernt das und ihr werdet die Wahrheit besitzen!’. Nein! Die Wahrheit geht in keine Enzyklopädie hinein. Die Wahrheit ist eine Begegnung. Sie ist eine Begegnung mit der höchsten Wahrheit Jesu, der großen Wahrheit. Keiner ist Herr der Wahrheit. Die Wahrheit wird in einer Begegnung empfangen“.


„Warum aber hat Paulus so gehandelt?“, fragte sich Franziskus. Vor allem, weil dies die Art und Weise Jesu sei, der „mit allen gesprochen hat“: mit den Sündern, den Zöllnern, den Gesetzeslehrern. So folge Paulus des Haltung Jesu.

Der Christ, „der das Evangelium bringen will, muss diesen Weg beschreiten: allen zuhören! Doch jetzt stehen wir in einer guten Zeit des Lebens der Kirche: diese letzten fünfzig, sechzig Jahre sind eine schöne Zeit, denn ich erinnere mich, als wir als Kinder in den katholischen Familien, in der meinen, hörten: ‚Nein, zu denen nach Hause können wir nicht gehen, weil sie nicht kirchlich verheiratet sind’. Es war das wie ein Ausschließen. Nein, du konntest da nicht hingehen! Oder weil sie Sozialisten oder Atheisten sind, können wir da nicht hingehen. Jetzt – Gott sei es gedankt – spricht man nicht mehr so, nicht wahr? Man sagt das nicht! Es gab da so etwas wie eine Verteidigung des Glaubens, allerdings eine Verteidigung mit Mauern: der Herr aber hat Brücken geschlagen! Erstens: Paulus nimmt diese Haltung ein, weil dies die Haltung Jesu gewesen ist. Zweitens: Paulus ist sich bewusst, dass er evangelisieren muss und keinen Proselytismus betreiben darf“.

Franziskus rief seinen Vorgänger Benedikt XVI. und dessen Lehre in Erinnerung: „Die Kirche wächst nicht durch Proselytismus“, sondern „sie wächst durch innere Anziehung, durch das Zeugnis, durch die Verkündigung“. Paulus „hatte gerade diese Haltung eingenommen: er verkündigt und betreibt keinen Proselytismus. Und er konnte so handeln, weil er nicht am Herrn zweifelte“.

„Die Christen, die Angst haben, Brücken zu schlagen, und es vorziehen, Mauern zu errichten“, so die Warnung des Papstes, „sind Christen, die ihres Glaubens nicht gewiss sind, die Jesu Christi nicht gewiss sind“. Aufgabe der Christen sei es, wie Paulus zu handeln und anzufangen, Brücken zu bauen und so voran zu gehen:

„Paulus lehrt uns diesen Weg der Evangelisierung, weil Jesus das so getan hat, weil er sich wohl bewusst ist, dass Evangelisierung nicht Proselytismus bedeutet. Er handelt so, weil er sich Jesu Christi sicher ist und es nicht notwendig hat, sich zu rechtfertigen und Gründe für eine Rechtfertigung zu suchen. Wenn die Kirche diesen apostolischen Mut verliert, wird sie zu einer Kirche, die stehen bleibt, zu einer geordneten, schönen, ach so schönen Kirche, doch ohne Fruchtbarkeit, weil sie den Mut verloren hat, in die Peripherien zu gehen, wo so viele Menschen leben, die Opfer des Götzendienstes, der Weltlichkeit, des postmodernen Denkens sind. So vieles.... Wir wollen heute den heiligen Paulus bitten, dass er uns diesen apostolischen Mut gebe, diesen geistlichen Eifer, sicher zu sein.

‚Aber Pater, wir können doch Fehler machen’... ‚Vorwärts, wenn du einen Fehler machst, dann stehst du wieder auf und gehst weiter: das ist der Weg’. Diejenigen, die nicht gehen, um keine Fehler zu machen, machen den größten Fehler. Amen“.

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Die Papst-Franziskus-Predigt in Casa Santa Marta(Rome Reports)



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